„Embraer-E-Jet-Familie“ – Versionsunterschied

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Charakteristisch für die Flugzeugfamilie ist der relativ lange, aber schmale Doppelkreis-Rumpf mit Zwei-Plus-Zwei-Bestuhlung anstelle der von Dornier umgesetzten Zwei-Plus-Drei-Bestuhlung.
Charakteristisch für die Flugzeugfamilie ist der relativ lange, aber schmale Doppelkreis-Rumpf mit Zwei-Plus-Zwei-Bestuhlung anstelle der von Dornier umgesetzten Zwei-Plus-Drei-Bestuhlung.


Lange Zeit waren diese Embraer-Regional-Jets konkurrenzlos, nachdem [[Dornier-Werke|Dornier]] trotz der Übernahme durch [[Fairchild]] [[Insolvenz]] anmelden und dadurch das eigentlich modernere 728/928-Programm stoppen musste. Die einzigen verbliebenen Konkurrenten, Bombardiers [[Bombardier CRJ700|CRJ700]]/[[Bombardier CRJ900|900]], verkauften sich zwischenzeitlich aufgrund des geringeren Komforts deutlich schlechter, konnten aber wegen des niedrigeren Kerosinverbrauchs wieder Aufträge erhalten. Für neue Konkurrenz könnte der [[RRJ|Superjet 100]] von [[Suchoi]] sorgen, der aber selbst nach der Erstzulassung Anfang 2011 noch mit technischen Schwierigkeiten kämpft. Dieses Flugzeug wird eine Alternative für Fluglinien bilden, die sich einen größeren Rumpfdurchmesser wünschen.
Lange Zeit waren diese Embraer-Regional-Jets konkurrenzlos, nachdem [[Dornier-Werke|Dornier]] trotz der Übernahme durch [[Fairchild]] [[Insolvenz]] anmelden und dadurch das eigentlich modernere 728/928-Programm stoppen musste. Die einzigen verbliebenen Konkurrenten, Bombardiers [[Bombardier CRJ700|CRJ700]]/[[Bombardier CRJ900|900]], verkauften sich zwischenzeitlich aufgrund des geringeren Komforts deutlich schlechter, konnten aber wegen des niedrigeren Kerosinverbrauchs wieder Aufträge erhalten.


Am 13. Dezember 2008 meldete Embraer die Auslieferung des 500. E-Jets,<ref>FlugRevue Februar 2009, S. 14, Embraer liefert 500. E-Jet</ref> am 15. September 2013 folgte der 1000. E-Jet, eine E175 für [[Republic Airways]].<ref name="ejet1000">[http://www.aviationpros.com/press_release/11150677/embraer-delivers-1000th-e-jet aviationpros.com – Embraer Delivers 1,000th E-Jet] (englisch) 13. September 2013</ref>
Am 13. Dezember 2008 meldete Embraer die Auslieferung des 500. E-Jets,<ref>FlugRevue Februar 2009, S. 14, Embraer liefert 500. E-Jet</ref> am 15. September 2013 folgte der 1000. E-Jet, eine E175 für [[Republic Airways]].<ref name="ejet1000">[http://www.aviationpros.com/press_release/11150677/embraer-delivers-1000th-e-jet aviationpros.com – Embraer Delivers 1,000th E-Jet] (englisch) 13. September 2013</ref>

Version vom 11. Oktober 2018, 19:52 Uhr

Embraer E-Jets

Embraer 190 der Lufthansa Cityline
TypZweistrahliges Kurzstreckenflugzeug
Entwurfsland

Brasilien Brasilien

HerstellerEmbraer
Erstflug19. Februar 2002
IndienststellungMärz 2004
Produktionszeit

Serienproduktion seit 2002

Stückzahl1.377[1] (Stand: 30. September 2017)

Die Embraer E-Jets sind eine Flugzeugfamilie des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer. Es sind zweistrahlige Kurzstreckenflugzeuge für 80 bis 124 Passagiere. Die Familie umfasst die Versionen Embraer 170, 175, 190 und 195 sowie die Geschäftsreise-Version Lineage 1000, die weitgehend identische Systeme haben und sich nur durch Rumpflänge und Passagierkapazität unterscheiden.

Geschichte

Kabine einer Embraer 170

Als Antwort auf die deutsche Dornier 728/928 kündigte Embraer die Typen Embraer 170 und 190 im Februar 1999 an. Offiziell wurde das Programm am 14. Juni 1999 auf der Pariser Luftfahrtschau mit der Schweizer Regional-Airline Crossair als Erstkunde gestartet. Crossair, zu jener Zeit mit über 80 Flugzeugen europäischer Marktführer im Regionalsegment, war damals überraschend von Dornier zu Embraer gewechselt, nachdem Lufthansa bereits eine Bestellung bei Dornier bekanntgegeben hatte. Der Grund für Crossairs Präferenz war, dass einige Versprechungen Dorniers bezüglich Gewicht und Reichweite gegenüber den Berechnungen von Embraer wesentlich weniger plausibel erschienen. Zudem konnte Embraer die Flugzeuge aus eigenen Mitteln und den Gewinnen der Embraer-ERJ-145-Familie entwickeln, während Dornier auf externe Geldgeber angewiesen war. Die Flugzeugfamilie wurde zudem auch von Anfang an auf die Bedürfnisse der Crossair zugeschnitten. Dazu gehörte beispielsweise für die kleinste Variante die Fähigkeit, auf kurzen Pisten wie Lugano und London City landen zu können. Die Embraer 170 war das erste Mitglied dieser Flugzeugfamilie, vollführte ihren Roll-Out am 29. Oktober 2001 und flog erstmals am 19. Februar 2002. Die Zulassung folgte im Februar 2004, worauf ab März desselben Jahres mit den Auslieferungen an die Erstkunden LOT, US Airways und Alitalia begonnen wurde. Für die Geschichte der weiteren Typen siehe den Abschnitt „Varianten“.

Charakteristisch für die Flugzeugfamilie ist der relativ lange, aber schmale Doppelkreis-Rumpf mit Zwei-Plus-Zwei-Bestuhlung anstelle der von Dornier umgesetzten Zwei-Plus-Drei-Bestuhlung.

Lange Zeit waren diese Embraer-Regional-Jets konkurrenzlos, nachdem Dornier trotz der Übernahme durch Fairchild Insolvenz anmelden und dadurch das eigentlich modernere 728/928-Programm stoppen musste. Die einzigen verbliebenen Konkurrenten, Bombardiers CRJ700/900, verkauften sich zwischenzeitlich aufgrund des geringeren Komforts deutlich schlechter, konnten aber wegen des niedrigeren Kerosinverbrauchs wieder Aufträge erhalten.

Am 13. Dezember 2008 meldete Embraer die Auslieferung des 500. E-Jets,[2] am 15. September 2013 folgte der 1000. E-Jet, eine E175 für Republic Airways.[3]

Kommunalität

Ähnlich wie beim Familienkonzept von Airbus sind die anderen Versionen dieser Familie (Embraer 175, Embraer 190 und Embraer 195) lediglich Derivate des Grundtyps Embraer 170. Die Embraer 170 und 175 haben bis zu 95 % bauliche Übereinstimmung, die technischen Gemeinsamkeiten mit Embraer 190/195 liegen bei 85 %.

Varianten

Die Embraer-E-Jets-Familie besteht aus den folgenden vier Versionen, wobei bereits die zweite Generation in Arbeit ist. Diese Typen firmieren unter dem Kürzel E-2.

Embraer 170

Eine Embraer 170 der Cirrus Airlines

Die Embraer 170 war die erste Version der neuen E-Jets-Serie. Das Roll-Out fand am 29. Oktober 2001 statt, der Erstflug am 19. Februar 2002. Zugelassen wurde diese Variante im Februar 2004.

In der Embraer 170 (eigentlich 170-100) haben in der Zweiklassen-Bestuhlung 70 Passagiere Platz, bei einer engeren Bestuhlung bis zu 80. Die Auslieferung an Kunden begann im März 2004. Derzeit fliegen unter anderem die italienische Alitalia, die polnische LOT, die französische Hop!, Fuji Dream Airlines, Finnair und die ägyptische Egyptair diesen Flugzeugtyp. In Deutschland betrieb die Cirrus Airlines als erster Regionalanbieter diesen Typ. Nach Angaben des Herstellers liegen derzeit 193 feste Bestellungen (Stand 30. Juli 2009) für dieses Muster vor. Hauptkonkurrenten waren und sind die Bombardier CRJ700 und die Suchoi Superjet 100/75.

Da die Maschine auch von BA CityFlyer, die den London City Airport anfliegt, bestellt wurde, ist die Maschine seit 2007 auch für den dort geltenden steep approach (Landung mit 5,5 anstelle von 3° Sinkwinkel) zugelassen.

Embraer 175

Eine Embraer 175 der LOT

Die nächstgrößere Version ist die Embraer 175 (eigentlich 170-200), eine um 1,78 m gestreckte Version des Typs Embraer 170-100. Dabei wurden zwei weitere Rumpfsegmente eingefügt, eines mit 83,8 cm vor den Tragflächen und eines mit 94 cm dahinter. Der Erstflug fand am 14. Juni 2003 statt, die Zertifizierung in Brasilien erhielt dieses Muster im Dezember 2004. Die Auslieferungen an Kunden begannen im Juli 2005, Erstkunde war Air Canada.

In der Embraer 175 haben in der Standardbestuhlung 78 Passagiere Platz, bei einer engeren Bestuhlung sind es bis zu 88. Von diesem Typ wurden bisher (Stand: 30. September 2011) 189 Exemplare bestellt. Hauptkonkurrenten waren und sind die Bombardier CRJ700 und die Suchoi Superjet 100/75.

Embraer 190

Eine Embraer 190 der Lufthansa CityLine

Der Rollout der Embraer 190(-100) erfolgte am 6. Februar 2004. Die Zertifizierung fand im August 2005 statt. Die erste Auslieferung an den Erstkunden, die US-amerikanische Fluggesellschaft JetBlue, erfolgte Mitte September 2005. Noch vor der Auslieferung des ersten Flugzeugs kündigte Embraer im Januar 2005 eine zusätzliche Variante an. Die 190 AR (Advanced Range) soll durch strukturelle Verstärkungen des Rumpfs und Änderungen an den Tragflächen ein höheres maximal zulässiges Abflug- und Landegewicht und damit eine um bis zu 300 Seemeilen höhere Reichweite haben. Am 2. Februar 2010 erhielt der Typ die Zulassung für Steilanflüge (Steep Approaches), wie sie beispielsweise am Flughafen London City notwendig sind.

In der Embraer 190 haben in der Zweiklassen-Bestuhlung 98 Passagiere Platz, bei einer engeren Bestuhlung bis zu 118. Nach Angaben des Herstellers lagen mit Stand 30. September 2011 531 feste Bestellungen[4] für Flugzeuge dieses Typs vor, davon allein 100 für JetBlue, 45 für die Air Canada und 15 für Copa Airlines. Hauptkonkurrenten sind und waren der Airbus A318, die Boeing 717, die Boeing 737-600, die Bombardier CRJ900 und die Suchoi Superjet 100/95.

Embraer Lineage 1000

Am 2. Mai 2006 wurden von Embraer Pläne veröffentlicht, auf Basis der 190er Serie ein Geschäftsreiseflugzeug zu entwickeln, das eine wesentlich höhere Reichweite aufweisen und 19 Passagieren ein luxuriöses Reisen ermöglichen sollte. Die Baureihe 190 erhielt im Dezember 2008 eine ergänzende Zulassung durch die EASA und die ANAC sowie am 9. Januar 2009 durch die FAA. Die Ausstattung des Flugzeugs gleicht der anderer Firmenflugzeuge wie zum Beispiel der Global 5000 oder einer A318ACJ. Der Jet ist durch seine im Vergleich zur Boeing 737BBJ kleineren Triebwerke leiser und kann dadurch auch Flughäfen anfliegen, die für andere Jets aufgrund ihrer höheren Lärmemission nicht zugelassen sind. Die Embraer Lineage 1000 kommt außerdem mit einer kürzeren Startbahn aus als vergleichbare Flugzeuge. Ein großer Vorteil dieses Typs ist, dass bereits ausgebildete Embraer-Piloten ohne große Probleme auf ihn wechseln können, da er vom Cockpit her den anderen Varianten der E-Jet-Reihe gleicht.

Embraer 195

Eine Embraer 195 der Air Dolomiti
Eine Embraer 195 der Austrian

Die Embraer 195 (eigentlich 190-200) ist eine gestreckte Version des Typs Embraer 190-100. Dabei wurde je ein weiteres Rumpfsegment vor und hinter den Tragflächen eingefügt. Seinen Erstflug absolvierte diese Variante am 7. Dezember 2004. Die Zertifizierung dieses Typs durch die brasilianische Luftfahrtbehörde (ANAC) erfolgte am 30. Juni 2006. Noch vor der Auslieferung des ersten Flugzeugs kündigte Embraer im Januar 2005 eine Variante an. Die 195 AR (Advanced Range) soll durch strukturelle Verstärkungen des Rumpfs und Änderungen an den Tragflächen ein höheres maximal zulässiges Abflug- und Landegewicht haben und damit über eine um bis zu 300 Seemeilen höhere Reichweite verfügen.

In der Embraer 195 haben in der Zweiklassen-Bestuhlung 108 Passagiere Platz, bei einer engeren Bestuhlung bis zu 126. Für diesen Typ liegen derzeit (Stand: 30. September 2011) 110 feste Bestellungen und 36 Optionen vor, ein großer Teil davon für die Deutsche Lufthansa.[5] Hauptkonkurrenten sind und waren der Airbus A318, die Boeing 717, der Bombardier CRJ900 und der Suchoi Superjet 100/95.

Die erste Maschine dieses Typs wurde am 1. September 2006 an die britische Airline Flybe ausgeliefert. Die Deutsche Lufthansa AG erhielt für ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft Air Dolomiti im Jahr 2009 fünf Maschinen dieses Typs mit einer Bestuhlung für 116 Passagiere. Weitere fünf baugleiche Maschinen erhielt der Lufthansa-Konzessionsnehmer Augsburg Airways und auch die hauseigene Lufthansa CityLine betreibt bereits einige dieser Maschinen, die jedoch ab Ende 2015 an Austrian Airlines übergeben werden. Die AUA ersetzt damit ab 4. Januar 2016 (erster Flug) bis Ende 2017 ihre 21 Jahre alte Fokker Flotte (80- bis 100-Sitzer), die alle um insgesamt 14 Mio. Euro an den australischen Flugzeugcharterer Alliance Aviation Services Limited verkauft wurden. Die 120-sitzigen E195 sollen der betriebskostengünstigste Flugzeugtyp im Marktsegment sein und je Sitz 18 % weniger Kraftstoff benötigen als die Fokker.[6]

Bestellungen

Aufgeführt sind ausschließlich die offiziell in den Embraer-Orderbüchern geführten Auslieferungen, Festbestellungen und Optionen (30. September 2017)[7]:

TypBestelltBereits geliefertNoch nicht geliefertOptionen
E1700019101900105
E1750057804860920188
E190005920541051055
E1950016801600801
175-E2001000001000100
190-E20080000800107
195-E200105000105090
Gesamt0018140137704370546

Zwischenfälle

Bisher gab es drei schwere Unfälle unter Beteiligung eines Embraer E-Jets:

  • Eine Embraer 190 der chinesischen Henan Airlines (Luftfahrzeugkennzeichen B-3130) verfehlte beim Henan-Airlines-Flug 8387 am 24. August 2010 die Landebahn auf dem Flughafen Yichun bei dichtem Nebel um rund 900 Meter. Sie zerbrach bei der Landung in zwei Teile und fing sofort Feuer. Von den 91 Passagieren und 5 Besatzungsmitgliedern starben 44, die übrigen 52 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.[8]
  • Eine Embraer 190 (Kennzeichen C9-EMC) der mosambikanischen Fluggesellschaft LAM stürzte am 29. November 2013 auf dem Weg von Mosambiks Hauptstadt Maputo in die angolanische Hauptstadt Luanda in einen Wildpark im Nordosten Namibias nahe der Grenze zu Angola und Botswana ab. Alle 27 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord von Linhas-Aéreas-de-Moçambique-Flug 470 kamen dabei ums Leben. Die Maschine wurde absichtlich vom Kapitän zum Absturz gebracht. Als der Co-Pilot das Cockpit verließ, stellte der Kapitän den Autopiloten auf Bodenhöhe ein und versperrte die Cockpittür für den Co-Piloten.[9]
  • Eine Embraer 190 der Aeroméxico Connect mit dem Kennzeichen XA-GAL verunglückte am 31. Juli 2018 beim Start in Durango. Dabei wurden 85 der 103 Insassen verletzt (siehe Aeroméxico Connect-Flug 2431).[10][11]

Technische Daten

KenngrößeEmbraer 170Embraer 175Embraer 190Embraer 195
Länge:29,90 m31,68 m36,24 m38,65 m
Spannweite:26,00 m28,72 m
Flügelpfeilung:k. A.23,5° [12]
Flügelfläche[13]:72,72 m²92,53 m²
Rumpfdurchmesser:3,01 m
Rumpfhöhe:3,35 m3,67 m
Höhe:9,82 m10,57 m
Leergewicht:21,1 t21,8 t28,1 t29,0 t
maximales Startgewicht:35,99 t
LR: 37,2 t
37,5 t
AR: 38,79 t
50,3 t
AR: 51,8 t
50,79 t
AR: 52,29 t
Reisegeschwindigkeit:870 km/h
Passagiere:max. 80max. 8898–118108–124
Notausgänge:466
Reichweite:
(mit maximaler Zuladung)
3.334 km
AR: 3.889 km
3.334 km
AR: 4.260 km
2.593 km
LR: 3.334 km
Antrieb:zwei Turbofans General Electric CF34-8E5
mit je 62,3 kN Schub
zwei Turbofans General Electric CF34-10E
mit je 82,3 kN Schub

Weiterentwicklung zur Baureihe E2

Die umfassende Überarbeitung der Flugzeugfamilie betrifft in erster Linie die neuen Triebwerke PW1700G und PW1900G des Herstellers Pratt & Whitney mit Getriebefan. Um diese größeren Triebwerke installieren zu können, wurde das Fahrwerk erhöht. Durch die höhere Leistung der Triebwerke kann man den Rumpf zusätzlich strecken. Auch die Tragflächen wurden im Rahmen dieser Modellpflege neu entwickelt, wobei die einzelnen Versionen individuelle Tragflächenprofile erhalten. Das ursprünglich einfach gehaltene Fly-by-wire-System wurde im Rahmen dieses Upgrades ebenfalls modernisiert und ausgebaut.[14][15][16] Weiterentwickelt wurden die Versionen E175-E2 mit einer Sitzreihe mehr als die bisherige E175, E190-E2 in unveränderte Länge und E195-E2 mit drei Sitzreihen mehr. Die kleinste Variante Embraer 170 wird in der überarbeiteten Version nicht mehr angeboten.[17]

Am 25. Februar 2016 fand am Hauptsitz São José dos Campos das Rollout der E190-E2 statt. Die ersten Testflüge der E2 wurden im Mai 2016, und damit früher als geplant, am Werksflughafen São José dos Campos absolviert.[18] Insgesamt lagen im Februar 2016 schon 263 feste Bestellungen für den E190-E2 vor.[19]

Zulassung und Indienststellung der E175-E2 erwartet Embraer im nordamerikanischen Markt jedoch erst für das Jahr 2021. Dies ist ein Jahr später als geplant. Grund dafür ist nach einer Mitteilung des Herstellers die anhaltende Nachfrage nach der bisherigen E175-Generation. Zudem gilt in den USA eine Beschränkung des maximalen Startgewichts von knapp 39 Tonnen für Regionalflugzeuge. Die E175-E2 hat aber über 44 Tonnen mögliches Startgewicht.[20]

Die erste E190-E2 wurde am vierten April 2018 an Widerøe’s Flyveselskap ausgeliefert. Die norwegische Regionalfluggesellschaft hat insgesamt drei bestellt und setzt damit auch gleichzeitig zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Strahlflugzeug ein.[21]

Technische Daten Baureihe E2

KenngrößeEmbraer E175-E2Embraer E190-E2Embraer E195-E2
Länge:32,4 m36,24 m41,5 m
Spannweite:31,0 m33,72 m35,1 m
Flügelfläche[22]:k. A.103 m²k. A.
Höhe:9,98 m10,70 m10,92 m
maximales Startgewicht (MTOM):44,8 t56,4 t61,5 t
Maximale Geschwindigkeit876 km/h (Mach 0,82)
Reisegeschwindigkeit833 km/h (Mach 0,78)
Dienstgipfelhöhe12.000 m (41.000 ft)
Passagierkapazität
(Konfiguration, Sitzabstand)
90 (1 Klasse, 50 × 76 cm/40 × 74 cm)
88 (1 Klasse, 79 cm)
80 (3 Klassen, 12 × 91 cm/16 × 86 cm/52 × 76 cm)
114 (1 Klasse, 74 cm)
106 (1 Klasse, 79 cm)
97 (3 Klassen, 9 × 91 cm/20 × 86 cm/68 × 79 cm)
146 (1 Klasse, 71 cm)
132 (1 Klasse, 79 cm)
120 (3 Klassen, 12 × 91 cm/28 × 79 cm/80 × 71 cm)
Reichweite3.815 km (2.060 NM)5.278 km (2.850 NM)4.815 km (2.600 NM)
Triebwerkstypenzwei Turbofans Pratt & Whitney PW1715G
mit je 67 kN Schub
zwei Turbofans Pratt & Whitney PW1919G/21G/22G/23G
mit je 85–102 kN Schub

Literatur

  • Embrarer E190-E2: Neuer Spar-Jet geht in Dienst. In: Flug Revue Nr. 6/2018, S. 22–27; umstieg ins Jet-Zeitalter bei einer norwegischen Regionalfluggesellschaft
Commons: Embraer E-Jets – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. embraer.com [1], abgerufen am 25. November 2017
  2. FlugRevue Februar 2009, S. 14, Embraer liefert 500. E-Jet
  3. aviationpros.com – Embraer Delivers 1,000th E-Jet (englisch) 13. September 2013
  4. Embraer in Numbers, 12. Januar 2012
  5. Neue Flugzeuge für Lufthansa-Regionalflotte Aufsichtsrat stimmt der Bestellung von 45 neuen Maschinen zu. airliners.de, 18. April 2007, abgerufen am 25. Juli 2010.
  6. http://wien.orf.at/news/stories/2750568/ AUA flog erstmals mit Embraer, orf.at, 4. Januar 2015, abgerufen 4. Januar 2015.
  7. https://daflwcl3bnxyt.cloudfront.net/m/492a12e40c447fda/original/Microsoft-Word-3418733-docx.pdf Embraer Delivers 25 Commercial and 20 Executive Jets in 3Q17 , 30. September 2017, abgerufen 25. November 2017.
  8. Unfallbericht Embraer 190 B-3130, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. August 2018.
  9. Unfallbericht Embraer 190 C9-EMC, The Aviation Herald (englisch), abgerufen am 2. August 2018.
  10. Unfallbericht Embraer 190 XA-GAL, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 1. August 2018.
  11. Unfallbericht Embraer 190 XA-GAL, The Aviation Herald (englisch), abgerufen am 1. August 2018.
  12. Embraer. Abgerufen am 19. Oktober 2015.
  13. http://www.flugzeuginfo.net/
  14. Aviation Week: Geared Fan Underway For Second-Generation E-Jets. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. April 2013; abgerufen am 16. Januar 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aviationweek.com
  15. FlightGlobal: Embraer advances window for re-engined E-Jet to 2016. Abgerufen am 16. Januar 2013.
  16. FlightGlobal: Embraer to revamp E-Jet with geared turbofans, new wings, fly-by-wire. Abgerufen am 16. Januar 2013.
  17. Stephen Trimble: Embraer reaffirms E2 plan despite CSeries report. In: Flightglobal.com. 15. Oktober 2015, abgerufen am 15. Oktober 2015 (englisch).
  18. Martin Metzenbauer: Embraer-Surprise: E2 zum Erstflug gestartet. In: aerdo.de. 24. Mai 2016, abgerufen am 24. Mai 2016.
  19. Embraer prescht still nach vorne, abgerufen am 26. Februar 2016
  20. Hinweis in: FlugRevue Februar 2017, S. 9
  21. Erste Fluglinie besitzt eine Embraer E2, abgerufen am 8. April 2018
  22. http://www.flugzeuginfo.net/