„Rheintöchter“ – Versionsunterschied

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Sie sind mythische weibliche Wesen des Opernzyklus, wie auch die zeitlose und wissende [[Erda (Wagner)|Erda]] und die das Schicksal überwachenden [[Nornen]], die ebenfalls von überlieferten Vorbildern inspiriert sind. Wagner hat insofern in seine Ring-Dichtung eine eigene, aber auch potentiell vom [[Undine (Mythologie)|Wassergeist Undine]] beeinflusste Mythologie eingewoben und die Donaunixen oder Meerjungfrauen des [[Nibelungenlied]]s nicht direkt übernommen.
Sie sind mythische weibliche Wesen des Opernzyklus, wie auch die zeitlose und wissende [[Erda (Wagner)|Erda]] und die das Schicksal überwachenden [[Nornen]], die ebenfalls von überlieferten Vorbildern inspiriert sind. Wagner hat insofern in seine Ring-Dichtung eine eigene, aber auch potentiell vom [[Undine (Mythologie)|Wassergeist Undine]] beeinflusste Mythologie eingewoben und die Donaunixen oder Meerjungfrauen des [[Nibelungenlied]]s nicht direkt übernommen.


==Handlung==
Die Rheintöchter treten im [[Das Rheingold|Rheingold]], dem ersten Werk der Tetralogie, als Hüterinnen des im Rhein liegenden natürlichen Goldes auf. Der Zwerg [[Alberich (Opernfigur)|Alberich]], ein [[Nibelungenlied|Nibelung]], buhlt um ihre Gunst, doch sie weisen den hässlichen Werber ab. Machtlos müssen sie sodann zusehen, wie Alberich das Gold dem Rheine entwendet (der Bühnenwirksamkeit willen stellt es sich als ein massives Goldstück dar), und wie er anschließend die Liebe verflucht. Liebesverzicht und das zu einem Ring geschmiedete Rheingold werden ihm maßlose Macht verleihen. Diese Prophezeiung hatten ihm – unüberlegt oder absichtsvoll, das bleibt in der Schwebe – die Rheintöchter gemacht.
Die Rheintöchter treten im [[Das Rheingold|Rheingold]], dem ersten Werk der Tetralogie, als Hüterinnen des im Rhein liegenden natürlichen Goldes auf. Der Zwerg [[Alberich (Opernfigur)|Alberich]], ein [[Nibelungenlied|Nibelung]], buhlt um ihre Gunst, doch sie weisen den hässlichen Werber ab. Machtlos müssen sie sodann zusehen, wie Alberich das Gold dem Rheine entwendet (der Bühnenwirksamkeit willen stellt es sich als ein massives Goldstück dar), und wie er anschließend die Liebe verflucht. Liebesverzicht und das zu einem Ring geschmiedete Rheingold werden ihm maßlose Macht verleihen. Diese Prophezeiung hatten ihm – unüberlegt oder absichtsvoll, das bleibt in der Schwebe – die Rheintöchter gemacht.


Im weiteren Verlauf der Tetralogie bemühen sich die Rheintöchter, den Ring und damit das Gold dem Rhein wieder zurückzugeben. Doch weder [[Wotan]], der den Ring als Preis für den Bau seiner Burg [[Walhall]] an die Riesen [[Fasolt (Operngestalt)|Fasolt]] und [[Fafner]] ausgehändigt hat, noch [[Siegfried der Drachentöter|Siegfried]], den die Rheintöchter im dritten Aufzug des finalen Werks [[Götterdämmerung]] um den Ring bitten, sind hierzu bereit. Erst am Ende der mythologischen Handlung vollbringt [[Brünhild|Brünnhilde]] die erlösende Weltentat und gibt den Ring an Rheintöchter und Rhein zurück, durch die der habgierige [[Hagen von Tronje|Hagen]] unter dem Feuerschein Walhalls zugrunde geht.
Im weiteren Verlauf der Tetralogie bemühen sich die Rheintöchter, den Ring und damit das Gold dem Rhein wieder zurückzugeben. Doch weder [[Wotan]], der den Ring als Preis für den Bau seiner Burg [[Walhall]] an die Riesen [[Fasolt (Operngestalt)|Fasolt]] und [[Fafner]] ausgehändigt hat, noch [[Siegfried der Drachentöter|Siegfried]], den die Rheintöchter im dritten Aufzug des finalen Werks [[Götterdämmerung]] um den Ring bitten, sind hierzu bereit. Erst am Ende der mythologischen Handlung vollbringt [[Brünhild|Brünnhilde]] die erlösende Weltentat und gibt den Ring an Rheintöchter und Rhein zurück, durch die der habgierige [[Hagen von Tronje|Hagen]] unter dem Feuerschein Walhalls zugrunde geht.


==Interpretation==
Zu den namhaften Interpretinnen der Rheintöchter zählten unter anderem [[Helen Donath]] and [[Edda Moser]] für [[Herbert von Karajan]].<ref>CD recording DG 457 781 2 1998</ref>
Zu den namhaften Interpretinnen der Rheintöchter zählten unter anderen [[Helen Donath]] and [[Edda Moser]] für [[Herbert von Karajan]].<ref>CD recording DG 457 781 2 1998</ref>


== Trivia ==
== Trivia ==

Version vom 18. Oktober 2023, 22:25 Uhr

Alberich und die Rheintöchter (Arthur Rackham, um 1910)

Die Rheintöchter Wellgunde, Woglinde und Floßhilde gehören zu den Protagonisten der Tetralogie Der Ring des Nibelungen des deutschen romantischen Komponisten und Librettisten Richard Wagner.

Sie sind mythische weibliche Wesen des Opernzyklus, wie auch die zeitlose und wissende Erda und die das Schicksal überwachenden Nornen, die ebenfalls von überlieferten Vorbildern inspiriert sind. Wagner hat insofern in seine Ring-Dichtung eine eigene, aber auch potentiell vom Wassergeist Undine beeinflusste Mythologie eingewoben und die Donaunixen oder Meerjungfrauen des Nibelungenlieds nicht direkt übernommen.

Handlung

Die Rheintöchter treten im Rheingold, dem ersten Werk der Tetralogie, als Hüterinnen des im Rhein liegenden natürlichen Goldes auf. Der Zwerg Alberich, ein Nibelung, buhlt um ihre Gunst, doch sie weisen den hässlichen Werber ab. Machtlos müssen sie sodann zusehen, wie Alberich das Gold dem Rheine entwendet (der Bühnenwirksamkeit willen stellt es sich als ein massives Goldstück dar), und wie er anschließend die Liebe verflucht. Liebesverzicht und das zu einem Ring geschmiedete Rheingold werden ihm maßlose Macht verleihen. Diese Prophezeiung hatten ihm – unüberlegt oder absichtsvoll, das bleibt in der Schwebe – die Rheintöchter gemacht.

Im weiteren Verlauf der Tetralogie bemühen sich die Rheintöchter, den Ring und damit das Gold dem Rhein wieder zurückzugeben. Doch weder Wotan, der den Ring als Preis für den Bau seiner Burg Walhall an die Riesen Fasolt und Fafner ausgehändigt hat, noch Siegfried, den die Rheintöchter im dritten Aufzug des finalen Werks Götterdämmerung um den Ring bitten, sind hierzu bereit. Erst am Ende der mythologischen Handlung vollbringt Brünnhilde die erlösende Weltentat und gibt den Ring an Rheintöchter und Rhein zurück, durch die der habgierige Hagen unter dem Feuerschein Walhalls zugrunde geht.

Interpretation

Zu den namhaften Interpretinnen der Rheintöchter zählten unter anderen Helen Donath and Edda Moser für Herbert von Karajan.[1]

Trivia

Literatur

  • Eckhard Roch: Das Undine-Motiv in Richard Wagners Dramenkonzeption. In: Die Musikforschung, 51. Jahrg., H. 3 (Juli–September 1998), S. 302–315. Bärenreiter, Kassel.
Commons: Rhinemaidens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. CD recording DG 457 781 2 1998