„Das Rheingold“ – Versionsunterschied

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Am Ende der Handlung können die Götter die Burg Walhall endlich in Besitz nehmen. Doch die Gefahr des Fluchs ist noch nicht gebannt. Dieser Gefahr zu begegnen, hat Wotan einen genialen Einfall, der musikalisch in der 4. Szene des Rheingolds bereits dargestellt ist (''[[Nothung]], das Schwert''), dessen Umsetzung jedoch den weiteren Werken des Zyklus vorbehalten bleibt.
 
Die Verbindung des Rheingoldes''Rheingold''es (Vorabend) mit den folgenden Werken ''[[Die Walküre]]'', ''[[Siegfried (Oper)|Siegfried]]'' und ''[[Götterdämmerung (Oper)|Götterdämmerung]]'' – von Wagner als erster, zweiter und dritter Abend bezeichnet – ist nicht zu leugnen: vor allem in den großen Dialogen zwischen Wotan und Fricka bzw. Wotan und [[Brünnhilde]] im zweiten Aufzug der Walküre, im Gespräch zwischen Wotan (Wanderer) und [[Mime]] im ersten Siegfried-Aufzug und in der [[Nornen]]-Szene der ''Götterdämmerung'' wird auf die Handlung des ''Rheingold'' immer wieder Bezug genommen. Gleichwohl haben zeitgenössische Regisseure diesen Bezug zu leugnen versucht und das ''Rheingold'' als bloßes [[Satyrspiel]] begreifen wollen. Eine tragfähige Interpretation der [[Ring-Parabel]] ist daraus aber noch nicht gelungen.
 
== Das Gold ==

Version vom 1. November 2006, 05:32 Uhr

Das RheingoldDie WalküreSiegfriedGötterdämmerung

Das Rheingold ist eine Oper von Richard Wagner und bildet zusammen mit den drei Musikdramen „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ das Gesamtwerk (die Tetralogie) „Der Ring des Nibelungen“. Beim Ring des Nibelungen handelt es sich um ein „Bühnenfestspiel“ für drei Tage und einen Vorabend. „Das Rheingold“ ist das kürzeste der vier Werke und wird an besagtem Vorabend aufgeführt.

Allgemeines

Handlung

Im Rheingold werden die grundlegenden Konflikte der Tetralogie, vor allem die Kontroverse um Macht und Liebe dargelegt.

Zu Beginn werden die Rheintöchter vorgestellt, die seit Ewigkeiten ein zauberhaftes Spielzeug besitzen und behüten, nämlich das Rheingold. Dieser Schatz verliert aber seinen unschuldigen Charakter und verhilft zu endloser Macht, wenn sein Besitzer der Liebe abschwört und einen Ring daraus schmiedet (Zitat: „Nur wer der Minne Macht versagt, nur wer der Liebe Lust verjagt, nur der erzielt sich den Zauber, zum Reif zu zwingen das Gold“).

Dem Zwerg Alberich vom Volk der Nibelungen (darum: „der Ring des Nibelungen“) gelingt ebendies, nachdem die Rheintöchter sein Liebesbegehren verschmäht haben und Alberich in Folge das Gold raubte. Er kann die Zauberkräfte des Rings nutzen, unterwirft das gesamte Nibelungenvolk und zwingt es, für ihn in den Goldminen Nibelheims zu arbeiten.

Unterdessen haben die Riesenbrüder Fasolt und Fafner die Mauer um Walhall fertig gestellt („Vollendet das ewige Werk“). Heervater Wotan hatte ihnen als Gegenleistung die Göttin Freya zur Ehe versprochen, welche das Geheimnis der ewigen Jugend hütet. Wotans Herrschaft ist nicht wie die, welche Alberich sich von dem Ring erhofft, auf Unterwerfung und Despotie, sondern auf Vertragstreue gegründet. Mit der Macht der Verträge ordnet Wotan die aus dem Chaos geborene Welt.

Nur Freya kann die Äpfel aus dem Garten der Jugend pflücken, die den Göttern zur Unsterblichkeit verhelfen. Zu spät merken die Götter, dass sie mit Freya zugleich auch ihre Unsterblichkeit verpfändet haben. Wotan schlägt den Riesen vor, sich einen anderen Lohn zu suchen, diese wollen sich jedoch zunächst nicht auf einen Tausch einlassen. Einen Vertragsbruch kann sich Wotan nicht leisten, ohne die Grundlagen seiner eigenen Macht zu gefährden.

Wotan sucht nun Rat und Hilfe bei Loge, der ihm seinerzeit den Vertrag mit den Riesen vorgeschlagen hatte. Loge durchstreift daraufhin die Welt, findet aber keinen gleichwertigen Ersatz für die Liebe (und damit für Freya). Nur von einem (Alberich) habe er gehört, dass er für die Macht des Rheingoldes der Liebe entsagt habe. Den Riesen ist die Macht Alberichs ein Dorn im Auge, sie sind bereit, Freya gegen das Gold zu tauschen, das der Nibelung Alberich mittlerweile angehäuft hat. Bis zu einer Lösung nehmen sie Freya als Pfand.

Zusammen mit Loge macht sich nun Wotan auf die Reise nach Nibelheim, und es gelingt den beiden tatsächlich durch List, Alberich den Nibelungenschatz samt dem Ring (dem Schlüssel zu Macht und Reichtum) abzunehmen. Alberich ist über seine Überwältigung so erbost, dass er den Ring verflucht (Zitat: „(…) den Würger zieh er ihm zu!“).

Wotan möchte nur den Hort (das Gold) gegen Freya tauschen und den Ring für sich behalten. Die Riesen bestehen jedoch auch auf dem Ring des Nibelungen. In dieser Situation taucht die Urmutter Erda auf und warnt Wotan vor dem Fluch des Ringes. Sie prophezeit die Götterdämmerung, das Ende der Götter. Nachdem Wotan auch den Ring an die Riesen übergeben hat, zeigt Alberichs Fluch erstmals seine Wirkung, denn Fafner erschlägt beim Teilen der Beute habgierig seinen Bruder Fasolt.

Am Ende der Handlung können die Götter die Burg Walhall endlich in Besitz nehmen. Doch die Gefahr des Fluchs ist noch nicht gebannt. Dieser Gefahr zu begegnen, hat Wotan einen genialen Einfall, der musikalisch in der 4. Szene des Rheingolds bereits dargestellt ist (Nothung, das Schwert), dessen Umsetzung jedoch den weiteren Werken des Zyklus vorbehalten bleibt.

Die Verbindung des Rheingoldes (Vorabend) mit den folgenden Werken Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung – von Wagner als erster, zweiter und dritter Abend bezeichnet – ist nicht zu leugnen: vor allem in den großen Dialogen zwischen Wotan und Fricka bzw. Wotan und Brünnhilde im zweiten Aufzug der Walküre, im Gespräch zwischen Wotan (Wanderer) und Mime im ersten Siegfried-Aufzug und in der Nornen-Szene der Götterdämmerung wird auf die Handlung des Rheingold immer wieder Bezug genommen. Gleichwohl haben zeitgenössische Regisseure diesen Bezug zu leugnen versucht und das Rheingold als bloßes Satyrspiel begreifen wollen. Eine tragfähige Interpretation der Ring-Parabel ist daraus aber noch nicht gelungen.

Das Gold

Das Rheingold erstrahlt in der 1. Szene nach Sonnenaufgang aus der Tiefe des Rheines und lässt das gesamte Riff erglänzen. Die Schönheit des Naturschauspiels zeigt hier die Welt in ihrer natürlichen Ordnung, zu welcher auch die Rheintöchter gehören: unbeeinflusst von individuellem Machtstreben bewachen sie das Gold, „daß kein Falscher dem Hort es entführe“.

Alberich, der in der gleichen Szene auftritt, gehört bereits nicht mehr dieser natürlichen Ordnung an. Sein Handeln gilt dem „Neidspiel“, in welchem der Stärkere den Schwächeren besiegt und dessen Habe als Beute behält. Er versucht, eine der schönen Rheintöchter für sich zu gewinnen, wird von diesen jedoch geneckt und abgewiesen. Die Rheintöchter erzählen ihm von dem Gold. Alberich ist zunächst von der natürlichen Schönheit des Goldes beeindruckt, fragt jedoch dann sofort nach dem merkantilen Wert (Zitat: „Eurem Taucherspiele nur taugte das Gold, mir gält es dann wenig.“). Er erfährt von den Rheintöchtern, dass nur derjenige, der die Liebe verflucht, aus dem Gold einen Ring schmieden könne, der ihm Macht über die gesamte Welt verleiht. Alberich verflucht unbesehen die Liebe und rafft das Gold an sich (Zitat: „Erzwäng ich nicht Liebe, doch listig erzwäng ich mir Lust“). Der Ring wird von Mime (auch ein Nibelung und der Bruder Alberichs) für Alberich geschmiedet, während die Rheintöchter vergeblich über das verlorene Gold klagen.

Erst am Ende der Handlung der gesamten Tetralogie gibt Brünnhilde den Ring an die Rheintöchter zurück, damit diese ihn wieder zum Golde auflösen sollen.

Da Alberich sich nicht nur den Ring, sondern auch den sagenhaften Nibelungenschatz gewinnt, könnte man annehmen, das Rheingold habe auch zu dessen Herstellung gedient. Tatsächlich ergibt sich aber aus der Auflösung des Goldes am Ende der Handlung, dass das gesamte Gold zum Ring „verdichtet“ wurde.

Der weitere Schatz ist ein Ergebnis der fleißigen Bergbau- und Schmiedetätigkeit des von Alberich unterworfenen Volkes der Nibelungen.