Föderation Malaya

Die Föderation Malaya (malaiisch Persekutuan Tanah Melayu) wurde am 1. Februar 1948 gegründet. Sie ersetzte die 1946 gegründete Malaiische Union und bestand bis zur Gründung Malaysias im Jahre 1963.

Gliederung

Die Föderation umfasste die britischen Siedlungen Penang und Malakka und die neun malaiischen Staaten (Federated Malay States und Unfederated Malay States):[1]

Staat / Kolonie Fläche
in km²
Einwohner
in 1.000 (1953)
Einwohner
je km²
Hauptstadt
Dschohor 18.961 891 47 Dschohor Bharu
Kedah 9.479 658 68 Alor Star
Kelantan 14.881 502 34 Kota Bharu
Malakka 1.639 289 176 Malakka
Negri Sembilan 6.604 328 79 Kuala Pilah
Pahang 35.930 286 49 Kuala Lipis
Penang 1.036 522 504 Georgetown
Perak 20.667 1.139 55 Taiping
Perlis 802 82 102 Kangar
Selangor 8.202 865 105 Kuala Lumpur
Trengganu 13.079 253 19 Kuala Terengganu
Föderation Malaya 131.280 5.815 44 Kuala Lumpur

Während die malaiischen Staaten Protektorate waren, blieben Penang und Malakka britische Kronkolonien. Wie die Malaiische Union umfasste auch die Föderation nicht Singapur, das davor normalerweise als Teil Malayas angesehen wurde. In Penang befand sich das Hauptquartier der ANZAM, die ein Netzwerk zur Verteidigung Malayas darstellte und Australien und Neuseeland mit umfasste.

Geschichte

Die Föderation Malaya wurde am 31. August 1957 ein unabhängiger Staat innerhalb des Commonwealth – das Datum wird heute als Malaysias Unabhängigkeitstag Hari Merdeka begangen. 1963 wurde die Föderation unter dem neuen Namen Malaysia durch Singapur (bis 1965), Sarawak und Britisch-Nordborneo, das später in Sabah umbenannt wurde, erweitert. Im Herbst 1964 kam es zu massiven Unruhen zwischen chinesischen und nicht-chinesischen Einwohnern Singapurs. Nach heftigen ideologischen Konflikten zwischen der Stadtregierung und der Föderationsregierung in Kuala Lumpur sowie wegen Befürchtungen auf malaysischer Seite, dass die Unruhen über die Stadt hinaus ausgreifen könnten, wurde Singapur am 7. August 1965 aus der Föderation ausgeschlossen.

Wirtschaft

Zur Zeit der Unabhängigkeit hatte Malaya nach Japan das höchste Pro-Kopf-Einkommen in Asien. Die Wirtschaft basierte hauptsächlich auf Landwirtschaft und dem Export landwirtschaftlicher Erzeugnisse.

Bevölkerungsgruppen

Die Malaien, die etwa 52 % der Bevölkerung ausmachten, dominierten die Politik und den öffentlichen Sektor, waren aber relativ arm. Die meisten Malaien gingen Beschäftigungen in der Landwirtschaft mit geringer Produktivität nach. Die Chinesen (37 %) hatten mehr wirtschaftliche Macht und dominierten die meisten modernen Berufsgruppen. Die Politik des jungen Landes war deswegen von dem Dilemma geprägt, auf der einen Seite die wirtschaftspolitischen Ziele erreichen zu müssen, auf der anderen Seite aber die Harmonie unter den Ethnien und die politische Stabilität aufrechtzuerhalten.

Bevölkerung der Föderation Malaya[2]
Jahr Malaien Chinesen Inder Andere
1948 2.457.014 1.928.965 536.646 64.802
1951 2.631.154 2.043.971 566.371 75.726

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Bertelsmann Lexikon-Redaktion (Hrsg.): Bertelsmann Weltatlas. 36. Aufl., Bertelsmann, Gütersloh 1960, S. 248.
  2. Annual Report on the Federation of Malaya: 1951 in C.C. Chin and Karl Hack, Dialogues with Chin Peng S. 380 & 381 (englisch).