Preuschdorf

Preuschdorf
Preuschdorf (Frankreich)
Preuschdorf (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Bas-Rhin (67)
ArrondissementHaguenau-Wissembourg
KantonReichshoffen
GemeindeverbandSauer-Pechelbronn
Koordinaten48° 57′ N, 7° 48′ OKoordinaten: 48° 57′ N, 7° 48′ O
Höhe157–446 m
Fläche7,57 km²
Einwohner895 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte118 Einw./km²
Postleitzahl67250
INSEE-Code
Preuschdorf
Simultankirche St. Adelphe

Preuschdorf ist eine französische Gemeinde mit 895 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Preuschdorf ist Mitglied des Gemeindeverbandes Communauté de communes Sauer-Pechelbronn.

Geografie

Die in den Nordvogesen liegende Gemeinde hat einen Anteil am dortigen Naturpark, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord.

Geschichte

Mittelalter

Preuschdorf war ein Lehen des Reiches an die Herren von Lichtenberg.[1] Sie hatten es 1332 teilweise von denen von Ötingen, den Landgrafen im Elsass, gekauft,[2] 1337 den Anteil des Johann Puller (ein Drittel) an dem Dorf.[3] In der Herrschaft Lichtenberg war Preuschdorf dem Amt Wörth zugeordnet,[4] das im 13. Jahrhundert entstanden war. Als 1480 mit Jakob von Lichtenberg das letzte männliche Mitglied des Hauses verstarb, wurde das Erbe zwischen seinen beiden Nichten, Anna und Elisabeth, geteilt. Anna hatte Graf Philipp IV. von Hanau (1514–1590) geheiratet, Elisabeth von Lichtenberg (* 1444; † 1495) Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Wörth – und damit auch Preuschdorf – kamen bei der Teilung zu Zweibrücken-Bitsch.

Neuzeit

1570 kam es zu einem weiteren Erbfall, der das Amt Wörth zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte: Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter als Erbin. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die zweite, nicht bereits durch Hanau-Lichtenberg regierte, Hälfte der ehemaligen Herrschaft Lichtenberg. Philipp V. von Hanau-Lichtenberg führte in den ererbten Gebieten sofort die Reformation durch, die wie sein übriges Herrschaftsgebiet nun lutherisch wurden.

Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kamen das Amt Wörth und Preuschdorf unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel das Erbe – und damit auch Preuschdorf – 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, den Erbprinzen und späteren Landgrafen Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Amt Wörth Bestandteil Frankreichs und in den folgenden Verwaltungsreformen aufgelöst.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072017
Einwohner786810864882875869960891

Literatur

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1652–1653.
Commons: Preuschdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 128, 132.
  2. Eyer, S. 61, 132.
  3. Eyer, S. 65.
  4. Eyer, S. 239.