„Eva Mattes“ – Versionsunterschied

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Eva Mattes stammt aus einer [[Künstlerfamilie]]. Ihre Mutter ist die Schauspielerin [[Margit Symo]] (1913–1992) und ihr Vater der Filmkomponist [[Willy Mattes]] (1916–2002). Die Eltern ließen sich scheiden, als sie drei Jahre alt war. Danach wuchs sie zusammen mit ihrer Schwester Maria bei der Mutter in [[München]] auf.<ref name="Munzinger">{{Munzinger|00000014140|Eva Mattes|2. August 2022|in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 31/2022 vom 2. August 2022}}.</ref> 1979 entstand beim [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]] mit ''Eva Mattes: Fragen an die Mutter'' ein [[Dokumentarfilm]].
Eva Mattes stammt aus einer [[Künstlerfamilie]]. Ihre Mutter ist die Schauspielerin [[Margit Symo]] (1913–1992) und ihr Vater der Filmkomponist [[Willy Mattes]] (1916–2002). Die Eltern ließen sich scheiden, als sie drei Jahre alt war. Danach wuchs sie zusammen mit ihrer Schwester Maria bei der Mutter in [[München]] auf.<ref name="Munzinger">{{Munzinger|00000014140|Eva Mattes|2. August 2022|in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 31/2022 vom 2. August 2022}}.</ref> 1979 entstand beim [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]] mit ''Eva Mattes: Fragen an die Mutter'' ein [[Dokumentarfilm]].


Aus einer Beziehung mit dem Regisseur [[Werner Herzog]] hat Mattes eine Tochter, [[Hanna Mattes]] (* 1980). 1992 spielten sie gemeinsam im Film ''Das Sommeralbum'' ein Mutter-Tochter-Gespann. Seit Mitte der 1980er Jahre ist sie mit dem österreichischen Künstler [[Wolfgang Georgsdorf]] liiert. Der aus dieser Verbindung stammende Sohn [[Josef Mattes]] (* 1989) ergriff ebenfalls den Schauspielberuf. Mit ihm gemeinsam war sie 2003 in der ''Tatort''-Folge ''[[Tatort: Der Schächter|Der Schächter]]'' zu sehen. Das Paar lebt mit [[Georgsdorf]] in Berlin.
Aus einer Beziehung mit dem Regisseur [[Werner Herzog]] hat Mattes eine Tochter, [[Hanna Mattes]] (* 1980). 1992 spielten sie gemeinsam im Film ''Das Sommeralbum'' ein Mutter-Tochter-Gespann. Seit Mitte der 1980er Jahre ist sie mit dem österreichischen Künstler [[Wolfgang Georgsdorf]] liiert. Der aus dieser Verbindung stammende Sohn [[Josef Mattes]] (* 1989) ergriff ebenfalls den Schauspielberuf. Mit ihm gemeinsam war sie 2003 in der ''Tatort''-Folge ''[[Tatort: Der Schächter|Der Schächter]]'' zu sehen. Das Paar lebt in Berlin.


2011 veröffentlichte Mattes beim [[Ullstein Verlag]] ihre Erinnerungen unter dem Titel ''Wir können nicht alle wie Berta sein'' mit dazugehörigem Hörbuch.
2011 veröffentlichte Mattes beim [[Ullstein Verlag]] ihre Erinnerungen unter dem Titel ''Wir können nicht alle wie Berta sein'' mit dazugehörigem Hörbuch.

Version vom 21. Januar 2023, 23:10 Uhr

Eva Mattes auf dem roten Teppich zum Studio Hamburg Nachwuchspreis 2012

Eva Mattes (* 14. Dezember 1954 in Tegernsee) ist eine deutsch-österreichische[1] Schauspielerin, Synchronsprecherin, Hörbuch- sowie Hörspielsprecherin und Chansonsängerin.

Seit den 1970er Jahren gilt sie als eine der wichtigsten Darstellerinnen des Neuen Deutschen Films[2] und ist als Theaterschauspielerin an den großen deutschsprachigen Bühnen bekannt. Dem Fernsehpublikum wurde sie vor allem als Konstanzer Tatort-Kommissarin Klara Blum bekannt, die sie von 2002 bis 2016 spielte. Als Sprecherin machte sie sich insbesondere als Pippi Langstrumpf in der gleichnamigen Fernsehserie einen Namen.

Leben

Eva Mattes stammt aus einer Künstlerfamilie. Ihre Mutter ist die Schauspielerin Margit Symo (1913–1992) und ihr Vater der Filmkomponist Willy Mattes (1916–2002). Die Eltern ließen sich scheiden, als sie drei Jahre alt war. Danach wuchs sie zusammen mit ihrer Schwester Maria bei der Mutter in München auf.[3] 1979 entstand beim NDR mit Eva Mattes: Fragen an die Mutter ein Dokumentarfilm.

Aus einer Beziehung mit dem Regisseur Werner Herzog hat Mattes eine Tochter, Hanna Mattes (* 1980). 1992 spielten sie gemeinsam im Film Das Sommeralbum ein Mutter-Tochter-Gespann. Seit Mitte der 1980er Jahre ist sie mit dem österreichischen Künstler Wolfgang Georgsdorf liiert. Der aus dieser Verbindung stammende Sohn Josef Mattes (* 1989) ergriff ebenfalls den Schauspielberuf. Mit ihm gemeinsam war sie 2003 in der Tatort-Folge Der Schächter zu sehen. Das Paar lebt in Berlin.

2011 veröffentlichte Mattes beim Ullstein Verlag ihre Erinnerungen unter dem Titel Wir können nicht alle wie Berta sein mit dazugehörigem Hörbuch.

Werdegang

Frühe Jahre

Bereits im Alter von sechs Jahren wollte Mattes Schauspielerin werden.[3] Sie wechselte von der Volksschule auf eine Realschule, kehrte aber zur Volksschule zurück, als sie mehrere Verpflichtungen als Synchronsprecherin in Kinderserien erhielt. Sie lieh u. a. in Lassie der Hauptfigur Timmy die Stimme und sprach die Pippi Langstrumpf in der gleichnamigen Fernsehserie. Auch das bekannte Titellied Hey, Pippi Langstrumpf sang sie in der deutschen Version. In den 1970er Jahren ließ Mattes sich in Sprech- und Atemtechnik unterrichten, später nahm sie auch Gesangsunterricht. Sie hat nie eine Schauspielschule besucht und verfügt auch über keinen Schulabschluss.[4]

Film und Fernsehen

1967 gab sie unter dem Namen „Evi Mattes“ in Eugen Yorks Fernsehfilm Der Tag, an dem die Kinder verschwanden ihr Schauspieldebüt vor der Kamera. 1970 wurde sie als Phan Ti Mao von Michael Verhoeven in o.k., dem Skandalfilm der Berlinale 1970, in ihrer ersten größeren Filmrolle besetzt. Dieser Anti-Vietnamkriegsfilm sorgte dafür, dass die Berlinale nach Rücktritt der Jury ohne Preisträger zu Ende ging. Für diese Rolle erhielt sie 1971 das Filmband in Gold als „beste Nachwuchsschauspielerin“. Unter Rainer Werner Fassbinder arbeitete sie 1972 für dessen Filmdramen Die bitteren Tränen der Petra von Kant und Wildwechsel, wofür sie 1973 für ihre dortige schauspielerische Leistung ein weiteres Mal das Filmband in Gold bekam.

Werner Herzog besetzte sie 1977 als Prostituierte Eva in seinem Filmdrama Stroszek und 1979 an der Seite von Klaus Kinski als Marie in der Georg-Büchner-Verfilmung Woyzeck. Die letztgenannte Rolle brachte ihr den Preis als „Beste Nebendarstellerin“ bei den Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1979 ein. 1980 spielte sie gemeinsam mit Ernst Jacobi in Helma Sanders-Brahms’ Spielfilm Deutschland, bleiche Mutter ein junges Liebespaar im Zweiten Weltkrieg.

Neben zahlreichen Rollen in Film- und Fernsehproduktionen wurde sie einem breiten Fernsehpublikum vor allem durch die Rolle der Kommissarin Klara Blum im Konstanzer Tatort, die sie zwischen 2002 und 2016 spielte, bekannt.

2000 wirkte Mattes in Rosa von Praunheims Film Für mich gab’s nur noch Fassbinder mit. 2012 porträtierte er sie im Rahmen der Filmreihe Rosas Welt.[5]

In Richard Hubers Tragikomödie Lang lebe die Königin (2019/20) übernahm Mattes gemeinsam mit Iris Berben, Judy Winter, Gisela Schneeberger und Hannelore Hoger für ihre im April 2019 verstorbene Kollegin Hannelore Elsner die Szenen, die die schwerkranke Schauspielerin nicht mehr selbst abdrehen konnte, um den Film als Hommage an sie fertigzustellen.[6] Als sie gefragt worden sei, ob sie eine Szene für Hannelore Elsner übernehmen würde, habe sie gar nicht überlegen müssen. Sie habe blind zugesagt, ohne zu wissen, was sie zu spielen bekomme. Die Idee, Elsners letzten Film zu Ende zu bringen durch die Mitwirkung von fünf Kolleginnen, sei wunderbar. Hannelore Elsner, die sie seit ihrem 13. Lebensjahr kenne, sei für sie immer eine ganz Besondere gewesen, vor der sie sich mit ihrem kleinen Auftritt zärtlich verbeuge.[7]

Theater

Nach ihren ersten Rollen in Film und Fernsehen wurde Mattes 1972 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert, wo sie mit dem Stück Stallerhof von Franz Xaver Kroetz eine Aufsehen erregende Premiere feierte. Sie spielte dort in Inszenierungen von Shakespeare und Ibsen. In den Jahren 1994/1995 war sie zehn Monate im Direktorium des Berliner Ensembles.[8]

Filmografie

Kino

Fernsehen

Fernsehfilme

Fernsehserien und -reihen

Hörbücher (Auswahl)

Hörspiele

Autobiografie

  • „Wir können nicht alle wie Berta sein“. Erinnerungen. Ullstein, Berlin 2011. (Taschenbuch ebd. 2013, ISBN 978-3-548-37468-0)
„Wir können nicht alle wie Berta sein“. Erinnerungen. Hörbuch. Hörbuch Hamburg, Hamburg 2011, ISBN 978-3-89903-689-3, 6 CDs (468 Min. – gekürzte Lesung), gelesen von der Autorin.

Auszeichnungen

Literatur

Commons: Eva Mattes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eva Mattes am 11. Februar 2014 in der 3sat-Sendung Berlinale-Studio (3/6) im Interview mit Max Moor
  2. Hans Michael Bock: Lexikon Filmschauspieler International. Henschel Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-89487-199-7, S. 561.
  3. a b Eva Mattes in: Internationales Biographisches Archiv 31/2022 vom 2. August 2022, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 2. August 2022 (Artikelanfang frei abrufbar).
  4. Eva Mattes in der HR2-Sendung Doppel-Kopf vom 22. Februar 2012.
  5. Rosas Welt – 70 neue Filme von Rosa von Praunheim. Internet Movie Database, abgerufen am 26. März 2022.
  6. Hannelore Elsners letzter Film wird vollendet, 29. April 2020, daserste.de.
  7. Eva Mattes als Rose Just, Das Erste
  8. Eva Mattes bleibt Direktorin am Berliner Ensemble. In: Berliner Zeitung, 16. März 1995; „Es war auch Zadek, der Mattes 1994 in das Direktorium des Berliner Ensembles holte – als Puffer zwischen Leitung und Betrieb. Das Amt legte sie jedoch nach einem Jahr nieder…“ Eva Mattes. Bühnenberserkerin mit Bodenhaftung.@br.de; „Ende erwartet“. In: Der Spiegel, 19. Juni 1995, abgerufen am 7. Mai 2019
  9. Harper Lee: Wer die Nachtigall stört ... argon-verlag.de
  10. Luis Sepúlveda: Der langsame Weg zum Glück argon-verlag.de
  11. Verstand und Gefühl (Sonderedition) – Argon Hörbuch. In: argon-verlag.de. Abgerufen am 29. März 2016.
  12. Emma (Sonderedition) – Argon Hörbuch. In: argon-verlag.de. Abgerufen am 29. März 2016.
  13. Northanger Abbey (Sonderedition) – Argon Hörbuch. In: argon-verlag.de. Abgerufen am 29. März 2016.
  14. Stolz und Vorurteil (Sonderedition) – Argon Hörbuch. In: argon-verlag.de. Abgerufen am 29. März 2016.
  15. Mansfield Park – Argon Hörbuch. In: argon-verlag.de. Abgerufen am 29. März 2016.