Legionäre Christi

Die Legionäre Christi (engl. Legionaries of Christ, kurz: LC) ist eine katholische Kongregation von Priestern und Brüdern, die 1941 von dem Seminaristen Marcial Maciel (1920-2008) in Mexiko gegründet wurde und vorwiegend in der Kinder-, Jugend- und Familienseelsorge sowie im katholischen Bildungswesen arbeitet. Derzeitiger Generaldirektor ist seit 2005 Álvaro Corcuera.

Decretum laudis

Im Jahr 1965 erhielt die Gemeinschaft das Decretum laudis durch Papst Paul VI., 1983 die unbefristete Anerkennung als Kongregation päpstlichen Rechts. Die Ausbildungszeit, die der Priesterweihe vorangeht, beträgt bei den Legionären Christi in der Regel zwölf bis vierzehn Jahre. Die Legionäre leisten neben den regulären Armuts-, Keuschheits-, und Gehorsamsgelübden auch zwei zusätzliche Gelübde, nämlich das Gelübde der Nächstenliebe (Kritik nur den Personen gegenüber äußern, die daran auch etwas ändern können) und das Gelübde der Demut (keine Posten oder höhere Positionen anzustreben). Laut päpstlichem Jahrbuch 2006 gehörten der Gemeinschaft 1.917 Mitglieder, davon 642 Priester an. Die Kongregation betreibt außerdem Schulen, Universitäten und Priesterseminare. Eng verbunden mit den Legionären Christi ist die ebenfalls von Marcial Maciel gegründete Apostolatsbewegung Regnum Christi.

Die Spiritualität der Legionäre Christi basiert auf der persönlichen Liebe zu Jesus Christus. Sie betrachten die Jungfrau Maria als das vollendete Beispiel des neuen Menschen, der Frau im Besonderen und des Christen im Allgemeinen. Durch ihre Treue zum Papst und den Bischöfen sind die Legionäre Christi im Herzen der Kirche verwurzelt und ganz ihrem Dienst verpflichtet. Ihre Hauptaufgabe sehen sie darin, dass Menschen Christus kennen und lieben lernen und der Geist des Evangeliums ihr Leben durchdringt.

Erzbistum Saint Paul (Minnesota)

Im Oktober 2004 verbot der Erzbischof von Saint Paul und Minneapolis, Minnesota, Harry J. Flynn, sowohl den Legionären Christi als auch der Laienorganistaion Regnum Christi jegliche Aktivität in der Erzdiözese. Er begründet diesen Schritt damit, dass die Legionäre eine Parallel-Kirche aufbauen würden, und ihre Mitglieder von ihren lokalen Gemeinden entfernen würden. Insgesamt wurde den Legionären in sechs nordamerikanischen Diözesen jegliche Aktivität untersagt: St Paul-Minneapolis; Los Angeles; Baton Rouge, Louisiana; Richmond, Virginia; Fort Wayne-South Bend, Indiana; und Columbus, Ohio.

Einen Monat später, im November 2004, wurden die Statuten der Legionäre Christi und des Regnum Christi von Papst Johannes Paul II. offiziell anerkannt und bestätigt.

Angesichts des gegen ihn vorgebrachten Vorwurfs sexueller Übergriffe hatte P. Maciel seine Unschuld beteuert und auf eine weitere Verteidigung verzichtet. In Hinblick auf das fortgeschrittene Alter von P. Maciel als auch auf seinen angeschlagenen Gesundheitszustand, beschloss die Kongregation für die Glaubenslehre auf einen kanonischen Prozess zu verzichten und den Pater zu bitten, ein zurückgezogenes Leben des Gebets und der Buße zu führen unter Verzicht auf jeglichen öffentlichen pastoralen Dienst.

In Deutschland (Stand Anfang 2008) betreiben die Legionäre Christi zusammen mit dem Regnum Christi und mit der Unterstützung des Erzbischofes von Köln Einrichtungen in Bad Münstereifel (Noviziat) und Düsseldorf; Veranstaltungen werden bundesweit durchgeführt.

Siehe auch

Einzelnachweise