Sarah-Lee Heinrich (* 22. März 2001 in Iserlohn) ist eine deutsche Politikerin. Sie ist seit Oktober 2021 Bundessprecherin der Grünen Jugend.

Heinrich besuchte das Pestalozzi-Gymnasium Unna und machte dort 2019 Abitur.^[1][2] Während ihrer Schulzeit war sie unter anderem Schülersprecherin und setzte sich in Projekten wie dem Runden Tisch gegen Gewalt und Rassismus^[3] sowie für die Interessenvertretung der Schülerinnen und Schüler ein. Ab 2017 wurde sie vom Schülerstipendienprogramm „Ruhrtalente“ gefördert.^[4]

Von 2019 bis 2020 studierte sie an der Universität Bonn Politik, Soziologie und Philosophie, wechselte jedoch zum Wintersemester 2020 an die Universität Köln, um dort Sozialwissenschaften zu studieren. Sie war die erste in ihrer Familie, die studierte.^[5]

Nach einem Praktikum bei den Grünen in Unna begann sie sich politisch zu engagieren. 2017 trat sie der Grünen Jugend bei und gründete die Ortsgruppe Unna.^[6] Von 2017 bis 2019 blieb sie deren Sprecherin.^[7] Erste mediale Aufmerksamkeit erlangte Heinrich im Jahr 2018, als sie in einem Tweet das Hartz-IV-System scharf kritisierte. Sie selbst wurde von ihrer alleinerziehenden Mutter großgezogen, die Hartz IV erhielt.^[6] Ab 2019 war sie Sprecherin der Grünen Jugend Ruhr und von 2019 bis 2021 weiteres Mitglied im Bundesvorstand und zuständig für das Mitgliedermagazin.^[8] Auf dem 55. Bundeskongress der Grünen Jugend am 9. Oktober 2021 wurde Sarah-Lee Heinrich gemeinsam mit Timon Dzienus zur Bundessprecherin der Grünen Jugend gewählt.^[9]

Heinrichs Kernthemen sind die soziale und die gesellschaftliche Spaltung mit einem besonderen Fokus auf der Arbeitslosenversicherung, bei der sie höhere Regelsätze und eine Abschaffung der Sanktionen fordert,^[10] sowie ein „kämpferischer Antirassismus“.^[8] Dabei beschreibt sie die soziale Spaltung als verbindendes Element diverser aktueller Krisen und bezeichnet sich als Aktivistin für soziale Gerechtigkeit.^[8]

Darüber hinaus setzte sich Heinrich 2019 für die Ziele von Fridays for Future ein und organisierte mehrere Demonstrationen in Unna.

Anlässlich der Bundestagswahl 2021 äußerte sie Kritik an SPD und Grünen, sich zu stark auf eine mögliche Ampelkoalition zu fixieren. Eine solche Koalition würde zu einem „progressiven Neoliberalismus“ führen. Sie forderte stattdessen mehr Offenheit zu einem Bündnis mit der Linkspartei.^[11]

• Twitter-Beiträge von Sarah-Lee Heinrich
• Instagram-Beiträge von Sarah-Lee Heinrich

1. ↑ Sarah-Lee Heinrich (19). In: hart aber fair. 4. Dezember 2020, abgerufen am 9. Oktober 2021. 
2. ↑ Helen Hahne: Sarah-Lee Heinrich: “Kein Kind sollte sich dafür anstrengen müssen, nicht in Armut zu leben”. In: Vogue. 12. Oktober 2020, abgerufen am 9. Oktober 2021. 
3. ↑ Runder Tisch gegen Gewalt und Rassismus. Unna.de, abgerufen am 9. Oktober 2021. 
4. ↑ Sarah-Lee Heinreich vom PGU – erstes RuhrTalent der Stadt Unna. In: DasProjektUnna. 10. November 2017, abgerufen am 9. Oktober 2021. 
5. ↑ Jana Lapper: Aufwachsen mit Hartz IV: „Stay poor please“. In: Die Tageszeitung: taz. 19. September 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 10. Oktober 2021]). 
6. ↑ ^{a b} Matthias Biesel: Tochter (17) von Hartz-IV-Empfängerin klagt an: „Ich kann nicht für die Zukunft sparen“. In: DerWesten. 24. August 2018, abgerufen am 9. Oktober 2021. 
7. ↑ Linda Peikert: »Ich schäme mich nicht mehr« (neues deutschland). Abgerufen am 9. Oktober 2021. 
8. ↑ ^{a b c} B-S-4: Sarah-Lee Heinrich (55. Bundeskongress der GRÜNEN JUGEND, Antragsgrün). Abgerufen am 9. Oktober 2021. 
9. ↑ Grüne Jugend stellt Forderungen an Regierung. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 9. Oktober 2021. 
10. ↑ Joana Lehner: Mit Hartz IV aufgewachsen, jetzt Jung-Politiker: So kämpfen drei junge Menschen gegen die Sozialreform. 27. Juni 2021, abgerufen am 10. Oktober 2021 (deutsch). 
11. ↑ Sarah-Lee Heinrich: Die Ampel steht auf Gelb. In: Jacobin. Abgerufen am 10. Oktober 2021.