„Abramovit“ – Versionsunterschied

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'''Abramovit''' ist ein sehr selten vorkommendes [[Mineral]] aus der Mineralklasse der [[Sulfide]] und [[Sulfosalze]]. Er kristallisiert im [[Triklines Kristallsystem|triklinen Kristallsystem]] mit der chemischen Zusammensetzung Pb<sub>2</sub>SnInBiS<sub>7</sub> und bildet blätterig-plättchenförmige, gestreckte Kristalle bis 1 × 0,2 mm Größe.
'''Abramovit''' ist ein sehr selten vorkommendes [[Mineral]] aus der Mineralklasse der [[Sulfide]] und [[Sulfosalze]]. Er kristallisiert im [[Triklines Kristallsystem|triklinen Kristallsystem]] mit der chemischen Zusammensetzung Pb<sub>2</sub>SnInBiS<sub>7</sub><ref name="IMA-Liste" /> und bildet blätterig-plättchenförmige, gestreckte Kristalle bis 1 × 0,2 mm Größe.


== Etymologie und Geschichte ==
== Etymologie und Geschichte ==
Das Mineral wurde erstmals 2007 von M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova und T. I. Golovanova in der [[Typlokalität]], dem [[Kudriavy]]-Vulkan auf der Kurilen-Insel [[Iturup]] gefunden und nach dem [[Russland|russischen]] Mineralogen [[Dmitri Wadimowitsch Abramow]] (* 1963) benannt.
Das Mineral wurde erstmals 2007 von M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova und T. I. Golovanova in der [[Typlokalität]], dem [[Kudriavy]]-Vulkan auf der Kurilen-Insel [[Iturup]] gefunden und nach dem [[Russland|russischen]] Mineralogen [[Dmitri Wadimowitsch Abramow]] (* 1963) benannt.


Das [[Typmaterial]] von Abramovit wird im mineralogischen [[Alexander Jewgenjewitsch Fersman|Fersman]]-Museum der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] in Moskau aufbewahrt.<ref name="Datenblatt" />
Das [[Typmaterial]] von Abramovit wird im mineralogischen [[Alexander Jewgenjewitsch Fersman|Fersman]]-Museum der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] in Moskau aufbewahrt.<ref name="Handbookofmineralogy" />


== Klassifikation ==
== Klassifikation ==
Da der Abramovit erst 2006 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der seit 1977 veralteten [[Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)|8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz]] noch nicht verzeichnet. Einzig im ''Lapis-Mineralienverzeichnis'' nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von [[Karl Hugo Strunz]] richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. ''II/C.17-90''. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort der Abteilung „Sulfide mit Metall&nbsp;:&nbsp;S,Se,Te&nbsp;≈&nbsp;1&nbsp;:&nbsp;1“, wo Abramovit zusammen mit [[Coirait]], [[Franckeit]], [[Herzenbergit]], [[Kylindrit]], [[Lévyclaudit]], [[Merelaniit]], [[Mohit (Mineral)|Mohit]], [[Stistait]], [[Suredait]], [[Teallit]] und [[Znamenskyit]] eine eigenständige, aber unbenannte Gruppe bildet (Stand 2018).<ref name="Lapis" />
Da der Abramovit erst 2006 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der seit 1977 veralteten [[Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)|8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz]] noch nicht verzeichnet. Einzig im ''Lapis-Mineralienverzeichnis'' nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von [[Karl Hugo Strunz]] richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. ''II/C.17-90''. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort der Abteilung „Sulfide mit Metall&nbsp;:&nbsp;S,Se,Te&nbsp;≈&nbsp;1&nbsp;:&nbsp;1“, wo Abramovit zusammen mit [[Coirait]], [[Franckeit]], [[Herzenbergit]], [[Kylindrit]], [[Lévyclaudit]], [[Merelaniit]], [[Mohit (Mineral)|Mohit]], [[Stistait]], [[Suredait]], [[Teallit]] und [[Znamenskyit]] eine eigenständige, aber unbenannte Gruppe bildet (Stand 2018).<ref name="Lapis" />


Die seit 2001 gültige und von der [[International Mineralogical Association]] (IMA) bis 2009 aktualisierte<ref name="IMA-Liste-2009" /> [[Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)#F. Mit SnS- und PbS-Archetyp-Struktureinheiten|9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik]] ordnet den Abramovit dagegen in die Abteilung der „Sulfosalze mit SnS als Vorbild“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit SnS- und PbS-Archetyp-Struktureinheiten“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Kylindrit und Lévyclaudit die „Kylindritgruppe“ mit der System-Nr. ''2.HF.25a'' bildet.
Die von der [[International Mineralogical Association]] (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte<ref name="IMA-Liste-2009" /> [[Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)#Gruppe 2.HF|9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik]] ordnet den Abramovit dagegen in die Abteilung der „Sulfosalze mit SnS als Vorbild“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit SnS- und PbS-Archetyp-Struktureinheiten“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Kylindrit und Lévyclaudit die „Kylindritgruppe“ mit der System-Nr. ''2.HF.25a'' bildet.


Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche [[Systematik der Minerale nach Dana]] ordnet den Abramovit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfosalze“ ein. Hier ist er zusammen mit Coirait, Franckeit, [[Incait]], Kylindrit und [[Potosíit]] in der „[[Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide#03.01.04 Kylindritgruppe|Kylindritgruppe]]“ mit der System-Nr. ''03.01.04'' innerhalb der Unterabteilung „Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y&nbsp;>&nbsp;4 und der Zusammensetzung (A<sup>+</sup>)<sub>i</sub> (A<sup>2+</sup>)<sub>j</sub> [B<sub>y</sub>C<sub>z</sub>], A&nbsp;=&nbsp;Metalle, B&nbsp;=&nbsp;Halbmetalle, C&nbsp;=&nbsp;Nichtmetalle“ zu finden.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche [[Systematik der Minerale nach Dana]] ordnet den Abramovit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfosalze“ ein. Hier ist er zusammen mit Coirait, Franckeit, [[Incait]], Kylindrit und [[Potosíit]] in der „[[Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide#Gruppe 03.01.04|Kylindritgruppe]]“ mit der System-Nr. ''03.01.04'' innerhalb der Unterabteilung „Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y&nbsp;>&nbsp;4 und der Zusammensetzung (A<sup>+</sup>)<sub>i</sub> (A<sup>2+</sup>)<sub>j</sub> [B<sub>y</sub>C<sub>z</sub>], A&nbsp;=&nbsp;Metalle, B&nbsp;=&nbsp;Halbmetalle, C&nbsp;=&nbsp;Nichtmetalle“ zu finden.


== Kristallstruktur ==
== Kristallstruktur ==
Abramovit kristallisiert triklin in der {{Raumgruppe|P-1|lang}} und den [[Gitterparameter]]n ''a''&nbsp;=&nbsp;23,4&nbsp;[[Ångström (Einheit)|Ångström]], ''b''&nbsp;=&nbsp;5,77&nbsp;Å, ''c''&nbsp;=&nbsp;5,83&nbsp;Å, α&nbsp;=&nbsp;89,1°, β&nbsp;=&nbsp;89,9° und γ&nbsp;=&nbsp;91,5°.
Abramovit kristallisiert triklin in der {{Raumgruppe|P-1|lang}} und den [[Gitterparameter]]n ''a''&nbsp;=&nbsp;23,4&nbsp;[[Ångström (Einheit)|Ångström]], ''b''&nbsp;=&nbsp;5,77&nbsp;Å, ''c''&nbsp;=&nbsp;5,83&nbsp;Å, α&nbsp;=&nbsp;89,1°, β&nbsp;=&nbsp;89,9° und γ&nbsp;=&nbsp;91,5°.<ref name="NewMineralNames" />


== Bildung und Fundorte ==
== Bildung und Fundorte ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur | Autor= M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova, T. I. Golovanova | Titel= Абрамовит Pb<sub>2</sub>SnInBiS<sub>7</sub> – новьій минерал из фумарол вулкана кудрявьій | Sammelwerk= Записки Российского Минералогического Общества (Zapiski Rossiiskogo Mineralogicheskogo Obshchetstva) | Band= 136 | Nummer= 5 | Datum= 2007 | Sprache= ru | Seiten= 45–51 | Online= [http://rruff.info/uploads/ZRMO136_45.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 348 | Abruf= 2019-10-14 | Kommentar= englische Übersetzung und Kurzbeschreibung: ''Abramovite, Pb<sub>2</sub>SnInBiS<sub>7</sub> - the new mineral from fumaroles of Kudryavy Volcano (Kurily Islands)''}}
* {{Literatur | Autor= M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova, T. I. Golovanova | Titel= Абрамовит Pb<sub>2</sub>SnInBiS<sub>7</sub> – новьій минерал из фумарол вулкана кудрявьій | Sammelwerk= Записки Российского Минералогического Общества (Zapiski Rossiiskogo Mineralogicheskogo Obshchetstva) | Band= 136 | Nummer= 5 | Datum= 2007 | Sprache= ru | Seiten= 45–51 | Online= [https://rruff.info/uploads/ZRMO136_45.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 348 | Abruf= 2019-10-14 | Kommentar= englische Übersetzung und Kurzbeschreibung: ''Abramovite, Pb<sub>2</sub>SnInBiS<sub>7</sub> - the new mineral from fumaroles of Kudryavy Volcano (Kurily Islands)''}}
* {{Literatur | Autor= T. Scott Ercit, Paula C. Piilonen, Glenn Poirier, Kimberly T. Tait | Titel= New Mineral Names | Sammelwerk= American Mineralogist | Band= 94 | Nummer= | Datum= 2009 | Sprache= en | Seiten= 1075–1083 | Online= [http://rruff.info/uploads/AM94_1075.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 630 | Abruf= 2019-10-14 | Kommentar= Abramovite S. 1075}}
* {{Literatur | Autor= T. Scott Ercit, Paula C. Piilonen, Glenn Poirier, Kimberly T. Tait | Titel= New Mineral Names | Sammelwerk= American Mineralogist | Band= 94 | Nummer= | Datum= 2009 | Sprache= en | Seiten= 1075–1083 | Online= [https://rruff.info/uploads/AM94_1075.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 630 | Abruf= 2019-10-14 | Kommentar= Abramovite S. 1075}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Abramovite}}
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* [[Mineralienatlas: Abramovit]]
* {{Mineralienatlas | ID= Abramovit | Abruf= 2022-09-10}}
* {{Internetquelle | url= https://www.mindat.org/min-29261.html | titel= Abramovite | werk= mindat.org | hrsg= Hudson Institute of Mineralogy | abruf= 2019-10-14 | sprache= en}}
* {{Internetquelle | url= https://www.mindat.org/min-29261.html | titel= Abramovite | werk= mindat.org | hrsg= Hudson Institute of Mineralogy | abruf= 2019-10-14 | sprache= en}}
* {{Internetquelle | url= http://rruff.info/abramovite/ | titel= Abramovite search results | werk= rruff.info | hrsg= Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF) | abruf= 2019-10-14 | sprache= en}}
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
<references>
<ref name="Datenblatt">
{{Literatur | Hrsg= John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols | Titel= Abramovite | Sammelwerk= Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America | Datum= 2001 | Sprache= en | Online= [http://www.handbookofmineralogy.org/pdfs/abramovite.pdf handbookofmineralogy.org] | Format= PDF | KBytes= 89 | Abruf= 2019-10-14}}
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<ref name="Fundorte">
<ref name="Fundorte">
Fundortliste für Abramovit beim [https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralDataShow?mineralid=4351&sections=12 Mineralienatlas] und bei [https://www.mindat.org/min-29261.html#autoanchor19 Mindat]
Fundortliste für Abramovit beim [https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralDataShow?mineralid=4351&sections=12 Mineralienatlas] (deutsch) und bei [https://www.mindat.org/min-29261.html#autoanchor19 Mindat] (englisch), abgerufen am 10. September 2022.
</ref>
<ref name="Handbookofmineralogy">
{{Literatur | Hrsg= John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols | Titel= Abramovite | Sammelwerk= Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America | Datum= 2001 | Sprache= en | Online= [https://www.handbookofmineralogy.org/pdfs/abramovite.pdf handbookofmineralogy.org] | Format= PDF | KBytes= 128 | Abruf= 2022-09-10}}
</ref>
<ref name="IMA-Liste">
{{Internetquelle | autor= Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere | url= http://cnmnc.main.jp/IMA_Master_List_%282022-07%29.pdf | titel= The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2022 | werk= cnmnc.main.jp | hrsg= IMA/CNMNC, Marco Pasero | datum= 2022-07 | abruf= 2022-09-10 | format= PDF; 3,7 MB | sprache= en}}
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</ref>
<ref name="IMA-Liste-2009">
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{{Internetquelle | autor= Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols | url= http://cnmnc.main.jp/IMA2009-01%20UPDATE%20160309.pdf | titel= IMA/CNMNC List of Minerals 2009 | werk= cnmnc.main.jp | hrsg= IMA/CNMNC | datum= 2009-01 | abruf= 2019-10-14 | format= PDF 1703 kB | sprache= en}}
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<ref name="IMA-Liste-2019-09">
{{Internetquelle | autor= Malcolm Back, William D. Birch, Michel Blondieau und andere | url= http://cnmnc.main.jp/IMA_Master_List_%282019-09%29.pdf | titel= The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: September 2019 | werk= cnmnc.main.jp | hrsg= IMA/CNMNC, Marco Pasero | datum= 2019-09 | abruf= 2019-10-14 | format= PDF 2672 kB | sprache= en}}
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{{Literatur | Autor= T. Scott Ercit, Paula C. Piilonen, Glenn Poirier, Kimberly T. Tait | Titel= New Mineral Names | Sammelwerk= American Mineralogist | Band= 94 | Nummer= | Datum= 2009 | Sprache= en | Seiten= 1075–1083 | Online= [https://rruff.info/uploads/AM94_1075.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 630 | Abruf= 2022-09-10}}
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</references>
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Version vom 10. September 2022, 22:51 Uhr

Abramovit
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

IMA 2006-016[1]

Chemische Formel Pb2SnInBiS7[1]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (9. Aufl.)
Dana

2.HF.25a
03.01.04.05
Kristallographische Daten
Kristallsystem triklin
Kristallklasse; Symbol triklin-pinakoidal; 1
Raumgruppe P1 (Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2
Gitterparameter a = 23,4(3) Å; b = 5,77(2) Å; c = 5,83(1) Å
α = 89,1(5)°; β = 89,9(7)°; γ = 91,5(7)°[3]
Häufige Kristallflächen pseudohexagonal, pseudotetragonal
Zwillingsbildung lamellar nach {100}[2]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte nicht definiert
Dichte (g/cm3) nicht definiert
Spaltbarkeit vollkommen nach {100}[2]
Farbe silbergrau
Strichfarbe schwarz
Transparenz opak
Glanz Metallglanz

Abramovit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Er kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2SnInBiS7[1] und bildet blätterig-plättchenförmige, gestreckte Kristalle bis 1 × 0,2 mm Größe.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 2007 von M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova und T. I. Golovanova in der Typlokalität, dem Kudriavy-Vulkan auf der Kurilen-Insel Iturup gefunden und nach dem russischen Mineralogen Dmitri Wadimowitsch Abramow (* 1963) benannt.

Das Typmaterial von Abramovit wird im mineralogischen Fersman-Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau aufbewahrt.[2]

Klassifikation

Da der Abramovit erst 2006 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der seit 1977 veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet. Einzig im Lapis-Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. II/C.17-90. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort der Abteilung „Sulfide mit Metall : S,Se,Te ≈ 1 : 1“, wo Abramovit zusammen mit Coirait, Franckeit, Herzenbergit, Kylindrit, Lévyclaudit, Merelaniit, Mohit, Stistait, Suredait, Teallit und Znamenskyit eine eigenständige, aber unbenannte Gruppe bildet (Stand 2018).[4]

Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[5] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Abramovit dagegen in die Abteilung der „Sulfosalze mit SnS als Vorbild“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit SnS- und PbS-Archetyp-Struktureinheiten“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Kylindrit und Lévyclaudit die „Kylindritgruppe“ mit der System-Nr. 2.HF.25a bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Abramovit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfosalze“ ein. Hier ist er zusammen mit Coirait, Franckeit, Incait, Kylindrit und Potosíit in der „Kylindritgruppe“ mit der System-Nr. 03.01.04 innerhalb der Unterabteilung „Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y > 4 und der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“ zu finden.

Kristallstruktur

Abramovit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 (Raumgruppen-Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2 und den Gitterparametern a = 23,4 Ångström, b = 5,77 Å, c = 5,83 Å, α = 89,1°, β = 89,9° und γ = 91,5°.[3]

Bildung und Fundorte

Abramovit bildet sich in einer Fumarolen-Zone mit heißen vulkanischen Gasen bei ca. 600–650 °C. Bislang sind Funde nur aus der Typlokalität Kudriavy bekannt.[6]

Am Kraterrand dieses Vulkans wurden auch andere seltene Minerale, unter anderem das einzig bekannte Rhenium-Mineral Rheniit gefunden.[7]

Literatur

  • M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova, T. I. Golovanova: Абрамовит Pb2SnInBiS7новьій минерал из фумарол вулкана кудрявьій. In: Записки Российского Минералогического Общества (Zapiski Rossiiskogo Mineralogicheskogo Obshchetstva). Band 136, Nr. 5, 2007, S. 45–51 (russisch, rruff.info [PDF; 348 kB; abgerufen am 14. Oktober 2019] englische Übersetzung und Kurzbeschreibung: Abramovite, Pb2SnInBiS7 - the new mineral from fumaroles of Kudryavy Volcano (Kurily Islands)).
  • T. Scott Ercit, Paula C. Piilonen, Glenn Poirier, Kimberly T. Tait: New Mineral Names. In: American Mineralogist. Band 94, 2009, S. 1075–1083 (englisch, rruff.info [PDF; 630 kB; abgerufen am 14. Oktober 2019] Abramovite S. 1075).
Commons: Abramovite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2022. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2022, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  2. a b c Abramovite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 128 kB; abgerufen am 10. September 2022]).
  3. a b T. Scott Ercit, Paula C. Piilonen, Glenn Poirier, Kimberly T. Tait: New Mineral Names. In: American Mineralogist. Band 94, 2009, S. 1075–1083 (englisch, rruff.info [PDF; 630 kB; abgerufen am 10. September 2022]).
  4. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
  5. Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols: IMA/CNMNC List of Minerals 2009. (PDF 1703 kB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Januar 2009, abgerufen am 14. Oktober 2019 (englisch).
  6. Fundortliste für Abramovit beim Mineralienatlas (deutsch) und bei Mindat (englisch), abgerufen am 10. September 2022.
  7. Rheniite. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 14. Oktober 2019 (englisch).