German Football League 2001

German Football League 2001
Logo der German Football League
Meister Hamburg Blue Devils
Finale German Bowl XXIII
Absteiger Düsseldorf Panther
Mannschaften 12
Spiele 72  + 7 Play-off-Spiele
GFL 2000

German Football League 2001 gibt einen Überblick über die Saison 2001 der German Football League, die die 23. Saison der 1. Bundesliga/GFL war.

Ligaaufteilung

Teams 200100 GFL Nord00 GFL Süd

Überblick über die teilnehmenden Mannschaften und ihren ewigen Bundesliga- bzw. GFL-Bilanzen. Im Süden rückten die Schwäbisch Hall Unicorns in die GFL auf, weil den Aschaffenburg Stallions die Lizenz entzogen wurde[1].

Team Jahre S U N Heim Ausw. TD-Verhältnis
GFL
Nord
Cologne Crocodiles (TV) 20 172 4 51 87 2 23 85 2 28 7045:3459
Düsseldorf Panther 20 159 10 60 82 7 25 77 3 35 7244:3325
Braunschweig Lions 7 47 0 28 25 0 12 22 0 16 2460:1660
Hamburg Blue Devils 6 43 2 23 26 0 9 17 2 14 1683:1251
Assindia Cardinals (N) 5 18 2 30 10 0 15 8 2 15 637:1294
Kiel Baltic Hurricanes 5 23 1 29 15 0 12 8 1 17 1402:1427
GFL
Süd
Munich Cowboys 22 147 6 92 84 1 38 63 5 54 5970:4172
Stuttgart Scorpions 9 29 3 67 17 3 29 12 0 38 2093:3017
Franken Knights 5(6)[2] 16 3 36 8 1 18 8 2 18 961:1960
Rhein-Main Razorbacks 5 25 1 28 14 0 13 11 0 15 1232:1367
Schwäbisch Hall Unicorns (N) 3 8 2 22 6 0 10 2 2 12 429:749
Saarland Hurricanes (N) neu 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0:0
  • (N) – Aufsteiger
  • (TV) – Titelverteidiger

Saisonverlauf

Reguläre Saison

Wie schon im Vorjahr dominierten die Munich Cowboys die Südgruppe und kamen erneut ungeschlagen durch die reguläre Saison. Auch die Cologne Crocodiles, immerhin German-Bowl-Sieger des Vorjahres, konnten die Angriffsmaschinerie nicht stoppen und mussten sich zwei Mal geschlagen geben. Die Offense der Münchner erzielte insgesamt 508 Punkte, die höchste Punktzahl aller Bundesligisten im Jahr 2001. Auf dem zweiten Platz im Süden schoben sich die Stuttgart Scorpions, die sich nur den Cowboys beugen mussten und ihre Interconferencepartie in Kiel überraschend mit 20:21 verloren. Auf dem dritten Platz landeten die Rüsselsheim Razorbacks, wie im Vorjahr mit einem ausgeglichenen Punktekonto ausgestattet und sicher in den Playoffs. Ebenso wie die Schwäbisch Hall Unicorns die Playoffs erreichten, trotz eines negativen Punktekontos, aber dennoch mit einem Vorsprung von vier Punkten auf die fünftplatzierten Saarland Hurricanes. Die Aufsteiger aus Saarbrücken mussten anerkennen, dass die Luft in der höchsten Spielklasse um einiges dünner ist als in Liga zwei. Dennoch konnten sie die Franken Knights hinter sich lassen, so dass diese mit nur einem doppelten Punktgewinn in die Relegation mussten.

Im Norden übernahmen die Hamburg Blue Devils etwas überraschend den Platz an der Sonne, konnte die Insolvenz im Vorjahr nur knapp abgewendet werden. Bis zur Mitte der Saison konnten die Braunschweig Lions und die Düsseldorf Panther einigermaßen mit den Blue Devils mithalten mussten dann aber den Konkurrenten aus der Hansestadt ziehen lassen und spielten nur noch um den zweiten und dritten Platz. Hier hatten die Panther die Nase bis zum letzten Spieltag vorne, an dem es zum Showdown im Städtischen Stadion an der Hamburger Straße kam. Vor einer Kulisse von fast 15.000 Zuschauern mussten die Lions gewinnen und dabei ein 10 Punkte Defizit wettmachen um die Panther, die das Hinspiel in Düsseldorf mit 31:21 gewonnen hatten, noch vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen. Doch die ersten Punkte brachten die Gäste, im ersten Drive fand QB Pat Bonner seinen WR Jeromy Simms für einen 74-Yard-TD-Pass. Es sollten allerdings die einzigen Punkte für die Panther bleiben. Die Lions übernahmen das Zepter und erspielten sich eine 19:7-Führung, damit hatten sie den zweiten Platz erobert, doch die Panther hatten 11 Sekunden vor Spielende noch die Möglichkeit das Blatt mit einem Field Goal zu wenden. Doch der Versuch wurde von Rafiq Cooper geblockt. Auf dem vierten Platz kamen die Titelverteidiger aus Köln ein, dabei konnten die Crocodiles nur phasenweise an die hervorragende Vorjahressaison anknüpfen und erreichten nur ein negatives Punktekonto. Am Tabellenende fanden sich die Assindia Cardinals und die Kiel Baltic Hurricanes wieder, wobei die Essener stets einen Vorsprung vor den Hurricanes hatten, so dass diese mit nur zwei gewonnenen Spielen, in die Relegation mussten.

Abschlusstabellen

GFL Nord

Verein Sp S U N TD Diff. Punkte
1. Hamburg Blue Devils 12 10 1 01 447:148 +299 21:30
2. Braunschweig Lions 12 09 0 03 338:230 +108 18:60
3. Düsseldorf Panther 12 09 0 03 413:154 +259 18:60
4. Cologne Crocodiles 12 05 1 06 272:286 0−14 11:13
5. Assindia Cardinals 12 03 0 09 207:372 −165 06:18
6. Kiel Baltic Hurricanes 12 02 0 10 166:434 −268 04:20
  • Tie-Breaker
    • Braunschweig vor Düsseldorf aufgrund des gewonnen direkten Vergleichs (21:31 und 19:7).

GFL Süd

Verein Sp S U N Punkte TD Diff.
1. Munich Cowboys 12 12 0 00 508:232 +276 24:00
2. Stuttgart Scorpions 12 09 0 03 437:195 +242 18:60
3. Rüsselsheim Razorbacks 12 06 0 06 428:436 00−8 12:12
4. Schwäbisch Hall Unicorns 12 03 1 08 266:430 −164 07:17
5. Saarland Hurricanes 12 01 1 10 199:478 −279 03:21
6. Franken Knights 12 01 0 11 201:487 −286 02:22

Aufstiegsrelegation

Die Herausforderer aus Berlin erwischten vor 2.862 Zuschauern im Kieler Holstein-Stadion und gingen zweimal in Führung, doch die Hurricanes, schlugen jeweils zurück und führten zur Halbzeit 21:14. Doch wieder starteten die Adler besser in die Halbzeit und wendeten das Blatt erneut, Zwischenstand 24:21. Den Kick-Off trug dann Graig Guest 80 Meter Richtung Endzone der Berliner und kippte damit erneut das Momentum zugunsten der Hurricanes. Wenig später erzielten die Canes den Touchdown zu 28:24, während bei den Adlern nicht mehr viel zusammenlief. Pascal Ritzheim interceptete Adler-Quarterback Armbruster im vierten Quarter gleich drei Mal. Und die Offense legt noch zwei Touchdowns nach, zum Endstand von 41:24.[3]

Die Kiel Baltic Hurricanes gewannen dann auch das Rückspiel vor 1.850 Zuschauern. Mit dem 18 Punktepolster im Rücken ließen sie auch in Berlin nichts anbrennen und gingen mit einer 21:0-Halbzeitführung in die Kabinen. Auch nach der Pause waren die Hurricanes zuerst auf dem Scoreboard und erhöhten ihre Führung auf 28:0 im dritten Viertel. Erst jetzt durften auch die Adler punkten, sie kamen noch auf 22:28 heran, doch wirklich eine Chance, die Relegation noch für sich zu entscheiden, war keine vorhanden.[4]

Im Süden waren die Franken Knights zu stark für die Marburg Mercenaries. Zuhause gewannen die Ritter locker mit 42:7 und konnten beruhigt nach Hessen reisen.[3] Und auch dort gewannen die Knights, vor 700 Zuschauer in Marburg, sicher mit 27:14. Bereits zur Halbzeit hatten die Ritter, mit einer 20:0-Führung, die Weichen auf Sieg gestellt. Erst im letzten Quarter konnten die Marburger ihre Ehrentouchdowns erzielen.[5]

Liga Heimverein Gastverein Ergebnis Nach Quartern
Nord Kiel Baltic Hurricanes Berlin Adler 41:24 7:14; 14:0; 7:10; 13:0
Nord Berlin Adler Kiel Baltic Hurricanes 22:28 0:14; 0:7; 14:7; 8:0
Süd Franken Knights Marburg Mercenaries 42:7 7:0; 14:0; 14:0; 7:7
Süd Marburg Mercenaries Franken Knights 14:27 0:7; 0:13; 0:7; 14:0

Sowohl die Franken Knights als auch die Kiel Baltic Hurricanes erhalten die Klasse. Die Marburg Mercenaries und die Berlin Adler verbleiben in der GFL2.

Play-offs

Die Munich Cowboys traten, wie schon bei den Interconferencespielen, auf die Titelverteidiger Cologne Crocodiles. Und zum dritten Mal hatten die Cowboys das bessere Ende für sich, sie siegten mit 14:7. Ebenfalls zum dritten Mal in dieser Saison maßen sich die Rüsselsheim Razorbacks mit den Braunschweig Lions, und auch hier gab es zum dritten Mal einen Erfolg der Löwen, diesmal endete das Spiel in Braunschweig 29:23. Da alle guten Dinge drei sind, trafen sich auch die Hamburg Blue Devils und die Schwäbisch Hall Unicorns zum dritten Saisonvergleich und auch in diesem Duell siegten die Blauen Teufel, diesmal mit 38:0. Einzig der Südzweite, die Stuttgart Scorpions und die Düsseldorf Panther waren in der Saison noch nicht aufeinandergetroffen. Das Spiel in Stuttgart konnten die Skorpione vor 1.600 Zuschauer mit 28:14 gewinnen und damit zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ins Halbfinale um den German Bowl einziehen.[3]

Die 2.800 Zuschauer im Münchner Dantestadion sahen zwei grundverschiedene Halbzeiten beim Halbfinale der heimischen Cowboys und den Gästen aus Braunschweig. Zunächst zogen die Braunschweig Lions unwiderstehlich davon und führten, durch zwei Touchdowns von Matt Riazzi und einem weiteren von Rafiq Cooper, zur Halbzeit bereits mit 21:0. Doch nach der Pause wendete sich das Blatt und die Cowboys bliesen zur Aufholjagd. Im dritten Quarter erreichte RB Eric Yuma durch einen Lauf die Lions Endzone und im vierten Quarter fand der Münchner QB Ken Suhl zunächst Michael Gallinger in der Endzone der Lions und danach Mitch Running mit einem 74-Yard-Pass. Somit stand es ca. fünf Minuten vor dem Partieende nur noch 24:21 für die Braunschweiger. Doch diesen verteidigten sie bis zum Schlusspfiff.[5][6] Weniger Mühe hatten die Hamburg Blue Devils beim 33:7 gegen die Stuttgart Scorpions.[5]

Viertelfinale Halbfinale German Bowl XXIII – Hannover
                         
1N Hamburg Blue Devils 38        
4S Schwäbisch Hall Unicorns 0  
1N Hamburg Blue Devils 33
  2S Stuttgart Scorpions 7  
2S Stuttgart Scorpions 28
3N Düsseldorf Panther 14  
1N Hamburg Blue Devils 31
  2N Braunschweig Lions 13
1S Munich Cowboys 14    
4N Cologne Crocodiles 7  
1S Munich Cowboys 21
  2N Braunschweig Lions 24  
2N Braunschweig Lions 29
3S Rüsselsheim Razorbacks 23  

German Bowl

Der German Bowl XXIII fand am 6. Oktober vor 23.193 Zuschauern im Niedersachsenstadion in Hannover statt. Sowohl für die Lions, als auch für die Blue Devils war es die fünfte Teilnahme, dreimal hatten die Lions dabei gewonnen, die Hamburger einmal. Zwei der Braunschweiger Siege sahen dabei die Hamburger auf der Verliererseite. Doch dieses Mal waren es die Blue Devils die das bessere Ende für sich hatten. In einem von den Verteidigungslinien dominierten Spiel ging man mit einem 7:7-Zwischenstand in die Pause. Im dritten Quarter starteten die Blue Devils besser und gingen durch ein Field Goal erstmals in Führung, die aber vom Braunschweiger WR Jörg Heckenbach gekontert wurde, der einen 42-Yard-Pass zum Touchdown vollendete. Doch die Hamburger gerieten dadurch nicht aus der Bahn und legten ihrerseits noch im dritten Viertel einen Touchdown zur neuerlichen Führung nach. Im vierten Quarter gelang den Braunschweigern dann nicht mehr viel, während die Blue Devils noch zwei Touchdowns, zum relativ deutlichen Endstand von 31:13, markierten.

Scoreboard

German Bowl XXIII – Hannover
Team Punkte Q1 Q2 Q3 Q4
Hamburg Blue Devils 31 0 7 10 14
Braunschweig Lions 13 0 7 6 0
Hamburg Braunschweig Spieler Spielzug
0 7 Ulf Behre 14-Yard-Pass von Dan Boland (PAT Marko Rothaar)
7 7 Matt Cannon 6-Yard-Lauf (PAT Timo Erbs)
10 7 Timo Erbs 38-Yard Field Goal
10 13 Jörg Heckenbach 42-Yard-Pass von Dan Boland (PAT rechts vorbei)
17 13 Marico Gregersen 42-Yard-Pass von Matt Cannon (PAT Timo Erbs)
24 13 Matt Cannon 32-Yard-Lauf (PAT Timo Erbs)
31 13 Estrus Crayton 41-Yard-Lauf (PAT Timo Erbs)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Huddle 18/2001
  2. Alle Spiele der Rothenburg Knights der Saison 1987 wurden aus der Wertung genommen, Quelle: www.football-history.de
  3. a b c Huddle 38/2001
  4. Huddle 40/2001
  5. a b c Huddle 39/2001
  6. Spielbericht Cowboys-Lions (Memento des Originals vom 25. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.braunschweig-lions.de