„Anne-Marie Im Hof-Piguet“ – Versionsunterschied

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* [http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Fluechtlingshelferin-AnneMarie-Im-HofPiguet-gestorben/story/20608189 ''Flüchtlingshelferin Anne-Marie Im Hof-Piguet gestorben''], Tages-Anzeiger, 24. Dezember 2010
* [http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Fluechtlingshelferin-AnneMarie-Im-HofPiguet-gestorben/story/20608189 ''Flüchtlingshelferin Anne-Marie Im Hof-Piguet gestorben''], Tages-Anzeiger, 24. Dezember 2010
* [http://www.videoportal.sf.tv/video?id=91cc6e02-ada8-458d-9aa0-21e69ee6e76a Anne-Marie Im Hof-Piguet im Gesprach mit] [[Kurt Aeschbacher]], Sendung vom 10. November 2005
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* [http://www.refuges.info/point/1291/cabane-non-gardee/jura/hotel-de-l-italie/ Waldarbeiter Hütte ''Hotel de l'Italie'' am Mont [[Risoux]]: Fluchttreffpunkt auf der Schweizer Seite]
* [http://www.refuges.info/point/1291/cabane-non-gardee/jura/hotel-de-l-italie/ Waldarbeiter Hütte ''Hotel de l'Italie'' am Mont [[Risoux]]: Fluchttreffpunkt auf der Schweizer Seite]
* [http://jeanmichel.guyon.free.fr/monsite/histoire/e2m/victoria_cordier.htm Victoria Cordier: Résistanceangehörige und Passeuse]
* [http://jeanmichel.guyon.free.fr/monsite/histoire/e2m/victoria_cordier.htm Victoria Cordier: Résistanceangehörige und Passeuse]

Version vom 19. Mai 2014, 21:49 Uhr

Anne-Marie Im Hof-Piguet (* 12. April 1916 in Martigny; † 18. Dezember 2010 in Bern) war eine Schweizer Fluchthelferin und Menschenrechtlerin.

Leben

Anne-Marie Im Hof-Piguet wuchs im Vallée de Joux auf[1]. Sie schloss 1940 ihr Studium der Geschichte an der Universität Lausanne mit dem Lizenziat ab. In den Jahren 1942–1944 arbeitete sie für die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes im Château de Bellevue in Montluel und im Château de la Hille[2] bei Toulouse.

Als die Nationalsozialisten auch den Süden Frankreichs besetzten, rettete Im Hof-Piguet zwölf jüdische Kinder und Erwachsene, indem sie half, sie illegal über die Grenze in die Schweiz zu bringen. Der Fluchtweg führte von La Hille über Toulouse, Lyon, Kinderkolonie Montluel, Champagnole (wo die Passeusen Victoria Cordier und ihre Schwester Madeleine wohnten) nach Chappelle-des-Bois. Von Chapelle-des-Bois, wo die Mutter der Résistanceangehörigen Victoria Cordier wohnte, über den in den Fels gehauenen Pfad Gy de l'Echelle am Mont Risoux bis zum Treffpunkt auf der Schweizer Seite in der Waldarbeiterhütte Hôtel d'Italie. Dort wurden die jüdischen Flüchtlinge von Im Hof-Piguets Vater, dem Forstinspektor Henri-Joseph Piguet, abgeholt. Ihre Mutter begleitete die Flüchtlinge nach Zürich zum Flüchtlingspfarrer Vogt[3].

Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie als Lehrerin in den Kantonen Waadt und Basel-Stadt tätig. 1947 heiratete sie den Historiker Ulrich Im Hof, gründete eine Familie und arbeitete als Lehrerin in Bern.

1959 war sie Mitbegründerin von Swisscontact. 1985 veröffentlichte sie ihre Memoiren, wo sie ihre Erlebnisse als Rotkreuzhelferin beschrieb. Mit dem Preisgeld des Doron-Preises von 1998 lancierte sie die Akademie der Menschenrechte als Bildungs- und Begegnungszentrum.

Ihr Nachlass befindet sich im Archiv für Zeitgeschichte in Zürich.[4]

Ehrungen

Veröffentlichungen

  • La filière en France occupée 1942–1944. Editions de la Thièle, Yverdons-les-Bains 1985, ISBN 2-8283-0019-6. Deutsche Übersetzung: Fluchtweg durch die Hintertür: Eine Rotkreuz-Helferin im besetzten Frankreich 1942–1944. Im Waldgut, Frauenfeld 1987, ISBN 3-7294-0045-2.
  • Sebastian Steiger: Die Kinder von Schloss La Hille. Brunnen-Verlag, Basel 1992, ISBN 978-3-7655-1540-8.
  • L’Académie des Droits de l’Homme: Un project en devenir. Editions du Tricorne, Genf 2005, ISBN 2-8293-0278-8. Deutsche Übersetzung: Die Akademie: Unterwegs zu einer Akademie der Menschenrechte – ein Lebensbericht. Sandkorn, Basel 2005, ISBN 3-9521036-1-6.

Literatur

  • Ina Boesch. Grenzfälle: Von Flucht und Hilfe: Fünf Geschichten aus Europa. Zürich: Limmat-Verlag, 2008.
  • Helena Kanyar Becker (Hrsg.). Vergessene Frauen: Humanitäre Kinderhilfe und offizielle Flüchtlingspolitik 1917–1948. Basel: Schwabe-Verlag, 2010.
  • Victoria Cordier: Ce que je n'oublierai jamais. Journal d'une résistante comtoise. Editions du Belvédère, Pontarlier Fleurier 2011, ISBN 978-2884191289.
  • Patrick Cabanel: Histoire des Justes en France. Armand Colin, 2012 , ISBN 978-2-200-35044-4 (unter anderen Victoria und Madeleine Cordier)
  • Serge Nessi: Die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1942–1945 und die Rolle des Arztes Hugo Oltramare. Vorwort von Cornelio Sommaruga. Karolinger Verlag, Wien/Leipzig 2013, ISBN 978-3-85418-147-7 (Originalausgabe französisch: Éditions Slatkine, Genève 2011, ISBN 978-2-8321-0458-3).

Filme

Koordinaten: 46° 34′ N, 6° 7′ O; CH1903: 499004 / 157744

Einzelnachweise

  1. Waldgut-Verlag
  2. Die Kinder vom Schloss La Hille (1941-1945)
  3. Sebastian Steiger: Die Kinder von Schloss La Hille
  4. Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich: Nachlass Anne-Marie Im Hof-Piguet