Hexenturm

Der Jülicher Hexenturm
Der Hexenturm Rheinbach

Hexenturm ist eine häufig zu findende Bezeichnung für einen Turm, der Teil einer mittelalterlichen Stadtbefestigung oder Burg war und in der Vergangenheit als Gefängnis diente.

Geschichte

Der Name bezieht sich auf die Zeit der Hexenverfolgung. Manche dieser Türme wurden damals tatsächlich dazu genutzt, der Hexerei verdächtigte Personen bis zu ihrer Verhandlung, Folter und Aburteilung einzusperren.

Andere Hexentürme haben ihren Namen aus dem 19. Jahrhundert, als man mit Schauder auf die Gräuel der Hexenprozesse zurückblickte. Diese dienten dann nur als normale Gefängnistürme oder sie waren teilweise auch nur einfache Türme der Stadtmauern.

Hexentürme findet man in einer Vielzahl von Städten, wie etwa Aschersleben, Coburg, Frankenberg (Eder), Fulda, Gelnhausen, Geseke, Heidelberg, Herborn, Hofheim am Taunus, Idstein, Jülich, Kaufbeuren, Kirchhain, Lahnstein, Landsberg am Lech, Marburg, Markdorf, Memmingen, Olpe, Rheinbach, Rüthen, Treysa, Windecken und vielen anderen mehr. Heutzutage dienen die Türme in renoviertem Zustand gelegentlich als Museen.

Eine Sage besagt, dass auf der Wildensteiner Burg Hexenturm tatsächlich Hexen verbrannt wurden. Hexenprozesse aus dem Gebiet des Oberen Donautals sind in den Archiven zu finden.

In Babenhausen wird eine besondere Bierspezialität, die Hexe, gebraut, die auf dem Etikett der Bügelflasche eine Abbildung des örtlichen Hexenturms zeigt.

In Salzburg existierte in der Stadtmauer ein Hexenturm aus dem 15. Jahrhundert, der als Gefängnis und später als Lager diente. 1944 wurde er von einer Fliegerbombe zerstört, die Ruine wurde abgerissen. Nur noch eine Abbildung an der Fassade Wolf-Dietrich-Straße und Paris-Lodron-Straße erinnert an dieses Gebäude.

Noch bestehende Hexentürme

Nicht mehr bestehende Hexentürme

Andere Gebäude mit dem Namen Hexenturm

Bilder

Weblinks

Commons: Hexentürme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien