„Tutu (Album)“ – Versionsunterschied

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Tutu war Miles Davis erstes Album, nachdem er seine mehr als dreißigjährige Zusammenarbeit mit [[CBS Corporation|CBS]] beendet hatte. Nachdem die ursprünglich geplante Kooperation mit [[Prince]] nicht zustande kam, arbeitete Miles zusammen mit dem Bassisten [[Marcus Miller]].<ref name=new>{{Internetquelle|url= http://www.nzherald.co.nz/entertainment/news/article.cfm?c_id=1501119&objectid=10730045|titel= Album review: Miles Davis, Tutu: Special Edition, bei nzherald.co.nz|zugriff=2013-11-16}}</ref> Miller, der in seiner Karriere schon als Sideman und Arrangeur für Davis gearbeitet hatte, schrieb sechs Stücke des Albums, eins davon in Kooperation mit Davis, die zwei anderen stammten von [[George Duke]] und [[Scritti Politti]]. Er produzierte auch das Album, zusammen mit [[Tommy LiPuma]], der Davis nach Warner geholt hatte.<ref name=new />
Tutu war Miles Davis erstes Album, nachdem er seine mehr als dreißigjährige Zusammenarbeit mit [[CBS Corporation|CBS]] beendet hatte. Nachdem die ursprünglich geplante Kooperation mit [[Prince]] nicht zustande kam, arbeitete Miles zusammen mit dem Bassisten [[Marcus Miller]].<ref name=new>{{Internetquelle|url= http://www.nzherald.co.nz/entertainment/news/article.cfm?c_id=1501119&objectid=10730045|titel= Album review: Miles Davis, Tutu: Special Edition, bei nzherald.co.nz|zugriff=2013-11-16}}</ref> Miller, der in seiner Karriere schon als Sideman und Arrangeur für Davis gearbeitet hatte, schrieb sechs Stücke des Albums, eins davon in Kooperation mit Davis, die zwei anderen stammten von [[George Duke]] und [[Scritti Politti]]. Er produzierte auch das Album, zusammen mit [[Tommy LiPuma]], der Davis nach Warner geholt hatte.<ref name=new />


Die Musik ist an den Sound der 1980er Jahre angelegt mit vielen [[Rhythm and Blues|R&B]] und [[Funk (Musik)|Funk]]-Elementen. Das Stück ''Full Nelson'' bezieht sich auf südafrikanischen Politiker [[Nelson Mandela]] und ist gleichzeitig eine Referenz an eine frühere Davis-Komposition, ''Half Nelson'', die nach dem [[Bebop]] Jazz-Bassist [[Nelson Boyd]] benannt war.
Die Musik ist an den Sound der 1980er Jahre angelegt mit vielen [[Rhythm and Blues|R&B]] und [[Funk (Musik)|Funk]]-Elementen. Das Stück ''Full Nelson'' bezieht sich auf südafrikanischen Politiker [[Nelson Mandela]] und ist gleichzeitig eine Referenz an eine frühere Davis-Komposition, ''Half Nelson'', die nach dem [[Bebop]] Jazz-Bassist [[Nelson Boyd]] benannt war. "Half Nelson" und "Full Nelson" sind darüber hinaus zwei Nackengriffe beim Ringen.


== Rezeption ==
== Rezeption ==

Version vom 3. Januar 2014, 20:41 Uhr

Tutu
Studioalbum von Miles Davis

Veröffent-
lichung(en)

1986

Label(s)Warner Brother

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Fusion, Funk

Titel (Anzahl)

8

Länge

42:05

Besetzung
  • George Duke – alle Instrumente außer Perkussion, Bass und Trompete auf Backyard Ritual

Produktion

Marcus Miller, Tommy LiPuma

Studio(s)

6. Januar 1986 bis 25. März 1986

Chronologie
You’re Under Arrest (Miles Davis)
(1985)
TutuSiesta (Miles Davis)
(1987)

Tutu ist ein Jazzalbum des amerikanischen Trompeter Miles Davis, das 1986 bei Warner Bros. Records veröffentlicht wurde. Miles Davis erhielt für seine Soloperformance den Grammy, Eiko Ishioka, die das von Irving Penn fotografierte Cover entwarf, erhielt einen Grammy für ihre Arbeit als Art Director. Der Titel des Albums wählte Miles zu Ehren von Erzbischof Desmond Tutu, des ersten schwarzen anglikanischen Erzbischofs von Kapstadt, Südafrika. Es wurde neben Kind of Blue eines der bestverkauften Alben von Davis.[1]

Hintergrund

Tutu war Miles Davis erstes Album, nachdem er seine mehr als dreißigjährige Zusammenarbeit mit CBS beendet hatte. Nachdem die ursprünglich geplante Kooperation mit Prince nicht zustande kam, arbeitete Miles zusammen mit dem Bassisten Marcus Miller.[1] Miller, der in seiner Karriere schon als Sideman und Arrangeur für Davis gearbeitet hatte, schrieb sechs Stücke des Albums, eins davon in Kooperation mit Davis, die zwei anderen stammten von George Duke und Scritti Politti. Er produzierte auch das Album, zusammen mit Tommy LiPuma, der Davis nach Warner geholt hatte.[1]

Die Musik ist an den Sound der 1980er Jahre angelegt mit vielen R&B und Funk-Elementen. Das Stück Full Nelson bezieht sich auf südafrikanischen Politiker Nelson Mandela und ist gleichzeitig eine Referenz an eine frühere Davis-Komposition, Half Nelson, die nach dem Bebop Jazz-Bassist Nelson Boyd benannt war. "Half Nelson" und "Full Nelson" sind darüber hinaus zwei Nackengriffe beim Ringen.

Rezeption

Tutu wurde von den zeitgenössischen Jazz-Kritikern uneinheitlich bewertet. Robert Christgau vergab ein B+ und schrieb:

“I cried fraud at first, and if you have no use for catchy little anythings you'll agree, but I changed my mind. Marcus Miller acquits himself in the Gil Evans role, George Duke gets off a nice lick, and Scritti Politti provides a snappier cover than Cyndi Lauper.”

„Ich schrie zunächst Betrug, und wenn Sie keine Verwendung für kleine, eingängige Beliebigkeiten haben, werden Sie mir zustimmen, aber ich habe meine Meinung geändert. Marcus Miller bewährt sich in der Gil-Evans-Rolle, George Duke hebt ab mit schönen Licks und Scritti Politti bietet ein flotteres Cover als Cyndi Lauper.“[2]

Scott Yanow vergab bei Allmusic zweieinhalb von fünf Sternen und schrieb:

“Certainly the results are not all that spontaneous, but Davis is in top form and some of the selections (most notably the title cut) are quite memorable.”

„Sicherlich sind die Ergebnisse nicht ganz so spontan, aber Davis ist in Top-Form, und einige der Stücke (vor allem das Titelstück) sind sehr einprägsam.“[3]

Hingegen meinte Mike Zwerin: „Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass Tutu das beste Miles-Davis-Album dieses Jahrzehnts ist. Das ist die Musik zum Film unseres Lebens.“[4] Der britische Musikkritiker Charles Shaar Murray gab dem Album fünf Sterne und meinte, dass vielleicht mit Ausnahme der Alben We Want Miles und You’re Under Arrest es kein besseres Album seit dem Comeback von Davis gegeben habe. „Vielleicht macht er nicht mehr solche Alben, wie er sie in den 1950er Jahren machte. Aber niemand machte ein Album wie dieses. Außer Miles Davis.“[4]

Der Keyboarder Kei Akagi, der ab 1989 mit Davis spielte und dann an der University of Los Angeles Musik lehrte, hat eindrücklich darauf hingewiesen, dass diese Musik eine ganze Generation jüngerer Musiker beeinflusst hat, „für die nun Tutu die gleiche Bedeutung hat wie So What.“[4]

Titelliste

Alle Kompositionen von Marcus Miller, sofern nicht anderweitig vermerkt

  1. Tutu – 5:15
  2. Tomaas – 5:38 (Davis, Marcus Miller)
  3. Portia – 6:18
  4. Splatch – 4:46
  5. Backyard Ritual – 4:49 (George Duke)
  6. Perfect Way – 4:35 (David Gamson, Green Gartside)
  7. Don't Lose Your Mind – 5:49
  8. Full Nelson – 5:06

Einzelnachweise

  1. a b c Album review: Miles Davis, Tutu: Special Edition, bei nzherald.co.nz. Abgerufen am 16. November 2013.
  2. Robert Christgau, Tutu. Abgerufen am 16. November 2013.
  3. Review von Tutu von Scott Yanow, bei allmusic.com. Abgerufen am 16. November 2013.
  4. a b c George Cole The Last Miles: The Music of Miles Davis, 1980-1991 University of Michigan Press 2007, S. 166