Mariya-Yermolova-Klasse
Projekt 1454

Lyubov Orlova vor Petermann-Insel

Schiffsdaten Schiffsart Linienschiff, Kreuzfahrtschiff Entwurf Jugoslawien Bauwerft Tito-Schiffswerft[1] Kraljevica (Jugoslawien) Bauzeitraum 1974 bis 1978 Indienststellung 1974–1978 Gebaute Einheiten 8

Schiffsmaße und Besatzung Länge 100,02[2] m (Lüa) Breite 16,24 m Tiefgang (max.) 4,25 m Vermessung 4 364   Besatzung 83[3]

Maschinenanlage Maschine Dieselantrieb 2 × Dieselmotor 8-Zyl.-B&W-Uljanik, 8M 35BF 62 (Jugoslawien)[4] Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 3.884 kW (5.281 PS) Höchst­geschwindigkeit 17,20 kn (32 km/h) Propeller 2 × 3-Blatt-Festpropeller

Transportkapazitäten Rauminhalt 1x 750 m³ Zugelassene Passagierzahl 200–210[5]

Die Schiffe der Mariya-Yermolova-Klasse (russisch Мария Ермолова, deutsche Transkription: Marija Jermolowa), welche auch als Projekt 1454^[6] bekannt war, sind Fahrgastschiffe kleiner Bauart. Die Klasse ist benannt nach dem ersten Schiff der Klasse, das den Namen der russischen Drama-Schauspielerin Marija Jermolowa trägt.

Die Schiffe des Projekts 1454 wurden von 1974 bis 1978 in zwei Unterserien hergestellt. Die Tito-Schiffswerft in Kraljevica (Jugoslawien) baute Schiffe eigenen Entwurfs, die einmalig in der Welt waren. Die Schiffe gingen an sowjetische Reedereien, so erhielt die Fernost-Seereederei fünf Schiffe:^[7] „Olga Androvskaya“, „Olga Sadovskaya“, „Lyubov Orlova“, „Mariya Savina“ von der Sachalin-Seereederei in Cholmsk und „Antonina Nezhdanova“ von der Ostseereederei. Von drei Schiffen blieb in der Murmansker Seereederei nur ein Schiff „Klavdiya Yelanskaya“, das Typenschiff „Mariya Yermolova“ ging an die Kaspische Seereederei und Alla Tarasova fuhr nach Nassau, wo sie in Clipper Adventurer umbenannt wurde. Die Schiffe wurden auf verschiedenen Linien und als Kreuzfahrtschiffe für sowjetische und ausländische Touristen eingesetzt.

Die Schiffe verfügen über einen Dieselantrieb mit zwei in Jugoslawien gebauten Achtzylinder-B&W-Uljanik-Hauptmotoren (Typ: 8M 35BF 62) mit 3884 kW Gesamtleistung.

Laut Projekt hatten die kleinen Linienschiffe ursprünglich 206 Passagierplätze in Kabinen und 28 Flugzeugsessel (Sitzplätze). Alle Kabinen waren mit Dusche, WC, Waschbecken und Klimaanlagen und 10 Kabinen noch extra mit Faltbetten für Kinder ausgestattet. Ein Restaurant im Heckteil, zwei Cafés, das eine mit einer Bar für 40 Personen und das andere mit einem Kinosaal für 60 Personen, Musiksalon mit Bühne für Schiffsorchester und Tanzfläche für 87 Personen im Bugteil.^[8]

In der Liste ist der Ursprungsname der Schiffe angegeben, die anderen Namen stehen in Klammern in chronologischer Reihenfolge:

Baumonat und -jahr	Baunummer	Bild	Name	Für Reederei	Heimathafen	Flagge	IMO-Nummer	Umbenennungen und Verbleib
Projekt 1454 – erste Serie
Dezember 1974	406		Mariya Yermolova	Murmansker Seereederei	Murmansk → Noworossijsk → Astrachan	Sowjetunion → Russland	7367524	SK Kaspijskaja Kruisnaja Linija (СК Каспийская круизная линия)
Juli 1975	407	Mariya Savina	Sampaguita Ferry 2	Fernost-Seereederei	Cholmsk → Wladiwostok → Manila	Sowjetunion → Russland → Philippinen	7391410	* ex. Mariya Savina
Dezember 1975	408		Ocean Adventurer	Murmansker Seereederei	Murmansk → Nassau	Sowjetunion → Russland → Bahamas	7391422	* ex. Sea Adventurer * ex. Clipper Adventurer * ex. Alla Tarasova
19. Juli 1976	413		Lyubov Orlova	Fernost-Seereederei	Wladiwostok → Avatiu	Sowjetunion → Russland → Cookinseln	7391434	* ex. russ. Любовь Орлова (Lyubovy Orlova) bis 1999;[10] zur Verschrottung verkauft, verschollen, vermutlich gesunken
Projekt 1454 – zweite Serie
Januar 1977	414	Olga Androvskaya auf dem Bild	Olga Androvskaya	Murmansker Seereederei	Murmansk	Sowjetunion → Russland	7422908	1998 nach Singapur verkauft; Schicksal unbekannt
Januar 1977	416		Klavdiya Yelanskaya	Murmansker Seereederei	Murmansk	Sowjetunion → Russland	7422922
Juli 1977	415		Ocean Star	Fernost-Seereederei	Wladiwostok →	Sowjetunion → Russland →	7422910	* ex. Olga Sadovskaya; 1997 Lindblad Travel, 2003 verschrottet
Juli 1978	419		Antonina Nezhdanova	Fernost-Seereederei	Ostsee → Wladiwostok	Sowjetunion → Russland	7531852	→ gesunken am 20. Oktober 2004 im japanischen Hafen Fukusiki in Toyama

• Liste von Kreuzfahrtschiffen
• Mikhail-Kalinin-Klasse, Projekt 101, Seefa 340
• Ivan-Franko-Klasse, Projekt 301, Seefa 750

1. ↑ Titovo Brodogradilište, auch Brodogradilište "Tito", vgl. Fakta om fartyg
2. ↑ Russian Maritime Register of Shipping (englisch)
3. ↑ Mariya Yermolova Technical Data (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sea.infoflot.ru (englisch)
4. ↑ Fakta om fartyg (schwedisch)
5. ↑ Sowjetische Flotte (Memento desOriginals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sea.infoflot.ru (russisch)
6. ↑ Тип Мария Ермолова, проект 1454 (СФРЮ) (Memento desOriginals vom 17. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fleetphoto.ru (russisch)
7. ↑ ДВМП, Справочник (Memento desOriginals vom 16. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ship-world.ru
8. ↑ Internetforum www.infoflot.ru/ Auszüge aus dem Buch von M. I. Schif, Ju. W. Tschernyschew, A. A. Golikow: Die Bedienung der Passagiere auf den Schiffen der Meeresflotte, Moskau, 1982 (russisch)
9. ↑ RSenglisch
10. ↑ Russian Maritime Register of Shipping(englisch)

• Wie die Schiffe verabschiedet werden (russisch)
• Abnahme der Mariya Yermolova in Jugoslawien 1974 (russisch) Autor Lew Sakrutin