„Ferdinand Hauser“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Hauser1.jpg‎|thumb|220px|Grab von Ferdinand Hauser in St. Ruprecht]]
[[Datei:Klagenfurt St. Ruprecht Friedhof Grabstätte Hauser.jpg|mini|Grabstätte der Familie Hauser am Friedhof St. Ruprecht in Klagenfurt (2021)]]
'''Mag. Ferdinand Hauser''' (* [[2. November]] [[1795]] in [[Bad Eisenkappel]]; † [[16. September]] [[1868]] in [[Klagenfurt am Wörthersee|Klagenfurt]]) war [[Bürgermeister]] der Landeshauptstadt Klagenfurt.
Mag. '''Ferdinand Hauser''' (* [[2. November]] [[1795]] in [[Bad Eisenkappel]]; † [[16. September]] [[1868]] in [[Klagenfurt am Wörthersee|Klagenfurt]]) war ein österreichischer Apotheker und [[Bürgermeister]] der Landeshauptstadt Klagenfurt.


== Leben ==
Ferdinand Hauser wurde in Hagenegg bei Eisenkappel geboren. 1827 wurde er Apotheker in [[Villach]], 1838 verkaufte er seine Apotheke seinem Bruder Paul Hauser, dem späteren Bürgermeister von Villach, und erwarb in Klagenfurt am Neuen Platz die Adler-Apotheke. Er war in zahlreichen Ehrenämtern tätig, so zum Beispiel langjähriger unbesoldeter Kassier des Armenvereins, Direktor der Kärntner Sparkasse und ab 1859 Kaiserlicher Rat.
Ferdinand Hauser wurde in Hagenegg bei Eisenkappel geboren. 1827 wurde er Apotheker in [[Villach]], 1838 verkaufte er seine Apotheke seinem Bruder [[Paul Hauser (Politiker)|Paul Hauser]], dem späteren Bürgermeister von Villach, und erwarb in Klagenfurt am Neuen Platz die Adler-Apotheke. Er war in zahlreichen Ehrenämtern tätig, so zum Beispiel langjähriger unbesoldeter Kassier des Armenvereins, Direktor der Kärntner Sparkasse und ab 1859 Kaiserlicher Rat.


Ferdinand Hauser war mit Maria von Schneditz verheiratet und starb 1868; er wurde in einem Mauergrab auf dem Friedhof St. Ruprecht beerdigt. Seine Tochter Hella war mit seinem Amtsnachfolger Gabriel von Jessernig verheiratet.
1852 wurde er zum [[Bürgermeister]] von Klagenfurt gewählt. Er gründete die Oberrealschule und die Kaufmännische Sonntagsschule, aus der sich später die Handelsschule und -akademie entwickelte, errichtete die Berghauptmannschaft und eröffnete die [[Wörthersee]]-Schifffahrt. In seiner Amtszeit wurde mit der Entsumpfung des Moores von Waidmannsdorf begonnen, wurden alle öffentlichen Pferdeschwemmen entfernt, der Schlachthofzwang eingeführt und man begann mit Kanalisations- und Bürgersteigbauten.


== Politik ==
Das wichtigste Ereignis war jedoch der Spatenstich zur Bahnlinie Klagenfurt-[[Maribor|Marburg]], wodurch Klagenfurt Anschluss an das europäische Streckennetz erhielt.
1852 trat Bürgermeister Andreas Koller überraschend zurück. Nachdem sowohl der bisherige Vizebürgermeister [[Josef Anton Gugitz]] als auch der spätere Landeshauptmann [[Johann Stieger]] ihre Wahl abgelehnt hatten, wurde Hauser im dritten Wahlgang zum [[Bürgermeister]] von Klagenfurt gewählt. Er gründete die [[Lerchenfeldgymnasium|Oberrealschule]] und die Kaufmännische Sonntagsschule, aus der sich später die Handelsschule und -akademie entwickelte, errichtete die Berghauptmannschaft und eröffnete die [[Wörthersee]]-Schifffahrt. In seiner Amtszeit wurde mit der Entsumpfung des Moores von Waidmannsdorf begonnen, wurden alle öffentlichen Pferdeschwemmen entfernt, der Schlachthofzwang eingeführt und man begann mit Kanalisations- und Bürgersteigbauten.


Das wichtigste Ereignis war jedoch der Spatenstich zur [[Bahnlinie Klagenfurt-Marburg]], wodurch Klagenfurt Anschluss an das europäische Streckennetz erhielt.
Eine Wiederwahl lehnte Hauser zugunsten seine Schwiegersohnes [[Gabriel von Jessernig]] ab.


Eine Wiederwahl lehnte Hauser zugunsten seine Schwiegersohnes [[Gabriel von Jessernig]] ab.
Ferdinand Hauser war mit Maria von Schneditz verheiratet und starb 1868, wurde in einem Mauergrab auf dem Friedhof St. Ruprecht beerdigt. Seine Tochter Hella war mit seinem Amtsnachfolger Gabriel von Jessernig verheiratet.


== Quelle ==
== Belege==
Gotbert Moro ''Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart'', Klagenfurt 1970
* {{Literatur |Autor=Eduard Skudnigg |Titel=Die freigewählten Bürgermeister von Klagenfurt |Hrsg=[[Gotbert Moro]] |Sammelwerk=Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart |Band=2 |Ort=Klagenfurt |Datum=1970 |Seiten=307}}
* [https://www.klagenfurt.at/die-stadt/buergermeister-1850-2015.html Bürgermeister seit 1850] auf der Website der Stadt Klagenfurt


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[[Kategorie:Bürgermeister (Klagenfurt am Wörthersee)]]
[[Kategorie:Bürgermeister (Klagenfurt am Wörthersee)]]
[[Kategorie:Politiker (Kaisertum Österreich)]]
[[Kategorie:Apotheker (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Unternehmer (Kaisertum Österreich)]]
[[Kategorie:Geboren 1795]]
[[Kategorie:Geboren 1795]]
[[Kategorie:Gestorben 1868]]
[[Kategorie:Gestorben 1868]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2024, 00:07 Uhr

Grabstätte der Familie Hauser am Friedhof St. Ruprecht in Klagenfurt (2021)

Mag. Ferdinand Hauser (* 2. November 1795 in Bad Eisenkappel; † 16. September 1868 in Klagenfurt) war ein österreichischer Apotheker und Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt.

Leben

Ferdinand Hauser wurde in Hagenegg bei Eisenkappel geboren. 1827 wurde er Apotheker in Villach, 1838 verkaufte er seine Apotheke seinem Bruder Paul Hauser, dem späteren Bürgermeister von Villach, und erwarb in Klagenfurt am Neuen Platz die Adler-Apotheke. Er war in zahlreichen Ehrenämtern tätig, so zum Beispiel langjähriger unbesoldeter Kassier des Armenvereins, Direktor der Kärntner Sparkasse und ab 1859 Kaiserlicher Rat.

Ferdinand Hauser war mit Maria von Schneditz verheiratet und starb 1868; er wurde in einem Mauergrab auf dem Friedhof St. Ruprecht beerdigt. Seine Tochter Hella war mit seinem Amtsnachfolger Gabriel von Jessernig verheiratet.

Politik

1852 trat Bürgermeister Andreas Koller überraschend zurück. Nachdem sowohl der bisherige Vizebürgermeister Josef Anton Gugitz als auch der spätere Landeshauptmann Johann Stieger ihre Wahl abgelehnt hatten, wurde Hauser im dritten Wahlgang zum Bürgermeister von Klagenfurt gewählt. Er gründete die Oberrealschule und die Kaufmännische Sonntagsschule, aus der sich später die Handelsschule und -akademie entwickelte, errichtete die Berghauptmannschaft und eröffnete die Wörthersee-Schifffahrt. In seiner Amtszeit wurde mit der Entsumpfung des Moores von Waidmannsdorf begonnen, wurden alle öffentlichen Pferdeschwemmen entfernt, der Schlachthofzwang eingeführt und man begann mit Kanalisations- und Bürgersteigbauten.

Das wichtigste Ereignis war jedoch der Spatenstich zur Bahnlinie Klagenfurt-Marburg, wodurch Klagenfurt Anschluss an das europäische Streckennetz erhielt.

Eine Wiederwahl lehnte Hauser zugunsten seine Schwiegersohnes Gabriel von Jessernig ab.

Belege

  • Eduard Skudnigg: Die freigewählten Bürgermeister von Klagenfurt. In: Gotbert Moro (Hrsg.): Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Band 2. Klagenfurt 1970, S. 307.
  • Bürgermeister seit 1850 auf der Website der Stadt Klagenfurt
VorgängerAmtNachfolger
Andreas KollerBürgermeister von Klagenfurt
18521861
Gabriel von Jessernig