Shades of Grey

E. L. James ist das Pseudonym der schottischen Bestsellerautorin Erika Leonard (* 1962 oder 1963)[1].

Leben

Erika Leonard lebt in London, ist Mutter von zwei Söhnen und war – bis vor kurzem – Angestellte eines TV-Senders in London, bei dem sie seit 1999 verschiedene Serien produzierte. Seit 20 Jahren ist sie mit dem Drehbuchautor Niall Leonard[2] verheiratet. Bekannt wurde sie als E. L. James im Jahr 2011 durch die Trilogie Fifty Shades of Grey, die zunächst in einem kleinen australischen Verlag erschien und durch Mundpropaganda erfolgreich wurde. Die Übersetzungsrechte wurden in zahlreiche Länder verkauft, die Filmrechte an der Trilogie haben sich Universal Pictures und Focus Features gemeinsam gesichert.

Das TIME Magazine erklärte E. L. James 2012 zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt.[3]

Fifty Shades of Grey

E. L. James veröffentlichte Fifty Shades of Grey zunächst ab 2009 unter dem Titel The Master of the Universe als Fanfiction zu Stephenie Meyers Twilight Saga auf Fanfiction-Webseiten unter dem Pseudonym Snowqueens Icedragon, die Protagonisten waren ursprünglich Edward Cullen und Bella Swan.

Nach Kritik an den Details von BDSM-Praktiken, die von Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz oder Fesselungsspielen handeln, entfernte E. L. James die Fortsetzungsgeschichten und veröffentlichte sie auf ihrer eigenen Webseite unter FiftyShades.com. Später änderte die Autorin die Namen ihrer Hauptfiguren in Anastasia Steele und Christian Grey und löschte sie auch auf FiftyShades.com. Die überarbeitete Version erschien dann als E-Book und ab Mai 2011 als Taschenbuch erstmals unter dem Titel Fifty Shades of Grey, herausgegeben von dem Independent-Verlag The Writer´s Coffee Shop in Australien.

Der zweite Band Fifty Shades Darker wurde im September 2011 veröffentlicht, der dritte, Fifty Shades Freed, folgte im Januar 2012. The Writer´s Coffee Shop verfügte nur über ein geringes Marketing-Budget und stützte sich weitgehend auf Besprechungen auf Literaturblogs – der Verkauf der Romane wurde dann durch Mund-zu-Mund-Propaganda verstärkt.[4]

Am 3. April 2012 brachte der Knopf Verlag in den USA Fifty Shades of Grey auf den Markt. Zwei Wochen später erschienen die beiden Folgebände. Um mit der enormen Nachfrage Schritt zu halten, ließ der Verlag wöchentlich bis zu 950.000 Exemplare der drei Romane nachdrucken. Bis Ende Mai 2012 wurden bereits über 10 Millionen Bücher der Trilogie in den USA verkauft.[5]

Die deutschsprachige Übersetzung des ersten Bandes erscheint am 9. Juli 2012 im Goldmann Verlag.

Die englischsprachige journalistische Kritik fand für den 1.200 Seiten-Roman den Begriff „Mummy porn – Fantasie-Exzesse von Frauen für Frauen geschrieben“.[6]

Inhalt

Die 21-jährige Literaturstudentin Anastasia Steele vertritt eine Freundin und fährt für sie zu einem Interview für die Uni-Zeitung. So lernt sie den 27-jährigen Unternehmer und Milliardär Christian Grey kennen und fühlt sich gleich von ihm angezogen. Nach und nach übernimmt Grey die vollständige Kontrolle über Steeles Gefühlswelt. Als sie ihn näher kennenlernt, erfährt sie, dass seine sexuellen Neigungen Bondage, Dominanz und Sadismus beinhalten und dass sexueller Missbrauch in seiner Kindheit ihn zutiefst traumatisiert hat. Obwohl sie zuvor noch nie mit einem Mann geschlafen hat, lässt sie sich immer mehr auf seine experimentellen BDSM-Spiele ein und hofft letztendlich auf eine tiefere Beziehung und mehr Nähe.

Bibliographie

  • Fifty Shades of Grey (2011)
    • Shades of Grey 01 - Geheimes Verlangen. Deutschsprachige Übersetzung von Andrea Brandl und Sonja Hauser, Goldmann Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-47895-8
  • Fifty Shades Darker (2011)
    • Shades of Grey 02 - Gefährliche Liebe (Deutschsprachige Übersetzung angekündigt August 2012)
  • Fifty Shades Freed (2012)
    • Shades of Grey 03 - Befreite Lust (Deutschsprachige Übersetzung angekündigt Oktober 2012)

Einzelnachweise

  1. SPIEGEL 2012, 49Jahre alt
  2. Niall Leonard bei VIAF; Niall Leonard bei IMDb
  3. TIME Magazine
  4. Fesselnde Lektüre - Rezension von Marie Dové Schweizer Tagesanzeiger vom 13. März 2012, abgerufen am 20. Juni 2012
  5. Fifty Shades Trilogy Tops 10 Million Sold In: Publishers Weekly vom 22. Mai 2012. Abgerufen am 11. Juli 2012.
  6. Thomas Kielinger: Lob und Tadel für die Pornofizierung der Gesellschaft, Die Literarische Welt, 30. Juni 2012, S. 2