An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Fachhochschule Kiel gibt es 19 verschiedene Studentenverbindungen, die unterschiedlichen Korporationsverbänden angehören. Darüber hinaus existiert eine im Kieler Raum aktive Schülerverbindung.

Im Folgenden sind die Listen der Kieler Verbindungen nach Anciennität geordnet. Für viele Verbindungen gilt, dass Eigenheiten wie die Fechtfrage oder die Farben, mitunter jedoch auch die Frage nach der Mitgliedschaft von Damen oder gar der Name historischen Veränderungen unterworfen waren und sind; sowohl bei den aktiven als auch bei den inaktiven und erloschenen Verbindungen ist daher stets allein der aktuelle beziehungsweise der letzte Stand vor der Inaktivierung angegeben. Fusionsverbindungen, Verlegungen oder sonstige Besonderheiten werden in den Bemerkungen ausgeführt, reine Umbenennungen oder Vertagungen dagegen nicht; da, wo Fechtfrage, Mitgliedschaft oder Dachverband bei vertagten, suspendierten oder erloschenen Verbindungen weiterer Erläuterungen bedürfen, wird auch dies in den Bemerkungen ausgeführt und in der jeweiligen Spalte mit „s. B.“ gekennzeichnet, wohingegen bei aktiven Verbindungen die historischen Zwischenstände nicht mit aufgeführt werden.

Name der Verbindung	Gründung	Farben	Wappen	Zirkel	Verband	Fechtfrage	Mitglieder	Bemerkungen
Corps Holsatia[1]	1813	rot-weiß-rot			Kösener SC-Verband	pflichtschlagend	Männer	rückdatiert von 1823; 1829 kurzweilige Spaltung ins Corps Holsatia einerseits und Corps Slesvicia andererseits, 1833 wieder fusioniert zum Corps Slesvico-Holsatia, 1848 Rekonstituierung des alten Corps Holsatia Kiel.
Burschenschaft Teutonia zu Kiel[2]	1817	hellblau-weiß-gold			Süddeutsches Kartell	pflichtschlagend	Männer	rückdatiert von 1853
Corps Saxonia Kiel[3]	1838	grün-weiß-bordeauxrot			Kösener SC-Verband	pflichtschlagend	Männer
Landsmannschaft Troglodytia Kiel[4]	1864	schwarz-weiß-rot[5]			Coburger Convent	pflichtschlagend	Männer
Akademische Verbindung Frisia zu Kiel[6]	1872	(Schwarze Verbindung)	nicht vorhanden	nicht vorhanden	verbandsfrei	nichtschlagend	gemischt	Faktisch rein männlich (Stand: Mai 2024), die Möglichkeit zur Aufnahme von Frauen als Mitglieder in die Verbindung wurde im April des Jahres 2024 beschlossen.
Burschenschaft der Krusenrotter zu Kiel[7]	1875	weiß-schwarz-weiß			ADB	pflichtschlagend	Männer
Corps Alemannia Kiel[8]	1876	blau-weiß-grün			Weinheimer Senioren-Convent	pflichtschlagend	Männer	1876 als Akademisch-Landwirtschaftliche Verbindung gegründet und 1930 nach Fusion mit dem Corps Agronomia Hamburg zum Corps Alemannia Kiel proklamiert.
Landsmannschaft Slesvico-Holsatia et Cheruskia[9]	1878	schwarz-weiß-hellblau und blau-weiß-rot			Coburger Convent	pflichtschlagend	Männer	Heutiger Bund im 20. Jahrhundert als Vereinigung der Landsmannschaften Slesvico-Holsatia zu Kiel und Cheruscia zu Kiel entstanden.
Alte Königsberger Burschenschaft Alemannia in Kiel[10]	1879	blau-weiß-gold			Deutsche Burschenschaft	pflichtschlagend	Männer
Verein Deutscher Studenten Kiel[11]	1881	schwarz-weiß-rot (f.f.)			Verband der Vereine Deutscher Studenten	nichtschlagend	Männer
Akademisch-Musische Verbindung Albingia zu Kiel im SV[12]	1889	rosa-weiß-grün (f.f.)			Sondershäuser Verband	nichtschlagend	gemischt
Akademische Turnverbindung Ditmarsia Kiel[13]	1890	grün-weiß-gold (f.f.)			Akademischer Turnbund	nichtschlagend	Männer
Kieler Wingolf[14]	1892	rot-weiß-gold			Wingolfsbund	nichtschlagend	Männer
Akademischer Ruderverein Kiel[15]	1897	weiß-violett-weiß (f.f.)			Akademischer Ruderbund	nichtschlagend	gemischt	Umstrittener Verbindungscharakter, wird in historischen Quellen unterschiedlich aufgeführt und unterhält heute zu ausgewählten Kieler Verbindungen Beziehungen. Ursprünglich gezielt als „Gegenverbindung“ beziehungsweise explizit nicht als couleurkorporative Vereinigung, sondern als eingetragener Verein gegründet, übernahm der Akademische Ruderverein mit der Zeit weite Teile der couleurstudentischen Tradition und pflegt diese – im Gegensatz zum Akademischen Seglerverein, vgl. unten – bis heute. Pflegt das Lebensbundprinzip, ist farben- und zirkelführend, schlägt verbindungsstudentische Veranstaltungen und unterhält Schülervereine.
Akademische Verbindung Rheno-Guestfalia[16]	1897	violett-weiß-moosgrün			Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen	nichtschlagend	Männer
Schwarzburgverbindung Wikingia zu Kiel[17]	1898	dunkelblau-gold-rot			Schwarzburgbund	nichtschlagend	gemischt
Burschenschaft Cremonia zu Kiel[18]	1920	hellblau-silber-schwarz			BDIC – Korporationsverband an deutschen Hochschulen	fakultativ schlagend	Männer	Austritt aus dem BDIC zum 31. Dezember 2024 erklärt.
Corps Palaiomarchia-Masovia[19]	1950	hellblau-weiß-rot und orange-weiß-schwarz[5] (mit Albertus-Spange)			Kösener SC-Verband	pflichtschlagend	Männer	1950 entstanden als Rekonstituierung des heimatvertriebenen hallschen Corps Palaiomarchia und des Corps Masovia Königsberg zu Potsdam
Akademische Jagdverbindung Huberto Holsatia zu Kiel[20]	1977	grün-weiß-schwarz			Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren-Convent	nichtschlagend	Männer

f.f. = farbenführend, wenn nichts angegeben farbentragend

f.f. = farbenführend, wenn nichts angegeben farbentragend

• Liste der Listen von Studentenverbindungen

• Arthur Meiner (Hrsg.): Kalender der deutschen Universitäten und Hochschulen, Ausgabe CVI, Teil II: Akademische Verbindungen. Leipzig, 1929.
• Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 74–77.
• Hans-Carl Scherrer: Die akademisch-wissenschaftlichen Vereine im 19. Jahrhundert. In: Einst und Jetzt – Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. XX. Mainz, 1975, S. 131–147.
• Hartmut Jess: Specimen Corporationum Cognitarum 2000 – Das Lexikon der Verbindungen. Compact-Disk, Köln, 2000.
• Lingelbach, Gabriele: Akkumulierte Innovationsträgheit der CAU: Die Situation von Studentinnen, Wissenschatlerinnen und Dozentinnen in Vergangenheit und Gegenwart. In: Auge, Oliver (Hrsg.): Christian-Albrechts-Universität zu Kiel – 350 Jahre Wirken in Stadt, Land und Welt, S. 528–160. Kiel, 2015.

• Hochschulgruppen und Studentenverbindungen an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel