„Burg Oschersleben“ – Versionsunterschied

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Die Burg entstand als [[Niederungsburg]] in unmittelbarer Nähe der [[Bode]]. Sie war mit Wällen und Wassergräben versehen. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1205, wobei die Burg älter sein dürfte. Neben einer [[Kernburg]] gab es nördlich davon eine [[Vorburg]], die später als Wirtschaftshof genutzt wurde.
Die Burg entstand als [[Niederungsburg]] in unmittelbarer Nähe der [[Bode]]. Sie war mit Wällen und Wassergräben versehen. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1205, wobei die Burg älter sein dürfte. Neben einer [[Kernburg]] gab es nördlich davon eine [[Vorburg]], die später als Wirtschaftshof genutzt wurde.


Strategisch diente die Burg zur Sicherung eines hier befindlichen Übergangs über den [[Großer Bruch|Großen Bruch]], ein heute nicht mehr in dieser Form bestehendes 50 Kilometer langes und bis zu zwei Kilometer breites Sumpfgebiet. Die Anlage stand im Besitz der [[Bistum Halberstadt|Bischöfe von Halberstadt]], die sie allerdings wiederholt verpfändeten, so an das [[Erzstift Magdeburg]] und auch die Grafen von [[Regenstein (Adelsgeschlecht)|Regenstein]]. Im Jahr 1545 ließ Kardinal [[Albrecht von Brandenburg|Albrecht]] ein bischöfliches Amt einrichten und die Burg erneuern sowie nach Norden in Richtung Stadt erweitern. Es entstand ein viergeschossiges Wohnhaus im Stil der [[Renaissance]], das sogenannte [[Schloss (Architektur)|Schloss]]. Mit dem Übergang an Brandenburg 1648 wurde die Burg [[Staatsdomäne|Domäne]]. 1691/92 wurde ein zweigeschossiges, verputztes Amtshaus erbaut, welches den Wirtschaftshof nach Südwesten abgrenzte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Domäne in private Hand über. 1896 wurde das Schloss bis auf einen bis heute erhaltenen Treppenturm abgetragen und als Speicher neu errichtet. Dabei fand das Material des Vorgängerbaues erneut Verwendung.
Strategisch diente die Burg zur Sicherung eines hier befindlichen Übergangs über den [[Großes Bruch|Großen Bruch]], ein heute nicht mehr in dieser Form bestehendes 50 Kilometer langes und bis zu zwei Kilometer breites Sumpfgebiet. Die Anlage stand im Besitz der [[Bistum Halberstadt|Bischöfe von Halberstadt]], die sie allerdings wiederholt verpfändeten, so an das [[Erzstift Magdeburg]] und auch die Grafen von [[Regenstein (Adelsgeschlecht)|Regenstein]]. Im Jahr 1545 ließ Kardinal [[Albrecht von Brandenburg|Albrecht]] ein bischöfliches Amt einrichten und die Burg erneuern sowie nach Norden in Richtung Stadt erweitern. Es entstand ein viergeschossiges Wohnhaus im Stil der [[Renaissance]], das sogenannte [[Schloss (Architektur)|Schloss]]. Mit dem Übergang an Brandenburg 1648 wurde die Burg [[Staatsdomäne|Domäne]]. 1691/92 wurde ein zweigeschossiges, verputztes Amtshaus erbaut, welches den Wirtschaftshof nach Südwesten abgrenzte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Domäne in private Hand über. 1896 wurde das Schloss bis auf einen bis heute erhaltenen Treppenturm abgetragen und als Speicher neu errichtet. Dabei fand das Material des Vorgängerbaues erneut Verwendung.


== Heutiges Erscheinungsbild ==
== Heutiges Erscheinungsbild ==

Version vom 25. Juli 2014, 10:43 Uhr

Burg Oschersleben
Burg Oschersleben - Südseite, Speichergebäude

Burg Oschersleben - Südseite, Speichergebäude

Alternativname(n) Schloss Oschersleben
Staat Deutschland
Ort Oschersleben
Entstehungszeit um 1200
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Speichergebäude, Turm
Ständische Stellung Klerikale
Geographische Lage 52° 1′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 52° 1′ 27,3″ N, 11° 13′ 30,1″ O
Höhenlage 85 m ü. NN

Die Burg Oschersleben, zum Teil auch als Schloss Oschersleben bezeichnet, ist eine auf das Mittelalter zurückgehende Burganlage in Oschersleben Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt, die jedoch nur in einigen Resten erhalten ist.

Geschichte

Turm innerhalb der ehemaligen Vorburg - Blick nach Norden auf Oschersleben
Blick von Norden über die leere Fläche der ehemaligen Vorburg

Die Burg entstand als Niederungsburg in unmittelbarer Nähe der Bode. Sie war mit Wällen und Wassergräben versehen. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1205, wobei die Burg älter sein dürfte. Neben einer Kernburg gab es nördlich davon eine Vorburg, die später als Wirtschaftshof genutzt wurde.

Strategisch diente die Burg zur Sicherung eines hier befindlichen Übergangs über den Großen Bruch, ein heute nicht mehr in dieser Form bestehendes 50 Kilometer langes und bis zu zwei Kilometer breites Sumpfgebiet. Die Anlage stand im Besitz der Bischöfe von Halberstadt, die sie allerdings wiederholt verpfändeten, so an das Erzstift Magdeburg und auch die Grafen von Regenstein. Im Jahr 1545 ließ Kardinal Albrecht ein bischöfliches Amt einrichten und die Burg erneuern sowie nach Norden in Richtung Stadt erweitern. Es entstand ein viergeschossiges Wohnhaus im Stil der Renaissance, das sogenannte Schloss. Mit dem Übergang an Brandenburg 1648 wurde die Burg Domäne. 1691/92 wurde ein zweigeschossiges, verputztes Amtshaus erbaut, welches den Wirtschaftshof nach Südwesten abgrenzte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Domäne in private Hand über. 1896 wurde das Schloss bis auf einen bis heute erhaltenen Treppenturm abgetragen und als Speicher neu errichtet. Dabei fand das Material des Vorgängerbaues erneut Verwendung.

Heutiges Erscheinungsbild

Die einstige Burganlage ist weitgehend verschwunden. Dies betrifft vor allem die Vorburg. In weiten Teilen blieb nur eine leere freie Fläche. Das zum Speicher umgebaute Schloss ist erhalten, steht jedoch weitgehend leer und ist sanierungsbedürftig. Von der ursprünglichen Funktion als Schloss zeugen noch ein als Spitzbogen und zwei als Rundbogen gestaltete Portale. Auch einige rechteckige Fenster mit Stabwerkgewände sowie eine steinerne Wappentafel mit dem Wappen der Erzbischöfe von Magdeburg und Mainz sowie des Bischofs von Halberstadt ist erhalten. Auch eine Wendelstiege aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist noch vorhanden. Im Bereich der alten Kernburg sind auch Reste der historischen Wehranlagen erhalten geblieben.

Literatur