„Dschaʿfarīya“ – Versionsunterschied

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Als '''Dschaʿfarīya''' ({{arS|جعفرية|d=ǧaʿfarīya}}) bezeichnet man die von den [[Zwölfer-Schia|Zwölferschiiten]] befolgte [[Madhhab|Lehrrichtung]] im Bereich des [[Fiqh]]. Sie wird auf den sechsten [[Schia]] schiitischen [[Imam]] [[Dschaʿfar as-Sādiq]] (gest. 765) zurückgeführt.
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Zu den bekanntesten Besonderheiten des dschaʿfaritischen Madhhab gehört die Erlaubnis der [[Mutʿa]]-Ehe und das Verbot des [[al-Mash ʿalā l-chuffainīya|Streichens über die Schuhe]].
Als '''Dschafariya''' ({{arS|جعفرية|d=ǧaʿfarīya}}) bezeichnet man die Anhänger der dschafaritischen Rechtsschule (''[[Madhhab]]'') der islamischen Rechtsprechung (''[[Fiqh]]''), die von [[Dschafar ibn Muhammad|Abū ʿAbd Allāh Dschaʿfar ibn Muhammad as-Sādiq]] († 765) gegründet wurde. Sie ist die älteste der noch befolgten Rechtsschulen des [[Islam]] und diejenige, der die [[Imamiten]] oder [[Zwölfer-Schia|Zwölferschiiten]] folgen.


Die dschaʿfaritische Rechtsschule wurde zwar [[1959]] von der [[al-Azhar-Universität]] (Kairo)<ref>
Zum Teil wird sie auch als die fünfte große Rechtsschule des Islam bezeichnet und wird vor allem von den [[Schiiten]] vertreten.

Die dschafaritische Rechtsschule wurde zwar [[1959]] von der [[al-Azhar-Universität]] (Kairo)<ref>
In der Fatwa von al-Azahr heißt es: (siehe auch [http://www.al-islam.org/shiite-encyclopedia-ahlul-bayt-dilp-team/al-azhar-verdict-on-shia Al-Azhar Verdict on the Shi’a] auf www.al-islam.org (schiitisch), abgerufen am 16. Februar 2015):
In der Fatwa von al-Azahr heißt es: (siehe auch [http://www.al-islam.org/shiite-encyclopedia-ahlul-bayt-dilp-team/al-azhar-verdict-on-shia Al-Azhar Verdict on the Shi’a] auf www.al-islam.org (schiitisch), abgerufen am 16. Februar 2015):
{{Zitat|1) Islam does not require a Muslim to follow a particular Madh’hab (school of thought). Rather, we say: every Muslim has the right to follow one of the schools of thought which has been correctly narrated and its verdicts have been compiled in its books. And, everyone who is following such Madhahib (schools of thought) can transfer to another school, and there shall be no crime on him for doing so.<br />
{{Zitat|1) Islam does not require a Muslim to follow a particular Madh’hab (school of thought). Rather, we say: every Muslim has the right to follow one of the schools of thought which has been correctly narrated and its verdicts have been compiled in its books. And, everyone who is following such Madhahib (schools of thought) can transfer to another school, and there shall be no crime on him for doing so.<br />
2)The Ja’fari school of thought, which is also known as “al-Shi’a al- Imamiyyah al-Ithna Ashariyyah” (i.e., The Twelver Imami Shi’ites) is a school of thought that is religiously correct to follow in worship as are other Sunni schools of thought.}}
2)The Ja’fari school of thought, which is also known as “al-Shi’a al- Imamiyyah al-Ithna Ashariyyah” (i.e., The Twelver Imami Shi’ites) is a school of thought that is religiously correct to follow in worship as are other Sunni schools of thought.}}
</ref> und nochmals in der [[Botschaft aus Amman]] (2004) genauso anerkannt wie die vier traditionellen [[Sunniten|sunnitischen]] Rechtsschulen, aber weite Teile der Sunniten erkennen die Autorität der Rechtsschule nicht an. Die neuzeitliche Strömung der [[Wahhabiten]], welche als Sondergruppe die Rechtsschule der [[Hanbaliten|Hanbaliya]] vereinnahmt haben, lehnen den Glauben ihrer Anhänger (wie auch alle anderen Formen des schiitischen Islams) sogar als nicht orthodox ab.
</ref> und nochmals in der [[Botschaft aus Amman]] (2004) genauso anerkannt wie die vier traditionellen [[Sunniten|sunnitischen]] Rechtsschulen, aber weite Teile der Sunniten erkennen die Autorität der Rechtsschule bis heute nicht an. Die neuzeitliche Strömung der [[Wahhabiten]], welche als Sondergruppe die Rechtsschule der [[Hanbaliten|Hanbaliya]] vereinnahmt haben, lehnen den Glauben ihrer Anhänger (wie auch alle anderen Formen des schiitischen Islams) sogar als nicht orthodox ab.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 24. Juni 2017, 18:32 Uhr

  • Regionen, in denen Dschaʿfariten die Mehrheit stellen
  • Als Dschaʿfarīya (arabisch جعفرية, DMG ǧaʿfarīya) bezeichnet man die von den Zwölferschiiten befolgte Lehrrichtung im Bereich des Fiqh. Sie wird auf den sechsten Schia schiitischen Imam Dschaʿfar as-Sādiq (gest. 765) zurückgeführt.

    Zu den bekanntesten Besonderheiten des dschaʿfaritischen Madhhab gehört die Erlaubnis der Mutʿa-Ehe und das Verbot des Streichens über die Schuhe.

    Die dschaʿfaritische Rechtsschule wurde zwar 1959 von der al-Azhar-Universität (Kairo)[1] und nochmals in der Botschaft aus Amman (2004) genauso anerkannt wie die vier traditionellen sunnitischen Rechtsschulen, aber weite Teile der Sunniten erkennen die Autorität der Rechtsschule bis heute nicht an. Die neuzeitliche Strömung der Wahhabiten, welche als Sondergruppe die Rechtsschule der Hanbaliya vereinnahmt haben, lehnen den Glauben ihrer Anhänger (wie auch alle anderen Formen des schiitischen Islams) sogar als nicht orthodox ab.

    Literatur

    Einzelnachweise

    1. In der Fatwa von al-Azahr heißt es: (siehe auch Al-Azhar Verdict on the Shi’a auf www.al-islam.org (schiitisch), abgerufen am 16. Februar 2015):

      „1) Islam does not require a Muslim to follow a particular Madh’hab (school of thought). Rather, we say: every Muslim has the right to follow one of the schools of thought which has been correctly narrated and its verdicts have been compiled in its books. And, everyone who is following such Madhahib (schools of thought) can transfer to another school, and there shall be no crime on him for doing so.
      2)The Ja’fari school of thought, which is also known as “al-Shi’a al- Imamiyyah al-Ithna Ashariyyah” (i.e., The Twelver Imami Shi’ites) is a school of thought that is religiously correct to follow in worship as are other Sunni schools of thought.“