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Angeblich ist der Gebrauch in Israel verboten, was auch zum Aussterben beiträge, weil dort nur hebräisch erlaubt wäre? --[[Spezial:Beiträge/62.240.134.101|62.240.134.101]] 00:34, 1. Feb. 2024 (CET)
Angeblich ist der Gebrauch in Israel verboten, was auch zum Aussterben beiträge, weil dort nur hebräisch erlaubt wäre? --[[Spezial:Beiträge/62.240.134.101|62.240.134.101]] 00:34, 1. Feb. 2024 (CET)
:Nein, der Gebrauch von Jiddisch ist in Israel keineswegs verboten. Ganz im Gegenteil gibt es erstens eine sehr lebendige säkulare Jiddischszene, und dann kommen noch die Ultraorthodoxen in Jerusalem etc. hinzu, die teilweise Jiddisch sprechen. Richtig ist aber sehr wohl, dass Jiddisch nach der Staatsgründung von den Hebraisten massiv bekämpft wurde. So durften keine Tageszeitungen auf Jiddisch erscheinen, was freiliche findige Herausgeber dazu brachte, mehrere jiddische Zeitungen zu gründen, die abwechselnd erschienen, und Aufführungen von jiddischen Filmen und Theaterstücken wurden vom Mob gestört und unterbunden. Das ist aber lange her. Und ja, die anfängliche Unterdrückung von Jiddisch hat sicher dazugeführt, dass die Sprache in Israel nach 1947 keinen guten Start hatte (abgesehen von den Litauen-stämmigen Charedim, die schon im frühen 19. Jahrhundert nach Jerusalem ausgewandert sind und bis heute Jiddisch sprechen). Doch die Assimilation hätte die jiddische Sprache ohnehin eingeholt, wie sie das auch in Nord- und Südmerika getan hat, wo es nie eine jiddischfeindliche Gesinnung gab. Gruss, --[[Benutzer:Freigut|Freigut]] ([[Benutzer Diskussion:Freigut|Diskussion]]) 18:42, 1. Feb. 2024 (CET)
:Nein, der Gebrauch von Jiddisch ist in Israel keineswegs verboten. Ganz im Gegenteil gibt es erstens eine sehr lebendige säkulare Jiddischszene, und dann kommen noch die Ultraorthodoxen in Jerusalem etc. hinzu, die teilweise Jiddisch sprechen. Richtig ist aber sehr wohl, dass Jiddisch nach der Staatsgründung von den Hebraisten massiv bekämpft wurde. So durften keine Tageszeitungen auf Jiddisch erscheinen, was freiliche findige Herausgeber dazu brachte, mehrere jiddische Zeitungen zu gründen, die abwechselnd erschienen, und Aufführungen von jiddischen Filmen und Theaterstücken wurden vom Mob gestört und unterbunden. Das ist aber lange her. Und ja, die anfängliche Unterdrückung von Jiddisch hat sicher dazugeführt, dass die Sprache in Israel nach 1947 keinen guten Start hatte (abgesehen von den Litauen-stämmigen Charedim, die schon im frühen 19. Jahrhundert nach Jerusalem ausgewandert sind und bis heute Jiddisch sprechen). Doch die Assimilation hätte die jiddische Sprache ohnehin eingeholt, wie sie das auch in Nord- und Südmerika getan hat, wo es nie eine jiddischfeindliche Gesinnung gab. Gruss, --[[Benutzer:Freigut|Freigut]] ([[Benutzer Diskussion:Freigut|Diskussion]]) 18:42, 1. Feb. 2024 (CET)

== Süddeutsche Mundart? ==

:Wie ich vor Jahrzehnten schon gelesen habe, stamme die jiddische Sprache aus dem Rhein-Main-Gebiet, wo auch die berühmten [[SchUM-Städte]] [[Speyer]], [[Worms]] und [[Mainz]] liegen. Dies ergibt einen Sinn, da viele jiddische Wörter und ihre jeweilige Aussprache ihre Entsprechungen in den dortigen und weiteren süddeutschen Mundarten haben/hatten. Allein schon das Wort ''jiddisch'' entspricht der lokalen Aussprache des hochdeutschen ''jüdisch'' im heutigen Baden-Württemberg, so wie ich es als Kind aus dem heutigen Schwarzwald-Baar-Kreis kennengelernt hatte, da dort die Umlaute nicht exakt ausgesprochen werden, sondern „ü“ wie „i“, „ö“ wie „e“, „ä“ oder gar „ai“ ausgesprochen werden (z. B. „schön“ im [[Bodenseealemannisch#Verbreitung|Baar-Alemannischen]] „schai’“ (wobei das ’ für [nasaliertes] n steht; vgl. „[[Bei mir bistu shein]]“). Es hat also mit „Englisch“ nichts zu tun ().
:Und wenn man bedenkt, dass die Juden aus ebenjenem Gebiet die ersten Opfer der [[Kreuzzug|Kreuzzüge]], vor allem des [[Kreuzzug#Erster Kreuzzug und Entstehung der Kreuzfahrerstaaten|1. Kreuzzuges]], waren, die sich ja vor allem gegen Juden, Muslime und auch gegen die (ost-) christlichen (!) Byzantiner ([[Vierter Kreuzzug|4. Kreuzzug]]) richteten, ist es klar, dass die überlebenden Juden nach Osteuropa flohen.
:Und so würde ich nicht von einer „westgermanischen“ Sprache sprechen, was das Deutsche ja auch allgemein ist, sondern von einem Dialekt, der hebräisch verschriftlicht wurde, da damals der Großteil der allgemeinen Bevölkerung analphabetisch war – bis auf die Juden (mehr oder weniger), die statt der wenig vorhandenen Lateinschrift und deren Abwandlungen sowie dem Fehlen einer einheitlichen, verbindlichen Rechtschreibung des damaligen Mittelhochdeutschen grundsätzlich die exaktere hebräische Schrift beibehalten hatten.
:Dass sich diese Mundart/Sprache dann in Osteuropa unter Einbeziehung der Sprachen dort weiter entwickelte, ist selbstverständlich.
:Mehr will ich jetzt dazu nicht sagen, diese Tatsachen jedoch zu bedenken geben. Gruß --
--[[Benutzer:Imruz|Imruz]] ([[Benutzer Diskussion:Imruz|Diskussion]]) 16:52, 27. Jun. 2024 (CEST)

Version vom 27. Juni 2024, 16:52 Uhr

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jidiʃ lɛbt· ײִדיש לעבט

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Jiddische Presse

Die Presse in jiddischer Sprache ist hier etwas unterbelichtet. Sie kommt nur in einem Satz in der Einleitung zu "Kultur" vor. Das Thema hat einen eigenen Abschnitt verdient, in dem insbesondere die Geschichte der jiddischen Presse abgehandelt wird. Außerdem sollte es einen eigenen Artikel hierzu geben. Soweit meine Wunschliste ;) --R. la Rue (Diskussion) 12:14, 3. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Sprachgrenze

Steht im Artikel irgendwo, wo die (räumliche? soziologische?) Sprachgrenze zwischen West- und Ostjiddisch verlief? Steht im Artikel irgendwas über die sprachlichen Unterschiede? Ich habe es nicht gefunden!
Gruß, Ciciban (Diskussion) 08:58, 11. Sep. 2013 (CEST)Beantworten

Fehlt noch, ja, Kommt irgendwann noch... --Freigut (Diskussion) 17:47, 26. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Die Sprachgrenze zwischen dem ausgestorbenen "Westjiddisch" und dem heutigen Ostjiddisch/Jiddisch verlief ziemlich genau an der Grenze zwischen dem "deutschsprachigen Herrschaftsbereich" von Deutschem Reich und Österreich-Ungarn einerseits und anderseits dem "russischen Herrschaftsbereich", zu dem auch Litauen, Polen und die Ukraine gehörten. --Heinrich Puschmann (Diskussion) 18:18, 3. Dez. 2017 (CET)Beantworten
Heißt das, in Galizien wurde Westjiddische gesprochen? --Digamma (Diskussion) 21:12, 3. Mär. 2018 (CET)Beantworten
Nein nein, die Grenze zwischen West- und Ostjiddisch siehst du auf der russisch beschrifteten Karte im Artikel. Im östlichen Teil Ö-U.s (Galizien, Bukowina, Ostslowakei, Siebenbürgen) wurde Ostjiddisch gesprochen (obige Angabe ist nicht ganz korrekt). Gruss, --Freigut (Diskussion) 10:42, 4. Mär. 2018 (CET)Beantworten
Danke für die schnelle Antwort. --Digamma (Diskussion) 10:55, 4. Mär. 2018 (CET)Beantworten

Jiddischland (nicht signierter Beitrag von 2003:E5:3F0F:EE00:A8DA:6231:517E:E323 (Diskussion) 16:09, 4. Nov. 2018 (CET))Beantworten

Modernes chassidisches Jiddisch

„Im modernen chassidischen Jiddisch ist die Unterscheidung verschiedener grammatischer Geschlechter innerhalb weniger Generationen vollständig geschwunden.“ Das bedeutet ja eine einschneidende Änderung der Grammatik, die in anderen germanischen Sprachen viele Jahrhunderte gebraucht hat. Leider aber gibt der Artikel überhaupt keine Information darüber, was das „moderne chassidische Jiddisch“ genau ist und ob das heute z.B. nur von einem ganz kleinen Bruchteil der jiddisch sprechenden Community gesprochen wird oder ob es zum Mainstream-Jiddisch geworden ist. Anders gefragt: Gibt es das ursprüngliche 3-Genus-System noch und wenn ja, wo? Gruß, --Stilfehler (Diskussion) 14:56, 19. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Das moderne chassidische Jiddisch wird von mehreren Hundertausend gesprochen. Wenn man nur die Muttersprachler berücksichtigen will, bildet es heute das Mainstreamjiddisch. Die Sache ist aber komplizierter, weil es nach wie vor auch viele Nicht-Chassidim gibt, die sich der jiddischen Sprache verschrieben haben, sei es, dass sie es noch als Muttersprache gelernt haben, sei es, dass sie es sich später angeeignet haben. Fundierte Zahlen hierzu gibt es nicht, alles in allem sind es aber sicher sehr, sehr viel weniger als unter den Chassidim. Dieser «nicht-fromme» Sektor ist in der «Jiddisch-Welt» jedoch sehr präsent; ein Grossteil der jiddischen Kultur läuft bei den Nicht-Chassidim ab. So gesehen: Ja, das 3-Genus-System gibt es noch, und lernt man die Sprache als Fremdsprache, wird es einem immer noch beigebracht, weil es in der säkularen Literatur usw. unangefochten ist. Gruss, --Freigut (Diskussion) 20:25, 19. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Geheimes Wort?

«Geheim» ist das Wort nicht – ko(n) heisst «mit» und territorial heisst «gebietlich». Koterritoriale Sprachen sind also Sprachen, die im gleichen Umland gesprochen werden (also keine Nachbarsprachen). Hab das Wort jetzt mal mit «Landessprachen» ersetzt. Gruss, --Freigut (Diskussion) 10:48, 8. Aug. 2022 (CEST)Beantworten

Verboten?

Angeblich ist der Gebrauch in Israel verboten, was auch zum Aussterben beiträge, weil dort nur hebräisch erlaubt wäre? --62.240.134.101 00:34, 1. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Nein, der Gebrauch von Jiddisch ist in Israel keineswegs verboten. Ganz im Gegenteil gibt es erstens eine sehr lebendige säkulare Jiddischszene, und dann kommen noch die Ultraorthodoxen in Jerusalem etc. hinzu, die teilweise Jiddisch sprechen. Richtig ist aber sehr wohl, dass Jiddisch nach der Staatsgründung von den Hebraisten massiv bekämpft wurde. So durften keine Tageszeitungen auf Jiddisch erscheinen, was freiliche findige Herausgeber dazu brachte, mehrere jiddische Zeitungen zu gründen, die abwechselnd erschienen, und Aufführungen von jiddischen Filmen und Theaterstücken wurden vom Mob gestört und unterbunden. Das ist aber lange her. Und ja, die anfängliche Unterdrückung von Jiddisch hat sicher dazugeführt, dass die Sprache in Israel nach 1947 keinen guten Start hatte (abgesehen von den Litauen-stämmigen Charedim, die schon im frühen 19. Jahrhundert nach Jerusalem ausgewandert sind und bis heute Jiddisch sprechen). Doch die Assimilation hätte die jiddische Sprache ohnehin eingeholt, wie sie das auch in Nord- und Südmerika getan hat, wo es nie eine jiddischfeindliche Gesinnung gab. Gruss, --Freigut (Diskussion) 18:42, 1. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Süddeutsche Mundart?

Wie ich vor Jahrzehnten schon gelesen habe, stamme die jiddische Sprache aus dem Rhein-Main-Gebiet, wo auch die berühmten SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz liegen. Dies ergibt einen Sinn, da viele jiddische Wörter und ihre jeweilige Aussprache ihre Entsprechungen in den dortigen und weiteren süddeutschen Mundarten haben/hatten. Allein schon das Wort jiddisch entspricht der lokalen Aussprache des hochdeutschen jüdisch im heutigen Baden-Württemberg, so wie ich es als Kind aus dem heutigen Schwarzwald-Baar-Kreis kennengelernt hatte, da dort die Umlaute nicht exakt ausgesprochen werden, sondern „ü“ wie „i“, „ö“ wie „e“, „ä“ oder gar „ai“ ausgesprochen werden (z. B. „schön“ im Baar-Alemannischen „schai’“ (wobei das ’ für [nasaliertes] n steht; vgl. „Bei mir bistu shein“). Es hat also mit „Englisch“ nichts zu tun ().
Und wenn man bedenkt, dass die Juden aus ebenjenem Gebiet die ersten Opfer der Kreuzzüge, vor allem des 1. Kreuzzuges, waren, die sich ja vor allem gegen Juden, Muslime und auch gegen die (ost-) christlichen (!) Byzantiner (4. Kreuzzug) richteten, ist es klar, dass die überlebenden Juden nach Osteuropa flohen.
Und so würde ich nicht von einer „westgermanischen“ Sprache sprechen, was das Deutsche ja auch allgemein ist, sondern von einem Dialekt, der hebräisch verschriftlicht wurde, da damals der Großteil der allgemeinen Bevölkerung analphabetisch war – bis auf die Juden (mehr oder weniger), die statt der wenig vorhandenen Lateinschrift und deren Abwandlungen sowie dem Fehlen einer einheitlichen, verbindlichen Rechtschreibung des damaligen Mittelhochdeutschen grundsätzlich die exaktere hebräische Schrift beibehalten hatten.
Dass sich diese Mundart/Sprache dann in Osteuropa unter Einbeziehung der Sprachen dort weiter entwickelte, ist selbstverständlich.
Mehr will ich jetzt dazu nicht sagen, diese Tatsachen jedoch zu bedenken geben. Gruß --

--Imruz (Diskussion) 16:52, 27. Jun. 2024 (CEST)Beantworten