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== Hintergründe ==
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Mit ''Abenteuer in Rio'' erfüllte sich Regisseur De Broca einen Kindheitstraum – er realisierte den Film, den er nach eigenen Angaben als Kind immer gerne gesehen hätte. Pate standen bei der Konzeption des Films die Arbeiten des berühmten Comickünstlers [[Hergé]] (''Les aventures de Tintin'', auf deutsch als ''[[Tim und Struppi]]'' bekannt), aber auch die klassischen Abenteuergeschichten von [[Joseph Conrad]], [[Jack London]] und [[Jules Verne]]. ''Abenteuer in Rio'' wurde Mitte der 1960er Jahre nicht nur zu einem Erfolg an der Kinokasse in Europa und den USA ([[Robert F. Kennedy|Robert Kennedy]] soll sich den Film zweimal im Kino angesehen haben), sondern später auch zum Vorbild vieler moderner Abenteuerfilme wie etwa der „[[Indiana Jones]]“-Reihe von [[Steven Spielberg]].
Mit ''Abenteuer in Rio'' erfüllte sich Regisseur De Broca einen Kindheitstraum – er realisierte den Film, den er nach eigenen Angaben als Kind immer gerne gesehen hätte. Pate standen bei der Konzeption des Films die Comicreihe ''[[Tim und Struppi]]'' des Comickünstlers [[Hergé]], aber auch die klassischen Abenteuergeschichten von [[Joseph Conrad]], [[Jack London]] und [[Jules Verne]]. ''Abenteuer in Rio'' wurde Mitte der 1960er Jahre nicht nur zu einem Erfolg an der Kinokasse in Europa und den USA ([[Robert F. Kennedy|Robert Kennedy]] soll sich den Film zweimal im Kino angesehen haben), sondern später auch zum Vorbild vieler moderner Abenteuerfilme wie etwa der „[[Indiana Jones]]“-Reihe von [[Steven Spielberg]].


Drehbuchautorin Ariane Mnouchkine begründete im Jahr der Dreharbeiten zu ''Abenteuer in Rio'' das heute weltbekannte [[Théâtre du Soleil]].
Drehbuchautorin Ariane Mnouchkine begründete im Jahr der Dreharbeiten zu ''Abenteuer in Rio'' das heute weltbekannte [[Théâtre du Soleil]].

Version vom 4. April 2013, 14:16 Uhr

Film
Titel Abenteuer in Rio
Originaltitel L’Homme de Rio
Produktionsland Frankreich, Italien
Originalsprache Französisch
Englisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Philippe de Broca
Drehbuch Philippe de Broca
Daniel Boulanger
Ariane Mnouchkine
Jean-Paul Rappeneau
Produktion Georges Dancigers
Alexandre Mnouchkine
Musik Georges Delerue
Kamera Edmond Séchan
Schnitt Françoise Javet
Besetzung

Abenteuer in Rio (Originaltitel: L’Homme de Rio) ist ein italienisch-französischer Film aus dem Jahr 1964. Regie führte Philippe de Broca. Die Hauptrollen spielten Jean-Paul Belmondo und Françoise Dorléac. Der komödiantische Film schildert, wie ein junger Soldat auf der Suche nach seiner entführten Freundin in Frankreich und Südamerika in haarsträubende Abenteuer verwickelt wird.

Handlung

Der französische Soldat der Luftwaffe Adrien Dufourquet aus Besancon will während seines 8-tägigen Heimaturlaubs seine kapriziöse Braut Agnès Villermosa in Paris besuchen. Kurz vor seiner Ankunft haben Unbekannte aus dem Völkerkundemuseum Musée de l’Homme in Paris eine lateinamerikanische Statuette gestohlen und dabei einen Wachmann ermordet. Professor Catalan, Experte für die untergegangene maltekische Kultur informiert den untersuchenden Kommissar über den Hintergrund der Statuette: Es existieren drei Statuetten, die die Expeditionsteilnehmer De Castro, Villermosa und Catalan im brasilianischen Dschungel gefunden haben. Jeder der Teilnehmer nahm eine der Statuetten an sich. Villermosa starb bereits kurze Zeit nach der Expedition. Seine Tochter Agnès Villermosa weiß, wo sich die Statuette ihres Vaters in Rio befindet. Als Agnès vor den Augen Adriens entführt wird, folgt er ihr nach Rio de Janeiro. In Rio wird Adrien durch den jungen Schuhputzer „Sir Winston“ unterstützt. Agnès kann von Adrien aus einem Hotel befreit werden. Sie finden die Statuette von Agnès' Vater, allerdings nehmen die Gangster sie ihnen ab. Beide machen sich nach Brasília auf, um den Milliardär De Castro zu besuchen. Auf dem Weg dorthin befreien sie Professor Catalan aus den Händen der Gangster. In Brasilia, das sich gerade im Aufbau befindet, treffen sie auf De Castro. Dort stellt sich heraus, dass Catalan Drahtzieher der Morde und Entführungen war. Er ermordet De Castro und entführt Agnès, in die er verliebt ist. Adrien verfolgt sie in eine kleinere Stadt im Amazonasbecken. Von da aus fahren Catalan, seine Bande und Agnès in den Regenwald, um den Schatz zu heben. Die Statutten enthielten nicht nur kleine Zettel, auf denen der Schatzplan gezeichnet war, sondern sie müssen auch in einer Höhle zu einer bestimmten Tageszeit aufgestellt werden. Die in den Statuetten befestigten Edelsteine brechen das Licht und weisen so auf den Eingang zur Schatzkammer hin. Agnès wird von Adrien erneut befreit und Catalan durch von Sprengungen ausgelöste Erderschütterungen in der Schatzhöhle begraben. Die Sprengungen stammen von der Baufirma, die die Transamazônica durch den Regenwald treibt. Adrien schafft es gerade noch rechtzeitig nach Frankreich und zum Zug im Gare de Lyon, der ihn zur Truppe zurückbringt.

Hintergründe

Mit Abenteuer in Rio erfüllte sich Regisseur De Broca einen Kindheitstraum – er realisierte den Film, den er nach eigenen Angaben als Kind immer gerne gesehen hätte. Pate standen bei der Konzeption des Films die Comicreihe Tim und Struppi des Comickünstlers Hergé, aber auch die klassischen Abenteuergeschichten von Joseph Conrad, Jack London und Jules Verne. Abenteuer in Rio wurde Mitte der 1960er Jahre nicht nur zu einem Erfolg an der Kinokasse in Europa und den USA (Robert Kennedy soll sich den Film zweimal im Kino angesehen haben), sondern später auch zum Vorbild vieler moderner Abenteuerfilme wie etwa der „Indiana Jones“-Reihe von Steven Spielberg.

Drehbuchautorin Ariane Mnouchkine begründete im Jahr der Dreharbeiten zu Abenteuer in Rio das heute weltbekannte Théâtre du Soleil.

Für die Musik zum Film zeichnete Georges Delerue verantwortlich, der zu den bekanntesten Filmkomponisten der Welt zählte (Platoon, Die letzte Metro). Seine Werke wurden unter anderem mit dem Oscar und dem César ausgezeichnet. 2006 wurden Auszüge des Soundtracks sowie von Alexandre Desplat nachgespielte Versionen der Filmthemen zu „L’Homme de Rio“ von Universal Music France als CD veröffentlicht. Im März 2009 ist erstmals der komplette Score von Delerue bei Kritzerland Records in einer auf 1000 Stück limitierten Ausgabe auf CD erschienen.

Historisch bemerkenswert sind auch die Szenen, die Brasilia im Stadium der Großbaustelle zeigen.

Kritik

Der film-dienst schrieb: „Ein ironisch gefärbter Abenteuerfilm, der seine Effekte schwungvoll serviert. Ein etwas rauhes, aber herzhaftes Vergnügen.“[1]

Auszeichnungen

Der Film war bei der Oscarverleihung 1965 in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch nominiert, musste sich aber dem US-amerikanischen Kriegsdrama Der große Wolf ruft geschlagen geben. 1964 gewann der Film den New York Film Critics Circle Award als Bester fremdsprachiger Film.

Das Magazin Der Spiegel kürte jene Szene, in der sich Adrien für Agnès ein „rosa Auto mit grünen Sternen“ wünscht und sie es – dank rasantem Schnitt – sofort bekommen, zu einem von hundert außergewöhnlichen Momenten der Filmgeschichte.[2]

Einzelnachweise

  1. Abenteuer in Rio im Lexikon des internationalen Films
  2. Wahre Lügen – 100 Momente aus 100 Jahren Filmgeschichte. In: SPIEGEL SPECIAL 12/1994. Abgerufen am 12. September 2011.