Version (Software)

Eine Version ist ein definiertes Entwicklungsstadium einer Software mit allen dazugehörigen Komponenten. Verschiedene Versionen stellen die Veränderung und Weiterentwicklung einer Software oder eines Teils (z. B. Programmbibliothek) über die Zeit dar, sie haben immer eine gemeinsame historische Basis. Somit werden Systeme zur Versionierung genutzt, um neuere Ausgaben einer Software von einer älteren zu unterscheiden.

Verschiedene numerische, alphanumerische oder auch datumsbasierte Versionsnummern werden zur Unterscheidung und Bezeichnung herangezogen. Der Prozess wird oft durch ein Versionsverwaltungssystem technisch begleitet. Software vor der Fertigstellung (z. B. Beta-Versionen) hat meist eine Versionsnummer, die mit 0 beginnt.

Im allgemeinen sprachlichen Umgang werden häufig auch Varianten von Software (z. B. Windows XP Home und Windows XP Professional) als Versionen bezeichnet. Um Verwechslungen jedoch vorzubeugen, ist die Differenzierung des Begriffs Version zur Variante sehr hilfreich, kann allerdings nicht immer exakt vollzogen werden.

Bei anderen Publikationen als Software (zum Beispiel Bücher und Spiele) spricht man statt von Versionen eher von Auflagen oder Ausgaben.

Mehrdimensionale Nummerierung

Es ist üblich, die Versionen von Programmen in mehrere Dimensionen (meist 2) aufzuteilen, wobei die einzelnen Koordinaten durch Punkte getrennt werden. Beispiel Version 2.1 . Werden mehr als zwei Dimensionen verwendet, so gibt es keine einheitliche Schreibweise. So wird manchmal der Punkt als Komma einer Zahl aufgefasst, so dass die folgenden Ziffern Nachkommastellen darstellen (z. B. Version 1.2 kommt nach Version 1.14, da 1,2 > 1,14), manchmal wird aber auch die Versionsnummer mit mehreren Punkten untergliedert (z. B. Version 1.0.1.2), wobei die zwischen zwei Punkten gelegenen Ziffern als Ganzahlen mit weggelassenen vorauseilenden Nullen gelesen werden (also Version 1.2.1 kommt vor Version 1.14.1, da 2 < 14).

Übliche Bedeutungen

In der Regel wird es so aufgefasst, dass die „Nachkommastellen“ eine kleine Änderung ohne Nachteile, wie das Beseitigen von Programmierfehlern (englisch bugs) oder das Hinzufügen von weiteren Funktionen, bedeuten, während die „Vorkommastelle“ häufig eine einschneidende Reform darstellt, wie andere Anforderungen an den Rechner und ein komplett neuer Quellcode. Daher sind Versionsnummern in der Regel zweistellig.

Mehr als zwei Stellen werden verwendet, wenn eine feinere Gliederung notwendig ist. Dies ist zum Beispiel bei GNU-Projekten der Fall, wo sehr viele Leute, die sich nie begegnen, am Programmieren beteiligt sind. Es muss daher jede winzige Änderung eine neue Versionsnummer erhalten. Bei Programmen, die von Einzelpersonen oder Unternehmen geschrieben werden, sind in der Regel zwei Stellen ausreichend.

Beta-Versionen

Bei Beta-Versionen (= unfertig) ist es üblich, mit der Versionsnummer 0 zu beginnen und dann das fertige Programm mit Version 1.0 zu bezeichnen. Bei Versionsnummer >1 ist das allerdings uneindeutig, weswegen dann oft der Zusatz beta im Namen auftaucht (z. B. PROGRAMM 2 beta 1.3).

Computerspiele

Bei Computerspielen wird manchmal von der üblichen Versionsnummerierung abgewichen und durch höhere Versionsnummern lediglich ein Fortschreiten der Handlung dargestellt. Allerdings wird dann oft intern eine andere Versionssummer verwendet, um die tatsächliche Version zu bezeichnen. So sind zum Beispiel die Versionen 1, 2 und 3 des Spiels Commander Keen gleichzeitig erschienene ähnliche Programme, bei denen die Versionen nur die Handlung darstellen.

Auch bei Microsoft Windows wird es so gehandhabt, dass Windows 6.1 unter dem Trivialnamen Windows 7 gehandelt wird.