Herongen

Herongen
Stadt Straelen
Wappen der ehemaligen Gemeinde Herongen
Koordinaten: 51° 23′ N, 6° 15′ OKoordinaten: 51° 23′ 21″ N, 6° 15′ 14″ O
Höhe: 41 m
Fläche: 11 km²
Einwohner: 2800
Bevölkerungsdichte: 255 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 47638
Vorwahl: 02839
Herongen (Nordrhein-Westfalen)
Herongen (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Herongen in Nordrhein-Westfalen

Herongen (Südniederfränkisch/Kleverländisch: Heringe) ist eine Ortschaft[1] der Stadt Straelen im Kreis Kleve im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Die Grenze zu den Niederlanden ist 2,5 km in westlicher Richtung entfernt.

Herongen – erstmals am 17. März 899 urkundlich erwähnt – hat ungefähr 2800 Einwohner[2] und liegt an der Bundesautobahn 40 (VenloRuhrgebiet), die südlich verläuft.

Die Fietsallee am Nordkanal, ein etwa 100 km langer Radweg am Nordkanal am linken Niederrhein und in der niederländisch-deutschen Grenzregion, verläuft durch Herongen.

Geschichte

Herongen gehörte zum Oberquartier von Geldern (auch Obergeldern) und somit auch zu den südlichen Niederlanden. Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1713 geriet ein großer Teil Obergelderns unter preußischer Verwaltung.

Am 1. Juli 1969 wurde Herongen in die Stadt Straelen eingegliedert.[3]

Politik

Wappen

Das Wappen zeigt in Rot eine rechtsgerichtete, kreisförmig liegende zweibeinige silberne (weiße) Schlange (Ouroboros). Sie beißt sich ins eigene Hinterteil und hält in der Mitte in ihren Klauen ein goldenes (gelbes) Tatzenkreuz. Das Wappen ist abgeleitet von der Sage des hl. Amandus; dieser ist Schutzpatron des Ortes und Namensgeber der Dorfkirche.

Mundart

Heronger Platt ist eine lokale Varietät des Niederfränkischen. Obwohl Herongen nördlich der Uerdinger Linie (ek-ech-Linie) liegt und somit zum Kleverländischen zählen würde, wird der Ortsdialekt wegen verschiedener südlicher Merkmale (z. B. Pronomina) auch zum Südniederfränkischen gerechnet.[4]

Heronger Platt wird heutzutage nur noch von älteren Leuten untereinander gesprochen. Es wird in Mundartzirkeln gepflegt. An Karneval (Fastelovend) werden auch Lieder und Büttenreden auf Platt vorgetragen.

Baudenkmäler

In Herongen gibt es neun ausgewiesene Baudenkmäler (siehe Liste der Baudenkmäler in Straelen):

  • alte katholische Kirche, Bergstraße 10[5][6]
  • neue katholische Kirche, Bergstraße 7[7]
  • Amanduskapelle, Bergstraße 21
  • Pfarrhaus St. Amandus, Bergstraße 9
  • Hochkreuz auf dem Friedhof
  • Windmühle, Bergstraße 33
  • Mühlenstumpf Niederdorfer Straße / Ahornweg
  • Schleusenhaus, Schlousweg 5
  • Hauptgebäude der Grundschule, Niederdorfer Straße 4

Ansässige Firmen

  • Die Landgard e.G., der größte Vermarkter von Zierpflanzen (Topfpflanzen, Schnittblumen), Gemüse und Obst, sowie Gärtner- und Floristenbedarf in Deutschland, hat ihren Firmensitz in Herongen.
  • die VERSEIDAG-INDUTEX GmbH, Weberei Herongen, welche eine Niederlassung der VERSEIDAG-INDUTEX GmbH, Deutschland ist. Der Weberei - Standort Herongen blickt auf eine jahrzehntelange Tradition zurueck. Produktbereich VERSEIDAG: Coating + Composite für hochwertige Industrietextilien / Gewebe. Erwaehnenswerte Lieferung u. a.: die komplette Besegelung für das Segelschulschiff *GORCH FOCK* (Bj. 1958/59, Blohm&Voss Hamburg) der Bundesmarine.
  • In Herongen ist einer von sechs Produktionsstandorten der Firma Carl Kühne KG, einem Nahrungsmittelhersteller, der hauptsächlich Essig, Feinkost und Feinsaures produziert und einer der größten Essig-, Gurken- und Senfproduzenten Europas ist.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Weblinks

Commons: Herongen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung der Stadt Straelen, § 3. Abgerufen am 17. März 2013.
  2. Ortschaft Herongen. Abgerufen am 8. Januar 2022.
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 79.
  4. Frens Bakker: Waar scheiden de dialecten in Noord-Limburg? Gopher, Utrecht 2016, S. 124 (niederländisch).
  5. Kirchen-Kapellen Herongen -Geschichte
  6. kirche-und-leben.de, Die alte Dorfkirche für einen Euro gekauft
  7. st-marien-wwh.de