Schöffengrund

Wappen Deutschlandkarte
Schöffengrund
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schöffengrund hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 30′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 50° 30′ N, 8° 28′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Lahn-Dill-Kreis
Höhe: 287 m ü. NHN
Fläche: 34,11 km2
Einwohner: 6524 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 191 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35641
Vorwahlen: 06445, 06085
Kfz-Kennzeichen: LDK, DIL, WZ
Gemeindeschlüssel: 06 5 32 018
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Neukirchener Straße 5
35641 Schöffengrund
Website: www.schoeffengrund.de
Bürgermeister: Michael Peller (parteilos)
Lage der Gemeinde Schöffengrund im Lahn-Dill-Kreis
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Karte

Schöffengrund ist eine Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis in Hessen. Der Verwaltungssitz befindet sich im größten und zentral gelegenen Ortsteil Schwalbach.

Geografie

Geografische Lage

Schöffengrund liegt nur wenige Kilometer südlich von Wetzlar und östlich von Braunfels im Naturpark Taunus.

Nachbargemeinden und -kreise

Schöffengrund grenzt im Norden an die Städte Solms und Wetzlar, im Osten an die Gemeinde Hüttenberg (alle drei im Lahn-Dill-Kreis), im Südosten an die Gemeinde Langgöns (Landkreis Gießen), im Süden an die Gemeinde Waldsolms sowie im Westen an die Stadt Braunfels (beide Lahn-Dill-Kreis).

Gliederung

Die Gemeinde besteht aus sechs ehemals eigenständigen Gemeinden als Ortsteilen, für die je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet wurde.[2]

Ortsteil Fläche Ew.
1950
Ew.
1987
Ew.
2021
Laufdorf 7,08 km² 987 1455 1605
Niederquembach 3,44 km² 489 670 761
Niederwetz 6,50 km² 724 945 1065
Oberquembach 5,76 km² 511 652 606
Oberwetz 5,44 km² 477 573 444
Schwalbach 5,90 km² 1115 1437 1896
Zusammen 34,12 km² 4303 5732 6577

Geschichte

Gemeindebildung

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die Gemeinden Laufdorf, Niederquembach, Niederwetz, Oberquembach, Oberwetz und Schwalbach zum 31. Dezember 1971 freiwillig zu einer neuen Gemeinde mit dem historischen Namen Schöffengrund.[3][4] Der Name Schöffengrund rührt von einem alten Gerichtsbezirk her, dem sogenannten „Quembacher Gericht“, das seine „Malstatt“ auf dem „Stein“ bei Oberquembach hatte. Hier trafen sich die „Schöffen“ aus angesehenen Familien der zum Landgericht gehörenden Dörfer zu den Tagungen des Landgerichts. Für die Ortsteile wurde per Hauptsatzung je ein Ortsbezirk errichtet.[5]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Schöffengrund: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr  Einwohner
1973
  
5.402
1975
  
5.358
1980
  
5.476
1985
  
5.670
1990
  
6.020
1995
  
6.328
2000
  
6.469
2005
  
6.475
2010
  
6.250
2011
  
6.376
2015
  
6.415
2020
  
6.474
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[6]; Zensus 2011[7]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schöffengrund 6376 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1074 Einwohner unter 18 Jahren, 2655 zwischen 18 und 49, 1452 zwischen 50 und 64 und 1197 Einwohner waren älter.[8] Unter den Einwohnern waren 189 (3,0 %) Ausländer, von denen 110 aus dem EU-Ausland, 50 aus anderen europäischen Ländern und 30 aus anderen Staaten kamen.[7] Die Einwohner lebten in 2825 Haushalten. Davon waren 606 Singlehaushalte, 801 Paare ohne Kinder und 954 Paare mit Kindern sowie 225 Alleinerziehende und 39 Wohngemeinschaften. In 489 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1752 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Religionszugehörigkeit

• 1987: 4197 evangelische (= 73,2 %), 1166 katholische (= 20,3 %), 253 sonstige (= 4,4 %) Einwohner[9]
• 2011: 3922 evangelische (= 61,5 %), 1183 katholische (= 18,6 %), 1271 sonstige (= 19,9 %) Einwohner[9]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
    
Insgesamt 27 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
FWG Freie Wählergemeinschaft Schöffengrund 40,4 11 32,2 10 35,2 11 31,6 10 25,2 8
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 20,9 6 21,3 6 16,5 5 24,4 7 20,3 6
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20,5 5 22,5 7 26,2 8 28,1 9 35,2 11
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 18,2 5 11,9 4 14,9 5 7,3 2 8,2 3
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft Schöffengrund 12,1 4 7,2 2 8,6 3 11,1 3
Gesamt 100,0 27 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 54,8 52,2 49,8 47,9 55,4

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Schöffengrund neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[14] Bürgermeister ist seit dem 1. März 2017 der parteiunabhängige Michael Peller.[15] Der Amtsvorgänger Hans-Peter Stock wechselte in seiner zweiten Amtszeit am 31. Dezember 2016 als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter zum Landkreis Gießen. Danach leitete der Erste Beigeordnete Ulrich Patzwaldt (FWG) die Gemeindeverwaltung kommissarisch und die Wahl des neuen Bürgermeisters musste vorgezogen werden.[16] Michael Peller erhielt am 29. Januar 2017 im ersten Wahlgang bei 56,8 Prozent Wahlbeteiligung 58,6 Prozent der Stimmen. Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im September 2022.[17]

Amtszeiten der Bürgermeister[18]
  • 2017–2029 Michael Peller[15]
  • 2008–2016 Hans-Peter Stock[16]
  • 2002–2008 Norbert Schmitt (SPD)
  • 1984–2002 Stefan Rech (SPD)

Ortsbeiräte

Für alle eingegliederten ehemaligen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung gebildet.[5] Die Ortsbezirke sind durch das Gebiet der ehemaligen Gemeinden abgegrenzt und bestehen je nach Ortsbezirksgröße aus drei bis fünf Mitgliedern. Die Wahl der Ortsbeiräte erfolgt im Rahmen der Kommunalwahlen. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin.

Partnerschaften

Die Gemeinde Schöffengrund unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler in Schöffengrund

Naturdenkmäler in Schöffengrund

Verkehr

Über Buslinien der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil ist Schöffengrund an den Bahnverkehr in Wetzlar (Dillstrecke Richtung Siegen und Fulda) und in Brandoberndorf (Bahnstrecke Friedrichsdorf–Albshausen Richtung Frankfurt/Main) angeschlossen.

Literatur

Weblinks

Commons: Schöffengrund – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Schöffengrund – Haushalts-Satzung und -Plan 2023. (PDF: 11,96 MB) S. 27, abgerufen am 18. September 2023.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 16 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Schöffengrund, abgerufen im Februar 2024.
  6. statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
  7. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Schöffengrund. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  8. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 43, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2021;.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  14. Gremien: Gemeindevorstand
  15. a b Michael Peller: Über mich - Laut Bekanntmachung des Wahltags … für die Bürgermeisterwahl … am 25.09.2022 (Memento vom 23. September 2022 im Internet Archive) endet die sechsjährige Amtszeit am 28. Februar 2023.
  16. a b Gießener Anzeiger, 11. Dezember 2022: Hans-Peter Stock: Abschied ohne großes Theater; „Der 58-Jährige gibt zum Jahresende sein Amt als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter auf.“ … „wurde Stock im Mai 2008 Bürgermeister in Schöffengrund. Das Amt hatte er bis Ende 2016 inne. Dann begann seine Zeit als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter beim Landkreis Gießen.“ - mittelhessen.de, 23. April 2021: Kontinuität auf den Schöffengrunder Spitzenpositionen: „Ulrich Patzwaldt (FWG), der, wie bereits von 2016 bis 2021, wieder Erster Beigeordneter in Schöffengrund ist.“
  17. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Schöffengrund 2022
  18. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Schöffengrund (Memento vom 28. September 2022 im Internet Archive)