Marc Rittberger

Marc Rittberger (* 1962) ist ein deutscher Informationswissenschaftler. Er ist Professor für Informationsmanagement an der Hochschule Darmstadt und am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.[1]

Leben

Marc Rittberger studierte von 1981 bis 1988 Physik an der Universität Karlsruhe (TH) (heute integriert in das Karlsruher Institut für Technologie), unterbrochen von zwei Arbeitspraktika am American Institute of Physics (AIP) in New York. Es folgte von 1988 bis 1989 ein Aufbaustudium Informationswissenschaft an der Universität Konstanz. Anschließend war er bis 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Informationswissenschaft von Rainer Kuhlen der Universität Konstanz und wurde dort 1995 promoviert (Thema: Auswahl von Online-Datenbanken. Eine Rechercheschnittstelle für das Online-Retrieval integriert in das Konstanzer Hypertext System). Nach einer darauffolgenden Tätigkeit als Assistent am Lehrstuhl Informationswissenschaft der Universität Konstanz, der Leitung eines Steinbeis-Transferzentrums und der daran anschließenden Lehrstuhlvertretung Informationswissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde Marc Rittberger 2002 Professor im Studiengang Information documentaire der Haute École de Gestion (HEG) in Genf, zuständig für einen zweisprachigen Studiengang.

2005 übernahm er eine gemeinsam berufene Professur für Informationsmanagement an der Hochschule Darmstadt und am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Zugleich wurde er Direktor der Abteilung „Informationszentrum Bildung“ und bis 2012 der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung am DIPF. Zudem war Marc Rittberger von 2008 bis 2012 Geschäftsführender Direktor sowie von 2006 bis 2008 und von 2012 bis 2019 Stellvertretender Geschäftsführender Direktor des DIPF.[2] Weiterhin ist er seit 2015 Stellvertretender Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds Open Science.

Aktuelle Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

Marc Rittberger befasst sich unter anderem mit angewandter Forschung zu den Themen Informationsverhalten, Informationsqualität und Open Science. Darüber hinaus verantwortet er zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Informationszentrums Bildung, das Forschungs- und Informationsinfrastrukturen anbietet und entwickelt. Dazu gehören unter anderem der Deutsche Bildungsserver[3] und das Fachportal Pädagogik. Unter seiner Verantwortung entstanden in den letzten Jahren das Forschungsdatenzentrum Bildung, das im Rahmen des Verbunds Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB) wissenschaftliche Daten für die Nachnutzung aufbereitet, und das in Kooperation mit der DIPF-Abteilung „Bildungsqualität und Evaluation“ realisierte Zentrum für technologiebasiertes Assessment (TBA), das Softwarewerkzeuge zur Erstellung und Analyse von computerbasierten Tests entwickelt und bereitstellt.

Weblinks und Quellen

Schriften (Auswahl)

  • C. M. Chituc, M. Rittberger: Understanding the importance of interoperability standards in the classroom of the future. In: IEEE (Hrsg.): IECON 2019 – 45th Annual Conference of the IEEE Industrial Electronics Society, proceedings: Convention Center Lisbon, Portugal, 14-17 October, 2019. IEEE, New York 2019, S. 6671–6676. doi:10.1109/IECON.2019.8927631
  • B. Upsing, M. Rittberger: The translator’s perspective on translation quality control processes for international large-scale assessment studies. In: Translation & Interpreting. Band 10, Nr. 2, 2018, S. 55–72. http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0111-dipfdocs-168048
  • A. Botte, M. Rittberger: Informationsversorgung der Bildungsforschung: Literaturdokumentation und Forschungsdaten. In: R. Tippelt, B. Schmidt-Hertha (Hrsg.): Handbuch Bildungsforschung. (= Springer Reference Sozialwissenschaften. Bd. 2). 4. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2018, S. 1419–1435 doi:10.1007/978-3-531-19981-8_62
  • E. Vogler, C. Schindler, A. Botte, M. Rittberger: Are altmetrics effective in transdisciplinary research fields? Altmetric coverage of outputs in educational research. In: M. Gäde, V. Trkulja, V. Petras (Hrsg.): Everything changes, everything stays the same? Understanding information spaces: Proceedings of the 15th International Symposium of Information Science (ISI 2017), Berlin, Germany, 13th – 15th March 2017. (= Schriften zur Informationswissenschaft. Vol. 70). Hülsbusch, Glückstadt 2017, S. 203–215. (edoc.hu-berlin.de)
  • A. Reinhold, M. Rittberger, N. Mahrholz: Data citation policies of data providers within the scope of longitudinal studies in life course research. In: I. Ràfols, J. Molas-Gallart, E. Castro-Martínez, R. Woolley (Hrsg.): Proceedings of the 21st International Conference on Science and Technology Indicators, València, September 14-16, 2016: Peripheries, frontiers and beyond. Editorial Universitat Politècnica de València, Valencia 2016, S. 115–121. doi:10.4995/STI2016.2016.4543
  • A. Botte, U. Sondergeld, M. Rittberger (Hrsg.): Monitoring Bildungsforschung: Befunde aus dem Forschungsprojekt "Entwicklung und Veränderungsdynamik eines heterogenen sozialwissenschaftlichen Feldes am Beispiel der Bildungsforschung. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2015. http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-110811
  • R. Heinen, M. Kerres, G. Scharnberg, I. Blees, M. Rittberger: A federated reference structure for open informational ecosystems. In: Journal of Interactive Media in Education. Band 13, Nr. 1, 2016, S. 1–6. doi:10.5334/jime.413
  • J. Griesbaum, N. Mahrholz, K.v. Löwe Kiedrowski, M. Rittberger: Knowledge generation in online forums: A case study in the German educational domain. In: Aslib Journal of Information Management. Band 67, Nr. 1, 2015, S. 2–26. doi:10.1108/AJIM-09-2014-0112
  • H. Weishaupt, M. Rittberger (Hrsg.).: Bildungsforschung in Deutschland – eine Situationsanalyse. (= Bildungsforschung. Bd. 37). BMBF, Berlin 2013. http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-81634

Einzelnachweise

  1. dipf.de, Biografische Angaben zu Leben und Werk von Marc Rittberger auf der DIPF-Website
  2. Neue geschäftsführende Leitung des DIPF, Pressemitteilung des DIPF (15. November 2019)
  3. „Wir werden Antworten auf den Digitalen Wandel finden“, Interview des bildungsserverblog mit Marc Rittberger über die Arbeit des Deutschen Bildungsservers (1. November 2016)