„Charles Regnier“ – Versionsunterschied

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== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Vor 1939 war Régnier wegen Homosexualität neun Monate im [[KZ Lichtenburg]] in [[Prettin]] (Sachsen-Anhalt) interniert und wurde entlassen, nachdem er – wie viele andere auch – unterschrieben hatte nichts über das Gesehene zu erzählen<ref name=invertito>Anatol Regnier: ''Du auf deinem höchsten Dach. Tilly Wedekind und ihre Töchter. Eine Familienbiographie'', Albrecht Knaus Verlag, München 2003, TB: btb Verlag 2007, ISBN 978-3-442-72674-5<br/>Ines Rieder: [http://www.invertito.de/jahrbuch/inv06/inv06_rez_rieder_regnier.html Rezension], in: ''Invertito - Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten - 6. Jahrgang'', MännerschwarmSkript Verlag, 2003, ISBN 3-935596-65-0</ref>. Im Juni 1940 heiratete er auch aus innerer Zuneigung die Schauspielerin und Sängerin [[Pamela Wedekind]], die ältere Tochter des Dramatikers [[Frank Wedekind]] und über gleichgeschlechtliche Erlebnisse danach ist nichts bekannt<ref name=invertito/>.
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] war Régnier auf Grund seiner Homosexualität fünf Monate im [[KZ Lichtenburg]] in [[Prettin]] (Sachsen-Anhalt) interniert.

Seine Laufbahn als Filmschauspieler begann Régnier 1949 mit der Rolle des Bertram in dem von [[Fritz Kortner]] geschriebenen und von [[Josef von Báky]] inszenierten Film ''Der Ruf''. Dieser Streifen war für ihn der Beginn einer rasanten Leinwandkarriere – in den nächsten 50 Jahren war er praktisch ununterbrochen im Kino und später im Fernsehen zu sehen und drehte bis zu 14 Filme pro Jahr.
Seine Laufbahn als Filmschauspieler begann Régnier 1949 mit der Rolle des Bertram in dem von [[Fritz Kortner]] geschriebenen und von [[Josef von Báky]] inszenierten Film ''Der Ruf''. Dieser Streifen war für ihn der Beginn einer rasanten Leinwandkarriere – in den nächsten 50 Jahren war er praktisch ununterbrochen im Kino und später im Fernsehen zu sehen und drehte bis zu 14 Filme pro Jahr.


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Bis ins hohe Alter hinein spielte Régnier Theater und ging noch mit über 80 Jahren auf Tournee; zuletzt reiste er mit seinem Soloprogramm ''Charles Régnier liest [[Oscar Wilde]]'' und dem Stück ''Endspurt'' von [[Peter Ustinov|Sir Peter Ustinov]] durch Deutschland. 1989 erhielt er das [[Filmband in Gold]] für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.
Bis ins hohe Alter hinein spielte Régnier Theater und ging noch mit über 80 Jahren auf Tournee; zuletzt reiste er mit seinem Soloprogramm ''Charles Régnier liest [[Oscar Wilde]]'' und dem Stück ''Endspurt'' von [[Peter Ustinov|Sir Peter Ustinov]] durch Deutschland. 1989 erhielt er das [[Filmband in Gold]] für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.


Von 1989 bis zu seinem Tod war er mit der Schauspielerin [[Sonja Ziemann]] verheiratet, davor mit der Schauspielerin und Sängerin [[Pamela Wedekind]], der älteren Tochter des Dramatikers [[Frank Wedekind]].
Von 1989 bis zu seinem Tod war er mit der Schauspielerin [[Sonja Ziemann]] verheiratet.


An Sonja Ziemanns Stelle verfasste er in deren Autobiografie ''Ein Morgen gibt es immer'' das Kapitel über den Tod ihres Sohns Pierre, der 1970 an Rückenmarkkrebs starb. Ziemann sah sich nicht in der Lage, diesen Lebensabschnitt selbst schriftlich festzuhalten.
An Sonja Ziemanns Stelle verfasste er in deren Autobiografie ''Ein Morgen gibt es immer'' das Kapitel über den Tod ihres Sohns Pierre, der 1970 an Rückenmarkkrebs starb. Ziemann sah sich nicht in der Lage, diesen Lebensabschnitt selbst schriftlich festzuhalten.
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* [http://www.invertito.de/jahrbuch/inv06/inv06_rez_rieder_regnier.html] ''Anatol Regnier: Du auf deinem höchsten Dach. Tilly Wedekind und ihre Töchter. Eine Familienbiographie.'' Rezension von Ines Rieder
== Quellen ==
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Version vom 28. Januar 2008, 02:28 Uhr

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Charles Regnier (rechts) mit Puppenspieler Gerd J. Pohl während der Arbeit zu „Hänsel und Gretel“

Charles (Friedrich Antonio) Régnier (* 22. Juli 1914 in Freiburg im Üechtland, Schweiz; † 13. September 2001 in Bad Wiessee) war ein deutscher Schauspieler. (Einige Quellen nennen unzutreffend 1915 als Régniers Geburtsjahr.) Er hatte einen Bruder, Henry Regnier, der in den siebziger Jahren Unterhaltungschef beim NDR war.

Charles Régnier,
Zeichnung von Günter Rittner 1964

Leben und Werk

Vor 1939 war Régnier wegen Homosexualität neun Monate im KZ Lichtenburg in Prettin (Sachsen-Anhalt) interniert und wurde entlassen, nachdem er – wie viele andere auch – unterschrieben hatte nichts über das Gesehene zu erzählen[1]. Im Juni 1940 heiratete er auch aus innerer Zuneigung die Schauspielerin und Sängerin Pamela Wedekind, die ältere Tochter des Dramatikers Frank Wedekind und über gleichgeschlechtliche Erlebnisse danach ist nichts bekannt[1].

Seine Laufbahn als Filmschauspieler begann Régnier 1949 mit der Rolle des Bertram in dem von Fritz Kortner geschriebenen und von Josef von Báky inszenierten Film Der Ruf. Dieser Streifen war für ihn der Beginn einer rasanten Leinwandkarriere – in den nächsten 50 Jahren war er praktisch ununterbrochen im Kino und später im Fernsehen zu sehen und drehte bis zu 14 Filme pro Jahr.

Von 1961 bis 1962 war Régnier Mitglied des Wiener Burgtheaters, wo er zuvor bereits als Regisseur tätig gewesen war.

Régniers Rollenfach waren distinguierte Herren der höheren Gesellschaft, intellektuelle Entscheidungsträger, aber auch zwielichtige Gestalten. In dem Fernsehspiel In der Sache J. Robert Oppenheimer nach Heinar Kipphardt verkörperte er den US-amerikanischen Atomphysiker Robert Oppenheimer, den „Vater der Atombombe“, der in der Zeit der McCarthy-Ära wegen seiner Kritik an der Atompolitik sowie seiner Weigerung, an der Entwicklung der Wasserstoffbombe teilzunehmen und nicht zuletzt wegen Kontakten zu „kommunistischen“ Freunden, schließlich von der Forschung ausgeschlossen wurde. Legendär auch sein Auftritt an der Seite von Klaus Kinski im Krimi-Klassiker Der schwarze Abt aus dem Jahr 1963.

Außer als Schauspieler betätigte sich Régnier, der fließend Französisch sprach, auch als anerkannter und vielbeschäftigter Übersetzer von Romanen, Drehbüchern und Theaterstücken.

Régnier war darüber hinaus ein vielbeschäftigter Hörspielsprecher. Zu seinen bekanntesten Hörspielrollen gehört die des Dracula, die er in mehreren Fassungen für die EUROPA sprach. Für das Bonner Piccolo Puppentheater hatte er 1999 mit den Erzählertexten zum Märchen Hänsel und Gretel seine letzte reine Sprecherrolle.

Bis ins hohe Alter hinein spielte Régnier Theater und ging noch mit über 80 Jahren auf Tournee; zuletzt reiste er mit seinem Soloprogramm Charles Régnier liest Oscar Wilde und dem Stück Endspurt von Sir Peter Ustinov durch Deutschland. 1989 erhielt er das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.

Von 1989 bis zu seinem Tod war er mit der Schauspielerin Sonja Ziemann verheiratet.

An Sonja Ziemanns Stelle verfasste er in deren Autobiografie Ein Morgen gibt es immer das Kapitel über den Tod ihres Sohns Pierre, der 1970 an Rückenmarkkrebs starb. Ziemann sah sich nicht in der Lage, diesen Lebensabschnitt selbst schriftlich festzuhalten.

Régnier starb 2001 in Bad Wiessee und wurde in Badenweiler-Lipburg bestattet.

Filmografie (Auswahl)

Régnier als Theaterschauspieler (Auswahl)

Régnier als Hörspiel- und Hörbuchsprecher (Auswahl)

Literatur

Anatol Regnier: Du auf deinem höchsten Dach. Tilly Wedekind und ihre Töchter. Eine Familienbiografie. Knaus, München 2003, ISBN 3813502236

siehe auch

KZ Lichtenburg: Bekannte Häftlinge

Quellen

  1. a b Anatol Regnier: Du auf deinem höchsten Dach. Tilly Wedekind und ihre Töchter. Eine Familienbiographie, Albrecht Knaus Verlag, München 2003, TB: btb Verlag 2007, ISBN 978-3-442-72674-5
    Ines Rieder: Rezension, in: Invertito - Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten - 6. Jahrgang, MännerschwarmSkript Verlag, 2003, ISBN 3-935596-65-0