„Waldsiedlung (Altenstadt)“ – Versionsunterschied

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Waldsiedlung ist ein junger Ort. Er wurde erst 1936 durch den Bau eines [[Fliegerhorst (Deutschland)|Fliegerhorstes]] begründet. Um diesen besser nutzbar zu machen, wurde im Jahr 1937/1938 ein 3,9 km langes Anschlussgleis vom Bahnhof Altenstadt in die Waldsiedlung gelegt. Begründet durch diese günstige Verkehrsanbindung siedelten sich namhafte Firmen an, u. a. auch der Motorradhersteller [[Münch (Motorrad)|Münch]]. Für Waldsiedlung wurde ein [[Ortsbezirk]] mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] eingerichtet.
Waldsiedlung ist ein junger Ort. Er wurde erst 1936 durch den Bau eines [[Fliegerhorst (Deutschland)|Fliegerhorstes]] begründet. Um diesen besser nutzbar zu machen, wurde im Jahr 1937/1938 ein 3,9 km langes Anschlussgleis vom Bahnhof Altenstadt in die Waldsiedlung gelegt. Begründet durch diese günstige Verkehrsanbindung siedelten sich namhafte Firmen an, u. a. auch der Motorradhersteller [[Münch (Motorrad)|Münch]]. Für Waldsiedlung wurde ein [[Ortsbezirk]] mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] eingerichtet.


Ortsvorsteher der Waldsiedlung ist [[Stefan Jagsch]] ([[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]), die einstimmige Wahl des Neonazis im Ortsbeirat führte zu Irritationen und Entsetzen bei anderen Parteien, deren Ortsbeiratsmitglieder für Jagsch gestimmt hatten.<ref>[https://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/altenstadt/ein-einmaliger-vorgang-npd-mann-wird-ortsvorsteher-in-der-waldsiedlung_20421121 Einmaliger Vorgang: NPD-Mann wird Ortsvorsteher], Kreis-Anzeiger, abgerufen am 7. September 2019</ref>
Ortsvorsteher der Waldsiedlung ist seit September 2019 [[Stefan Jagsch]] ([[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]). Seine einstimmige Wahl im Ortsbeirat führte zu Irritationen und Entsetzen bei anderen Parteien, deren Ortsbeiratsmitglieder für Jagsch gestimmt hatten.<ref>[https://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/altenstadt/ein-einmaliger-vorgang-npd-mann-wird-ortsvorsteher-in-der-waldsiedlung_20421121 Einmaliger Vorgang: NPD-Mann wird Ortsvorsteher], Kreis-Anzeiger, abgerufen am 7. September 2019</ref>


== Ursprüngliche Verkehrsanbindung ==
== Ursprüngliche Verkehrsanbindung ==

Version vom 7. September 2019, 15:33 Uhr

Waldsiedlung
Gemeinde Altenstadt
Koordinaten: 50° 16′ N, 8° 58′ OKoordinaten: 50° 16′ 8″ N, 8° 57′ 50″ O
Höhe: 127 (122–140) m ü. NHN
Einwohner: 2527 (31. Dez. 2015)[1]
Postleitzahl: 63674
Vorwahl: 06047

Waldsiedlung ist mit fast 2.650 Einwohnern nach dem Kernort der größte Ortsteil der Gemeinde Altenstadt im Wetteraukreis in Hessen. Die Siedlung gehört zur Gemarkung Altenstadt.[2]

Lage

Waldsiedlung liegt in der Gemarkung Altenstadt südöstlich der Kerngemeinde. Östlich des Ortes führt die Bundesautobahn 45 vorbei, westlich die Landesstraße 3189. Am Ortsrand gibt es ein großes Gewerbegebiet direkt an der Autobahn.

Geschichte

Waldsiedlung ist ein junger Ort. Er wurde erst 1936 durch den Bau eines Fliegerhorstes begründet. Um diesen besser nutzbar zu machen, wurde im Jahr 1937/1938 ein 3,9 km langes Anschlussgleis vom Bahnhof Altenstadt in die Waldsiedlung gelegt. Begründet durch diese günstige Verkehrsanbindung siedelten sich namhafte Firmen an, u. a. auch der Motorradhersteller Münch. Für Waldsiedlung wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.

Ortsvorsteher der Waldsiedlung ist seit September 2019 Stefan Jagsch (NPD). Seine einstimmige Wahl im Ortsbeirat führte zu Irritationen und Entsetzen bei anderen Parteien, deren Ortsbeiratsmitglieder für Jagsch gestimmt hatten.[3]

Ursprüngliche Verkehrsanbindung

Um den Flugplatz besser mit Baumaterial, Maschinenteilen und Treibstoff zu versorgen, wurden am 1. November 1936 Verträge zwischen der Deutschen Reichsbahn und dem Reichsfiskus Luftwaffe Luftgaukommando XII, Wiesbaden, über den Bau eines 3,9 km langen Anschlussgleises vom Bahnhof Altenstadt (Hess) zum Flugplatz geschlossen. Dazu wurde eine Teilfeldbereinigung mit anschließender Enteignung der benötigten Grundstücke durchgeführt. Als Entschädigung wurden Ersatzland bzw. bei Aufwuchs 3 bis 13 Pfennig pro Quadratmeter gezahlt. Enteignet wurden hierbei 59 Grundstückseigentümer in Altenstadt, 16 in Oberau, letzteren wurden insgesamt 1294,75 RM ausgezahlt.

Nach dem Krieg sollte das Anschlussgleis als Abstellgleis für reperaturbedürftige Güterwagen genutzt werden. Um dies zu verhindern und das Gleis für ansiedelnde Betriebe nutzbar zu erhalten, erwarb die Gemeinde 1946 die Gleise für 78.830 RM. Für den darunterliegenden Bahnkörper wurde bis zum Kauf 1962 Pacht an die Bahn gezahlt. Bedient wurde der Gleisanschluss durch die Deutsche Bundesbahn, welche bis 1949 eine Diesel-Kleinlok, bis 1965 eine Dampflok und ab 1965 wieder eine Diesel-Kleinlok vom Bahnhof Heldenbergen-Windecken aus einsetzte. Durch die unter anderem hohen Betreibergebühren der Deutsche Bundesbahn (einfache Bedienung Altenstadt – Waldsiedlung 44 DM), siedelten sich in der Waldsiedlung weniger Betriebe an als erhofft. Viele Betriebe bestellten Lastzüge oder ließen die Wagen bereits im Bahnhof Altenstadt entladen und das letzte Stück mit dem Lkw transportieren. 1966 wurde der Gleisanschluss nochmal verwendet, um Betonrohre für die Fernwasserleitung in die Waldsiedlung zu transportieren, hierbei wurden in 14 Monaten 1000 Waggons mit Baumaterial transportiert. Da die Zufahrtsstraße in die Waldsiedlung bis Anfang der 1970er Jahre in schlechtem Zustand blieb[4], wurde der Gleisanschluss erst am 30. Juni 1983 stillgelegt, nachdem für die Schwellen und die vorhandene Brücke eine Sanierung in Höhe von 1 Million Mark nötig gewesen wären und der Güterverkehr lediglich bei noch 145 Waggons im Jahr lag (hauptsächlich Güterwagen für den Holzhandel Sundermann[5] (heute "System Holz Handels GmbH")). Ab dem 26. April 1984 wurde mit dem Rückbau begonnen. Als einziges Überbleibsel blieb die ehemalige Bahnbrücke über die Nidder erhalten. Auf der Trasse ist heute ein Rad- und Wanderweg angelegt.

Sonstiges

Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus mit angrenzendem Festplatz.

Die Waldsiedlung hat eine sehr große industrielle Nutzfläche, auf der auch das Industriegebiet der Gemeinde Limeshain ihren Platz findet. Durch die nahe liegende Autobahnanbindung ist sie sehr gut für Pendler erreichbar. Durch die zentrale Lage ist die Waldsiedlung prädestiniert für Zentrallager vieler deutscher Firmen.

Einzelnachweise

  1. Gemeindeverwaltung Altenstadt – Einwohner nach Ortsteilen, abgerufen im April 2016.
  2. Waldsiedlung, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 2. Mai 2011). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Einmaliger Vorgang: NPD-Mann wird Ortsvorsteher, Kreis-Anzeiger, abgerufen am 7. September 2019
  4. Artikel Frankfurter Rundschau. 30. August 1966.
  5. Artikel Kreis-Anzeiger. 18. Januar 1967.