„Borg/McEnroe“ – Versionsunterschied

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'''Borg/McEnroe''' ist eine [[Filmbiografie]] von [[Janus Metz]], die am 7. September 2017 als Eröffnungsfilm des [[Toronto International Film Festival 2017|Toronto International Film Festivals]] ihre internationale Premiere feierte. Der Film hat die Rivalität der [[Tennis]]spieler [[Björn Borg]] und [[John McEnroe]] zum Gegenstand und zeigt ein Aufeinandertreffen bei den [[Wimbledon Championships]] im [[Wimbledon Championships 1980|Jahr 1980]] im Finale des Herreneinzels.
'''Borg/McEnroe''' (im deutschen Untertitel auch ''Duell zweier Gladiatoren'') ist eine [[Filmbiografie]] von [[Janus Metz]], die am 7. September 2017 als Eröffnungsfilm des [[Toronto International Film Festival 2017|Toronto International Film Festivals]] ihre internationale Premiere feierte. Der Film hat die Rivalität der [[Tennis]]spieler [[Björn Borg]] und [[John McEnroe]] zum Gegenstand und zeigt ein Aufeinandertreffen bei den [[Wimbledon Championships]] im [[Wimbledon Championships 1980|Jahr 1980]] im Finale des Herreneinzels.


== Handlung ==
== Handlung ==
Der 24-jährige Schwede Björn Borg ist im Jahr 1980 die Nummer eins der Männer in der Tennis-Weltrangliste. Von seiner langen Karriere gezeichnet fühlt er sich ausgebrannt und müde, doch eines der wichtigsten Spiele seines Lebens muss er noch bestreiten. Borg soll in einem von der Welt mit Spannung erwarteten Finalspiel in Wimbledon gegen den 20-jährigen John McEnroe antreten. Der exzentrische Newcomer aus den USA ist genauso hitzköpfig wie er selbst, was sie in gewisser Weise verbindet. Borg bereitet sich mit Hilfe seines Trainers Lennart Bergelin auf das Tennisturnier vor. McEnroe hingegen sorgt immer wieder für neue Schlagzeilen, und die Medien stellen in ihrer Berichterstattung über das anstehende Finale im Herreneinzel immer wieder die Rivalität der beiden Tennisspieler in den Vordergrund.
Der 24-jährige Schwede Björn Borg ist im Jahr 1980 die Nummer eins der Männer in der Tennis-Weltrangliste und viermaliger Sieger der [[Wimbledon Championships]], mit dem 5. Titel würde er etwas erreichen, das bis dahin kein anderer Tennisspieler geschafft hat. Von seiner langen Karriere gezeichnet fühlt er sich ausgebrannt und müde, doch eines der wichtigsten Spiele seines Lebens muss er noch bestreiten. Borg soll in einem von der Welt mit Spannung erwarteten Finalspiel in Wimbledon gegen den 20-jährigen John McEnroe antreten. Der exzentrische Newcomer aus den USA ist genauso hitzköpfig wie er selbst, was sie in gewisser Weise verbindet. Borg bereitet sich mit Hilfe seines Trainers Lennart Bergelin auf das Tennisturnier vor. McEnroe hingegen sorgt immer wieder für neue Schlagzeilen, und die Medien stellen in ihrer Berichterstattung über das anstehende Finale im Herreneinzel immer wieder die Rivalität der beiden Tennisspieler in den Vordergrund.


== Produktion ==
== Produktion ==
[[Datei:Strandgatan, Södertälje, 2017a.jpg|mini|Die Dreharbeiten fanden unter anderem im schwedischen [[Södertälje]] statt, wo [[Björn Borg]] aufwuchs und bereits im Kindesalter Tennis spielte]]
[[Datei:Strandgatan, Södertälje, 2017a.jpg|mini|Die Dreharbeiten fanden unter anderem im schwedischen [[Södertälje]] statt, wo [[Björn Borg]] aufwuchs und bereits im Kindesalter Tennis spielte]]
=== Stab und Besetzung ===
=== Stab und Besetzung ===
Die Planung eines Films über die Tennisspieler [[Björn Borg]] und [[John McEnroe]] war im Mai 2016 bekannt geworden und dass [[Janus Metz]] Regie führen wird und [[Ronnie Sandahl]] das Drehbuch schreiben soll. Als Produzenten fungierten [[Jon Nohrstedt]] und [[Fredrik Wikström Nicastro]].<ref name="alchetron">https://alchetron.com/Borg-vs.-McEnroe-1843120-W</ref> Die Filmmusik wurde von [[Jonas Struck]], [[Vladislav Delay]], [[Jon Ekstrand]] und [[Carl-Johan Sevedag]] komponiert. Ende September 2017 veröffentlichten Struck und Delay den Soundtrack zum Film als Download.<ref>http://filmmusicreporter.com/2017/09/22/borg-mcenroe-score-album-released/</ref>
Die Planung eines Films über die Tennisspieler [[Björn Borg]] und [[John McEnroe]] war im Mai 2016 bekannt geworden und dass [[Janus Metz]] Regie führen wird und [[Ronnie Sandahl]] das Drehbuch schreiben soll. Als Produzenten fungierten [[Jon Nohrstedt]] und [[Fredrik Wikström Nicastro]]. Die Filmmusik wurde von [[Jonas Struck]], [[Vladislav Delay]], [[Jon Ekstrand]] und [[Carl-Johan Sevedag]] komponiert. Ende September 2017 veröffentlichten Struck und Delay den Soundtrack zum Film als Download.<ref>{{Internetquelle |url=http://filmmusicreporter.com/2017/09/22/borg-mcenroe-score-album-released/ |titel=‘Borg McEnroe’ Score Album Released |datum=2017-09-22 |werk=Film Music Reporter |abruf=2022-02-21 |sprache=en}}</ref>


Im Mai 2016 wurde bekannt, dass [[Sverrir Guðnason]] und [[Shia LaBeouf]] die Rollen von [[Björn Borg]] und [[John McEnroe]] übernehmen werden. [[Stellan Skarsgård]] spielt im Film Borgs Trainer [[Lennart Bergelin]]. Am 16. August 2016 stießen die Schauspieler [[Tuva Novotny]] und [[Robert Emms]] zur Crew, die im Film [[ Mariana Simionescu]] und [[Vitas Gerulaitis]] spielen.<ref name="alchetron" />
Im Mai 2016 wurde bekannt, dass [[Sverrir Guðnason]] und [[Shia LaBeouf]] die Rollen von [[Björn Borg]] und [[John McEnroe]] übernehmen werden. [[Stellan Skarsgård]] spielt im Film Borgs Trainer [[Lennart Bergelin]]. Am 16. August 2016 stießen die Schauspieler [[Tuva Novotny]] und [[Robert Emms]] zur Crew, die im Film [[ Mariana Simionescu]] und [[Vitas Gerulaitis]] spielen.


Metz zeigt im Film die Tage vor dem Turnier sowie dessen Verlauf, kombiniert mit zahlreichen Rückblenden in die Jugend beider Spieler<ref name="epdfilmHeidmann">https://www.epd-film.de/filmkritiken/borgmcenroe-duell-zweier-gladiatoren</ref>, was der Geschichte einen wunderbaren Tiefgang gebe, so Piet Bosse vom ''[[Tennis magazin|tennis MAGAZIN]]'', und besonders Borgs Lebensweg werde detailgetreu in seinen Schlüsselmomenten, die bis in die Kindheit zurückreichen, dargestellt. In verschiedenen dieser Rückblenden spielt Borgs Sohn Leo ihn als Zwölfjährigen.<ref name="TennismagazinBosse" /><ref name="epdfilmHeidmann" />
Metz zeigt im Film die Tage vor dem Turnier sowie dessen Verlauf, kombiniert mit zahlreichen Rückblenden in die Jugend beider Spieler<ref name="epdfilmHeidmann">Patrick Heidmann: ''[https://www.epd-film.de/filmkritiken/borgmcenroe-duell-zweier-gladiatoren Kritik zu Borg/McEnroe – Duell zweier Gladiatoren.]'' In: epd Film, 22. September 2017.</ref>, was der Geschichte einen wunderbaren Tiefgang gebe, so Piet Bosse vom ''[[Tennis magazin|tennis MAGAZIN]]'', und besonders Borgs Lebensweg werde detailgetreu in seinen Schlüsselmomenten, die bis in die Kindheit zurückreichen, dargestellt. In verschiedenen dieser Rückblenden spielt Borgs Sohn Leo ihn als Zwölfjährigen.<ref name="TennismagazinBosse" /><ref name="epdfilmHeidmann" />


John McEnroe hatte der Film nicht gefallen, und nachdem er im Vorfeld die fehlende Kontaktaufnahme der Schauspieler kritisierte, empfand er die Geschichte teilweise als falsch und zu dramatisch dargestellt. Björn Borg hingegen fand insgesamt lobende Worte für das Sportdrama, so Piet Bosse, auch wenn die Beziehung zu seinem Trainer Lennart Bergelin laut Borg in einer Konfliktsituation nicht ganz wahrheitsgemäß dargestellt worden sei, denn eine Szene, in der Bergelin den Teenager Borg schlägt, soll in der Realität nie stattgefunden haben.<ref name="TennismagazinBosse">Piet Bosse: ''[http://www.tennismagazin.de/hintergrund/borg-mcenroe-grosses-kino-mit-klitzekleinem-manko/ Borg McEnroe: Großes Kino mit klitzekleinem Manko]'' In: tennismagazin.de, 29. September 2017.</ref>
John McEnroe hatte der Film nicht gefallen, und nachdem er im Vorfeld die fehlende Kontaktaufnahme der Schauspieler kritisiert hatte, empfand er die Geschichte teilweise als falsch und zu dramatisch dargestellt. Björn Borg hingegen fand insgesamt lobende Worte für das Sportdrama, so Piet Bosse, auch wenn die Beziehung zu seinem Trainer Lennart Bergelin laut Borg in einer Konfliktsituation nicht ganz wahrheitsgemäß dargestellt worden sei, denn eine Szene, in der Bergelin den Teenager Borg schlägt, soll in der Realität nie stattgefunden haben.<ref name="TennismagazinBosse">Piet Bosse: ''[http://www.tennismagazin.de/hintergrund/borg-mcenroe-grosses-kino-mit-klitzekleinem-manko/ Borg McEnroe: Großes Kino mit klitzekleinem Manko]'' In: tennismagazin.de, 29. September 2017.</ref>


=== Dreharbeiten und Veröffentlichung ===
=== Dreharbeiten und Veröffentlichung ===
Die Dreharbeiten wurden im August 2016 begonnen. Gedreht wurde in [[Göteborg]], [[Stockholm]], [[Prag]], [[London]] und [[Monaco]]. Weitere Aufnahmen entstanden in Borgs Heimatstadt [[Södertälje]] bei Stockholm, wo der Tennisspieler aufwuchs und bereits im Kindesalter Tennis spielte. In Prag drehte man im Štvanice-Stadion, das im Film dem [[Centre Court]] in [[Wimbledon (London)|Wimbledon]] als Kulisse diente, wo 1980 das Finale stattgefunden hatte. Die Produktionskosten beliefen sich auf rund 65 Millionen Schwedische Kronen.
Die Dreharbeiten wurden im August 2016 begonnen. Gedreht wurde in [[Göteborg]], [[Stockholm]], [[Prag]], [[London]] und [[Monaco]]. Weitere Aufnahmen entstanden in Borgs Heimatstadt [[Södertälje]] bei Stockholm, wo der Tennisspieler aufwuchs und bereits im Kindesalter Tennis spielte. In Prag drehte man im Štvanice-Stadion, das im Film dem [[Centre Court (Wimbledon)|Centre Court]] in [[Wimbledon (London)|Wimbledon]] als Kulisse diente, wo 1980 das Finale stattgefunden hatte. Die Produktionskosten beliefen sich auf rund 65 Millionen Schwedische Kronen.


Der Film feierte am 7. September 2017 als Eröffnungsfilm des [[Toronto International Film Festival 2017|Toronto International Film Festivals]] seine internationale Premiere<ref>''[http://ew.com/movies/2017/07/31/shia-labeouf-borg-mcenroe-toronto-film-festival/ Shia LaBeouf tennis drama ‘Borg/McEnroe’ to open Toronto Film Festival]'' In: Entertainment Weekly, 31. Juli 2017.</ref> und kam am 22. September 2017 in die Kinos im Vereinigten Königreich. Im September 2017 erfolgte zudem eine Vorstellung des Films beim [[Festival Internacional de Cine de San Sebastián|San Sebastián International Film Festival]].<ref>''[https://sansebastianfestival.com/2017/sections_and_films/pearls/8/in Pearls]'' In: sansebastianfestival.com. Abgerufen am 18. September 2017.</ref> Ende September 2017 eröffnete der Film in Anwesenheit von [[Roger Federer]] das [[Zurich Film Festival]] eröffnen.<ref>https://zff.com/de/festival-info/news/2017/1824/borg-mcenroe-eroeffnungsfilm/</ref><ref>http://variety.com/2017/film/global/borg-mcenroe-zurich-film-festival-1202546584/</ref><ref>Urs Bühler: ''[https://www.nzz.ch/zuerich/zuerich-im-film-und-ballfieber-ld.1319140 Wenn «Roger» nach Zürich kommt, kreischen sogar gestandene Herren]'' In. Neue Zürcher Zeitung, 28. September 2017.</ref> Ein Kinostart in Deutschland ist am 12. Oktober 2017 geplant.<ref>''[http://www.insidekino.com/DStarts/DStartplan.htm Starttermine Deutschland]'' In: insidekino.com. Abgerufen am 24. Juli 2017.</ref>
Der Film feierte am 7. September 2017 als Eröffnungsfilm des [[Toronto International Film Festival 2017|Toronto International Film Festivals]] seine internationale Premiere<ref>''[http://ew.com/movies/2017/07/31/shia-labeouf-borg-mcenroe-toronto-film-festival/ Shia LaBeouf tennis drama ‘Borg/McEnroe’ to open Toronto Film Festival]'' In: [[Entertainment Weekly]], 31. Juli 2017.</ref> und kam am 22. September 2017 in die Kinos im Vereinigten Königreich. Im September 2017 erfolgte zudem eine Vorstellung des Films beim [[Festival Internacional de Cine de San Sebastián|San Sebastián International Film Festival]].<ref>''[https://sansebastianfestival.com/2017/sections_and_films/pearls/8/in Pearls]'' In: sansebastianfestival.com. Abgerufen am 18. September 2017.</ref> Ende September 2017 eröffnete der Film in Anwesenheit von [[Roger Federer]] das [[Zurich Film Festival]].<ref>{{Internetquelle |url=https://zff.com/de/festival-info/news/2017/1824/borg-mcenroe-eroeffnungsfilm/ |titel=Duell zweier Legenden: Borg/McEnroe als ZFF-Eröffnungsfilm |datum=2017-09-04 |hrsg=Zurich Film Festival |abruf=2022-02-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://variety.com/2017/film/global/borg-mcenroe-zurich-film-festival-1202546584/ |titel=‘Borg/McEnroe’ to Open the Zurich Film Festival |datum=2017-09-04 |werk=[[Variety]] |abruf=2022-02-21 |sprache=en}}</ref><ref>Urs Bühler: ''[https://www.nzz.ch/zuerich/zuerich-im-film-und-ballfieber-ld.1319140 Wenn «Roger» nach Zürich kommt, kreischen sogar gestandene Herren]'' In. Neue Zürcher Zeitung, 28. September 2017.</ref> Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 19. Oktober 2017.<ref>''[http://www.insidekino.com/DStarts/DStartplan.htm Starttermine Deutschland]'' In: insidekino.com. Abgerufen am 10. Oktober 2017.</ref> Im Oktober und November 2017 wurde der Film im Rahmen des offiziellen Wettbewerbs beim Festa del Cinema di Roma gezeigt<ref>''[http://www.romacinemafest.it/wp-content/uploads/2017/10/RFF12_GUIDA_GUIDE_2017.pdf Festa del Cinema di Roma 12<sup>A</sup> Edizione 2017: Programma]'' In: romacinemafest.it. Abgerufen am 28. Oktober 2017. (PDF; 4,5 MB)</ref> und dort mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.<ref>Ariston Anderson: ''[http://www.hollywoodreporter.com/news/rome-film-fest-borg-mcenroe-wins-people-s-choice-award-1054997 Rome Film Fest: 'Borg vs. McEnroe' Wins People’s Choice Award]'' In: The Hollywood Reporter, 4. November 2017.</ref>


Der Film wird von Nordisk Film in Scandinavia und international von SF Studios vertrieben<ref name="alchetron" /> und wurde in mehr als 150 Länder verkauft.<ref>''[http://sfstudios.se/nyheter/borgmcenroe-opens-toronto-international-film-festival/ Borg/McEnroe opens Toronto International Film Festival]'' In: sfstudios.se. Abgerufen am 8. August 2017.</ref>
Der Film wird von Nordisk Film in Scandinavia und international von SF Studios vertrieben, wurde in mehr als 150 Länder verkauft<ref>''[http://sfstudios.se/nyheter/borgmcenroe-opens-toronto-international-film-festival/ Borg/McEnroe opens Toronto International Film Festival]'' In: sfstudios.se. Abgerufen am 8. August 2017.</ref> und startete am 13. April 2018 in den US-Kinos.


== Rezeption ==
== Rezeption ==
=== Kritiken und Einspielergebnis ===
[[Datei:Shia LaBeouf at TIFF 2017 (36949725591) (cropped).jpg|mini|hochkant|[[Shia LaBeouf]] bei der Premiere des Films beim [[Toronto International Film Festival 2017]]]]
[[Datei:Shia LaBeouf at TIFF 2017 (36949725591) (cropped).jpg|mini|hochkant|[[Shia LaBeouf]] bei der Premiere des Films beim [[Toronto International Film Festival 2017]]]]
Peter Debruge von ''[[Variety]]'' meint, auch wenn Tennisspielen nicht die beste Nutzung von [[Shia LaBeouf]]s Talenten sein mag, sei er, der selbst abseits der Leinwand eine umstrittene Person ist, in seiner Rolle fantastisch.<ref>http://variety.com/2017/film/reviews/borg-mcenroe-review-shia-labeouf-1202550841/</ref> Auch Peter Bradshaw von ''The Guardian'' glaubt, LaBeouf sei nicht nur eine gute Besetzung für diese Rolle, sondern auch die einzig mögliche, weil er McEnroes Aufbrodeln und dessen Erregung im Falle eines Sieges glaubhaft genug darstellen kann.<ref>https://www.theguardian.com/film/2017/sep/07/borg-mcenroe-review-shia-labeouf-tennis-wimbledon-toronto-tiff-2017</ref>
Der Film erhielt von 84 Prozent der Kritiker bei [[Rotten Tomatoes]] eine eher positive Bewertung (von insgesamt 147 Kritikern).<ref>{{Rotten Tomatoes|borg_vs_mcenroe|Borg Vs. McEnroe|Abruf=2022-02-23}}</ref> So meint Peter Debruge von ''[[Variety]]'', auch wenn Tennisspielen nicht die beste Nutzung von [[Shia LaBeouf]]s Talenten sein mag, sei er, der selbst abseits der Leinwand eine umstrittene Person ist, in seiner Rolle fantastisch.<ref>{{Internetquelle |url=http://variety.com/2017/film/reviews/borg-mcenroe-review-shia-labeouf-1202550841/ |titel=Film Review: Shia LaBeouf in ‘Borg Vs. McEnroe’ |autor=Petr Debruge |datum=2017-09-07 |werk=Variety |abruf=2022-02-21 |sprache=en}}</ref> Auch [[Peter Bradshaw]] von ''The Guardian'' glaubt, LaBeouf sei nicht nur eine gute Besetzung für diese Rolle, sondern auch die einzig mögliche, weil er McEnroes Aufbrodeln und dessen Erregung im Falle eines Sieges glaubhaft genug darstellen kann.<ref>Peter Bradshaw: ''[https://www.theguardian.com/film/2017/sep/07/borg-mcenroe-review-shia-labeouf-tennis-wimbledon-toronto-tiff-2017 Borg/McEnroe review – needle-free account of celebrated on-court duel never breaks a sweat.]'' In: The Guardian, 7. September 2017.</ref> Urs Bühler von der ''[[Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung]]'' sagt, auch wenn LaBeouf auf den ersten Blick nicht die nächstliegende Besetzung sei, gehe er dann aber auf in der ihm vertrauten Rolle des [[Enfant terrible]]: „Einige Ticks seines Landsmanns auf und neben dem Platz adaptiert er erstaunlich präzis.“<ref>Urs Bühler: ''[https://www.nzz.ch/feuilleton/borgmcenroe-ein-sportduell-als-spiegel-der-seelen-ld.1321101 «Borg/McEnroe» – Ein Sportduell als Spiegel der Seelen.]'' In: Neue Zürcher Zeitung, 11. Oktober 2017.</ref>


Fionnuala Halligan von ''Screen International'' sagt hingegen, der Film sei dank einer faszinierenden Darstellung des Doppelgängers [[Sverrir Gudnason]] mehr Borg als McEnroe.<ref>https://www.screendaily.com/reviews/borg/mcenroe-toronto-review/5122100.article</ref>
Fionnuala Halligan von ''Screen International'' sagt hingegen, der Film sei dank einer faszinierenden Darstellung des Doppelgängers [[Sverrir Gudnason]] mehr Borg als McEnroe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.screendaily.com/reviews/borg/mcenroe-toronto-review/5122100.article |titel='Borg/McEnroe': Toronto Review |datum=2017-09-08 |werk=Screen Daily |autor=Fionnuala Halligan |abruf=2022-02-21 |sprache=en}}</ref>


Dominik Kamalzadeh von ''[[derStandard.at]]'' sagt, die Sportlerpsychokiste sei reich an Klischees, halte einen aber zumindest mit lustigen Frisuren und farbigen Details wie Retroschweißbändern so lange bei Laune, bis der Film im spannenden Finish endlich auch Tennis zeigt.<ref>https://derstandard.at/2000063815001/Filmfestival-Toronto-In-jedem-Sieg-steckt-eine-Niederlage</ref>
Dominik Kamalzadeh von ''[[derStandard.at]]'' sagt, die Sportlerpsychokiste sei reich an Klischees, halte einen aber zumindest mit lustigen Frisuren und farbigen Details wie Retroschweißbändern so lange bei Laune, bis der Film im spannenden Finish endlich auch Tennis zeigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://derstandard.at/2000063815001/Filmfestival-Toronto-In-jedem-Sieg-steckt-eine-Niederlage |titel=Filmfestival Toronto: In jedem Sieg steckt eine Niederlage |datum=2017-09-08 |werk=Der Standard |abruf=2022-02-21}}</ref>


Piet Bosse vom ''[[Tennis magazin|tennis MAGAZIN]]'' meint, der Regisseur habe gezielt auf technische Feinheiten im Tennisspiel geachtet und der Film spiele sich in einem sehr zeitgemäßen Ambiente ab: „Sowohl Requisiten, als auch Umgebung versprühen den Charme der Achtziger Jahre.“ Zur Auswahl der Schauspieler sagt Bosse, diese sei äußerst gut gelungen, und Sverrir Gudnason und Shia LaBoeuf wiesen eine große Ähnlichkeit zu den Hauptcharakteren auf. Bosse resümiert, es handele sich um einen stimmigen Spielfilm, dem es gelinge, die Emotionen zu transportieren und zu vermitteln. Der Film sei nicht nur etwas für Tennis-Fans, auch jeder allgemeine Sportfan und Tennis-Laie könne leicht in dieses Drama hineinfinden, so Bosse. Als einziges Manko nennt Bosse in seiner Kritik die deutsche Syncnhronisation: „Die Originalversion variiert sprachlich zwischen [[Schwedische Sprache|Schwedisch]] und [[Englische Sprache|Englisch]], wodurch eine faszinierende Atmosphäre entsteht. Der Rezipient hat quasi das Gefühl, live dabei zu sein.“<ref name="TennismagazinBosse" />
Piet Bosse vom ''[[Tennis magazin|tennis MAGAZIN]]'' meint, der Regisseur habe gezielt auf technische Feinheiten im Tennisspiel geachtet und der Film spiele sich in einem sehr zeitgemäßen Ambiente ab: „Sowohl Requisiten, als auch Umgebung versprühen den Charme der Achtziger Jahre.“ Zur Auswahl der Schauspieler sagt Bosse, diese sei äußerst gut gelungen, und Sverrir Gudnason und Shia LaBeouf wiesen eine große Ähnlichkeit zu den Hauptcharakteren auf. Bosse resümiert, es handele sich um einen stimmigen Spielfilm, dem es gelinge, die Emotionen zu transportieren und zu vermitteln. Der Film sei nicht nur etwas für Tennis-Fans, auch jeder allgemeine Sportfan und Tennis-Laie könne leicht in dieses Drama hineinfinden, so Bosse. Als einziges Manko nennt Bosse in seiner Kritik die deutsche Synchronisation: „Die Originalversion variiert sprachlich zwischen [[Schwedische Sprache|Schwedisch]] und [[Englische Sprache|Englisch]], wodurch eine faszinierende Atmosphäre entsteht. Der Rezipient hat quasi das Gefühl, live dabei zu sein.“<ref name="TennismagazinBosse" />


Patrick Heidmann von [[epd Film]] meint, der Film sei von einer unnötigen Überdramatisierung gekennzeichnet, die die Bedeutung des [[Wimbledon Championships 1980/Herreneinzel|Aufeinandertreffens der beiden Spieler]] zu einer Dimension aufblase, die maßlos wirke. Auch die bombastische Filmmusik unterstreiche dies auf unvorteilhafte Weise. Als das Finale schließlich erreicht werde und der Film sich ganz auf das fünf Sätze dauernde Tennismatch konzentriere, so Heidmann, entwickele er allerdings doch noch eine erstaunlich bezwingende Spannung: „So packend und authentisch hat man diese Sportart tatsächlich noch nie auch nur annähernd auf der Leinwand gesehen, was neben Metz und seinen Darstellern vor allem deren Doubles und der herausragenden Arbeit der beiden Cutter [[Per K. Kirkegaard]] und [[Per Sandholt]] zu verdanken ist.“<ref name="epdfilmHeidmann" />
Patrick Heidmann von [[epd Film]] meint, der Film sei von einer unnötigen Überdramatisierung gekennzeichnet, die die Bedeutung des [[Wimbledon Championships 1980/Herreneinzel|Aufeinandertreffens der beiden Spieler]] zu einer Dimension aufblase, die maßlos wirke. Auch die bombastische Filmmusik unterstreiche dies auf unvorteilhafte Weise. Als das Finale schließlich erreicht werde und der Film sich ganz auf das fünf Sätze dauernde Tennismatch konzentriere, so Heidmann, entwickele er allerdings doch noch eine erstaunlich bezwingende Spannung: „So packend und authentisch hat man diese Sportart tatsächlich noch nie auch nur annähernd auf der Leinwand gesehen, was neben Metz und seinen Darstellern vor allem deren Doubles und der herausragenden Arbeit der beiden Cutter [[Per K. Kirkegaard]] und [[Per Sandholt]] zu verdanken ist.“<ref name="epdfilmHeidmann" />

Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich bislang auf rund 3,4 Millionen US-Dollar.<ref>[http://www.boxofficemojo.com/movies/?id=borgvsmcenroe.htm ''Borg vs. McEnroe''] auf [[Box Office Mojo]], abgerufen am 23. Februar 2022</ref>

=== Auszeichnungen (Auswahl) ===
'''[[Europäischer Filmpreis 2018]]'''
* Nominierung als ''Bester Schauspieler'' ([[Sverrir Gudnason]])
* Nominierung für den Publikumspreis ([[Janus Metz]])<ref>David González: ''[https://www.cineuropa.org/en/newsdetail/363052 Cold War tops European Film Awards nominations.]'' In: [[Cineuropa]].org, 10. November 2018.</ref>

'''Festa del Cinema di Roma 2017'''
* '''Auszeichnung''' mit dem BNL People’s Choice Award<ref>{{Internetquelle |url=http://www.romacinemafest.it/en/news/highlights/highlights-rome-film-fest/2017/11/04/italiano-romaff12-borg-mcenroe-di-janus-metz-pedersen-vince-il-premio-del-pubblico-bnl/ |titel=#RomaFF12 {{!}} “Borg McEnroe” by Janus Metz Pedersen wins the “BNL People’s Choice Award” |datum=2017-11-04 |werk=Rome Film Fest |abruf=2022-02-21 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171111004011/http://www.romacinemafest.it/en/news/highlights/highlights-rome-film-fest/2017/11/04/italiano-romaff12-borg-mcenroe-di-janus-metz-pedersen-vince-il-premio-del-pubblico-bnl/ |archiv-datum=2017-11-11}}</ref>

'''[[Guldbagge]]n 2018'''
* Nominierung als ''[[Guldbagge/Bester Film|Bester Film]]'' ([[Jon Nohrstedt]] und [[Fredrik Wikström Nicastro]])
* Nominierung für die ''[[Guldbagge/Beste Regie|Beste Regie]]'' (Janus Metz)
* Nominierung als ''[[Guldbagge/Bester Hauptdarsteller|Bester Hauptdarsteller]]'' (Sverrir Gudnason)
* Nominierung als ''[[Guldbagge/Bester Nebendarsteller|Bester Nebendarsteller]]'' ([[Shia LaBeouf]])
* Nominierung als ''[[Guldbagge/Bester Nebendarsteller|Bester Nebendarsteller]]'' ([[Stellan Skarsgård]])
* Nominierung für das ''Beste Kostümdesign'' ([[Kicki Ilander]])
* Nominierung für die ''Besten Spezialeffekte'' ([[Torbjörn Olsson (Spezialeffektkünstler)|Torbjörn Olsson]] und [[Alex Hansson]])
* Nominierung für den ''Besten Schnitt'' ([[Per Sandholt]] und [[Per K. Kirkegaard]])
* Nominierung für die ''Beste Filmmusik'' ([[Jonas Struck]], [[Jon Ekstrand]] und [[Vladislav Delay]])
* Nominierung für das ''Beste Szenenbild'' ([[Lina Nordqvist]])
* Nominierung für den Publikumspreis<ref>''[http://guldbaggen.se/2017-ars-guldbaggenomineringar/ 2017 års nomineringar]'' [[Guldbagge]], 4. Januar 2018, abgerufen am 23. Februar 2022</ref>

'''National Film Awards UK 2018'''
* Nominierung als ''Bester internationaler Film''
* Nominierung als ''Bestes Filmdrama''
* Nominierung als ''Bester Actionfilm''<ref>''[http://www.nationalfilmawards.org/nominations-for-2018-national-film-awards-uk-announced/ Nominations For 2018 National Film Awards UK Announced]'' In: nationalfilmawards.org, 15. Januar 2018.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
* {{IMDb|tt5727282}}
* {{IMDb|tt5727282}}
* {{Synchronkartei|film|38681}}
* ''[https://www.tiff.net/tiff/film.html?v=borgmcenroe Borg/McEnroe]'' im Programm des [[Toronto International Film Festival 2017|Toronto International Film Festivals]] (englisch)
* ''[https://www.tiff.net/tiff/film.html?v=borgmcenroe Borg/McEnroe]'' im Programm des [[Toronto International Film Festival 2017|Toronto International Film Festivals]] (englisch)
* [https://zff.com/de/archiv/15595/ ''Borg/McEnroe''] im Programm des [[Zurich Film Festival]]s


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Finnischer Film]]
[[Kategorie:Finnischer Film]]
[[Kategorie:Schwedischer Film]]
[[Kategorie:Schwedischer Film]]
[[Kategorie:Filmbiografie]]
[[Kategorie:Filmbiografie über Sportler]]
[[Kategorie:Sportfilm]]
[[Kategorie:Independentfilm]]
[[Kategorie:Tennisfilm]]

Aktuelle Version vom 8. Januar 2023, 08:05 Uhr

Borg/McEnroe (im deutschen Untertitel auch Duell zweier Gladiatoren) ist eine Filmbiografie von Janus Metz, die am 7. September 2017 als Eröffnungsfilm des Toronto International Film Festivals ihre internationale Premiere feierte. Der Film hat die Rivalität der Tennisspieler Björn Borg und John McEnroe zum Gegenstand und zeigt ein Aufeinandertreffen bei den Wimbledon Championships im Jahr 1980 im Finale des Herreneinzels.

Handlung

Der 24-jährige Schwede Björn Borg ist im Jahr 1980 die Nummer eins der Männer in der Tennis-Weltrangliste und viermaliger Sieger der Wimbledon Championships, mit dem 5. Titel würde er etwas erreichen, das bis dahin kein anderer Tennisspieler geschafft hat. Von seiner langen Karriere gezeichnet fühlt er sich ausgebrannt und müde, doch eines der wichtigsten Spiele seines Lebens muss er noch bestreiten. Borg soll in einem von der Welt mit Spannung erwarteten Finalspiel in Wimbledon gegen den 20-jährigen John McEnroe antreten. Der exzentrische Newcomer aus den USA ist genauso hitzköpfig wie er selbst, was sie in gewisser Weise verbindet. Borg bereitet sich mit Hilfe seines Trainers Lennart Bergelin auf das Tennisturnier vor. McEnroe hingegen sorgt immer wieder für neue Schlagzeilen, und die Medien stellen in ihrer Berichterstattung über das anstehende Finale im Herreneinzel immer wieder die Rivalität der beiden Tennisspieler in den Vordergrund.

Produktion

Die Dreharbeiten fanden unter anderem im schwedischen Södertälje statt, wo Björn Borg aufwuchs und bereits im Kindesalter Tennis spielte

Stab und Besetzung

Die Planung eines Films über die Tennisspieler Björn Borg und John McEnroe war im Mai 2016 bekannt geworden und dass Janus Metz Regie führen wird und Ronnie Sandahl das Drehbuch schreiben soll. Als Produzenten fungierten Jon Nohrstedt und Fredrik Wikström Nicastro. Die Filmmusik wurde von Jonas Struck, Vladislav Delay, Jon Ekstrand und Carl-Johan Sevedag komponiert. Ende September 2017 veröffentlichten Struck und Delay den Soundtrack zum Film als Download.[3]

Im Mai 2016 wurde bekannt, dass Sverrir Guðnason und Shia LaBeouf die Rollen von Björn Borg und John McEnroe übernehmen werden. Stellan Skarsgård spielt im Film Borgs Trainer Lennart Bergelin. Am 16. August 2016 stießen die Schauspieler Tuva Novotny und Robert Emms zur Crew, die im Film Mariana Simionescu und Vitas Gerulaitis spielen.

Metz zeigt im Film die Tage vor dem Turnier sowie dessen Verlauf, kombiniert mit zahlreichen Rückblenden in die Jugend beider Spieler[4], was der Geschichte einen wunderbaren Tiefgang gebe, so Piet Bosse vom tennis MAGAZIN, und besonders Borgs Lebensweg werde detailgetreu in seinen Schlüsselmomenten, die bis in die Kindheit zurückreichen, dargestellt. In verschiedenen dieser Rückblenden spielt Borgs Sohn Leo ihn als Zwölfjährigen.[5][4]

John McEnroe hatte der Film nicht gefallen, und nachdem er im Vorfeld die fehlende Kontaktaufnahme der Schauspieler kritisiert hatte, empfand er die Geschichte teilweise als falsch und zu dramatisch dargestellt. Björn Borg hingegen fand insgesamt lobende Worte für das Sportdrama, so Piet Bosse, auch wenn die Beziehung zu seinem Trainer Lennart Bergelin laut Borg in einer Konfliktsituation nicht ganz wahrheitsgemäß dargestellt worden sei, denn eine Szene, in der Bergelin den Teenager Borg schlägt, soll in der Realität nie stattgefunden haben.[5]

Dreharbeiten und Veröffentlichung

Die Dreharbeiten wurden im August 2016 begonnen. Gedreht wurde in Göteborg, Stockholm, Prag, London und Monaco. Weitere Aufnahmen entstanden in Borgs Heimatstadt Södertälje bei Stockholm, wo der Tennisspieler aufwuchs und bereits im Kindesalter Tennis spielte. In Prag drehte man im Štvanice-Stadion, das im Film dem Centre Court in Wimbledon als Kulisse diente, wo 1980 das Finale stattgefunden hatte. Die Produktionskosten beliefen sich auf rund 65 Millionen Schwedische Kronen.

Der Film feierte am 7. September 2017 als Eröffnungsfilm des Toronto International Film Festivals seine internationale Premiere[6] und kam am 22. September 2017 in die Kinos im Vereinigten Königreich. Im September 2017 erfolgte zudem eine Vorstellung des Films beim San Sebastián International Film Festival.[7] Ende September 2017 eröffnete der Film in Anwesenheit von Roger Federer das Zurich Film Festival.[8][9][10] Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 19. Oktober 2017.[11] Im Oktober und November 2017 wurde der Film im Rahmen des offiziellen Wettbewerbs beim Festa del Cinema di Roma gezeigt[12] und dort mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.[13]

Der Film wird von Nordisk Film in Scandinavia und international von SF Studios vertrieben, wurde in mehr als 150 Länder verkauft[14] und startete am 13. April 2018 in den US-Kinos.

Rezeption

Kritiken und Einspielergebnis

Shia LaBeouf bei der Premiere des Films beim Toronto International Film Festival 2017

Der Film erhielt von 84 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes eine eher positive Bewertung (von insgesamt 147 Kritikern).[15] So meint Peter Debruge von Variety, auch wenn Tennisspielen nicht die beste Nutzung von Shia LaBeoufs Talenten sein mag, sei er, der selbst abseits der Leinwand eine umstrittene Person ist, in seiner Rolle fantastisch.[16] Auch Peter Bradshaw von The Guardian glaubt, LaBeouf sei nicht nur eine gute Besetzung für diese Rolle, sondern auch die einzig mögliche, weil er McEnroes Aufbrodeln und dessen Erregung im Falle eines Sieges glaubhaft genug darstellen kann.[17] Urs Bühler von der Neuen Zürcher Zeitung sagt, auch wenn LaBeouf auf den ersten Blick nicht die nächstliegende Besetzung sei, gehe er dann aber auf in der ihm vertrauten Rolle des Enfant terrible: „Einige Ticks seines Landsmanns auf und neben dem Platz adaptiert er erstaunlich präzis.“[18]

Fionnuala Halligan von Screen International sagt hingegen, der Film sei dank einer faszinierenden Darstellung des Doppelgängers Sverrir Gudnason mehr Borg als McEnroe.[19]

Dominik Kamalzadeh von derStandard.at sagt, die Sportlerpsychokiste sei reich an Klischees, halte einen aber zumindest mit lustigen Frisuren und farbigen Details wie Retroschweißbändern so lange bei Laune, bis der Film im spannenden Finish endlich auch Tennis zeigt.[20]

Piet Bosse vom tennis MAGAZIN meint, der Regisseur habe gezielt auf technische Feinheiten im Tennisspiel geachtet und der Film spiele sich in einem sehr zeitgemäßen Ambiente ab: „Sowohl Requisiten, als auch Umgebung versprühen den Charme der Achtziger Jahre.“ Zur Auswahl der Schauspieler sagt Bosse, diese sei äußerst gut gelungen, und Sverrir Gudnason und Shia LaBeouf wiesen eine große Ähnlichkeit zu den Hauptcharakteren auf. Bosse resümiert, es handele sich um einen stimmigen Spielfilm, dem es gelinge, die Emotionen zu transportieren und zu vermitteln. Der Film sei nicht nur etwas für Tennis-Fans, auch jeder allgemeine Sportfan und Tennis-Laie könne leicht in dieses Drama hineinfinden, so Bosse. Als einziges Manko nennt Bosse in seiner Kritik die deutsche Synchronisation: „Die Originalversion variiert sprachlich zwischen Schwedisch und Englisch, wodurch eine faszinierende Atmosphäre entsteht. Der Rezipient hat quasi das Gefühl, live dabei zu sein.“[5]

Patrick Heidmann von epd Film meint, der Film sei von einer unnötigen Überdramatisierung gekennzeichnet, die die Bedeutung des Aufeinandertreffens der beiden Spieler zu einer Dimension aufblase, die maßlos wirke. Auch die bombastische Filmmusik unterstreiche dies auf unvorteilhafte Weise. Als das Finale schließlich erreicht werde und der Film sich ganz auf das fünf Sätze dauernde Tennismatch konzentriere, so Heidmann, entwickele er allerdings doch noch eine erstaunlich bezwingende Spannung: „So packend und authentisch hat man diese Sportart tatsächlich noch nie auch nur annähernd auf der Leinwand gesehen, was neben Metz und seinen Darstellern vor allem deren Doubles und der herausragenden Arbeit der beiden Cutter Per K. Kirkegaard und Per Sandholt zu verdanken ist.“[4]

Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich bislang auf rund 3,4 Millionen US-Dollar.[21]

Auszeichnungen (Auswahl)

Europäischer Filmpreis 2018

Festa del Cinema di Roma 2017

  • Auszeichnung mit dem BNL People’s Choice Award[23]

Guldbaggen 2018

National Film Awards UK 2018

  • Nominierung als Bester internationaler Film
  • Nominierung als Bestes Filmdrama
  • Nominierung als Bester Actionfilm[25]
Commons: Borg/McEnroe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Borg/McEnroe. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 171602/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Borg/McEnroe. Jugendmedien­kommission.
  3. ‘Borg McEnroe’ Score Album Released. In: Film Music Reporter. 22. September 2017, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
  4. a b c Patrick Heidmann: Kritik zu Borg/McEnroe – Duell zweier Gladiatoren. In: epd Film, 22. September 2017.
  5. a b c Piet Bosse: Borg McEnroe: Großes Kino mit klitzekleinem Manko In: tennismagazin.de, 29. September 2017.
  6. Shia LaBeouf tennis drama ‘Borg/McEnroe’ to open Toronto Film Festival In: Entertainment Weekly, 31. Juli 2017.
  7. Pearls In: sansebastianfestival.com. Abgerufen am 18. September 2017.
  8. Duell zweier Legenden: Borg/McEnroe als ZFF-Eröffnungsfilm. Zurich Film Festival, 4. September 2017, abgerufen am 21. Februar 2022.
  9. ‘Borg/McEnroe’ to Open the Zurich Film Festival. In: Variety. 4. September 2017, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
  10. Urs Bühler: Wenn «Roger» nach Zürich kommt, kreischen sogar gestandene Herren In. Neue Zürcher Zeitung, 28. September 2017.
  11. Starttermine Deutschland In: insidekino.com. Abgerufen am 10. Oktober 2017.
  12. Festa del Cinema di Roma 12A Edizione 2017: Programma In: romacinemafest.it. Abgerufen am 28. Oktober 2017. (PDF; 4,5 MB)
  13. Ariston Anderson: Rome Film Fest: 'Borg vs. McEnroe' Wins People’s Choice Award In: The Hollywood Reporter, 4. November 2017.
  14. Borg/McEnroe opens Toronto International Film Festival In: sfstudios.se. Abgerufen am 8. August 2017.
  15. Borg Vs. McEnroe. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 23. Februar 2022 (englisch).
  16. Petr Debruge: Film Review: Shia LaBeouf in ‘Borg Vs. McEnroe’. In: Variety. 7. September 2017, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
  17. Peter Bradshaw: Borg/McEnroe review – needle-free account of celebrated on-court duel never breaks a sweat. In: The Guardian, 7. September 2017.
  18. Urs Bühler: «Borg/McEnroe» – Ein Sportduell als Spiegel der Seelen. In: Neue Zürcher Zeitung, 11. Oktober 2017.
  19. Fionnuala Halligan: 'Borg/McEnroe': Toronto Review. In: Screen Daily. 8. September 2017, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
  20. Filmfestival Toronto: In jedem Sieg steckt eine Niederlage. In: Der Standard. 8. September 2017, abgerufen am 21. Februar 2022.
  21. Borg vs. McEnroe auf Box Office Mojo, abgerufen am 23. Februar 2022
  22. David González: Cold War tops European Film Awards nominations. In: Cineuropa.org, 10. November 2018.
  23. #RomaFF12 | “Borg McEnroe” by Janus Metz Pedersen wins the “BNL People’s Choice Award”. In: Rome Film Fest. 4. November 2017, archiviert vom Original am 11. November 2017; abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
  24. 2017 års nomineringar Guldbagge, 4. Januar 2018, abgerufen am 23. Februar 2022
  25. Nominations For 2018 National Film Awards UK Announced In: nationalfilmawards.org, 15. Januar 2018.