James Franco

Franco (links) bei einem Flug mit den Blue Angels

James Edward Franco (* 19. April 1978 in Palo Alto, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.

Biografie

Kindheit und Ausbildung

James Franco erblickte 1978 als Sohn von Betsy und Doug Franco das Licht der Welt. Zusammen mit seinen beiden jüngeren Brüdern Tom und David wuchs er in Palo Alto, Kalifornien auf. Nach seinem Schulabschluß an der dortigen High School, wo er u. a. von seinen Mitschülern zum Jungen mit dem schönsten Lächeln gewählt wurde, schrieb er sich 1996 an der University of California in Los Angeles (UCLA) ein, um Englisch zu studieren. Nebenbei belegte er Schauspielkurse um seine Schüchternheit abzustreifen. Sehr zum Missfallen seiner Eltern gab er das Studium schon nach einem Jahr auf und entschloss sich für eine professionelle Karriere als Schauspieler. Fortan nahm Franco Schauspielunterricht am Playhouse West von Robert Carnegie. Nach einer fünfzehn monatigen Ausbildung bewarb er sich in Hollywood um Rollen und nahm an verschieden Castings teil.

1999 feierte James Franco seine erste Nebenrolle in dem TV-Mehrteiler Tage voller Blut – Die Bestie von Dallas, in dem drei Generationen von Polizisten versuchen, den gefährlichsten Serienkiller Texas' zu stellen. Darauf folgte eine Nebenrolle in Raja Gosnells Romantikkomödie Ungeküsst, an der Seite von u. a. Drew Barrymore, Michael Vartan und David Arquette. Den ersten großen Erfolg seiner noch jungen Karriere feierte Franco im gleichen Jahr mit seiner Rolle in der kurzlebigen Fernsehserie Voll daneben, voll im Leben. Die auf NBC ausgestrahlte Serie handelt von dem Geschwisterpaar Lindsay und Sam Wear (gespielt von Linda Cardellini und John Francis Daley), dass im Jahre 1980/1981 die McKinley High School in einem Vorort von Detroit, Michigan besucht. Hier freunden sich Lindsay und Sam mit zwei Arten von Schülern an, den Strebern (engl. Geeks) und den Freaks, zu denen auch Daniel Desario alias James Franco gehörte. Voll daneben, voll im Leben wurde von den Kritikern gelobt und mit einem Emmy ausgezeichnet. Die Serie erfreute sich einer regen Fangemeinde, konnte sich aber u. a. aufgrund von Verschiebungen des Sendeplatzes und einer niedrigen Einschaltquote nicht etablieren und wurde nach nur zwölf Episoden abgesetzt.

Durchbruch als James Dean

Nach Voll daneben, voll im Leben feierte der charismatische Schauspieler im Jahr 2000 mit If Tomorrow Never Comes sein Kinodebüt mit seiner ersten Hauptrolle. In dem Thriller von Garrit Steenhagen verliert sich ein junger Mann in der Suche nach seiner Mutter, die er niemals kennengerlernt hat und seinem Vater, einem Kleinkriminellen. Es folgte die Romantikkomödie Hoffnungslos verliebt von David Raynr und der Fernsehfilm At Any Coast, in dem zwei Brüder beschließen in Los Angeles eine Rockband zu gründen, ehe er für die Hauptrolle des James Dean in Mark Rydells gleichnamigen biografischen Fernsehfilm gecastet wurde. Die Rolle des legendären Leinwandmimen der mit nur drei Filmen und seinem frühen Tod im Jahre 1956 zur Pop-Ikone wurde, brachte Franco in Hollywood großen Erfolg ein und er wurde 2002 mit einem Golden Globe ausgezeichnet, sowie für einen Emmy und einen Screen Actors Guild Award nominiert. "James Dean zu porträtieren war unglaublich", so Franco. "Ich war zuerst besorgt, als ich an das Projekt heranging, aber ich fühlte, ich könnte seine Tiefe gut schildern."

Durch seine Rolle als James Dean an Popularität in den USA gewonnen, wurde James Franco 2002 für Sam Raimis Comic-Verfilmung Spider-Man verpflichtet. Ursprünglich hatte er für die Hauptrolle des Peter Parker/Spider-Man vorgesprochen, wurde aber dann für die Rolle des Harry Osborne ausgewählt, da Tobey Maguire die Hauptrolle erhielt. In dem Film machte Franco als Sohn eines Multimillionärs, der nach einem Unfall in einem Laboratorium zum Bösewicht mutiert, ein weltweites Publikum auf sich aufmerksam. Der Film startete in den USA zur selben Zeit wie Scott Kalverts Actionfilm Deuces Wild – Wild in den Straßen in dem er in einer Nebenrolle an der Seite von Brad Renfro und Stephen Dorff agierte. Es folgte das Krimi-Drama City by the Sea in dem er persönlich von Hauptdarsteller Robert de Niro verpflichtet wurde, der Franco in James Dean gesehen hatte. Für die Independent-Produktion errang er 2003 eine Nominierung als bester Nebendarsteller bei den Chlotrudis Awards.

Erste Gehversuche als Regisseur

Nachdem der 180 cm große Schauspieler in dem Kurzfilm The Car Kid neben Meat Loaf agierte, sowie eine Nebenrolle in Robert Altmans Drama The Company – Das Ensemble, an der Seite von Neve Campbell und Malcolm McDowell erhielt, folgte 2004 James Francos erster eigener Film. Mit seiner Filmproduktionsfirma Rabbit Bandini Production produzierte Franco die Komödie The Ape, bei der er Regie führte und gemeinsam mit Merriwether Williams auch das Drehbuch schrieb. In The Ape, spielte Franco auch die Hauptrolle – Harry Walker, einen jungen Schriftsteller, der in seiner Wohnung plötzlich auf einen Hawaiihemd tragenden Gorilla trifft, welcher meint mit Harry seine Meinungen über das Leben, die Liebe und Tiermagnetismus teilen zu müssen. Der auf 1000 US-Dollar Produktionskosten geschätzte Film war nur wenig Erfolg beschieden. 2004 folgte erneut unter der Regie Sam Raimis der zweite Teil der Spider-Man-Reihe. In Spider-Man 2, der zwei Jahre nach den Geschehnissen um den grünen Goblin spielt, wurde der Charakter Harry Osbornes noch weiter ausgebaut. Nach dem Tod seines Vaters im ersten Teil ist er verbittert und flüchtet sich in den Alkohol. Harry gibt Spider-Man die Schuld am Tod seines Vaters und versucht sich durch Intrigen an dem Superheld zu rächen. Auch dieser Film lief schon wie der erste Teil erfolgreich an den weltweiten Kinokassen und wurde 2005 mit einem Oscar ausgezeichnet.

Mittlerweile gilt James Franco in der Traumfabrik Hollywood als eine der talentiertesten Nachwuchsschauspieler und arbeitet bis 2007 an sieben Filmprojekten, darunter John Dahls Kriegsdrama The Great Raid an der Seite von Benjamin Bratt und Connie Nielsen und der dritte Teil der Spider-Man-Saga. 2005 nahm Franco zudem wieder auf dem Regiestuhl Platz und produzierte die Komödie Fool's Gold, für die er erneut mit Merriwether Williams das Drehbuch verfasste und in dem er auch die Hauptrolle übernahm. „Das ist nur eine Art Spaß“, so Franco über seine Arbeit als Regisseur. „Sie (die Filme) basieren auf Stücken die ich mit einem Freund geschrieben habe und ich benutze Leute aus der Theatergruppe, die in dem Stück mitspielten, dass ist ein Interesse, das ich langsam entwickle.“

Privat lebt James Franco in Los Angeles und ist mit der Schauspielerin und Model Ashley Hartman liiert. Franco, der vom US-amerikanischen Magazin People 2004 unter die 50 heißesten Bachelors gewählt wurde und in der High School mit dem Spitznamen Ted bzw. Teddy gerufen wurde, gibt sich in seiner Freizeit ausgiebig der Malerei hin. Seine Werke wurden schon desöfteren in Kunstgalerien in und um Los Angeles ausgestellt.

Filmografie

Schauspieler (Auswahl)

  • 1999: Tage voller Blut – Die Bestie von Dallas (To Serve and Protect) US-amerikanische Fernsehserie
  • 1999: Ungeküsst (Never Been Kissed)
  • 1999: Voll daneben, voll im Leben (Freaks and Geeks) US-amerikanische Fernsehserie
  • 2000: If Tomorrow Comes
  • 2000: Hoffnungslos verliebt (Whatever It Takes)
  • 2000: At Any Coast (TV)
  • 2001: Some Body
  • 2001: James Dean (TV)
  • 2002: Spider-Man
  • 2002: Deuces Wild – Wild in den Straßen (Deuces Wild)
  • 2002: You Always Stalk the Ones You Love
  • 2002: Mother Ghost
  • 2002: Blind Spot
  • 2002: Sonny
  • 2002: City by the Sea
  • 2003: Mean People Suck
  • 2003: The Car Kid
  • 2003: The Company – Das Ensemble (The Company)
  • 2004: The Ape
  • 2004: Spider-Man 2
  • 2005: Fool's Gold
  • 2005: The Great Raid
  • 2006: Tristan & Isolde
  • 2006: Annapolis
  • 2006: Flyboys
  • 2006: The Wicker Man
  • 2006: Good Time Max
  • 2007: Spider-Man 3

Regisseur

  • 2004: The Ape
  • 2005: Fool's Gold
  • 2006: Good Time Max

Drehbuchautor

  • 2004: The Ape
  • 2005: Fool's Gold
  • 2006: Good Time Max

Produzent

  • 2004: The Ape

Auszeichnungen

  • 2002: Bester Schauspieler in einem TV-Mehrteiler oder Fernsehfilm für James Dean
  • 2002: nominiert als Bester Hauptdarsteller in einem TV-Mehrteiler oder Fernsehfilm für James Dean

Weitere

Broadcast Film Critics Association Awards

  • 2002: Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm für James Dean

Chlotrudis Awards

  • 2003: nominiert als Bester Nebendarsteller für City by the Sea

Screen Actors Guild Awards

  • 2002: nominiert als Bester Hauptdarsteller in einem TV-Mehrteiler oder Fernsehfilm für James Dean

Young Artist Awards