Carsten Koch (* 1975 in Kaiserslautern)^[1] ist ein deutscher Organist und Chorleiter. Er ist Kantor an der Unionskirche in Idstein, Hessen, und leitet dort den Konzertchor Idsteiner Kantorei und die von ihm gegründete Nassauische Kammerphilharmonie. Er lehrt Orchesterdirigat an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.

Leben

Carsten Koch studierte Musik und Germanistik für das Lehramt und schloss mit Schwerpunkten Orgelspiel und Chorleitung ab.^[1] Er setzte seine Ausbildung an der Musikhochschule Frankfurt fort, wo er Orchesterleitung studierte sowie Orgel bei Daniel Roth. Koch verfeinerte seine Technik der Orchesterleitung unter anderem in der Dirigentenwerkstatt Interaktion in Berlin mit Spielern der Berliner Philharmoniker. 2005 erreichte er die Schlussrunde des internationalen Dirigentenwettbewerbs in Bad Homburg. Zudem arbeitete er als Assistent von Wojciech Rajski bei der Polnischen Kammerphilharmonie Sopot.^[1]

Koch hat einen Lehrauftrag für Orchesterdirigat an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.^[1] Seit 2003 ist Koch Kantor der evangelischen Unionskirche in Idstein und zugleich Dekanatskantor. Er übernahm den Konzertchor Idsteiner Kantorei von Edwin Müller und gründete im Antrittsjahr das Orchester Nassauische Kammerphilharmonie, das die Chorkonzerte begleitet und Orchesterkonzerte spielt.^[2] Die kunstgeschichtlich bedeutende Kirche verfügt über eine Walcker-Orgel von 1912 im Prospekt des Vorläuferinstruments, einer Stumm-Orgel von 1783.^[3]

Wirken

Koch dirigierte Konzerte im Dekanat Rheingau-Taunus um Idstein. Er begann eine Reihe von Sinfoniekonzerten in der Unionskirche am Tag des offenen Denkmals 2009, in denen er unter anderem alle Beethoven-Sinfonien aufführte.^[4][5] Der Zyklus endete 2012 mit der Neunten Sinfonie, und feierte damit gleichzeitig 40 Jahre Idsteiner Kantorei und 100 Jahre Walcker-Orgel.^[6] Koch leitete Chorkonzerte, jährlich zwei bis drei in der Unionskirche, andere in der katholischen Kirche St. Martin und in kleineren Kirchen des Dekanats. In internationaler Zusammenarbeit mit dem Belgischen Chor De Wase Kantorij aus der Partnerstadt Zwijndrecht leitete er Haydns Die Schöpfung 2016, sowohl in Idstein als auch in Zwijndrecht.^[7] 2017 wurde die Unionskirche nach langwierigen Renovierungsarbeiten wieder geöffnet,^[8] und das erste Konzert enthielt Ola Gjeilos Sunrise Mass und Eric Whitacres Five Hebrew Love Songs.^[9]

Besonders in Erscheinung tritt Kochs künstlerische Arbeit im Wirkungsbereich der Ökumene. 2010 dirigierte er Verdis Messa da Requiem in St. Martin in einem ökumenischen Projekt von drei Chören.^[8] 2015 leitete er die vereinten Chöre im Gloria von Karl Jenkins,^[10] während sein katholischer Kollege Franz Fink das Te Deum übernahm.^[11] Im Advent 2018 erarbeiteten sie als gemeinsames Chorprojekt alle sechs Kantaten von Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium und führten sie in zwei Konzerten in der Unionskirche auf.

Weblinks

• Carsten Koch auf der Website der Idsteiner Kantorei

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b c d} Carsten Koch. Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, abgerufen am 1. Dezember 2018. 
2. ↑ Unser Kantor. Idsteiner Kantorei, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2018; abgerufen am 1. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.idsteiner-kantorei.de 
3. ↑ Evangelische Pfarrkirche (Unionskirche). Denkmalpflege Hessen, abgerufen am 9. Juni 2011. 
4. ↑ Manuel Wenda: Zuschauer jubeln wie bei Rockkonzert – Beethoven-Zyklus 9. Sinfonie in der Unionskirche. genios.de, 11. September 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. Dezember 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.genios.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
5. ↑ Richard Hörnicke: Ausdruck heiterer Gelassenheit / Carsten Koch zum „Tag des Denkmals“ in der Unionskirche. genios.de, 15. September 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2019; abgerufen am 8. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.genios.de 
6. ↑ Lieselotte Wendt: Unionskirche. In: Chrismon. 6. August 2012 (Online [abgerufen am 8. Dezember 2018]). 
7. ↑ Grenzübergreifendes Konzertprojekt überzeugt in St. Martin Idstein. In: Wiesbadener Tagblatt. 19. April 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. November 2016; abgerufen am 19. April 2016. 
8. ↑ ^{a b} Beke Heeren-Pradt: Bachs Weihnachtsoratorium ökumenisch / Am zweiten Adventswochenende führen die Idsteiner Kantorei und der Chor St. Martin alle sechs Kantaten an zwei Tagen in der Unionskirche in Idstein auf. In: Wiesbadener Tagblatt. 24. November 2018 (Online [abgerufen am 8. Dezember 2018]). 
9. ↑ Beke Heeren-Pradt: Erstes Konzert der Idsteiner Kantorei in der renovierten Unionskirche. In: Wiesbadener Tagblatt. 7. April 2017 (Online [abgerufen am 14. April 2018]). 
10. ↑ 2/8/2015 / Jenkins, Karl: Gloria. Boosey & Hawkes, 2015, abgerufen am 2. Januar 2019. 
11. ↑ 2/8/2015 / Jenkins, Karl: Te Deum. Boosey & Hawkes, 2015, abgerufen am 2. Januar 2019.