Leichtathletik-Europameisterschaften 2016/400 m der Frauen

23. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin400-Meter-Lauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer31 Athletinnen aus 18 Ländern
AustragungsortNiederlande Amsterdam
WettkampfortOlympiastadion Amsterdam
Wettkampfphase6. Juli (Vorläufe)
7. Juli (Halbfinale)
8. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
GoldmedailleLibania Grenot (Italien ITA)
SilbermedailleFloria Gueï (Frankreich FRA)
BronzemedailleAnyika Onuora (Vereinigtes Konigreich GBR)
Das Olympiastadion in Amsterdam im Jahr 2005

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2016 wurde vom 6. bis 8. Juli 2016 im Olympiastadion der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ausgetragen.

Europameisterin wurde die italienische Titelverteidigerin Libania Grenot. Sie gewann vor der Französin Floria Gueï. Bronze ging an die Britin Anyika Onuora.

Bestehende Rekorde

Weltrekord47,60 sDeutschland Demokratische Republik 1949 Marita KochCanberra, Australien6. Oktober 1985[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord48,16 sEM Athen, Griechenland8. September 1982

Der bereits seit 1982 bestehende EM-Rekord blieb auch nach diesen Europameisterschaften ungefährdet. Die schnellste Zeit erzielte die spätere Europameisterin Libania Grenot aus Italien im Halbfinale mit 50,43 s, womit sie 2,27 s über dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 2,83 s.

Doping

In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall.

In einem Dopingtest vom 5. Juli 2016 der Ukrainerin Olha Semljak, die hier im Halbfinale ausgeschieden war, wurde eine deutlich zu hohe Testosteron-Konzentration festgestellt. Da ihr bereits vorher einmal ein Dopingbetrug nachgewiesen worden war, erhielt sie eine Sperre von nicht vier, sondern acht Jahren vom 5. Juli 2016 bis 4. Juli 2024, alle ihre seit der positiven Dopingprobe erzielten Resultate wurden annulliert.[2][3]

Da Olha Semljak als eine der elf stärksten Athletinnen der europäischen Jahresbestenliste erst im Halbfinale in den Wettbewerb eingestiegen war, hatte sie in der Vorrunde niemandem das Startrecht für das Semifinale genommen. So kam es hier wenigstens nicht zu gravierenden Benachteiligungen für andere Athletinnen.

Durchführung

Für diese Disziplin kam zum ersten Mal ein neuer Austragungsmodus zur Anwendung. Die elf stärksten Athletinnen der europäischen Jahresbestenliste mussten in der Vorrunde noch nicht antreten, sondern stiegen erst im Halbfinale ein.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

DNFWettkampf nicht beendet (did not finish)
DOPwegen Dopingvergehens disqualifiziert
eine der elf schnellsten Sprinterinnen der Jahresbestenliste (Markierung verwendet im Halbfinale)

Vorrunde

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1

6. Juli 2016, 13:10 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Christine OhuruoguVereinigtes Konigreich Großbritannien52,69
2Gunta Latiševa-ČudareLettland Lettland53,36
3Aauri BokesaSpanien Spanien53,46
4Maria Benedicta ChigboluItalien Italien53,51
5Iveta PutalováSlowakei Slowakei53,96
6Sanda BelgyanRumänien Rumänien54,33
7Claire MooneyIrland Irland55,66

Vorlauf 2

Laura Bueno – am Weiterkommen nur um drei Hun­dert­stel­se­kun­den gescheitert

6. Juli 2016, 13:16 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Nicky van LeuverenNiederlande Niederlande52,45
2Patrycja WyciszkiewiczPolen Polen52,79
3Adelina PastorRumänien Rumänien53,03
4Benedicte HaugeNorwegen Norwegen53,13
5Ánna VasilíouGriechenland Griechenland53,98
6Laura BuenoSpanien Spanien54,01
7Vijona KryeziuKosovo Kosovo56,04

Vorlauf 3

6. Juli 2016, 13:22 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Lisanne de WitteNiederlande Niederlande52,84
2Irini VasilíouGriechenland Griechenland53,86
3Sinead DennyIrland Irland53,95
4Ilona UssowitschBelarus Belarus54,58
5Marta MilaniItalien Italien55,85
DNFIndira TerreroSpanien Spanien

Halbfinale

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athletinnen – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Lauf 1

Olha Bibik – ausgeschieden mit 53,02 s

7. Juli 2016, 17:35 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Floria GueïFrankreich Frankreich51,01
2Christine OhuruoguVereinigtes Konigreich Großbritannien51,35
3Nicky van LeuverenNiederlande Niederlande52,02
4Justyna ŚwiętyPolen Polen52,34
5Maria Benedicta ChigboluItalien Italien52,69
6Olha BibikUkraine Ukraine53,02
7Gunta Latiševa-ČudareLettland Lettland53,11
8Ánna VasilíouGriechenland Griechenland53,72

Lauf 2

7. Juli 2016, 17:42 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Anyika OnuoraVereinigtes Konigreich Großbritannien51,84
2Tamara SalaškiSerbien Serbien52,27
3Lisanne de WitteNiederlande Niederlande52,37
4Ruth Sophia SpelmeyerDeutschland Deutschland52,40
5Patrycja WyciszkiewiczPolen Polen52,92
6Iveta PutalováSlowakei Slowakei54,04
7Benedicte HaugeNorwegen Norwegen55,50
DOPOlha SemljakUkraine Ukraine52,58

Lauf 3

7. Juli 2016, 17:49 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Libania GrenotItalien Italien50,43
2Małgorzata HołubPolen Polen51,67
3Aauri BokesaSpanien Spanien52,39
4Cátia AzevedoPortugal Portugal52,46
5Julija OlischewskaUkraine Ukraine52,54
6Irini VasiliouGriechenland Griechenland52,58
7Adelina PastorRumänien Rumänien52,90
8Sinead DennyIrland Irland53,27

Finale

Die Läuferinnen auf der Gegengeraden

8. Juli 2016, 20:25 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Libania GrenotItalien Italien50,73
2Floria GueïFrankreich Frankreich51,21
3Anyika OnuoraVereinigtes Konigreich Großbritannien51,47
4Christine OhuruoguVereinigtes Konigreich Großbritannien51,55
5Małgorzata HołubPolen Polen51,89
6Justyna ŚwiętyPolen Polen51,96
7Tamara SalaškiSerbien Serbien52,23
8Nicky van LeuverenNiederlande Niederlande52,76

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 21. März 2023
  2. Olha Zemlyak (W), dopingsanctions.com (englisch), abgerufen 18. März 2023
  3. Ukrainian sprinters fail in bid to get drugs bans overturned at CAS, insidethegames.biz 29. März 2019 (englisch), abgerufen 18. März 2023