Outbrain

Outbrain Inc.

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN US69002R1032
Gründung 2006
Sitz New York City, USA
Leitung Yaron Galai, David Kostman (Co-CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 850 (2021)[2]
Umsatz 1.015 Mio. USD (2021)[2]
Branche Online-Marketing
Website www.outbrain.com
Stand: 2021

Outbrain ist ein Onlinemarketing-Unternehmen, das 2006 von Yaron Galai und Ori Lahav gegründet wurde,[3] der Firmensitz befindet sich in New York City.[2] Umsatz generiert das Unternehmen mit Werbe- und Contentfeeds für Publisher. Auf Pay-per-Click-Basis werden die angezeigten Werbemittel und Inhalte monetarisiert.[4]

Produkte und Geschäftsmodell

Outbrain bietet Native Advertising und Content-Empfehlungen insbesondere für redaktionelle Webseiten wie Newsportale. Die platzierten Inhalte sollen dabei zu den gerade konsumierten Inhalten und/oder Interessen der Besuchenden passen. Outbrain kann auf den gleichen Platzierungen auch weiterführende redaktionelle Artikel der jeweiligen Kundenplattform empfehlen. Vesprochen werden höhere Verweildauern auf der Publisher-Webseite, effiziente Monetarisierung und eine hohe „Qualität“ bezahlter Contentplatzierungen.[5]

Outbrain-Inhalte werden Stand März 2023 auf über 120.000 Domains eingebunden, davon knapp 11.000 in Deutschland.[6] Unter anderem vermarkten die Funke-Mediengruppe[7] und der Axel Springer-Verlag seine Newsportale mit Outbrain,[8] aber auch beispielsweise der kommerzielle Wikipedia-Klon Wikiwand. 2020 erreichte Outbrain weltweit eine Milliarde Nutzer im Monat und spielte im Schnitt 10 Milliarden „Contentempfehlungen“ pro Tag aus.[9]

Unternehmensgeschichte

Outbrain wurde 2006 von Yaron Galai und Ori Lahav gegründet.

Der Hauptsitz des Unternehmens ist in New York, weitere Niederlassungen befinden sich in London, Ljubljana, San Francisco, Chicago, Washington, D.C., Köln, Paris, München, Mailand, Madrid, Mumbai, Timisoara, Tokio, São Paulo, Netanya, Singapur und Sydney.[10]

Outbrain ging im Juli 2021 an die Börse, ausgegeben wurden 8 Millionen Anteile, für die 160 Millionen USD eingenommen wurden.[11]

Fusionen und Übernahmen

Nach der Übernahme des Content-Empfehlungsdienstes Surphace 2011 bezeichnete sich Outbrain als Marktführer in diesem Segment.[12] Mehrere weitere Übernahmen folgten, 2019 erwarb Outbrain die auf Native Advertising spezialisierte Gruner & Jahr-Tochter Ligatus.[13] Im Zug der Übernahme erwarb Gruner & Jahr 8 % der Anteile an Outbrain.[2]

Im Oktober 2019 gab der direkte Wettbewerber Taboola bekannt, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung mit Outbrain fusionieren zu wollen.[14] Bei Umsetzung hätten damit die beiden größten Content-Empfehlungsplattformen des Internets fusioniert. Ziel der Fusion wäre die bessere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den reichweitenstarken Konkurrenten wie Google und Facebook.[15] Nach mehreren Verhandlungsrunden beschlossen die beiden Unternehmen im September 2020 jedoch, die Fusionsverhandlungen abzubrechen.[16]

Wahrnehmung und Kritik

Outbrain wird – meist zusammen mit seinem Wettbewerber Taboola – als eine Clickbait-Werbeform kritisiert, die „nervend bis toxisch“ sei,[4] obgleich schon 2012 Richtlinien für Werbetreibende in Kraft getreten seien, durch die das Unternehmen 25 % weniger Gewinn machen würde.[17] 2016 berichtete die New York Times, dass unter anderem die Magazine The New Yorker und Slate die Vermarktung durch Outbrain einstellten, da die ausgespielten Inhalte ihre Marke zu sehr beschädigen.[18] Seit 2021 würde Machine Learning und AI eingesetzt, um die Anzeigenqualität Outbrains zu verbessern.[19]

Einzelnachweise

  1. David Kostman Joins Outbrain as Co-CEO. In: businesswire.com. 15. November 2017, abgerufen am 31. März 2023 (englisch).
  2. a b c d Annual Report 2021, Outbrain Inc. In: Outbrain. Outbrain, Inc., 2021, abgerufen am 31. März 2023 (englisch).
  3. Allen Lee: 20 Things You Didn't Know About Outbrain. In: Money Inc. 10. August 2021, abgerufen am 1. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  4. a b Tiffany Hsu: You Will Be Shocked by This Article. In: The New York Times. 4. Oktober 2019, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  5. Manage, Control & Monetize Your Content. Abgerufen am 1. April 2023.
  6. Outbrain Market Share and Web Usage Statistics. Abgerufen am 1. April 2023 (englisch).
  7. Outbrain: Empfehlungsplattform erhält 200 Millionen Dollar vor Börsengang. In: t3n. Abgerufen am 1. April 2023.
  8. Springer schließt globale Kooperation mit Empfehlungsplattform Outbrain. In: leadersnet.de. Abgerufen am 1. April 2023.
  9. Outbrain Files $100M IPO, to List on NASDAQ Under 'OB'. In: Streetinsider.com. Abgerufen am 1. April 2023 (englisch).
  10. Outbrain -Outbrain's Worldwide Offices. In: Outbrain. Abgerufen am 16. August 2018 (englisch).
  11. Outbrain raises $160M in IPO at $1.25B valuation for news link recommendations. In: VentureBeat. 23. Juli 2021, abgerufen am 1. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  12. LaunchSquad: Outbrain Acquires Surphace, Creates Market Leader for Content Discovery. 2. Februar 2011, abgerufen am 1. April 2023 (englisch).
  13. Werben & Verkaufen: G+J verkauft Native-Advertising-Tochter Ligatus an Outbrain. | W&V. 26. Februar 2019, abgerufen am 1. April 2023.
  14. Taboola and Outbrain Are One. Pressemitteilung. Taboola, 3. Oktober 2019, abgerufen am 1. April 2023 (englisch).
  15. heise online: Online-Marketing: Taboola und Outbrain fusionieren. Abgerufen am 1. April 2023.
  16. Anthony Ha: Taboola and Outbrain call off their merger. In: TechCrunch. 9. September 2020, abgerufen am 1. April 2023 (englisch).
  17. Outbrain Expects 25 % Revenue Hit As It Cuts Off Spammy Content Marketers. 8. November 2012, abgerufen am 1. April 2023 (englisch).
  18. Sapna Maheshwari, John Herrman: Publishers Are Rethinking Those ‘Around the Web’ Ads. In: The New York Times. 30. Oktober 2016, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 1. April 2023]).
  19. B&T Magazine: Outbrain Creates New Tool To Rate Quality Of Advertiser Content. In: B&T. 17. Mai 2021, abgerufen am 1. September 2021 (amerikanisches Englisch).