„Luise von Österreich-Toskana“ – Versionsunterschied

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'''Luise Antoinette Marie von Toscana''' (* [[2. September]] [[1870]] in Salzburg; † [[1947]] in Brüssel) war Kronprinzessin von Sachsen und Gemahlin von [[Friedrich August III. (Sachsen)|Friedrich August III.]]. Wäre sie nicht geschieden worden, hätte sie Sachsens letzte Königin werden können.
'''Luise Antoinette Marie von Toskana''' (* [[2. September]] [[1870]] in Salzburg; † [[1947]] in Brüssel) war Kronprinzessin von Sachsen und Gemahlin von [[Friedrich August III. (Sachsen)|Friedrich August III.]]. Wäre sie nicht geschieden worden, hätte sie Sachsens letzte Königin werden können.


[[Bild:Louise von Sachsen.jpg|thumb|Ehemalige Kronprinzessin Luise (um 1911)]]
[[Bild:Louise von Sachsen.jpg|thumb|Ehemalige Kronprinzessin Luise (um 1911)]]


== Leben ==
== Leben ==
Sie wurde am [[2. September]] [[1870]] in [[Salzburg]] als Erzherzogin von Österreich und zweites Kind des letzten Grossherzogs von [[Toscana]], [[Ferdinand IV. (Toskana)|Ferdinand IV.]] geboren. Im Jahre 1890 lernte sie auf dem Schloss [[Sibyllenort]] bei Breslau den 20-jährigen Kronprinzen von [[Sachsen]] kennen. Er war der Sohn von [[Georg I. (Sachsen)|Georg I.]], der [[1902]] König von Sachsen wurde. Eineinhalb Jahre nach der Begegnung waren die beiden verheiratet und sie gebar ihm sechs Kinder. Sie konnte sich aber nicht mit der strengen Dresdner Hofetikette und der Familie ihres Mannes, besonders der Prinzessin [[Mathilde von Sachsen]] anfreunden. Da ihre Popularität im Volke für Georg und den Innenminister [[Georg von Metzsch]] immer problematischer wurde, machte man ihr das Leben mit großen und kleinen Intrigen schwer. So wurde ihr eine Affäre zum belgischen Hauslehrer André Giron angehängt. Als sie mit dem siebten Kind schwanger war, verließ sie am 9. Dezember 1902 [[Dresden]] in Richtung Genfer See. Damit wurde das sächsische Ehedrama zum ersten Skandal des deutschen Hochadels des 20. Jahrhunderts.
Sie wurde am [[2. September]] [[1870]] in [[Salzburg]] als Erzherzogin von Österreich und zweites Kind des letzten Grossherzogs von [[Toskana]], [[Ferdinand IV. (Toskana)|Ferdinand IV.]] geboren. Im Jahre 1890 lernte sie auf dem Schloss [[Sibyllenort]] bei Breslau den 20-jährigen Kronprinzen von [[Sachsen]] kennen. Er war der Sohn von [[Georg I. (Sachsen)|Georg I.]], der [[1902]] König von Sachsen wurde. Eineinhalb Jahre nach der Begegnung waren die beiden verheiratet und sie gebar ihm sechs Kinder. Sie konnte sich aber nicht mit der strengen Dresdner Hofetikette und der Familie ihres Mannes, besonders der Prinzessin [[Mathilde von Sachsen]] anfreunden. Da ihre Popularität im Volke für Georg und den Innenminister [[Georg von Metzsch]] immer problematischer wurde, machte man ihr das Leben mit großen und kleinen Intrigen schwer. So wurde ihr eine Affäre zum belgischen Hauslehrer André Giron angehängt. Als sie mit dem siebten Kind schwanger war, verließ sie am 9. Dezember 1902 [[Dresden]] in Richtung Genfer See. Damit wurde das sächsische Ehedrama zum ersten Skandal des deutschen Hochadels des 20. Jahrhunderts.


König Georg ließ ohne Anhörung seines Sohnes, des Kronprinzen Friedrich August, die Ehe am 11. Februar 1903 per Sondergericht scheiden. Georg starb bereits am 15. Oktober 1904. Friedrich August III. musste seinem Vater versprechen Luise nicht mehr an den Dresdner Hof zurückzulassen. Ihr Versuch am 21. Dezember 1904 ins Dresdner [[Taschenbergpalais]] zu gelangen, um ihre Kinder wiederzusehen, vergeblich, da die Polizei das Gebäude umstellt hatte.
König Georg ließ ohne Anhörung seines Sohnes, des Kronprinzen Friedrich August, die Ehe am 11. Februar 1903 per Sondergericht scheiden. Georg starb bereits am 15. Oktober 1904. Friedrich August III. musste seinem Vater versprechen Luise nicht mehr an den Dresdner Hof zurückzulassen. Ihr Versuch am 21. Dezember 1904 ins Dresdner [[Taschenbergpalais]] zu gelangen, um ihre Kinder wiederzusehen, vergeblich, da die Polizei das Gebäude umstellt hatte.
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== Kinder ==
== Kinder ==
Kinder von Luise von Toscana und Friedrich August III.
Kinder von Luise von Toskana und Friedrich August III.
* Friedrich August Georg, Kronprinz und Jesuit (* [[15. Januar]] [[1893]]; † [[1943]])
* Friedrich August Georg, Kronprinz und Jesuit (* [[15. Januar]] [[1893]]; † [[1943]])
* Friedrich Christian, Markgraf von Meißen, Herzog zu Sachsen ([[1893]]-[[1968]]) Chef der albertinischen Linie des Hauses [[Wettiner|Wettin]] ([[1932]] - [[1968]])
* Friedrich Christian, Markgraf von Meißen, Herzog zu Sachsen ([[1893]]-[[1968]]) Chef der albertinischen Linie des Hauses [[Wettiner|Wettin]] ([[1932]] - [[1968]])
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* Maria Alix Luitpolda ([[1901]] - [[1990]])
* Maria Alix Luitpolda ([[1901]] - [[1990]])
* Anna Pia Monika ([[1903]] - [[1976]])
* Anna Pia Monika ([[1903]] - [[1976]])
Kinder von Luise von Toscana und Enrico Toselli
Kinder von Luise von Toskana und Enrico Toselli
* Karl Phillipp Emanuel
* Karl Phillipp Emanuel


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
Ihr zu Ehren tragen einig Restaurants ihren Namen, so z.B. der [[Luisenhof]] und das Cafe Toscana am [[Blaues Wunder|Blauen Wunder]] in Dresden-[[Loschwitz]].
Ihr zu Ehren tragen einig Restaurants ihren Namen, so z.B. der [[Luisenhof]] und das Cafe Toskana am [[Blaues Wunder|Blauen Wunder]] in Dresden-[[Loschwitz]].


== Literatur ==
== Literatur ==
*''Almanach de Gotha'', Gotha 1887 und 1931;
*''Almanach de Gotha'', Gotha 1887 und 1931;
*Louisa of Tuscany: ''My own Story'', London 1911;
*Louisa of Tuscany: ''My own Story'', London 1911;
*Karl Kraus: ''Luise von Toscana, Mein Lebensweg'', ISBN 3-86530-047-2;
*Karl Kraus: ''Luise von Toskana, Mein Lebensweg'', ISBN 3-86530-047-2;
*Erika Bestenreiner: ''Luise von Toscana'', ISBN 3492231942.
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Version vom 17. September 2005, 16:33 Uhr

Luise Antoinette Marie von Toskana (* 2. September 1870 in Salzburg; † 1947 in Brüssel) war Kronprinzessin von Sachsen und Gemahlin von Friedrich August III.. Wäre sie nicht geschieden worden, hätte sie Sachsens letzte Königin werden können.

Ehemalige Kronprinzessin Luise (um 1911)

Leben

Sie wurde am 2. September 1870 in Salzburg als Erzherzogin von Österreich und zweites Kind des letzten Grossherzogs von Toskana, Ferdinand IV. geboren. Im Jahre 1890 lernte sie auf dem Schloss Sibyllenort bei Breslau den 20-jährigen Kronprinzen von Sachsen kennen. Er war der Sohn von Georg I., der 1902 König von Sachsen wurde. Eineinhalb Jahre nach der Begegnung waren die beiden verheiratet und sie gebar ihm sechs Kinder. Sie konnte sich aber nicht mit der strengen Dresdner Hofetikette und der Familie ihres Mannes, besonders der Prinzessin Mathilde von Sachsen anfreunden. Da ihre Popularität im Volke für Georg und den Innenminister Georg von Metzsch immer problematischer wurde, machte man ihr das Leben mit großen und kleinen Intrigen schwer. So wurde ihr eine Affäre zum belgischen Hauslehrer André Giron angehängt. Als sie mit dem siebten Kind schwanger war, verließ sie am 9. Dezember 1902 Dresden in Richtung Genfer See. Damit wurde das sächsische Ehedrama zum ersten Skandal des deutschen Hochadels des 20. Jahrhunderts.

König Georg ließ ohne Anhörung seines Sohnes, des Kronprinzen Friedrich August, die Ehe am 11. Februar 1903 per Sondergericht scheiden. Georg starb bereits am 15. Oktober 1904. Friedrich August III. musste seinem Vater versprechen Luise nicht mehr an den Dresdner Hof zurückzulassen. Ihr Versuch am 21. Dezember 1904 ins Dresdner Taschenbergpalais zu gelangen, um ihre Kinder wiederzusehen, vergeblich, da die Polizei das Gebäude umstellt hatte.

Sie bekam von ihrem Vater nach der Scheidung den Titel Gräfin Montignoso, heiratete 1907 den Komponisten Enrico Toselli und trennte sich schon 1908 wieder von ihm. Sie nannte sich nun Marquise d´Ysette und lebte in Brüssel. Dort starb sie als Blumenfrau 1947.

Kinder

Kinder von Luise von Toskana und Friedrich August III.

Kinder von Luise von Toskana und Enrico Toselli

  • Karl Phillipp Emanuel

Sonstiges

Ihr zu Ehren tragen einig Restaurants ihren Namen, so z.B. der Luisenhof und das Cafe Toskana am Blauen Wunder in Dresden-Loschwitz.

Literatur

  • Almanach de Gotha, Gotha 1887 und 1931;
  • Louisa of Tuscany: My own Story, London 1911;
  • Karl Kraus: Luise von Toskana, Mein Lebensweg, ISBN 3-86530-047-2;
  • Erika Bestenreiner: Luise von Toskana, ISBN 3492231942.