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Das FSC CoC Zertifikat galt für folgende Unternehmen und Standorte: Holzindustrie Schweighofer GmbH (Wien, Österreich), Schweighofer Fiber GmbH (Hallein, Österreich), Holzindustrie Schweighofer GmbH (Kodersdorf, Deutschland), Holzindustrie Schweighofer s.r.o. (Tochterunternehmen in Tabor, Tschechien), Holzindustrie Schweighofer s.r.l. (Sägewerke in Sebes, Radauti, Reci und Plattenwerk Siret, Rumänien), Holzindustrie Schweighofer Baco (Tischlerplattenwerk in Comanesti, Rumänien).
Das FSC CoC Zertifikat galt für folgende Unternehmen und Standorte: Holzindustrie Schweighofer GmbH (Wien, Österreich), Schweighofer Fiber GmbH (Hallein, Österreich), Holzindustrie Schweighofer GmbH (Kodersdorf, Deutschland), Holzindustrie Schweighofer s.r.o. (Tochterunternehmen in Tabor, Tschechien), Holzindustrie Schweighofer s.r.l. (Sägewerke in Sebes, Radauti, Reci und Plattenwerk Siret, Rumänien), Holzindustrie Schweighofer Baco (Tischlerplattenwerk in Comanesti, Rumänien).


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== Produktionsstandorte ==
== Produktionsstandorte ==

Version vom 5. Juli 2016, 12:24 Uhr

Holzindustrie Schweighofer

Schweighofer Logo
Rechtsform GmbH (Österreich)
Gründung 2002
Sitz Wien, Österreich (Schweighofer Gruppe, Holding)
Sebes, Rumänien
Leitung Gerald Schweighofer (Geschäftsführer)
Mitarbeiterzahl über 2.500 (nur Holzindustrie, 2014) [1]; Schweighofer Gruppe: 3.100 (2015) [2]
Umsatz ca. 500 Mio. Euro im Holzbereich (2013) [1]
Branche Holzindustrie
Website www.schweighofer.at
Produktionsstandorte
Sägewerk in Sebeș, Rumänien
Sägewerk in Rădăuți, Rumänien
Tischlerplattenwerk in Comănești, Rumänien

Holzindustrie Schweighofer ist Teil der Schweighofer Gruppe und hat seine Wurzeln in einem österreichischen Familienunternehmen mit mehr als 400 Jahren Tradition im Holzgeschäft. Kernbereiche der Gruppe sind heute die Holzindustrie, Zellstoffproduktion, Forstwirtschaft, Bioenergieerzeugung und Immobilienentwicklung.

Seit 2002 ist Schweighofer in Rumänien aktiv. 2003 wurde dort das erste Sägewerk eröffnet. Heute beschäftigt das Unternehmen, das mittlerweile u. a. auch in Tschechien, Bulgarien, Deutschland und der Ukraine tätig ist, über 2.500 Mitarbeiter an fünf verschiedenen Produktionsstandorten in Rumänien und ist in Europa ein führendes Unternehmen im Bereich der Holzverarbeitung.

Geschichte

17. bis 20. Jahrhundert

Die Holzverarbeitung hat in der Familie Schweighofer, die aus dem Waldviertel stammt, eine lange Tradition. Die erste urkundliche Erwähnung des Stammwerkes Furtmühle in der Nähe der Ortschaft Brand stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Familie Schweighofer zu den Besitzern der Furtmühle reichen bis in das Jahr 1707 zurück. Im Jahr 1724 geht die Mühle in den Besitz der Familie Schießwald über. 1888 übernimmt Johann Schweighofer mit seiner Braut und Mühlenerbin Maria Schießwald den Betrieb. [3]

Mitte des 20. Jahrhunderts: Vom Gewerbe- zum Industriebetrieb

Im Jahr 1956 übernehmen Franz und Maria Schweighofer das Sägewerk in Brand mit drei Mitarbeitern und wandeln es vom Gewerbe- in einen Industriebetrieb um. Zu dieser Zeit beträgt der Jahreseinschnitt im Stammwerk in Brand 1.000 Festmeter. 1975 tritt der Sohn und heutige Geschäftsführer Gerald Schweighofer in das Unternehmen ein.[4] Im Jahr darauf nimmt er die weltweit erste Profilzerspanerlinie für Schwachholz in Betrieb. (Auf einer Profilzerspaner-Linie wird der Baum beidseitig beschnitten und dieser Beschnitt gleichzeitig in Hackschnitzel zerspant. Unter Schwachholz versteht man Stämme mit einem Durchmesser von max. 7 – 24,5 cm.) Mit der Eröffnung des Standortes in Ybbs an der Donau entsteht 1984 das zu dieser Zeit größte Sägewerk Europas. 1991 erfolgt mit der Übernahme und dem Ausbau des Sägewerks in Sollenau ein weiterer Expansionsschritt. 1996 übernimmt Holzindustrie Schweighofer in Ždírec das größte und modernste Sägewerk in der Tschechischen Republik.

Als eines der ersten europäischen Unternehmen beginnt Holzindustrie Schweighofer im Jahr 1992 mit dem Export von Holzprodukten nach Japan.[5] 1993 starten die Exporte in die USA mit einer US-Schnittholz-Zertifizierung.

Nach den Übernahmen der Werke in Bad St. Leonhard (Österreich) und in Plana (Tschechische Republik) erreicht Holzindustrie Schweighofer 1997 mit sechs Sägewerken eine jährliche Einschnittkapazität von mehr als 3 Millionen Festmeter. Im selben Jahr wird auch die Schweighofer Privatstiftung gegründet und in Sollenau in Kooperation mit dem japanischen Unternehmen Meiken das Leimbinderwerk Lamco errichtet.

Im Oktober 1998 kommt es zur Fusion mit Stora und Enso Timber, wodurch das weltweit drittgrößte Sägewerksunternehmen entsteht.

2001 bis heute

Die Schweighofer Privatstiftung verkauft 2001 ihre Anteile an den Mehrheitseigentümer Stora Enso Timber und somit auch alle Sägewerke in Österreich und in der Tschechischen Republik.

2002 beginnt Schweighofer den Wiedereinstieg ins Holzgeschäft mit dem Neuaufbau in Rumänien. Im Jahr 2003 nimmt das erste Schweighofer Sägewerk in Sebeș in Rumänien seinen Betrieb auf.

Ebenfalls 2003 ruft das Unternehmen mit dem Schweighofer Prize den weltweit ersten Holzinnovationspreis ins Leben. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und hat das Ziel, nachhaltige Innovationen in der Forst- und Holzwirtschaft zu fördern.[6]

Mit der Inbetriebnahme des zweiten Sägewerks in Rădăuți 2008 und der Übernahme einer Produktionsanlage der IKEA-Tochterfirma Swedwood in Siret 2009 baut Schweighofer seine Position in Rumänien weiter aus. Nach Modernisierung und Erweiterung des Werks werden hier Massivholzplatten erzeugt.

2010 übernimmt Schweighofer die Tischler- und Betonschalungsplatten-Produktion von Finnforest Baco in Comănești.

Im September 2011 erwirbt Schweighofer die M-real Hallein GmbH in Österreich und benennt sie in Schweighofer Fiber GmbH um. In einer Presseaussendung kündigt das Unternehmen an, bis 2013 insgesamt 60 Millionen Euro in den Ausbau bestehender Anlagen und die Erweiterung der Geschäftsfelder zu investieren und den Fokus am Standort auf die Herstellung von hochwertigem Viskosezellstoff und Bioenergie zu legen. [7] Seit 1. Jänner 2013 produziert Schweighofer Fiber in Hallein hochreinen Viskosezellstoff.[8]

Unternehmen

Am Markt tritt das Unternehmen mit der Marke und unter dem Namen Holzindustrie Schweighofer auf. Die Holding Schweighofer Privatstiftung Beteiligungsverwaltung GmbH (SPB) wurde in dieser Form im Jahr 2000 gegründet und steht zu 100 % im Besitz der Schweighofer Privatstiftung. [9]

FSC-Zertifizierung

Mit 1. Jänner 2016 wurde Holzindustrie Schweighofer erneut mit dem internationalen Label für nachhaltige Holzwirtschaft durch die Zertifizierungsstelle Quality Austria ausgezeichnet.

Das FSC CoC Zertifikat galt für folgende Unternehmen und Standorte: Holzindustrie Schweighofer GmbH (Wien, Österreich), Schweighofer Fiber GmbH (Hallein, Österreich), Holzindustrie Schweighofer GmbH (Kodersdorf, Deutschland), Holzindustrie Schweighofer s.r.o. (Tochterunternehmen in Tabor, Tschechien), Holzindustrie Schweighofer s.r.l. (Sägewerke in Sebes, Radauti, Reci und Plattenwerk Siret, Rumänien), Holzindustrie Schweighofer Baco (Tischlerplattenwerk in Comanesti, Rumänien).

Das Zertifikat wurde Holzindustrie Schweighofer jedoch am 23. Juni 2016[10] vorübergehend ausgesetzt,[11] da im Zertifizierungsprozess bei einer Überprüfung durch Accreditation Services International Verfahrensmängel festgestellt wurden[12]

Produktionsstandorte

Die Schweighofer Gruppe umfasst fünf Produktionsstandorte in Rumänien. Drei davon sind Sägewerke in Sebes, Radauti, und Reci, zwei weitere konzentrieren sich auf die Leimholz- und Tischlerplattenproduktion. 2015 hat die Gruppe das Sägewerk in Kodersdorf in Deutschland übernommen.[13]

Sägewerk Sebes

Luftaufnahme des Sägewerks in Sebeș, Rumänien

Das Sägewerk Sebes war der erste Standort von Schweighofer in Rumänien und startete mit der Produktion im Jahr 2003. Das Werk ist 53 ha groß, beschäftigt rund 760 Mitarbeiter und bezieht das Holz (Fichte/Tanne) zu 90 Prozent aus Rumänien (der Rest wird aus anderen Ländern importiert). Zusätzlich werden 28.000 t Briketts pro Jahr produziert. Mit einer zusätzlichen Pelletspresse konnte die Pelletsproduktion 2014 auf 124.000 t/Jahr erhöht werden.[14]

Sägewerk Radauti

Luftaufnahme des Sägewerks in Rădăuți, Rumänien

Das zweite Schweighofer-Werk mit rund 600 Mitarbeitern wurde 2008 in Betrieb genommen und weist eine Betriebsgröße von 50 ha auf. Die Holzarten Fichte, Tanne und Kiefer werden aus Rumänien (40 %) und der Ukraine (60 %) bezogen. In Radauti werden jährlich 1,45 Mio m³ Rundholz eingeschnitten. Jährliche Hobelkapazität 410.000 m³, Leimholzproduktion (POST) 144.000 m³. Darüber hinaus werden jährlich 240.000 t Pellets produziert. Das Leimholzwerk (BEAM) startete Ende 2014 mit der Produktion und einer Kapazität von rund 100.000 m³. Die hochwertigen Kieferprodukte sind hauptsächlich für den japanischen Markt bestimmt.[15]

Sägewerk Reci

Auf einer Baufläche von 70 ha hat das Unternehmen in Reci (Rumänien) sein drittes Sägewerk errichtet und im August 2015 in Betrieb genommen. Nach eigenen Angaben hat Holzindustrie Schweighofer dafür um die 150 Millionen Euro investiert. [16] Das Werk wird im Vollbetrieb 650 Mitarbeiter beschäftigen und hat Kapazitäten für u. a. 150.000 t Pellets und 300.000 m³ Hobelware.[17] Schweighofer geht darüber hinaus davon aus, dass rundum den Betrieb in Reci weitere 2.000 Arbeitsstellen geschaffen werden – etwa bei Dienstleistern und Lieferanten. [18]

Sägewerk Kodersdorf

Die Schweighofer-Gruppe hat das Sägewerk Kodersdorf in Sachsen (Deutschland) von der Klausner-Gruppe 2015 übernommen. Das Werk firmiert künftig unter Holzindustrie Schweighofer GmbH. Die operative Leitung wurde im Oktober 2015 übertragen. Alle Mitarbeiter sind von Holzindustrie Schweighofer übernommen worden. Das Werk verarbeitet Fichte sowie Kiefer und verfügt über Kapazitäten, 700.000 m³ Nadelschnittholz jährlich zu trocknen. Die Hobelkapazität liegt bei 400.000 m³.[19]

Leimholzplattenwerk Siret

Das Leimholzplattenwerk in Siret, Rumänien

Das Leimholzplattenwerk in Siret wurde 2009 von der Ikea-Tochter Swedwood übernommen. Der Betrieb hat eine Größe von 5 ha, beschäftigt ca. 270 Mitarbeiter und verarbeitet die Holzarten Fichte, Tanne und Kiefer. 66.000 m³ Fertigware sowie 18.000 t Briketts werden jährlich produziert[20]

Tischlerplattenwerk Comanesti

Das Tischlerplattenwerk in Comănești, Rumänien

Das 2010 von Finnforest übernommene Tischlerplattenwerk in Comănești ist mit 17 ha und 750 Mitarbeitern das weltweit größte Tischlerplattenwerk an einem Standort. Es weist eine jährliche Kapazität von 135.000 m³ Tischlerplatten sowie 25.000 t Pellets auf. Das Rohmaterial stammt zu 75 % von Schweighofer und zu 25 % von anderen Lieferanten. Seit der Übernahme im Jahr 2011 wurde das Werk großzügig erweitert.[21]

Sägewerk Kolomyja (in Vorbereitung)

In Kolomyja in der Ukraine plant Schweighofer ebenfalls ein neues Sägewerk auf einer Fläche von 35 ha. Das Investitionsvolumen beträgt rund 50 Millionen Euro. Seit 2014 werden die Infrastrukturmaßnahmen vorbereitet. [22]

Geschäftsbereiche

Ein Rundholzlager von Holzindustrie Schweighofer

Die Geschäftstätigkeit der Schweighofer Gruppe erstreckt sich über die Bereiche Holzindustrie, Forstwirtschaft, Bioenergieerzeugung, Zellstoffproduktion und Immobilienentwicklung und betreibt darüber hinaus ein Hotel in Rumänien.

Holzindustrie

Das Kerngeschäftsfeld der Schweighofer Gruppe ist die Holzindustrie. Neben klassischen Sägewerken zählt auch die Weiterverarbeitung zu den Geschäftsbereichen. Zu den wichtigsten Produkten zählen Schnittholz, Konstruktionsholz, Verpackungsholz, Gehobelte (Halb-) Fertigprodukte, Leimholz und keilgezinkte Ware, Tischlerplatten, Großformat-Schalungsplatten sowie Massivholzplatten. Auch Heizmaterial wie Briketts und Pellets gehören zum Produktsortiment des Unternehmens.[23]

Energieerzeugung durch Biomasse

Die Schweighofer Gruppe betreibt vier Biomasse-Kraftwerke in Rumänien und ein weiteres in Hallein, Österreich. Das Biogas-Werk in Hallein bei Salzburg wurde im Februar 2016 in Betrieb genommen.[24]

In diesen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen werden u. a. Rinde, Sägespäne und Hackschnitzel zur Energiegewinnung eingesetzt. Seit 2013 ist Schweighofer auch am Biomasse-Kraftwerk der rumänischen Stadt Suceava beteiligt.[25]

Holzhandel

Zusammen mit der Handelsgesellschaft DABG, an der Schweighofer aktuell mit 25,1 % beteiligt ist, erfolgt der Handel von Schnittholz. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Nordafrika und dem Mittleren Osten.[26]

Zellstoffproduktion

Seit 2013 produziert Schweighofer Fiber in Hallein hochreinen Viskose-Zellstoff, welcher u. a. zur Herstellung von Textilfasern verwendet wird. Mit rund 240 Mitarbeitern werden jährlich rund 150.000 Tonnen Zellstoff erzeugt. Dieser Zellstoff wird u. a. zur Herstellung von Viskosefasern, Viskosegarnen und Nitrozellulose verwendet.[27][28]

Die Zellstoffproduktion bestimmte über die Jahrzehnte den Halleiner Wirtschaftsstandort mit. Im April 2015 feierte die Zellstofffabrik das 125-jährige Bestehen. Heute setzt das Unternehmen neben der Zellstoffproduktion zusätzlich auf Bioenergie und Fernwärme.[29] Der Standort wird weiter modernisiert wie etwa mit einer neuen Umladeanlage, das Pellet- und Brennstoffhändler seit Mai 2015 nutzen können, um bedarfsgerecht Mengen für ihre Endkunden zu entnehmen. Die Befüllstation läuft vollautomatisch. Das dazugehörige Silo wie die Lagerhalle haben eine Lagerkapazität von 1.000t. Die neue Anlage hat eine jährliche Umschlagkapazität von 40.000t Pellets.[30]

Forstwirtschaft

Die Wälder in Tschechien und Rumänien werden nachhaltig und von Forstwirtschaftsexperten verwaltet. Für die in Rumänien bewirtschafteten Wälder wurde das Unternehmen O.S. Cascade Empire, das Teil der Schweighofer Gruppe ist, nach FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert.[31]

Immobilien

Die Schweighofer Gruppe entwickelt und betreibt Immobilienprojekte in Innenstadtlagen in Österreich und Kanada.[32]

The Gerald’s Hotel

2007 wurde im nördlichen Rumänien in Radauti ein 4-Stern-Hotel eröffnet. Das Gerald’s Hotel verfügt über 99 Doppelzimmer, 10 Junior-Suiten und zwei Konferenzsäle, welche Platz für bis zu 100 Teilnehmer bieten.[33]

Schweighofer Prize

Mit dem Schweighofer Prize wird seit 2003 alle zwei Jahre ein Europäischer Innovationspreis für Forstwirtschaft, Holztechnologie und Holzprodukte vergeben. Der Hauptpreis geht an einen Preisträger für sein Lebenswerk – also für besondere Leistungen, die eine nachweisbar positive Auswirkung auf die europäische Forst- und Holzwirtschaft haben. Zusätzlich gibt es Innovationspreise für Ideen, Technologien, Produkte und Services entlang der gesamten Wertschöpfungskette. 2011 wurden insgesamt 300.000 Euro an Preisgeldern vergeben. Der Schweighofer Prize ist alle zwei Jahre mit insgesamt jeweils 300.000 Euro dotiert.[34]

  • Preisträger 2015: Erich Wiesner, CEO der Wiehag Gruppe
  • Preisträger 2013: Federico Giudiceandrea, Firma MiCROTEC GmbH aus Brixen, Italien
  • Preisträger 2011: Dieter Siempelcamp, Firma Siempelcamp GmbH & Co. KG aus Krefeld, Deutschland
  • Preisträger 2009: Gerd Wegener, Professor für Holztechnologie an der TU München, Deutschland
  • Preisträger 2007: Matti Kairi, Professor an der technischen Universität Helsinki, Finnland
  • Preisträger 2005: Julius K. Natterer, Direktor des Instituts für Holzkonstruktionen (IBOIS) an der ETH Lausanne, Schweiz
  • Preisträger 2003: Hans Hundegger für die Entwicklung von Computergesteuerten Abbund-Maschinen, Firma Otto Martin aus Allgäu, Deutschland

Soziales Engagement

Die Schweighofer Privatstiftung unterstützt bestehende karitative Projekte in Österreich, Rumänien und Indien. In Österreich engagiert sich Schweighofer im Rahmen des Vereins „Sinnstifter“. In Rumänien konzentriert sich die Schweighofer Privatstiftung vor allem auf eigene Projekte in direkter Umgebung der dort angesiedelten Werke. Diese Projekte umfassen u. a. die Finanzierung und Unterstützung von Kinderheimen, Krankenhäusern, mobiler Altenbetreuung, Kinderspielplätzen und Katastrophenhilfe.[35]

Kritik

Greenpeace beschuldigt Schweighofer, an der Rodung von Urwäldern in Rumänien (Transsilvanien) beteiligt zu sein. Die Organisation behauptet, dass Schweighofer dort für 50 Prozent der Fällungen von Nadelhölzern verantwortlich ist, konnte diese Vorwürfe jedoch nicht belegen. [36]

Holzindustrie Schweighofer hat die Beschuldigungen öffentlich als falsch zurückgewiesen und darauf hingewiesen, dass das Unternehmen als Holzverarbeiter in Rumänien nur bereits geschlägertes Holz ankauft und selbst an Schlägerungen – im Gegensatz zu Eigentümern von Wäldern – gar nicht beteiligt sein kann. Laut Greenpeace soll Schweighofer auch illegal gerodetes Holz verarbeiten und dafür Boni bezahlen.[37] In einer eigenen Presseaussendung behauptet das Unternehmen allerdings, diese Vorwürfe widerlegen zu können. [38]

Auch die Organisation Environmental Investigation Agency (EIA) beschuldigt Schweighofer, in illegale Machenschaften verstrickt zu sein[39] [40]. Am 21. Oktober 2015 legte die EIA die neue Studie "Stealing the last forests" zu Schweighofer vor[41]. Gleichzeitig zeigte der WWF die Firma vor dem Bundesamt für Wald in Wien wegen Verstoßes gegen die EU-Holzhandelsverordnung an[42]. Die Organisation Rettet den Regenwald startete im Juni 2015 eine Petition an das rumänische Umweltministerium, die von mehr als 100.000 Menschen unterschrieben wurde[43].

Im Februar 2016 veröffentlicht Holzindustrie Schweighofer einen Gegenreport[44], der den Vorwürfen der Environmental Investigation Agency entgegentritt und die gegenteilige Eigenansicht des Unternehmens darstellt.

Nach Überprüfung durch das rumänische Umweltministerium wurden Sanktionen und Konfiszierungen ausgesprochen. Die Prüfberichte gingen an die Staatsanwaltschaft, auch das "Direktorat für die Ermittlungen gegen Organisierte Kriminalität und Terrorismus" ermittelt. Unregelmäßigkeiten gab es in 13 Forstbezirken[45].

Literatur

Leutgeb, Rupert: Franz Schweighofer. 80 goldene Jahre. Edition Nordwald, Wien 2008

Einzelnachweise

  1. a b „Holzindustrie Schweighofer“ rechnet mit höherem Umsatz in Rumänien. Abgerufen am 15. Juli 2014.
  2. Unternehmenszahlen. Abgerufen am 30. Oktober 2015.
  3. Leutgeb, Rupert: Franz Schweighofer. 80 goldene Jahre. Edition Nordwald, Wien 2008 (ISBN 3-902244-00-3), S. 30ff
  4. Schweighofer Prize: Auszeichnung für Innovationen auf dem Holzsektor. Abgerufen am 16. Juli 2014.
  5. Holz: Schweighofer, Stora Enso: "Hilfe derzeit das Wichtigste". Wirtschaftsblatt, abgerufen am 16. August 2014.
  6. Schweighofer Prize 2013 – Der Preis. Abgerufen am 16. August 2014.
  7. http://www.schweighofer.at/fileadmin/schweighofer/files/all_de/Pressemitteilungen/2011.09.01_Pressemeldung_MReal_DE.pdf
  8. http://www.schweighofer-fiber.at/de/umwelterklaerung/#/2/
  9. http://www.firmenabc.at/spb-beteiligungsverwaltung-gmbh_kRC#Firmenbuchdaten
  10. Nils Klawitter: Illegal geschlagenes Holz: Holzverarbeiter verliert FSC-Siegel. In: Spiegel Online. 23. Juni 2016, abgerufen am 30. Juni 2016.
  11. Wolf verliert Schafspelz. WWF Deutschland, 24. Juni 2016, abgerufen am 30. Juni 2016.
  12. Euwid-holz.de: FSC-Zertifikat von Schweighofer wurde ausgesetzt. In: Euwid Holz. 23. Juni 2016, abgerufen am 5. Juli 2016.
  13. Holzindustrie Schweighofer – Produktionsstandorte. Abgerufen am 12. September 2014.
  14. Holzindustrie Schweighofer: Unser Werk in Sebes. Abgerufen am 12. September 2014.
  15. Holzindustrie Schweighofer: Unser Werk in Radauti. Abgerufen am 25. November 2015.
  16. http://www.euwid-holz.de/news/rundholzschnittholz/einzelansicht/Artikel/schweighofer-hat-saegewerk-reci-in-betrieb-genommen.html
  17. https://www.schweighofer.at/de/produktionsstandorte/reci.html
  18. http://www.ihb.de/fordaq/news/Schweighofer_Reci_Sägewerk_43378.html
  19. http://www.euwid-holz.de/news/rundholzschnittholz/einzelansicht/Artikel/schweighofer-schliesst-kauf-von-kodersdorf-ab.html
  20. Holzindustrie Schweighofer: Unser Werk in Siret. Abgerufen am 14. September 2014.
  21. Holzindustrie Schweighofer: Unser Werk in Comanesti. Abgerufen am 16. September 2014.
  22. Schweighofer to build a sawmill in Ukraine. Abgerufen am 17. September 2014 (englisch).
  23. Schweighofer Qualität für Sie. Abgerufen am 18. August 2014.
  24. Eröffnung des Werks in Hallein abgerufen am 11. März 2016
  25. Rumänien: G'riß um Biomasse von Schweighofer. Abgerufen am 4. August 2014.
  26. Schweighofer acquires 25.1%-holding in DABG. Abgerufen am 4. August 2014 (englisch).
  27. Spezial Viscose Zellstoff aus Hallein. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  28. unit-IT mit neuer SAP-Gesamtlösung für Schweighofer Fiber. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  29. http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/wirtschaft/sn/artikel/125-jahre-zellulose-halleins-ganzer-stolz-feiert-147249/
  30. Neue Umladeanlage für Pellets bei Schweighofer Fiber in Hallein – Pressemeldung. Website von Schweighofer Fiber. Abgerufen am 30. Oktober 2015.
  31. Schweighofer Group received FSC certification for all forest areas managed in Romania. Abgerufen am 18. Juli 2014 (englisch).
  32. Schweighofer: Neustart im Osten. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  33. The Gerald’s Hotel. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  34. Alle zwei Jahre wird der Schweighofer Prize in Wien verliehen. Abgerufen am 18. August 2014.
  35. Stiftung Aktuell. Mai 2013. (PDF) In: www.stiftungsverband.at. Abgerufen am 18. August 2014.
  36. Greenpeace.de:Kahlschlag für Profit. Abgerufen am 12. Juni 2015.
  37. http://www.greenpeace.org/austria/de/News/Aktuelle-Meldungen/Urwalder-News/2015/Schweighofer-vor-Gericht/
  38. Vorwürfe haltlos. PEFC-Zertifikat für Schweighofer nach Vorwürfen bestätigt. Abgerufen am 26. Juni 2015.
  39. http://eia-global.org/news-media/austrian-company-exposed
  40. https://www.wort.lu/de/international/die-reportage-am-wochenende-krimi-in-rumaeniens-urwaeldern-555ee5be0c88b46a8ce59bdc
  41. http://eia-global.org/campaigns/forests-campaign/stealing-the-last-forest/
  42. http://wwf.panda.org/?uNewsID=254970
  43. https://www.regenwald.org/aktion/1005/holzmafia-raus-den-baerenwald-schuetzen
  44. Gegenreport
  45. Zeitschrift Profil, Wien, Nr. 12, 47. Jg., 21. März 2016, S. 38f