Glenda Jackson

Glenda May Jackson CBE (* 9. Mai 1936 in Birkenhead, Merseyside) ist eine britische Schauspielerin und Politikerin. Für ihre Auftritte in den Filmen Liebende Frauen (1970) und Mann, bist du Klasse! (1973) wurde sie jeweils mit dem Oscar als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Weiterhin gewann sie im Laufe ihrer Karriere unter anderem den Golden Globe Award, den Emmy Award und den Tony Award. Von 1992 bis 2015 war sie für die Labour Party Mitglied des britischen Unterhauses.

Leben

Glenda Jackson verließ bereits frühzeitig ohne Abschluss die Schule, um Schauspielerin zu werden. Nach mehreren Anläufen und nachdem sie die unterschiedlichsten Gelegenheitsjobs angenommen hatte, wurde sie 1964 von der britischen Regie-Legende Peter Brook entdeckt und spielte fortan in der Royal Shakespeare Company. Brook besetzte sie in Peter Weiss' Stück Marat/Sade als Charlotte Corday, die sie dann auch in dessen Verfilmung 1967 spielte. Danach bekleidete sie zahlreiche Filmrollen und wurde eine der führenden britischen Schauspielerinnen der 1970er Jahre. Zweimal gewann sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin. 1978 wurde sie von Königin Elisabeth II. zum Commander of the Order of the British Empire (CBE) ernannt.

Anfang der 1990er Jahre ließ sie ihre Schauspielkarriere langsam ausklingen und konzentrierte sich vorrangig auf ihre politischen Ambitionen. 1992 zog sie für die Labour Party ins britische Unterhaus ein. Das Mandat verteidigte sie bei den Unterhauswahlen der Jahre 1997, 2001, 2005 und 2010. Im Jahr 2011 machte sie bekannt, dass sie aus Altersgründen bei der nächsten Wahl im Jahr 2015 nicht mehr antreten wolle.[1]

Anschließend nahm Jackson ihre Schauspielkarriere wieder auf, was sie mit ihrem Rückzug aus der Politik begründete. 2016 trat sie erstmals seit längerem wieder im Theater auf, als Shakespeares greiser König Lear im Old Vic Theatre in London wurde sie von der Kritik gefeiert.[2] Für ihren Auftritt am Broadway als Witwe in der Wiederaufnahme von Edward Albees Stück Three Tall Women wurde sie 2018 mit dem Tony Award als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.[3] Im Jahr 2019 stand sie nach 27 Jahren Pause erstmals wieder vor der Kamera: In dem britischen Fernsehfilm Elizabeth Is Missing von Aisling Walsh spielte sie die Hauptrolle einer dementen Frau, die nach ihrer verschwundenen Freundin sucht.

Glenda Jackson war von 1958 bis zu ihrer Scheidung 1976 mit dem Politikberater Roy Hodges verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn ist der Journalist Dan Hodges (* 1969), der bereits für mehrere große britische Zeitungen schrieb. Im Jahr 1978 wurde sie zum Commander of the British Empire ernannt.

Filmografie

Auszeichnungen

  • 1971: Oscar für die Hauptrolle in Liebende Frauen
  • 1971: Golden-Globe-Nominierung für Women in Love
  • 1972: Oscarnominierung für ihre Hauptrolle in Sunday Bloody Sunday
  • 1972: Golden-Globe-Nominierung für die Darstellung von Elisabeth I. in Mary, Queen of Scots
  • 1974: Oscar für ihre Hauptrolle in Mann, bist du Klasse!
  • 1974: Golden-Globe für die Hauptrolle in A Touch of Class
  • 1976: Oscarnominierung für die Titelrolle in Hedda Gabler
  • 1976: Golden-Globe-Nominierung für Hedda Gabler
  • 1977: Golden-Globe-Nominierung für Die unglaubliche Sarah
  • 1979: Golden-Globe-Nominierung für Stevie
  • 1982: Golden-Globe-Nominierung für ihre Darstellung der Patricia Neal in dem Fernsehfilm The Patricia Neal Story
  • 1985: Golden-Globe-Nominierung für ihre Darstellung der Jelena Bonner in dem Fernsehfilm Sacharow
  • 2018: Tony Award als Beste Hauptdarstellerin für Three Tall Women

Darüber hinaus gewann sie zweimal den Emmy Award.

Commons: Glenda Jackson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. by Georgia Graham: Glenda Jackson won't stand in next election. Abgerufen am 23. Dezember 2019 (englisch).
  2. Michael Billington: King Lear review – Glenda Jackson makes a shattering return to the stage. In: The Guardian. 4. November 2016, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 6. November 2016]).
  3. Duncan Geddes: Glenda Jackson wins Tony award after 53‑year wait. In: The Times. 11. Juni 2018, ISSN 0140-0460 (thetimes.co.uk [abgerufen am 23. Dezember 2019]).