Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1824

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10. Präsidentschaftswahl
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
26. Oktober – 2. Dezember 1824
261 Wahlleute

Demokratisch-Republikanische Partei
John Quincy Adams / John C. Calhoun
Wahlleute84  
  
32,2 %
Stimmen113.122  
  
30,9 %
Demokratisch-Republikanische Partei
Andrew Jackson / John C. Calhoun
Wahlleute99  
  
37,9 %
Stimmen151.271  
  
41,3 %
Demokratisch-Republikanische Partei
William H. Crawford / Nathaniel Macon
Wahlleute41  
  
15,7 %
Stimmen40.856  
  
11,2 %
Demokratisch-Republikanische Partei
Henry Clay / Nathan Sanford
Wahlleute37  
  
14,2 %
Stimmen47.531  
  
13 %

Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
  7 Staaten  
Adams/Calhoun
  12 Staaten  
Jackson/Calhoun
  2 Staaten  
Crawford/Macon
  3 Staaten  
Clay/Sanford

Gewähltes Electoral College
99
41
37
84
99 41 37 84 
Electoral College:
  • Jackson 99
  • Adams 84
  • Crawford 41
  • Clay 37

  • Präsident der Vereinigten Staaten

    Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1824 fand vom 26. Oktober bis zum 2. Dezember 1824 statt und wird allgemein als Neuorientierung angesehen. Die vorhergegangenen Jahre waren die USA von einer Ein-Parteien-Regierung geführt worden, da sich die Föderalisten aufgelöst hatten und somit nur mehr die Demokratisch-Republikanische Partei übrigblieb. In dieser Wahl splittete sich diese Partei auf, als sich vier ihrer Kandidaten um die Präsidentschaft bewarben.

    Der Teil der Partei, der von Andrew Jackson geführt wurde, entwickelte sich später zur heutigen Demokratischen Partei, die Kreise um John Quincy Adams und Henry Clay wurden später zur National Republican Party, aus der Mitte der 1830er Jahre die United States Whig Party hervorging.

    Diese Wahl ist insofern bemerkenswert, als es die einzige war, die seit der Einführung des 12. Verfassungszusatzes im Repräsentantenhaus entschieden wurde, da keiner der Kandidaten im Wahlmännergremium eine Mehrheit auf sich vereinigen konnte. Von dieser Wahl wird auch oft behauptet, dass es die erste gewesen wäre, in der ein Präsident den Popular Vote nicht gewonnen hätte. Dies trifft jedoch nicht zu, da ein Viertel der Staaten überhaupt keine Volkswahlen abhielten, sondern die jeweiligen Parlamente die Wahlmänner wählten.

    Kandidaten

    Um die Präsidentschaft bewarben sich:

    Um die Vizepräsidentschaft bewarben sich:

    Ergebnis

    Wahl des Präsidenten

    Keiner der Präsidentschaftskandidaten konnte eine absolute Mehrheit im Wahlmännergremium auf sich vereinigen, deshalb hatte das Repräsentantenhaus über die Präsidentschaft zu entscheiden.

    KandidatParteiStimmenWahlmänner
    AnzahlProzent
    Andrew JacksonDemokratisch-Republikanische Partei151.27141,3 %99
    John Quincy Adams113.12230,9 %84
    William H. Crawford40.85611,2 %41
    Henry Clay47.53113,0 %37
    Massachusetts Votes66161,8 %0
    Andere64371,8 %0
    Gesamt365.833100 %261

    Die erforderliche Stimmenanzahl im Wahlmännergremium wäre 131 gewesen; keiner der Kandidaten erreichte diese Mehrheit.

    Wahl des Vizepräsidenten

    Anders als bei der Präsidentschaftswahl erhielt John C. Calhoun, der sowohl von Andrew Jackson, als auch von John Quincy Adams nominiert wurde, im Electoral College eine absolute Mehrheit und war somit gewählt.

    KandidatParteiWahlmänner
    John C. CalhounDemokratisch-Republikanische Partei182
    Nathan SanfordDemokratisch-Republikanische Partei30
    Nathaniel MaconDemokratisch-Republikanische Partei24
    Andrew JacksonDemokratisch-Republikanische Partei13
    Martin van BurenDemokratisch-Republikanische Partei9
    Henry ClayDemokratisch-Republikanische Partei2
    Gesamt261

    Stichwahl im Repräsentantenhaus

    Stichwahl im Repräsentantenhaus 1825
    Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
    Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
    9. Februar 1825

    Demokratisch-Republikanische Partei
    John Quincy Adams /
    Delegationen13  
      
    54,2 %
    Abgeordnete87  
      
    41,0 %
    Demokratisch-Republikanische Partei
    Andrew Jackson /
    Delegationen7  
      
    29,2 %
    Abgeordnete71  
      
    33,5 %
    Demokratisch-Republikanische Partei
    William H. Crawford /
    Delegationen4  
      
    16,6 %
    Abgeordnete54  
      
    25,5 %

    Wahlergebnisse nach Bundesstaat
    Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
      13 Staaten  
    Adams
      7 Staaten  
    Jackson
      4 Staaten  
    Crawford

    Abstimmungsergebnis der Staatsdelegationen
    Delegationen der Staaten
       


    Delegationen:
  • Adams 13
  • Jackson 7
  • Crawford 4

  • Präsident der Vereinigten Staaten

    Durch den 12. Verfassungszusatz durften sich nur die drei Kandidaten zur Wahl stellen, die die meisten Stimmen im Wahlmännergremium erhalten hatten. Henry Clay schied also aus und die Präsidentschaft entschied sich zwischen Andrew Jackson, John Q. Adams und William Crawford. Clay, der Jackson hasste, unterstützte in der Wahl im Repräsentantenhaus (dessen Sprecher er zu der Zeit war) Adams – auch weil sich seine Vorstellungen mit denen Adams’ größtenteils deckten.

    John Q. Adams erhielt bei der Wahl am 9. Februar 1825 im ersten Wahlgang 87 Stimmen, Jackson 71 und Crawford 54. Ausschlaggebend für den Sieg sind bei einer Wahl im Repräsentantenhaus aber die Staaten, hier ergab sich mit 13 zu 11 – davon 7 für Jackson und 4 für Crawford – Stimmen eine absolute Mehrheit für Adams.

    Adams’ Sieg schockierte Jackson, der, da er sowohl die meisten Wählerstimmen als auch die meisten Wahlmännerstimmen erhalten hatte, nach seiner Ansicht eigentlich zum Präsidenten hätte gewählt werden müssen. Als Präsident Adams Clay zu seinem Außenminister und damit quasi zu seinem designierten Nachfolger ernannte – Adams und seine drei Vorgänger waren jeweils vorher Außenminister gewesen – beschuldigte Jackson Adams und Clay, einen Kuhhandel gemacht zu haben. Die Anhänger Jacksons trugen das die nächsten vier Jahre auf ihren Fahnen, was schlussendlich zu Jacksons Sieg 1828 führte, als Jackson wiederum gegen Adams antrat, die Wahl dann aber gewann.

    Stichwahl um die Präsidentschaft 1825
    9. Februar 1825, 1. Wahlgang
    KandidatStimmen%
    John Quincy Adams1354,2
    Andrew Jackson729,1
    William H. Crawford416,7
    Gesamt:24100
    Absolute Mehrheit:13>50
    Staat1. Wahlgang
    John Quincy AdamsAndrew JacksonWilliam H. CrawfordGesamt
    Alabama0303
    Connecticut6006
    Delaware0011
    Georgia0077
    Illinois1001
    Indiana0303
    Kentucky84012
    Louisiana2103
    Maine7007
    Maryland5319
    Massachusetts121013
    Mississippi0101
    Missouri1001
    New Hampshire6006
    New Jersey1506
    New York1821434
    North Carolina121013
    Ohio102214
    Pennsylvania125026
    Rhode Island2002
    South Carolina0909
    Tennessee0909
    Vermont5005
    Virginia111921
    Gesamt 13 Staaten
    (87 Stimmen)
    7 Staaten
    (71 Stimmen)
    4 Staaten
    (54 Stimmen)
    24 Staaten
    (212 Stimmen)

    Literatur

    • Donald Ratcliffe: The One-Party Presidential Contest: Adams, Jackson, and 1824’s Five-Horse Race. University Press of Kansas, Lawrence 2015, ISBN 978-0-7006-2130-9.
    • Donald Richard Deskins, Hanes Walton, Sherman C. Puckett: Presidential Elections, 1789-2008: County, State, and National Mapping of Election Data. University of Michigan, Ann Arbor 2010, ISBN 978-0-472-11697-3, S. 80–87 (= Kapitel 12: John Quincy Adam’s Election.).
    • Paul F. Boller: Presidential Campaigns: From George Washington to George W. Bush. 2., verbesserte Auflage. Oxford University Press, New York 2004, ISBN 978-0-19-516716-0, S. 33–41 (= 1824–John Quincy Adams and the “Corrupt Bargain”).
    Commons: US-Präsidentschaftswahl 1824 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien