Shorttrack-Weltmeisterschaften 1998

Shorttrack-Weltmeisterschaften 1998
DisziplinShorttrack


AustragungsortAlbert-Schultz-Halle[1]
WettkampfortWien, Österreich
Wettkampfphase20.–22. März 1998

Die Shorttrack-Weltmeisterschaften 1998 fanden vom 20. bis zum 22. März 1998 in der Albert-Schultz-Halle im österreichischen Wien statt. Weltmeister im Mehrkampf wurden die Chinesin Yang Yang (A) und Marc Gagnon aus Kanada, die jeweils mit ihren Staffeln eine zweite Goldmedaille gewannen.

Hintergrund

Die Weltmeisterschaften fanden einen Monat nach den olympischen Shorttrack-Wettkämpfen von Nagano statt. Dort hatten chinesische Athleten zwar in jedem der sechs Rennen eine Medaille, aber keinen einzigen Titel gewonnen. Erfolgreichste Shorttrackerin der Spiele von Nagano war die Südkoreanerin Chun Lee-kyung mit drei Medaillen, darunter zwei goldenen. Chun war zudem seit 1995 amtierende Mehrkampfweltmeisterin. Sie verteidigte ihren Titel gemeinsam mit der Chinesin Yang Yang (A), die punktgleich mit Chun die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 1997 gewonnen hatte. Yang stand nach für sie unbefriedigenden Ergebnissen bei den Olympischen Spielen nach eigener Aussage kurz vor der Entscheidung, ihre Karriere zu beenden, entschied sich aber nach Zuspruch durch einen früheren Trainer doch für die Fortsetzung.[2]

Bei den Männern verteidigte der 18-jährige Südkoreaner Kim Dong-sung seinen 1997 errungenen Weltmeistertitel im Mehrkampf. Kim führte in der Saison 1997/98 auch das World Ranking – den Vorläufer des Shorttrack-Weltcups – an.[3]

Ablauf

Im Rahmen der Shorttrack-WM 1998 wurden Einzelrennen über 500, 1000, 1500 und 3000 Meter (jeweils Frauen und Männer) sowie Staffeln über 3000 Meter (Frauen) und 5000 Meter (Männer) gelaufen. Die Finalteilnehmer auf jeder Einzelstrecke erhielten gemäß ihrer Platzierung Punkte (fünf für den Sieger, drei für den Zweiten, zwei für den Dritten und einen für den Vierten), die zusammengerechnet eine Gesamtwertung ergaben. Die besten Athleten dieser Wertung nach den ersten drei gelaufenen Distanzen qualifizierten sich für das Superfinale über 3000 Meter.

Den Mehrkampftitel bei den Frauen errang Yang Yang (A), die über 1000 und 1500 Meter am schnellsten war, vor Wang Chunlu und Chun Lee-kyung, die jeweils eine Strecke für sich entschieden (Wang die 500 Meter, Chun die 3000 Meter) und punktgleich die Silbermedaille gewannen. In der Staffel setzten sich die Chinesinnen um Yang und Wang mit zwei Sekunden Vorsprung auf das südkoreanische Team durch.

Bei den Männern wurde der Kanadier Marc Gagnon Weltmeister im Mehrkampf. Er entschied wie Yang Yang die 1000 und 1500 Meter für sich. Hinter ihm gewannen der amtierende Europameister Fabio Carta Silber und Titelverteidiger Kim Dong-sung Bronze. Gagnon holte mit der kanadischen Staffel eine zweite Goldmedaille vor den Mannschaften aus Südkorea und China.

Medaillengewinner

Die Erstplatzierten der Einzelstrecken werden von der ISU nicht als Weltmeister geführt, sondern ausschließlich die Sieger der Gesamtwertung (= des Mehrkampfes) und der Staffeln.[4]

Frauen

WettbewerbGoldSilberBronze
SportlerinLeistungSportlerinLeistungSportlerinLeistung
500 MeterChina Volksrepublik Wang Chunlu0:45,087 minKanada Annie Perreault0:45,180 minItalien Marinella Canclini0:45,266 min
1000 MeterChina Volksrepublik Yang Yang (A)1:33,562 minKorea Sud Chun Lee-kyung1:33,584 minKorea Sud Kim Yoon-mi1:34,198 min
1500 MeterChina Volksrepublik Yang Yang (A)2:26,063 minChina Volksrepublik Wang Chunlu2:26,347 minBulgarien Ewgenija Radanowa2:26,501 min
3000 MeterKorea Sud Chun Lee-kyung5:19,340 minChina Volksrepublik Yang Yang (A)5:20,057 minBulgarien Ewgenija Radanowa5:20,387 min
MehrkampfChina Volksrepublik Yang Yang (A)13 PunkteChina Volksrepublik Wang Chunlu8 Punkte
Korea Sud Chun Lee-kyung
3000-Meter-StaffelChina Volksrepublik Volksrepublik China
Wang Chunlu
Yang Yang (A)
Yang Yang (S)
Sun Dandan
Qin Na
4:21,122 minKorea Sud Südkorea
Won Hye-kyung
Chun Lee-kyung
Kim Yoon-mi
An Sang-mi
4:23,135 minVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Sarah Lang
Caroline Hallisey
Amy Peterson
Erin Porter
4:28,251 min

Männer

WettbewerbGoldSilberBronze
SportlerLeistungSportlerLeistungSportlerLeistung
500 MeterChina Volksrepublik Feng Kai0:42,458 minKanada Éric Bédard0:42,675 minChina Volksrepublik Yuan Ye0:42,724 min
1000 MeterKanada Marc Gagnon1:34,117 minJapan Satoru Terao1:34,123 minItalien Fabio Carta1:34,193 min
1500 MeterKanada Marc Gagnon2:16,929 minItalien Fabio Carta2:17,046 minKorea Sud Kim Dong-sung2:17,341 min
3000 MeterKorea Sud Kim Dong-sung5:15,007 minItalien Michele Antonioli5:18,609 minItalien Fabio Carta5:21,546 min
MehrkampfKanada Marc Gagnon10 PunkteItalien Fabio Carta8 PunkteKorea Sud Kim Dong-sung7 Punkte
5000-Meter-StaffelKanada Kanada
Derrick Campbell
Mathieu Turcotte
Marc Gagnon
François Drolet
Éric Bédard
7:01,557 minKorea Sud Südkorea
Kim Dong-sung
Chae Ji-hoon
Lee Jun-hwan
Lee Ho-eung
Kim Sun-tae
7:01,738 minChina Volksrepublik Volksrepublik China
Li Jiajun
Feng Kai
Yuan Ye
An Yulong
7:02,455 min

Medaillenspiegel

PlatzLand
1China Volksrepublik Volksrepublik China2114
2Kanada Kanada22
3Korea Sud Südkorea314
4Italien Italien11
5Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten11
Total45312

Einzelnachweise

  1. Österreichs Team für Short-Track-WM nominiert auf wien.gv.at. 26. Februar 1998, abgerufen am 13. Januar 2022.
  2. Rod Mickleburgh: Chinese speed-skating team tries to get Yang of winning CHANCES DOUBLED / Two women who share the same name seek to dispell Olympic misfortune. In: The Globe and Mail [Toronto, Ontario], 19. März 1998, S. 4. Abgerufen am 13. Januar 2022 via ProQuest.
  3. 1997/98 World Rankings (Memento vom 30. April 1998 im Internet Archive) auf isu.org. Abgerufen am 13. Januar 2022.
  4. World Championships Medalists – Men. (Memento des Originals vom 11. Februar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isu.org In: Short Track Speed Skating Media Guide 2021/22. S. 23. Abgerufen am 7. Januar 2022 auf isu.org.