Benutzer:Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband/Entwurf

Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband
Gegründet 2. April 1948[1]
Gründungsort Bayrischzell
Vereine >190 Hochschulen
Mitglieder 2,9 Millionen
Website www.adh.de

Der "Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband" (adh) ist der Dachverband seiner Mitgliedshochschulen und deren Hochschulsporteinrichtungen in Deutschland. Er ist der einzige deutsche Sportverband, der als Zielgruppe die Studierenden sowie Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter hat. Aktuell sind rund 190 Hochschulen, mit ungefähr 2,4 Millionen Studierenden und 550.000 Bediensteten Mitglied im adh. Neben der aktiven Interessenvertretung seiner Mitgliedshochschulen konzentriert sich der adh auf die Bereiche nationaler und internationaler Wettkampfsport sowie Qualifizierung und Wissensmanagement. Die Geschäftsstelle des adh sitzt in der hessischen Kreisstadt Dieburg. Der adh ist Mitglied in der Fédération Internationale du Sport Universitaire (FISU), der European University Sports Association (EUSA) und im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Geschichte

Der adh wurde am 2. April 1948 in Bayrischzell als Zusammenschluss der studentischen Sportreferate gegründet und firmierte – unter Leitung des späteren NOK-Präsidenten Walther Tröger – bis in die 1960er Jahre zugleich als „Sportamt des Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS)“.

Vorgeschichte

Bereits in der Weimarer Republik bestand im Rahmen der damaligen Deutschen Studentenschaft (1919-1945) ein „Amt für Leibesübungen“. Dieses setzte sich ursprünglich für den studentischen Breitensport ein. Zudem entsendete das Amt Spitzensportler zu den Akademischen Weltspielen (Vorläufer der Universiade). Im Dritten Reich wurde das „Amt für Leibesübungen“ zur Durchsetzung des obligatorischen Wehrsports instrumentalisiert.

Gründung und Anfänge des adh

Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband wurde, noch vor der Konstituierung der Bundesrepublik, zunächst als Arbeitsgemeinschaft deutscher Sportreferenten (adh) am 02. April 1948 in Bayrischzell (Bayern) gegründet. In den Nachkriegsjahren gelang es dem adh als erstem deutschen Sportverband, wieder Anschluss an den internationalen Sportverkehr zu finden. Bereits im Herbst 1949 starteten deutsche Studierende bei der ersten Sommersportwoche des internationalen Hochschulsportverbandes (FISU) in Meran. Groß war dementsprechend das Interesse der deutschen Medien. Unter den 77 Teilnehmenden der adh-Delegation befanden sich 14 Journalisten. 1951 wurde der adh Mitglied der FISU. Die deutsche Vorreiterfunktion des adh im internationalen Sportverkehr setzte sich 1953 fort. In diesem Jahr veranstaltete der Hochschulsportverband in Dortmund die „III. Internationale Sommer-Hochschulsportwoche" der FISU. Es war die erste internationale Spitzensportveranstaltung in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Krieg.

Entwicklung zum "Betriebssport für alle"

Die Arbeit des adh konzentrierte sich in den fünfziger und sechziger Jahren zunächst auf die Organisation des nationalen und internationalen Wettkampfsportes. Im Zuge der 68er Studentenbewegung und der Diskussion über Sinn und Zweck des Sports erfolgte jedoch im adh eine verstärkte Hinwendung zum Breitensport. Aus dem ursprünglichen Studierendensport wurde eine besondere Form des Betriebssports für alle an den Hochschulen vertretenen Personengruppen. Darüber hinaus wurde die Parität zwischen Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschulen festgeschrieben. Noch heute findet sich diese Struktur in den Gremien des adh. Diese sind mit hauptberuflichen Hochschulmitgliedern und Studierenden besetzt.

Professionalisierung des Hochschulsports

Gleichzeitig setzte sich der adh in der Folgezeit erfolgreich für eine Professionalisierung durch hauptamtliche Sportfachkräfte und für eine gesetzliche Verankerung des Hochschulsports ein. 1976 wurde der Hochschulsport als Förderungsaufgabe der Hochschulen im Hochschulrahmengesetz festgeschrieben. Nun ist er in den Landes- sowie den entsprechenden Hochschulgesetzen verankert. 2009 erklärte der Deutsche Bundestag den Hochschulsport als unverzichtbaren Bestandteil der deutschen Sport- und Hochschullandschaft. Über ein Viertel der Hochschulangehörigen nutzt heutzutage das facettenreiche Sportangebot. Hauptmotive für die Teilnahme am Hochschulsport sind für die "Entscheidungsträger von morgen" laut Umfrage: Fitness, Geselligkeit und Kommunikation. In den Gremien des adh nehmen Delegierte der Studierenden und der hauptamtlichen Mitarbeitenden von Hochschulsport-Einrichtungen gleichberechtigt die Interessen ihrer Hochschulen wahr. Diese paritätische Mitbestimmung findet sich auch in der Besetzung des adh-Vorstandes wieder.

Universiade 1989

In seiner Geschichte richtete der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband bislang eine Universiade aus. 1989 trafen sich rund 3.000 Aktive aus 93 Nationen in Duisburg zur XV. Sommer-Universiade der FISU. Der adh sprang 1989 als Ausrichter der Universiade ein, nachdem die brasilianische Stadt Sao Paulo die Ausrichtung an die FISU zurückgab. Die endgültige Entscheidung zur Ausrichtung der Universiade in Duisburg fiel am 22. März 1989. In der Folge stellten der adh und seine Partner innerhalb von 153 Tagen die Sportgroßveranstaltung auf die Beine.

Am 22. August 1989 begann die Universiade mit der Eröffnungsfeier im Wedauer-Stadion. 35.000 Zuschauerinnen und Zuschauer feierten zusammen mit den Teilnehmenden die Eröffnung der Weltspiele der Studierenden an Rhein und Ruhr. 1.300 Mitwirkende, unter ihnen das Ensemble des Musicals „Starlight-Express“, sorgten während der Eröffnungsfeier für ein buntes Programm aus Sport, Kultur und Tanz. Nach neun Tagen und 500 Kilometern endete auch der Fackellauf der Universiade im Rahmen der Eröffnungsfeier. Auf ihrer Reise durch das Ruhrgebiet, verband die Universiade-Flamme 26 Hochschulstandorte miteinander. Entzündet wurde die Flammensichel von der zweifachen Olympiasiegerin von 1972 und Universiade-Goldmedaillengewinnerin Heide Ecker-Rosendahl. Die offizielle Eröffnung nahm der damalige Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl (CDU) vor.

Bis zum 30. August 1989 nahmen 2.836 Sportlerinnen und Sportler in den vier Sportarten Fechten, Rudern, Leichtathletik und Basketball an den Wettkämpfen der XV. Universiade teil. Insgesamt wurden 178 Medaillen vergeben. Dabei unterstrichen die Studierenden ihr sportliches Potential. Vor allem in der Leichtathletik begeisterten die Aktiven mit 13 Universiade-Rekorden. Gleich 14 Aktive der Universiade 1989 holten bei den nachfolgenden Olympischen Spielen 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta die Goldmedaille. Erfolgreichste Nation war die UdSSR mit neun Gold-, elf Silber- und acht Bronzemedaillen. Die Studierenden des adh belegten mit drei Gold- sowie jeweils acht Silber- und Bronzemedaillen den achten Platz im Medaillenspiegel. Die Sportlerinnen und Sportler der Deutschen Demokratischen Republik gewannen je eine Gold- und Silbermedaille sowie zwei Bronzemedaillen. Damit belegten sie zusammen mit Großbritannien und Polen den zwölften Rang in der Nationenwertung. Größte Mannschaft war das Team der Vereinigten Staaten von Amerika mit 258 Aktiven. Die kleinste Delegation entsendete mit zwei Aktiven der maltesische Verband. Die Bundesrepublik stellte 208, die Deutsche Demokratische Republik 32 Aktive.

Abgerundet wurde die Universiade von einem vielfältigen Kulturprogramm. An neun Tagen standen Gruppen aus 13 Ländern auf der Bühne im Sportpark Wedau. Insgesamt bekamen die 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauer 135 Stunden Programm geboten. Neben studentischen Künstlerinnen und Künstlern, traten auch nationale und internationale Größen auf. Unter anderem waren Jazzer Dizzy Gillespie, Sänger Udo Lindenberg und Sängerin Nina Hagen Protagonisten des Kulturprogramms.

Am 30. August 1989 endete die XV. Sommer-Universiade in Duisburg mit einer bunten Abschlussfeier im Wedauer-Stadion.

Heutige Struktur des adh

Im Juli 2015 waren 189 Hochschulen Mitglied im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband. Der adh vertritt die Interessen der Mitglieder auf nationaler und internationaler Ebene. Der Verband wird gestaltet durch die Gremien des Verbandes. Die Geschäftsstelle mit Sitz im hessischen Dieburg setzt Beschlüsse der Gremien um und bearbeitet die täglichen und operativen Aufgaben.

adh-Vollversammlung

Die adh-Vollversammlung ist das höchste Gremium des adh. Alle momentan 189 adh-Mitgliedshochschulen sind berechtigt, eine Vertreterin oder einen Vertreter zur Vollversammlung zu entsenden. Die Vollversammlung wählt alle zwei Jahre die Mitglieder des Vorstands sowie der adh-Ausschüsse. Zu diesen gehören die Ausschüsse für Bildung, Breitensport und Wissenschaft, der Ausschuss für Chancengleichheit und Personalentwicklung sowie der Wettkampfausschuss. Die einzelnen Vorstandsmitglieder legen während der Vollversammlung ihre Jahresberichte vor. Zusätzlich wird der Haushalt des Verbandes verabschiedet. Die adh-Vollversammlung findet einmal jährlich statt. Die Ausrichtung der Veranstaltung wird von einer adh-Mitgliedshochschule übernommen.

Einen Höhepunkt der Vollversammlungen stellen die Ehrungen zur Sportlerin, zum Sportler und zur Hochschule des Jahres dar. Der adh-Vorstand zeichnet schon traditionell die erfolgreichsten Aktiven und die aktivste Hochschule des vergangenen Jahres aus. Die Preise werden im Rahmen des adh-Abends, der am Vorabend der Vollversammlung stattfindet, übergeben. In den vergangenen Jahren gehörten erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler wie Turner Fabian Hambüchen, Hochspringerin Ariane Friedrich, Turnerin Kim Bui und Judoka Ole Bischof zu den Preisträgern.

Gremien des adh

Der adh hat paritätisch besetzte Gremien. In den Ausschüssen und Räten sind jeweils hauptberufliche Vertreterinnen und Vertreter sowie Studierende zu gleichen Teilen vertreten. Dieser Grundsatz wurde im Zuge der 68er-Bewegung in der Satzung des adh festgeschrieben.

adh-Vorstand

Der adh-Vorstand wird alle zwei Jahre von der adh-Vollversammlung gewählt. Er besteht aus je drei hauptamtlichen Vertreterinnen beziehungsweise Vertretern und drei Studierenden. Ergänzt wird der Vorstand durch die Generalsekretärin beziehungsweise den Generalsekretär. Die Leitung des Generalsekretariats besitzt kein Stimmrecht. Den verschiedenen Vorstandsmitgliedern sind bestimmte Aufgabenfelder zugeteilt.

Diese sind:

- Vorsitz - Finanzen - Öffentlichkeitsarbeit und Marketing - Wettkampfsport - Bildung, Breitensport und Wissenschaft - Chancengleichheit und Personalentwicklung

In seinen Sitzungen wird der adh-Vorstand von den Referentinnen und Referenten der adh-Geschäftsstelle begleitet. Diese haben kein Stimmrecht.

Die Ausschüsse

Parallel zum Vorstand werden die Mitglieder der Ausschüsse des adh von der Vollversammlung gewählt. Die Ausschüsse setzen sich paritätisch aus je zwei hauptberuflichen und studentischen Vertreterinnen beziehungsweise Vertretern zusammen. Einzige Ausnahme stellt der Sportreferateausschuss dar. Dieser wird ausschließlich mit Studierenden besetzt. Die Ausschüsse sind bestimmten Themenbereichen zugeordnet. Sie diskutieren und entwickeln inhaltliche Grundsätze zur Weiterentwicklung des Verbandes in dem jeweiligen Gebiet.

Aktuell gibt es im adh sechs Ausschüsse mit folgenden Themenbereichen:

- Ausschuss für Bildung, Breitensport und Wissenschaft - Ausschuss für Chancengleichheit und Personalentwicklung - Finanzausschuss - Finanzprüfungsausschuss - Sportreferateausschuss - Wettkampfausschuss

Neben den gewählten Mitgliedern der Ausschüsse sind die jeweiligen Vorstände und Referenten bei den Sitzungen der Gremien vor Ort.

Verbandsrat

Der adh-Verbandsrat setzt sich aus den Vertreterinnen und Vertretern der acht Landes- beziehungsweise Regionalkonferenzen und den Vorstandsmitgliedern zusammen. Sind mehrere Bundesländer in einer Region zusammengefasst spricht man von einer Regionalkonferenz. Regionen mit einem Bundesland sind Landeskonferenzen. Je Konferenz darf ein hauptberuflicher und studentischer Delegierter an der Sitzung teilnehmen und abstimmen. Darüber hinaus nehmen die Referentinnen und Referenten der Geschäftsstelle an dem Treffen teil. Diese haben kein Stimmrecht. Der Verbandsrat vergibt die adh-Wettkampfveranstaltungen an die Hochschulen und verabschiedet das Bildungsprogramm des Verbandes. Darüber hinaus kann er Delegierte zu Maßnahmen und Treffen der internationalen Hochschulsportverbände entsenden.

Folgende Landes- beziehungsweise Regionalkonferenzen sind im adh-Verbandsrat vertreten:

- Region Baden-Württemberg - Region Bayern - Region Küste (Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern) - Region Niedersachsen/Bremen - Region Nordrhein-Westfalen - Region Ost (Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin) - Region Sachsen - Region Südwest (Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen)

Der Verbandsrat tagt zweimal im Jahr.

Fachbeirat

Der Fachbeirat ist für den Wettkampfsport im adh zuständig und setzt sich aus den Disziplinchefinnen und -chefs (DC) sowie den Aktivensprecherinnen und -sprechern (AS) zusammen. Die DCs werden vom Verbandsrat auf Vorschlag des Wettkampfausschusses berufen. Die AS werden bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften von den Obleuten der teilnehmenden Hochschulen gewählt. Gemeinsam sind sie für die Entwicklung der jeweiligen Sportart im adh und an den Hochschulen verantwortlich. Dabei arbeiten sie eng mit den Obleuten der Hochschulen zusammen. Zu ihren Kernaufgaben gehört außerdem die Vorbereitung der adh-Wettkampveranstaltungen. Darüber hinaus sind sie für die Kontaktpflege mit den Fachverbänden zur Koordination der gemeinsamen Aufgaben zuständig und vertreten die Interessen „ihrer“ Sportart innerhalb des Verbandes.

Folgende Sportarten werden im Fachbeirat von DCs beziehungsweise AS vertreten:

- Badminton - Basketball - Beachvolleyball - Boxen - Fechten - Fußball - Futsal - Gerätturnen - Golf - Handball - Hockey - Judo - Ju-Jutsu - Kanupolo - Karate - Lacrosse - Leichtathletik - Orientierungslauf - Radsport - Reiten - Rugby - Schwimmen - Segeln - Ski Alpin - Snowboard - Sport- und Bogenschießen - Taekwondo - Tennis - Tischtennis - Trampolin - Triathlon - Ultimate Frisbee - Volleyball

Der Fachbeirat tagt zweimal im Jahr.

Nationaler Wettkampfsport

Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband ist Veranstalter der nationalen studentischen Wettkämpfe. Der Verbandsrat, der sich aus den Vertreterinnen und Vertretern der Landes- und Regionalkonferenzen des Verbandes zusammensetzt, vergibt die Wettkampfveranstaltungen an die ausrichtenden Hochschulen. Diese führen die Maßnahme vor Ort durch. Auf nationaler Ebene hat der adh vier Wettkampfformate installiert.

Deutsche Hochschulmeisterschaft

Die Deutsche Hochschulmeisterschaft (DHM) ist das Nationalturnier des deutschen Hochschulsports in der jeweiligen Sportart. Startberechtigt sind Studierende und Hochschulangehörige aller deutschen Hochschulen. Zugangsbeschränkungen gibt es bei einer DHM nicht. So sind die Teilnahmefelder gespickt mit Aktiven des Spitzen- und Breitensports. Mitglieder der deutschen Studierenden Nationalmannschaft messen sich bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften mit Studierenden, die oft erst an der Hochschule die jeweilige Sportart kennengelernt haben. Die DHM verbindet den Wettkampf mit dem studentischen Austausch und der weitergehenden Kommunikation. So entsteht eine besondere studentische Atmosphäre.

Im Sommersemester 2015 fanden 25 Deutsche Hochschulmeisterschaften in 19 Sportarten statt. Eine Deutsche Hochschulmeisterschaft kann nur in Sportarten stattfinden, die in den adh-Sportartenkanon aufgenommen worden sind. Der Aufnahmeantrag wird der Vollversammlung, dem höchsten Gremium des adh, zur Abstimmung vorgelegt. Wird diesem Antrag entsprochen, kann im Anschluss eine Deutsche Hochschulmeisterschaft in dieser Sportart ausgerichtet werden. Dabei werden verschiedene Disziplinen in den jeweiligen Sportarten zusammengefasst. Mit der Aufnahme der Sportart „Radsport“ wurden so beispielsweise Deutsche Hochschulmeisterschaften im Rennrad, Mountainbike und Bahnrad möglich. Über die Durchführung einer Deutschen Hochschulmeisterschaft einer Disziplin einer Sportart des adh-Sportartenkanons befindet der adh-Verbandsrat.

Aktuell sind folgende Sportarten im adh-Sportartenkanon vertreten:

- Badminton - Basketball - Beachvolleyball - Boxen - Fechten - Fußball - Futsal - Gerätturnen - Golf - Handball - Hockey - Judo - Ju-Jutsu - Kanupolo - Karate - Leichtathletik - Orientierungslauf - Radsport - Reiten - Rugby - Schwimmen - Ski Alpin - Snowboard - Sport- und Bogenschießen - Taekwondo - Tennis - Tischtennis - Trampolin - Triathlon - Ultimate Frisbee - Volleyball

In der Regel wird die DHM einer Sportart jährlich durchgeführt. Die Siegerinnen und Sieger werden mit der traditionellen adh-Siegernadel ausgezeichnet. In Teamsportarten finden Vorrunden zur Deutschen Hochschulmeisterschaft statt. Die Vorrunden-Gruppen werden in der Regeln nach Regionen eingeteilt. Die Sieger der Vorrunden beziehungsweise Zwischenrunden qualifizieren sich für die Endrunde.

Deutscher Hochschulpokal

Der Deutsche Hochschulpokal (DHP) ist ein Turnierformat für Mannschaften der kleinen Hochschulen (unter 10.000 Studierende). Der Deutsche Hochschulpokal wird in den Sportarten Basketball, Handball, Fußball und Volleyball ausgespielt. Dabei haben sich in den vergangenen Jahren Mixed-Formate etabliert, bei denen Frauen und Männer in einer Mannschaft um den jeweiligen Titel spielen. Vorrunden zum DHP gibt es nur im Fußball.

Auch die Siegermannschaften des DHP erhalten bei der Siegerehrung die obligatorischen adh-Siegernadeln. Trotz der separaten Wettkampfveranstaltungen für kleine Hochschulen, dürfen die Mannschaften dieser auch an der Deutschen Hochschulmeisterschaft teilnehmen.

adh-Open

Die adh-Open sind Wettkampfveranstaltungen für Trendsportarten beziehungsweise Sportarten außerhalb des adh-Sportartenkanons, die durch überregionale Veranstaltungen ein großes Interesse innerhalb der Studierendenschaft bewiesen haben. Die adh-Open bilden die Vorstufe zu einer Deutschen Hochschulmeisterschaft. Eine Sportart, die langfristig in den adh-Sportartenkanon aufgenommen werden möchte, muss zwei adh-Open in zwei aufeinanderfolgenden Jahren an zwei unterschiedlichen Hochschulstandorten absolvieren. Dabei ist die Verbreitung der Sportart im Bundesgebiet ein weiterer Indikator. Die Teilnehmenden sollten von verschiedenen Hochschulen zur Maßnahme entsendet werden.

Mit dem Format der adh-Open hat sich der adh für neue Sportarten geöffnet. So fanden in den vergangenen Jahren nationale Wettkämpfe im American Football, Lacrosse, Wellenreiten und Beachsoccer statt.

adh-Trophy

Seit dem Sommersemester 2008 hat der adh das Wettkampfformat der adh-Trophy in seinem Wettkampfprogramm etabliert. Die adh-Trophy ist die Wettkampfveranstaltung für Trend- und Funsportarten, die an den jeweiligen Hochschulen angeboten werden. Während der Wettkämpfe steht vor allem der Spaß und der gemeinsame Austausch unter den Teilnehmenden im Vordergrund. In der Regel kommen die Ideen für die Durchführung einer adh-Trophy in einer Fun- oder Trendsportart aus den Hochschulsporteinrichtungen oder studentischen Trainingsgruppen. Nationale Wettkämpfe fanden dadurch schon in den Sportarten Unterwasserrugby, Headis und Bouldern statt.

Internationaler Wettkampfsport

Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband unterstützt die Beschickung von Wettkämpfen des europäischen und internationalen Hochschulsportverbandes. Deutsche Studierende nehmen für ihre Hochschulen an den Europameisterschaften der Studierenden (EUC) und den Europaspielen der Studierenden (EUSA-Games) teil. Die Qualifikation für die kontinentalen Maßnahmen ist die Deutsche Hochschulmeisterschaft. Der adh unterstützt die Hochschulen organisatorisch bei der Beschickung der Maßnahmen.

Bei Maßnahmen des Weltverbandes FISU entsendet der adh Studierenden-Nationalmannschaften. Diese werden vom Vorstand des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes nominiert. Zu den Wettkämpfen der FISU zählen die Weltmeisterschaften der Studierenden und die Universiaden. Die Weltmeisterschaften der Studierenden finden in den geraden Jahren in den einzelnen Sportarten statt. Veranstaltet werden diese von der FISU, ausgerichtet von einem nationalen Hochschulsportverband. Der adh entsendet die einzelnen Mannschaften zu den Veranstaltungen und unterstützt die Teams bei der Organisation der Maßnahmen. In der Regel übernimmt ein adh-Verbandsvertreter die Delegationsleitung. Die letzten Weltmeisterschaften der Studierenden in Deutschland fanden 2012 in Aachen statt. Damals trafen sich die besten studentischen Reiterinnen und Reiter zu den internationalen Titelkämpfen in der Karlsstadt.

Universiade

Die Sommer- und Winter-Universiaden werden von der FISU veranstaltet und von einem nationalen Hochschulsportverband ausgerichtet. Die erste Sommer-Universiade fand 1959 im italienischen Turin statt. Die Winter-Universiade feierte ihre Premiere 1960 im französischen Chamonix. Die Weltspiele der Studierenden, wie die Universiaden auch genannt werden, finden seit 1981 alle zwei Jahre statt. In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich die Sommer-Universiade zur größten Multisportveranstaltung nach den Olympischen Sommerspielen.

Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband ist für die Beschickung der Maßnahme und die Nominierung der Aktiven verantwortlich. Dabei hat sich die Universiade in vielen Sportarten als Zielwettbewerb in der Nachwuchsförderung etabliert. Vor allem junge Sportlerinnen und Sportler werden in die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft berufen. Damit verfolgen der adh und die teilnehmenden Fachverbände eine gezielte Förderung deutscher Talente im Umfeld einer Multisportveranstaltung, die in ihren Ausmaßen an Olympische Spiele erinnert.

Sommer-Universiade

Seit Beginn der Sommer-Universiade 1959 wurden bundesdeutsche Mannschaften vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband zu den Weltspielen der Studierenden entsendet. 1991 traten in Sheffield erstmalig Sportlerinnen und Sportler aus dem wiedervereinten Deutschland in einer Mannschaft an. Ein Jahr vor den Olympischen Spielen von Albertville und Barcelona stellte die deutsche Delegation der Sommer-Universiade somit die erste gesamtdeutsche Mannschaft nach der Wiedervereinigung bei einer Multisportveranstaltung dar. Der Hochschulsport nahm damit eine Vorreiterrolle in der Sportgeschichte ein.

Nach dem Ende des kalten Krieges entwickelte sich die Sommer-Universiade zum zweitgrößten Multisportevent der Welt. Immer mehr Nationen entsendeten Sportlerinnen und Sportler zu den Universiaden. Die bislang größte deutsche Delegation nominierte der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband 1993. Zur Sommer-Universiade nach Buffalo reisten 158 Aktive und 62 Mitglieder des Organisationsteams. 220 Personen vertraten 1993 die deutschen Farben bei der Universiade. Die erfolgreichste Sommer-Universiade erlebte der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband 2007. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok holte die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft elf Gold-, fünf Silber- und neun Bronzemedaillen.

Die bislang größte Sommer-Universiade fand 2013 im russischen Kazan statt. 11.800 Aktive aus 159 Nationen nahmen an den Weltspielen der Studierenden in der Stadt an der Wolga teil. Der Allgemeine Deutsche Hochschulverband entsendete eine Delegation von 218 Personen nach Russland. In 18 von 27 möglichen Sportarten gingen die Mitglieder der Deutschen Studierenden-Nationalmannschaft an den Start. Dabei holten die Sportlerinnen und Sportler vier Gold-, sechs Silber- und neun Bronzemedaillen. Mit Fabian Hambüchen, Jan-Philip Glania, Jan Felix Knobel, Kim Bui, Andreas Waschburger, Philipp Wende und Romy Tarangul waren sieben Teilnehmende der Olympischen Spiele von 2012 Mitglied der Deutschen Studierenden-Nationalmannschaft.

Ebenfalls erfolgreich waren die deutschen Studierende bei der Sommer-Universiade 2015 im koreanischen Gwangju. Der adh entsendete eine 171-köpfige Delegation nach Fernost. Mit fünf Goldmedaillen sowie fünfmal Silber und achtmal Bronze belegte die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft am Ende der Wettbewerbe den zwölften Rang im Medaillenspiegel. Geschichte schrieben die Basketballer. Die Korbjäger aus Deutschland mussten sich erst im Finale geschlagen geben. Gegen die USA verloren die Basketballer des adh nach zweifacher Verlängerung mit 77:84 (13:20; 20:18; 21:16; 12:12; 7:7: 4:11). Mit der Silbermedaille holten die deutschen Basketballspieler das erste Universiade-Edelmetall einer deutschen Basketballmannschaft nach der Heim-Universiade 1989 in Duisburg.

Winter-Universiade

Acht Sportarten gehören bei der Winter-Universiade zum festen Programm der Wettbewerbe. Auf Grund der geringeren Anzahl an Entscheidungen, ist auch die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft bei Winter-Universiaden kleiner, als bei den Wettkämpfen im Sommer. 2015 entsendete der adh 20 deutsche Athletinnen und Athleten zur Winter-Universiade. Diese stellte im Januar und Februar 2015 ein Novum in der Geschichte der Winter-Universiade dar. Mit Štrbské Pleso, Osrblie (beide Slowakei) und Granada (Spanien) fanden die sportlichen Wettkämpfe an drei Orten statt. Mit dem slowakischen und spanischen Hochschulsportverband waren erstmals zwei nationale Verbände an der Ausrichtung einer Winter-Universiade beteiligt. Die Wettkämpfe der 27. Winter-Universiade waren aus deutscher Sicht die erfolgreichsten in der Geschichte des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes. Mit drei Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille holten die Mitglieder der deutschen Studierenden-Nationalmannschaft insgesamt achtmal Edelmetall. Die Ausbeute der Aktiven bedeutete den siebten Platz im Medaillenspiegel der 41 teilnehmenden Nationen.

Die bislang größte Winter-Universiade der Geschichte fand 2013 im italienischen Trentino statt. Vom 11. bis zum 21. Dezember 2013 kämpften 1.698 Teilnehmende aus 50 Nationen in den verschiedenen Sportarten um die Universiade-Medaillen. Die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft gewann 2013 eine Silbermedaille durch Johannes Wasel in der Nordischen Kombination und einmal Bronze durch Selina Jörg im Snowboard-Parallel-Riesenslalom.

Partnerhochschule des Spitzensports

Ein immenser zeitlicher Aufwand ist erforderlich, um sportliche Höchstleistungen erbringen zu können. Leistungssport wird zudem in einem Lebensabschnitt betrieben, in dem die Grundlagen für eine spätere berufliche Karriere gelegt werden. Unverkennbar treten bei der Kombination von Studium und Spitzensport Schwierigkeiten auf, die aus den umfassenden akademischen beziehungsweise sportlichen Anforderungen resultieren.

Um den studentischen Kaderathletinnen und -athleten den Spagat zwischen Studium und Spitzensport zu erleichtern, initiierte der adh 1999 mit verschiedenen Partnern das Projekt "Partnerhochschule des Spitzensports". Im Rahmen dieser Kooperationsvereinbarungen wird für derzeit circa 1.200 studierende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler an rund 95 adh-Mitgliedshochschulen ein Verbundsystem zum Ausgleich spezifischer Nachteile bereitgestellt. Die Kooperationspartner, in der Regel der adh, Hochschulen, Olympiastützpunkte, Studentenwerke und Fachverbände, ermöglichen den Studierenden, dass sie ihre akademische Ausbildung trotz der hohen zeitlichen Belastungen des Spitzensports erfolgreich absolvieren können.

Bildung im adh

Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband ist einer der wenigen Sportverbände, die neben einem regelmäßigen Sportprogramm auch bundesweite Bildungsveranstaltungen zu aktuellen Thematiken anbieten. Das Bildungsprogramm des adh orientiert sich an den Bedürfnissen und Vorschlägen aus der Mitgliedschaft. Für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Bildungsprogramms sind die Ausschüsse für Bildung, Breitensport und Wissenschaft (ABBW) sowie für Chancengleichheit und Personalentwicklung (ACPE) zuständig. In ihren Sitzungen sprechen die Mitglieder über die inhaltliche Ausrichtung einzelner Projekte und Bildungsveranstaltungen. Die endgültigen Themen der adh-Bildungsveranstaltungen werden im adh-Verbandsrat festgelegt.

Netzwerktreffen

Netzwerktreffen dienen zum Austausch der adh-Mitgliedshochschulen untereinander. Sie stehen unter einem Grundthema und bieten an Hand von Praxisbeispielen Möglichkeiten zur Diskussion. Im Wintersemester 2014/2015 wurde erstmalig ein Netzwerktreffen im Bereich „Breitensport“ angeboten. Schon Tradition hat das Netzwerktreffen der „Hochschulen mit Fitnesszentren“.

Seminare

In regelmäßigen Abständen werden vom adh Seminare angeboten. Dabei richten sich diese inhaltlich an den Bedürfnissen und Wünschen der adh-Mitgliedschaft aus. Die Themen werden vom ABBW und ACPE auf den jeweiligen Sitzungen festgelegt. Der adh arbeitet bei der Durchführung der Seminare mit internen und externen Referentinnen und Referenten zusammen. So greift der adh beispielsweise auch auf die Kompetenzen der DOSB-Führungsakademie zurück.

Sportreferateseminar

Das Sportreferateseminar richtet sich ausdrücklich an Studierende der Hochschulen. Thematisch orientieren sie sich an den Wünschen der Studentinnen und Studenten der adh-Mitgliedshochschulen. Organisiert und vorbereitet wird das Seminar vom Sportreferateausschuss, welcher als einziges Gremium im adh ausschließlich mit Studierenden besetzt ist. Das Sportreferateseminar findet einmal im Semester statt. Im Wintersemester wird es im Rahmen der adh-Vollversammlung durchgeführt.

adh-Projekt Tandem-Mentoring

Seit 2003 führt der adh das national und international ausgezeichnete adh-Projekt Tandem-Mentoring durch. Tandem-Mentoring ist ein Projekt zur Personalentwicklung. Es fördert und qualifiziert junge Frauen im Bereich des (Hochschul-)Sports. So soll ihr Potenzial zur Übernahme von Führungsaufgaben im Organisierten Sport erweitert werden. Darüber hinaus soll durch das adh-Projekt Tandem-Mentoring der Anteil weiblicher Führungskräfte im Sport erhöht werden.

Die Ziele des Projektes sind: Netzwerke zwischen Studentinnen, Frauen und Männern im Berufsleben anstoßen; Studentinnen in Kontakt zur Arbeitswelt bringen; Praxisnah auf berufliche Anforderungen und auf Führungspositionen vorbereiten; Zur Planung einer eigenen beruflichen Karriere motivieren; Sowie Informationen für die Planung und effiziente Gestaltung des Berufseinstiegs geben.

Dafür bilden die Teilnehmerinnen mit erfahrenen Mentorinnen und Mentoren ein Tandem. Im Laufe eines Jahres tauschen sich die Duos über Fragestellungen der beruflichen Laufbahn aus. Dabei erhalten die Mentees, so die Bezeichnung der Teilnehmerinnen, wichtige Tipps ihrer Mentorin beziehungsweise ihres Mentors. Die Mentorinnen und Mentoren stehen an leitenden Positionen im Sport oder anderen gesellschaftlichen Institutionen und geben den jungen Frauen somit einen beeindruckenden Einblick in ihre tägliche Arbeit. Sportstudentinnen, Sportreferentinnen sowie junge Mitarbeiterinnen der Hochschulsporteinrichtungen, die an einem beruflichen Einstieg beziehungsweise Aufstieg im Arbeitsfeld des (Hochschul-)Sports interessiert sind, sind die Zielgruppe der Maßnahme.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Geschichte auf www.adh.de

Hochschulsport Kategorie:Sportverband (Hessen) Kategorie:Organisation im Hochschulwesen Kategorie:Hochschulsport Kategorie:Bayrischzell Kategorie:Gegründet 1948