„Rubāʿī“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K Änderungen von 46.14.77.30 (Diskussion) auf die letzte Version von Hutch zurückgesetzt
Markierung: Zurücksetzung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Chayyam guyand kasan behescht ba hur chosch ast small.png|miniatur|Kalligrafische Wiedergabe eines Rubai von [[Omar Chajjam]]]]
[[Datei:Chayyam guyand kasan behescht ba hur chosch ast small.png|miniatur|Kalligrafische Wiedergabe eines Rubai von [[Omar Chajjam]]]]


'''Rubāʿī''' (von {{arS|رباعی|d=rubāʿī|b=[[Vierzeiler]]}}), pl. '''Rubāʿīyāt''' ({{ar|رباعيات|d=rubāʿīyāt}}), ist eine vor allem in der [[Persische Literatur|persischen Literatur]] beliebte Gedichtform mit dem [[Verslehre|Reimschema]] a a b a oder – seltener – a a a a, wobei die dritte Zeile meist einen neuen Gedanken darstellt und die letzte Zeile als Zusammenfassung dient.<ref>''Der Hakim von Nischapur Omar Chajjám und seine Rubaijat.'', nach alten und neuesten persischen Handschriftenfunden von Manuel Sommer, Pressler, Wiesbaden 1974, S. 113</ref> Der heute bekannteste Autor dieser Gedichtgattung ist [[Omar Chayyām|Omar Chajjam]] (1048–1131). Seine Gedichte wurden in Europa durch die Übersetzungen bzw. Nachdichtungen durch [[Joseph von Hammer-Purgstall]] (1818), den englischen Gelehrten und Dichter [[Edward FitzGerald (Schriftsteller)|Edward FitzGerald]] (1859 u. ö.) und den deutschen Diplomaten [[Friedrich Rosen (Politiker)|Friedrich Rosen]] (1909) bekannt. Doch gibt es Vorläufer, die sich ebenfalls dieser Gedichtform bedienten, darunter vor allem [[Rudaki#Gedichte (Auswahl)|Rūdakī]] (etwa 858–940),<ref>Vgl. [[:fa:رباعی#رباعی|pers. Wikipedia-Artikel]].</ref> aber auch [[Avicenna]] (980–1037)<ref>''Der Hakim von Nischapur Omar Chajjám und seine Rubaijat.'', nach alten und neuesten persischen Handschriftenfunden von Manuel Sommer, Pressler, Wiesbaden 1974, S. 144</ref> und [[Baba Taher#Ausgewählte Gedichte|Bābā Ṭāhir von Hamadān]] (etwa 944–1019), dessen Rubā‘iyyāt auch ''Do-beitī-hā'' ({{faS|دو بيتى ها|b=Zweierverse}})<ref>Ein „Vers“ ({{faS|بيت|d=beit}}) entspricht einer Doppelzeile.</ref> benannt sind und dasselbe Reimschema aufweisen.
'''Rubāʿī''' (von {{arS|رباعی|d=rubāʿī|b=[[Vierzeiler]]}}), pl. '''Rubāʿīyāt''' ({{ar|رباعيات|d=rubāʿīyāt}}), ist eine vor allem in der [[Persische Literatur|persischen Literatur]] beliebte Gedichtform mit dem [[Verslehre|Reimschema]] a a b a oder – seltener – a a a a, wobei die dritte Zeile meist einen neuen Gedanken darstellt und die letzte Zeile als Zusammenfassung dient.<ref>''Der Hakim von Nischapur Omar Chajjám und seine Rubaijat.'', nach alten und neuesten persischen Handschriftenfunden von Manuel Sommer, Pressler, Wiesbaden 1974, S. 113</ref> Der heute bekannteste Autor dieser Gedichtgattung ist [[Omar Chayyām]] (1048–1131). Seine Gedichte wurden in Europa durch die Übersetzungen bzw. Nachdichtungen durch [[Joseph von Hammer-Purgstall]] (1818), den englischen Gelehrten und Dichter [[Edward FitzGerald (Schriftsteller)|Edward FitzGerald]] (1859 u. ö.) und den deutschen Diplomaten [[Friedrich Rosen (Politiker)|Friedrich Rosen]] (1909) bekannt. Doch gibt es Vorläufer, die sich ebenfalls dieser Gedichtform bedienten, darunter vor allem [[Rudaki#Gedichte (Auswahl)|Rūdakī]] (etwa 858–940),<ref>Vgl. [[:fa:رباعی#رباعی|pers. Wikipedia-Artikel]].</ref> aber auch [[Avicenna]] (980–1037)<ref>''Der Hakim von Nischapur Omar Chajjám und seine Rubaijat.'', nach alten und neuesten persischen Handschriftenfunden von Manuel Sommer, Pressler, Wiesbaden 1974, S. 144</ref> und [[Baba Taher#Ausgewählte Gedichte|Bābā Ṭāhir von Hamadān]] (etwa 944–1019), dessen Rubā‘iyyāt auch ''Do-beitī-hā'' ({{faS|دو بيتى ها|b=Zweierverse}})<ref>Ein „Vers“ ({{faS|بيت|d=beit}}) entspricht einer Doppelzeile.</ref> benannt sind und dasselbe Reimschema aufweisen.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 12. Juni 2023, 14:30 Uhr

Kalligrafische Wiedergabe eines Rubai von Omar Chajjam

Rubāʿī (von arabisch رباعی, DMG rubāʿīVierzeiler‘), pl. Rubāʿīyāt (رباعيات, DMG rubāʿīyāt), ist eine vor allem in der persischen Literatur beliebte Gedichtform mit dem Reimschema a a b a oder – seltener – a a a a, wobei die dritte Zeile meist einen neuen Gedanken darstellt und die letzte Zeile als Zusammenfassung dient.[1] Der heute bekannteste Autor dieser Gedichtgattung ist Omar Chayyām (1048–1131). Seine Gedichte wurden in Europa durch die Übersetzungen bzw. Nachdichtungen durch Joseph von Hammer-Purgstall (1818), den englischen Gelehrten und Dichter Edward FitzGerald (1859 u. ö.) und den deutschen Diplomaten Friedrich Rosen (1909) bekannt. Doch gibt es Vorläufer, die sich ebenfalls dieser Gedichtform bedienten, darunter vor allem Rūdakī (etwa 858–940),[2] aber auch Avicenna (980–1037)[3] und Bābā Ṭāhir von Hamadān (etwa 944–1019), dessen Rubā‘iyyāt auch Do-beitī-hā (persisch دو بيتى ها, ‚Zweierverse‘)[4] benannt sind und dasselbe Reimschema aufweisen.

Literatur

Es gibt hunderte von Ausgaben, insbes. englischsprachige.

  • Die Sinnsprüche Omars des Zeltmachers. 13. Auflage. Insel, Frankfurt 1993, ISBN 3-458-08407-X.
    • Deutsch online lesbar: Die Sinnsprüche Omar des Zeltmachers. Nach der Übers. von Rosen (1919) "behutsam revidiert". Marix, Wiesbaden 2008 ISBN 3865391915[5]
  • Omar Khayyam: Vierzeiler (Rubāʿīyāt), übersetzt von Friedrich Rosen mit Miniaturen von Hossein Behzad. ISBN 978-3-86931-622-2
  • Englisch online lesbar: Rubaiyat of Omar Khayyam. Übers. Edward Fitzgerald. Reihe: Wordsworth Collection. Wordsworth, Hertfordshire 1996 ISBN 1853261874[6]
  • Für wissenschaftliche Zwecke: E. Fitzgerald (Übers.): Rubaiyat of Omar Khayyam, followed by Euphranor, a dialogue on youth, and Salaman and Absal, an allegory translated from the Persian of Jami. Reihe: Olive Classics. Collins, London & Glasgow 1953[7]

Siehe auch

Einzelnachweise und Notizen

  1. Der Hakim von Nischapur Omar Chajjám und seine Rubaijat., nach alten und neuesten persischen Handschriftenfunden von Manuel Sommer, Pressler, Wiesbaden 1974, S. 113
  2. Vgl. pers. Wikipedia-Artikel.
  3. Der Hakim von Nischapur Omar Chajjám und seine Rubaijat., nach alten und neuesten persischen Handschriftenfunden von Manuel Sommer, Pressler, Wiesbaden 1974, S. 144
  4. Ein „Vers“ (persisch بيت, DMG beit) entspricht einer Doppelzeile.
  5. 159 Seiten. Bei Internet-Händlern les- und durchsuchbar
  6. 96 Seiten. Bei Internet-Händlern les- und durchsuchbar
  7. ständige Neuauflagen in anderen oder ohne Reihe; Collins zuletzt mit ISBN 000424530X; Neudruck Wildside Press, Rockville (Maryland) 2009 ISBN 1434479145. Bibliographie zu E. F. bis 1950. Mehrere Fassungen (1., 2. und 5. Übersetzung Fitzgeralds), Vorworte, Nachworte, Anmerkungen, alles Ausgaben mit 320 Seiten!