„Garnisonkirche“ – Versionsunterschied
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Abgeleitet aus der Tradition der [[Landsknecht]]e, deren [[Fähnlein]] eigene ''politische [[Gemeinde]]n'' waren, bildeten die Angehörigen eines [[Regiment]]s ab dem 18. Jahrhundert eigene [[Kirchengemeinde]]n, deren [[Kirchenbuch|Kirchenbücher]] von den [[Militärgeistlicher|Feldpredigern]] geführt wurden. Mit der Vergrößerung der [[Heer]]e ab dem 19. Jahrhundert waren die [[Militärgeistlicher|Militärgeistlichen]] für größere [[Verband (Militär)|Verbände]] oder einzelne Garnisonen zuständig. Sie war von der jeweiligen Zivilpfarrei unabhängig. Sie wurde durch einen Garnisonspfarrer geleitet. Dieser wurde in [[Württemberg]] durch den König ernannt und durch den Bischof eingesetzt. Der Pfarre war auch ein [[Küster| | Abgeleitet aus der Tradition der [[Landsknecht]]e, deren [[Fähnlein]] eigene ''politische [[Gemeinde]]n'' waren, bildeten die Angehörigen eines [[Regiment]]s ab dem 18. Jahrhundert eigene [[Kirchengemeinde]]n, deren [[Kirchenbuch|Kirchenbücher]] von den [[Militärgeistlicher|Feldpredigern]] geführt wurden. Mit der Vergrößerung der [[Heer]]e ab dem 19. Jahrhundert waren die [[Militärgeistlicher|Militärgeistlichen]] für größere [[Verband (Militär)|Verbände]] oder einzelne Garnisonen zuständig. Sie war von der jeweiligen Zivilpfarrei unabhängig. Sie wurde durch einen Garnisonspfarrer geleitet. Dieser wurde in [[Württemberg]] durch den König ernannt und durch den Bischof eingesetzt. Der Pfarre war auch ein [[Küster|Garnisonsküster]] zugeteilt. Von kirchlicher Seite wurde wie sie als [[Personalpfarrei]] betrachtet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.milpfarrewien.info/geschichte.htm |titel=geschichte |zugriff=2018-02-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.auslandsdekanat.de/fileadmin/kms/kompass/2007/11/kompass200711_13/index.htm |titel=Kompass. Soldat in Welt und Kirche |zugriff=2018-02-18}}</ref> | ||
Für das württembergische [[Ehren-Invaliden-Corps (Württemberg)|Ehren-Invaliden-Corps]] wurde sogar ein eigener [[Friedhof]] angelegt. | Für das württembergische [[Ehren-Invaliden-Corps (Württemberg)|Ehren-Invaliden-Corps]] wurde sogar ein eigener [[Friedhof]] angelegt. |
Version vom 11. März 2018, 14:18 Uhr
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9c/Carl_Hasenpflug_-_Garnisonkirche_Potsdam_%281827%29.jpg/220px-Carl_Hasenpflug_-_Garnisonkirche_Potsdam_%281827%29.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/26/Dresden_Garnisonkirche_gp.jpg/220px-Dresden_Garnisonkirche_gp.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fe/Johanniskirche-altona.jpg/220px-Johanniskirche-altona.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/ba/Ingolstadt_Franziskanerkirche_2012-04.jpg/220px-Ingolstadt_Franziskanerkirche_2012-04.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/16/Ulm_Pfarrkirche_St._Georg_2011-10-09.jpg/220px-Ulm_Pfarrkirche_St._Georg_2011-10-09.jpg)
Als Garnisonkirche wird ein Kirchengebäude bezeichnet, das für das am Ort stationierte Militär (Garnison) errichtet oder mindestens zeitweise von diesem genutzt wurde. Sie wird zuweilen auch Garnisonskirche geschrieben oder als Militär- oder Standortkirche bezeichnet.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in größeren Garnisonsstädten Deutschlands eigene Kirchen für das dort stationierte Militär gebaut oder schon vorhandene Kirchen als solche genutzt. Die Kirchen waren oft Eigentum des Staates.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Garnisonkirchen, soweit sie den Bombenkrieg überstanden hatten, durch örtliche Kirchengemeinden weitergenutzt. Einen Eindruck der ehemaligen Bedeutung von Garnisonkirchen zeigt der Bericht über die Einweihung der Garnisonkirche St. Georg in Ulm.
Militärpfarren
Abgeleitet aus der Tradition der Landsknechte, deren Fähnlein eigene politische Gemeinden waren, bildeten die Angehörigen eines Regiments ab dem 18. Jahrhundert eigene Kirchengemeinden, deren Kirchenbücher von den Feldpredigern geführt wurden. Mit der Vergrößerung der Heere ab dem 19. Jahrhundert waren die Militärgeistlichen für größere Verbände oder einzelne Garnisonen zuständig. Sie war von der jeweiligen Zivilpfarrei unabhängig. Sie wurde durch einen Garnisonspfarrer geleitet. Dieser wurde in Württemberg durch den König ernannt und durch den Bischof eingesetzt. Der Pfarre war auch ein Garnisonsküster zugeteilt. Von kirchlicher Seite wurde wie sie als Personalpfarrei betrachtet.[1][2]
Für das württembergische Ehren-Invaliden-Corps wurde sogar ein eigener Friedhof angelegt.
In der Bundeswehr und in Österreich bestehen eigene Militärpfarren, häufig standortbezogen für die Soldaten am jeweiligen Ort und ihre Familien. Dabei werden in vielen Fällen die Pfarrkirchen der örtlichen Kirchengemeinde mitgenutzt.
Beispiele
Deutschland
- Garnisonskirche (Anklam), ehemalige Garnisonskirche
- Garnisonkirche (Berlin), ehemalige Garnisonkirche, die heute nicht mehr existiert
- Matthäuskirche (Braunschweig), ehemalige Garnisonkirche
- Liebfrauenkirche (Bremen), ehemalige Garnisonkirche
- Johannes-Basilika (Berlin), ehemalige Garnisonkirche
- Neue evangelische Garnisonkirche am Südstern in Berlin
- Garnison-Kirche (Celle), erhaltenes Baudenkmal am Französischen Garten in Celle
- Garnisonkirche St. Martin in Dresden
- Garnisonskirche Düsseldorf, diente die längste Zeit als Garnisonkirche, existiert aber heute nicht mehr
- Christuskirche in Flensburg-Mürwik beim Mürwiker Stützpunkt
- St.-Michael-Kirche (Flensburg-Weiche), ehemalige Garnisonkirche
- Alte Garnisonkirche (Hannover), ehemaliger Sakralbau in der Altstadt Hannover
- Garnisonkirche am Goetheplatz, Kirchenbau in der Calenberger Neustadt, 1960 abgerissen
- Franziskanerkirche (Ingolstadt), diente von 1837 bis 1945 als Garnisonkirche
- Garnisonkirche (Kassel), ehemalige Garnisonkirche
- Petruskirche (Kiel)
- St. Jürgen-Kirche List (Sylt), ehemalige Garnisonkirche
- Lübecker Dom, diente zeitweise als Garnisonkirche
- Garnisonskirche (Mannheim), ehemalige Garnisonkirche
- Netzaberg-Chapel (2014–2017), Kirchenzentrum der größten US-Garnison außerhalb der USA
- Garnisonkirche Oldenburg, ehemalige Garnisonkirche 1903 bis 1987
- Lutherkirche (Pirmasens), ehemalige Garnisonkirche
- Christkirche (Rendsburg)
- Friedenskirche (Ludwigsburg), ehemalige Garnisonkirche
- St. Barbara (München), war zeitweise Garnisonkirche
- St. Johann Baptist (Neu-Ulm), ehemalige Garnisonkirche
- St. Johanniskirche (Altona), ehemalige Garnisonkirche
- Peter-und-Paul-Kirche (Potsdam)
- Garnisonkirche (Potsdam), ehemalige Garnisonskirche, die heute nicht mehr existiert, Wiederaufbau begann 2017
- St. Konrad (Speyer)
- Paulskirche (Straßburg), ehemalige Garnisonkirche
- Pauluskirche (Ulm)
- St. Georg (Ulm), ehemalige Garnisonkirche
- Marktkirche (Wiesbaden), diente zeitweise als Garnisonkirche
- Hospitalkirche (Wetzlar), diente zeitweise als Garnisonkirche
- Christus- und Garnisonkirche (Wilhelmshaven)
- Kirche des Schottenklosters Würzburg, diente zeitweise als Garnisonkirche
Österreich
- Schwarzspanierkirche in Wien, ehemalige Kirche, die zeitweise als (1861–1918: evangelische) Garnisonkirche diente und deshalb im Volksmund Garnisonskirche genannt wurde
- Stiftskirche (Wien), seit 1921 römisch-katholische Garnisonkirche von Wien
- Barmherzigenkirche (Graz), 1838–1938 und wiederum ab 21. September 1966 Garnisonkirche[3]
- Votivkirche (Wien), zwischen 1862 und 1918 Garnisonkirche
Polen
- Herz-Jesu-Kirche (Stettin), bis 1945 deutsche evangelische Garnisonkirche, heute polnische katholische Pfarrkirche
- St.-Adalbert-Garnisonkirche, bis 1945 deutsche evangelische Bugenhagenkirche, heute polnische katholische Garnisonkirche
- Garnisonkirche in Olsztyn
Rumänien
- Militärkapelle an der Piața 700, Timișoara
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ geschichte. Abgerufen am 18. Februar 2018.
- ↑ Kompass. Soldat in Welt und Kirche. Abgerufen am 18. Februar 2018.
- ↑ http://www.barmherzige-brueder.at/pages/graz400/geschichte/entwicklungenseit1950 Die Entwicklungen seit 1950, Barmherzige Brüder, Geschichte, o.J. (2015), abgerufen 6. Januar 2016.