Führungsakademie der Bundeswehr

Führungsakademie der Bundeswehr
— FüAkBw —


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Aufstellung 1957
Staat Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Stärke 3000 Lehrgangsteilnehmer pro Jahr
Unterstellung BMVg Generalinspekteur der Bundeswehr
Standort Hamburg
Motto Mens agitat molem.
„Der Geist bewegt die Materie.“
Website www.fueakbw.de
Akademieleitung
Kommandeur Konteradmiral Ralf Kuchler
Direktor Ausbildung und stellvertretender Kommandeur Oberst i. G. Armin Havenith
Direktor Strategie und Fakultäten Brigadegeneral Frank Pieper

Die Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) ist seit 1957 die höchste militärische und zentrale Ausbildungsstätte für die Aus-, Weiter- und Fortbildung aller Stabsoffiziere und Generale/Admirale der Bundeswehr in Deutschland. Sitz ist seit 1958 Hamburg-Nienstedten in der dortigen Clausewitz-Kaserne. Weitere Teile befinden sich im benachbarten Hamburg-Osdorf in der Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne. Die FüAkBw ist seit dem 1. Januar 2017 direkt dem Generalinspekteur der Bundeswehr unterstellt.[1][2]

Geschichte

Liegenschaften der Bundeswehr in Hamburg (Stand April 2013)

Im Januar 1957 wurde in der Gendarmerie-Kaserne in Bad Ems der erste anfangs auf sechs Monate angelegte Generalstabslehrgang Heer abgehalten. Wenig später folgten die ersten zwölfmonatigen Lehrgänge für die Marine (1957) und die Luftwaffe (1958).[3]

Der neue Standort war indes Gegenstand politischer Diskussionen. Während der damalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) für eine süddeutsche Stadt warb, machten sich der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Kurt Sieveking (CDU) und später der Generalinspekteur der Bundeswehr General Adolf Heusinger für Hamburg stark. Im Herbst 1958 erfolgte dann der Umzug nach Hamburg-Hochkamp in das Villenviertel, wo die Führungsakademie am 28. Oktober 1958 durch Verteidigungsminister Strauß eröffnet wurde.[3][4] Die Ausbildung war so angelegt, dass sie im Sinne der Preußischen Reformen teilstreitkräfteübergreifend und wissenschaftlich ausgerichtet wurde und politische und rechtliche Bildung ermöglichte. Insbesondere die Innere Führung und das Leitbild des Staatsbürgers in Uniform wurden zu einem zentralen Grundsatz. Fortan war es auch Offizieren aus NATO-Bündnisstaaten und ab 1962 aus Nicht-NATO-Staaten möglich, an Lehrgängen teilzunehmen.[5]

In der Amtszeit von Verteidigungsminister Helmut Schmidt (SPD) wurde die Stabsakademie der Bundeswehr (1966–1974) in die Führungsakademie integriert, was zur Folge hatte, dass hier nun auch die Stabsoffizier- und Auswahllehrgänge stattfanden.[5] Ab 1974 wurden zwei weitere Kasernen für die Ausbildung genutzt. Im Zuge der Aktivitäten der Friedensbewegung gegen die „Nachrüstung“ in der BRD in den 1980er Jahren erweiterte der damalige Kommandeur der Führungsakademie Konteradmiral Dieter Wellershoff den Lehrkatalog um sicherheitspolitische Seminare für die zivile Öffentlichkeit (u. a. Kirchen, Gewerkschaften und Parteien).[6]

Kasernentor der Führungsakademie der Bundeswehr, 2019

Die politische Wende 1990 zog die Ausbildung von Kommandeuren der ehemaligen Nationalen Volksarmee (NVA) nach sich. Um ost- und südosteuropäische Offiziere besser integrieren zu können, wurde 1993 auf Betreiben des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg Henning Voscherau (SPD) und des Kommandeurs der Führungsakademie Generalmajor Klaus Reinhardt der „Freundeskreis Ausbildung ausländischer Offiziere an der Führungsakademie der Bundeswehr“ ins Leben gerufen.[6] 1996 kam es zur Etablierung eines EURO-Lehrgangs. Neben einigen sicherheitspolitischen Anpassungen im Lehr- und Organisationsbereich wurde 1998 das Zentrum Führung Gemeinsamer Operationen (ZFGO) errichtet. 1999 wurde das Internationale Clausewitz-Zentrum (ICZ) gegründet, um das ideelle Erbe des Militärtheoretikers und Generalmajors Carl von Clausewitz zu erhalten.[6] Das moderne Planübungszentrum Manfred-Wörner-Zentrum (MWZ), benannt nach NATO-Generalsekretär Manfred Wörner, wurde dann im Jahre 2000 eingeweiht.[6] Der Nachlass von Generalleutnant Wolf von Baudissin wurde im 2001 eröffneten Baudissin-Dokumentationszentrum gebündelt.[7]

Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne, 2019

In den 2000er Jahren wurde die Stabsoffizierausbildung durch eine Arbeitsgruppe inhaltlich angepasst. Im Vordergrund stehen heute in einem Lebenslangen Lernen vor allem Multinationalität und Streitkräftegemeinsamkeit. 2004 wurde erstmals ein streitkräftegemeinsamer Lehrgang Generalstabs-/Admiralstabsdienst angeboten.[7] Außerdem erfolgte die Eröffnung des Henning-von-Tresckow-Gebäudes, benannt nach dem Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Generalmajor Henning von Tresckow.[7] 2005 fand die erste Militärakademieübergreifende Übung Combined Joint Euro Exxercis (CJEX) in der FüAkBw statt.[7] 2010 wurde in Anlehnung an die National Defense University ein Deutscher Capstone Course (DCC) für Generale und Admirale sowie zivile Beamte eingeführt. Vom 1. Oktober 2000 bis zum 31. Dezember 2016 war die Akademie Teil des militärischen Organisationsbereichs Streitkräftebasis, davor war sie eine Zentrale Militärische Dienststelle.

Zeitweise war die Führungsakademie auch in der Reichspräsident-Ebert-Kaserne in Hamburg-Iserbrook untergebracht.[8]

Organisation

Führung

Unterstützt von einem Stab[9] wird die Führungsakademie von folgenden Personen geführt:

  • Kommandeur seit September 2023: Konteradmiral Ralf Kuchler
  • Stellvertretender Kommandeur und Direktor Ausbildung (früher Direktor Lehrgänge) seit September 2023: Oberst i. G. Armin Havenith
  • Direktor Strategie & Fakultäten (früher Direktor Lehre): Brigadegeneral Frank Pieper

Gliederung

Der Bereich Militärische Lehre[10] ist derzeit in folgende Fakultäten gegliedert:

  • Fakultät Führung Streitkräfte
  • Bereich Heer
  • Bereich Luftwaffe
  • Bereich Marine
  • Bereich Streitkräftebasis
  • Bereich Sanitätsdienst und Gesundheitswissenschaften
  • Fakultät Politik, Strategie und Gesellschaftswissenschaften (PSGW), die wissenschaftsorientierte und größte Fakultät der Führungsakademie
  • Fakultät Einsatz
  • Fakultät Führung und Management (FuM)

Kommandeure

(chronologisch)[11]

Nr. Dienstgrad und Name TSK Amtsbeginn Amtsende
Oberst i. G. Detlev von Rumohr (kommissarisch) Heer 1. Januar 1957 31. Juli 1957
1 Generalmajor Heinz Gaedcke Heer 1. August 1957 30. September 1959
2 Generalmajor Hellmuth Laegeler Heer 1. Oktober 1959 31. März 1962
3 Generalmajor Ulrich de Maizière Heer 1. April 1962 30. September 1964
4 Generalmajor Jürgen Bennecke Heer 1. Oktober 1964 30. September 1966
5 Generalmajor Hans Hinrichs Heer 1. Oktober 1966 30. September 1970
6 Generalmajor Rudolf Jenett Luftwaffe 1. Oktober 1970 30. September 1974
7 Generalmajor Eberhard Wagemann Heer 1. Oktober 1974 30. September 1977
8 Generalmajor Heinz Walther von zur Gathen Heer 1. Oktober 1977 31. März 1981
9 Konteradmiral Dieter Wellershoff Marine 1. April 1981 31. März 1984
10 Generalmajor Dieter Clauß Heer 1. April 1984 31. März 1986
11 Generalmajor Jörn Söder Heer 1. April 1986 30. März 1988
12 Generalmajor Werner von Scheven Heer 1. April 1988 22. Oktober 1990
13 Generalmajor Klaus Reinhardt Heer 23. Oktober 1990 30. Juni 1993
14 Generalmajor Hartmut Olboeter Luftwaffe 1. Juli 1993 26. Januar 1996
15 Konteradmiral Rudolf Lange Marine 27. Januar 1996 30. März 2001
16 Generalmajor Hans-Christian Beck Heer 31. März 2001 14. Juli 2005
17 Generalmajor Wolf-Dieter Löser Heer 14. Juli 2005 7. Februar 2008
18 Generalmajor Robert Bergmann Heer 7. Februar 2008 14. Juli 2011
19 Generalmajor Achim Lidsba Heer 14. Juli 2011 31. August 2016[12]
20 Konteradmiral Carsten Stawitzki Marine 1. September 2016 9. Mai 2018
21 Generalmajor Oliver Kohl Heer 9. Mai 2018 31. August 2023
22 Konteradmiral Ralf Kuchler[13] Marine 1. September 2023 laufend

Lehrgänge und Seminare

Militärische Lehrgänge

  • Basislehrgang Stabsoffizier (früher: Stabsoffizierlehrgang)[14] (BLS) für Berufsoffiziere des Truppendienstes und ausgewählte Sanitätsoffiziere. Nach 8 Jahren Dienstzeit kann der etwa dreimonatige Lehrgang besucht werden. Er findet dreimal im Jahr statt und ist insgesamt für ca. 600 Teilnehmer vorgesehen. Zuvor absolvieren die Teilnehmer ein Vorbereitungsprogramm, das die jeweiligen Teilstreitkräfte selbst festlegen. Das Bestehen ist Voraussetzung für die Beförderung zum Stabsoffizier.
  • Stabsoffizierfortbildungslehrgang[14] (SFL) für Absolventen des BLS nach zwei Jahren. Er umfasst gut zwei Wochen.
  • Generalstabs-/Admiralstabsdienst National[14] (LGAN) nach erfolgreichem Abschluss des BLS. Er ist für zwei Jahre angesetzt und besteht aus nationalen – ca. 18 Prozent eines jeden Offizierjahrgangs – und internationalen Teilnehmern (NATO, EU).
  • Generalstabs-/Admiralstabsdienst International[14] (LGAI) für nationale und internationale Teilnehmer (Nicht-NATO). Er ist für zehn Monate angesetzt und hat den Beinamen „Kleine UNO“. Bisher nahmen Vertreter aus über 100 Nationen teil.
  • Lehrgang Europäische Sicherheit (ESich) für Absolventen des LGAI. Er ist auf vier Wochen angesetzt.

An die Lehrgangsbesten werden besondere Auszeichnungen vergeben wie der General-Heusinger-Preis (der General Heusinger Stiftung), die Ehrenmedaille und die Ehrenurkunde General von Clausewitz (der Clausewitz-Gesellschaft) und der Scharnhorst-Preis (des Freundeskreises Ausbildung ausländischer Offiziere an der Führungsakademie der Bundeswehr).[15]

Militärische Seminare

– z. T. auch für zivile Führungskräfte[16]

  • Ausbildungsfeld 1000: Staaten, Gesellschaften, Militär
  • Ausbildungsfeld 2000: Fähigkeiten und Strukturen von Streitkräften
  • Ausbildungsfeld 3000: Grundbetrieb Bundeswehr
  • Ausbildungsfeld 4000: Führung und Einsatz von Streitkräften (u. a. der in englischer Sprache abgehaltene und von der UN zertifizierte United Nation Staff Officer Course (UNSOC) zur Vorbereitung deutscher wie ausländischer Offiziere auf Verwendung in Stäben im Rahmen von Einsätzen unter dem Mandat der Vereinten Nationen (UNO))
  • Ausbildungsfeld 5000: Individuelle Führungskompetenz

German Institute for Defence and Strategic Studies

German Institute for Defence and Strategic Studies
(GIDS)
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Gründung 30. Juni 2018 in Hamburg
Gründer Ursula von der Leyen
Sitz Hamburg (Koordinaten: 53° 33′ 45,6″ N, 9° 49′ 49,6″ O)
Vorsitz Matthias Rogg, Gary Schaal
Eigentümer Bundesministerium der Verteidigung
Website gids-hamburg.de

Das German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) ist ein auf Strategien ausgerichtetes Forschungsinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung mit Sitz in Hamburg in der Clausewitz-Kaserne. Es ist eine Kooperation der Führungsakademie der Bundeswehr und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg[17] und soll die Funktion einer Denkfabrik für die Zukunft der Bundeswehr wahrnehmen[18]. Der Vorstand des Instituts wird paritätisch durch die Führungsakademie der Bundeswehr und die Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg besetzt.[19]

Das GIDS soll eine Brücke zwischen der Grundlagenforschung an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBwH) und der Bearbeitung von militärfachlichen Fragestellungen an der FüAkBw bilden. HSU/UniBwH und GIDS sind über das „Netzwerk für interdisziplinäre Konfliktanalysen“ (NIKA) an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften angebunden.

Das Institut wurde am 30. Juni 2018 durch die damalige Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen gegründet.[20]

Auftrag

Das Institut untersucht Probleme und Phänomene, die für die sicherheitspolitische Strategiefähigkeit Deutschlands bestimmend sind und soll damit Grundlagen für die Beratung der Entscheidungsträger in Bundeswehr und Bundesregierung schaffen.

Forschungsbereiche

Die Forschungsbereiche des Institutes sind:[21]

  • Ökonomie und Ökologie der Gewalt[22]
  • Dynamiken und Typologien von Kriegen und Konflikten[23]
  • Kultur und Identität in einem sich verändernden sicherheitspolitischen Umfeld[24]
  • Ressortgemeinsames und interdisziplinäres Denken und Handeln aus sicherheitspolitischer Perspektive[25]
  • Militärische Strategie und Führung im 21. Jahrhundert[26]
  • Strategische Partnerschaften[27]

Publikationen

Zu den Publikationsformaten des Instituts gehören #GIDSanalysis, #GIDSresearch, #GIDSstatement, #GIDStalk, #GIDStopic und #GIDSvideo.[28]

Die Reihe #GIDSanalysis hat den Anspruch, Studien rund um Militär, Strategie und Forschung zu präsentieren.[28]

Wissenschaftlicher Beirat

Ein wissenschaftlicher Beirat ist dem Institut zur die Seite gestellt. Aufgabe dieses Beirates ist die Beratung der Institutsleitung, insbesondere in Bezug auf die Festlegung der Forschungsschwerpunkten und -initiativen und in Bezug auf deren Relevanz für den strategischen Beratungsbedarf.

Mitglieder des Beirats sind:

Weitere Einrichtungen

Manfred-Wörner-Zentrum

Das Manfred-Wörner-Zentrum (MWZ) ist das 2000 eingeweihte Planübungszentrum der Führungsakademie der Bundeswehr.[29]

Wissenschaftliches Forum für Internationale Sicherheit

Dem Dialog zwischen Wissenschaft und Militär dient das Wissenschaftliche Forum für Internationale Sicherheit e. V. (WIFIS).

Internationales Clausewitz-Zentrum

Zur Beurteilung sicherheitspolitischer Lagen greift die Führungsakademie auch auf die Methode und Theorie des preußischen Militärtheoretiker Generalmajor Carl von Clausewitz zurück. 1999 wurde ein Internationales Clausewitz-Zentrum (ICZ) gegründet, welches das Erbe des Philosophen bewahren soll. Es findet regelmäßig ein Dialog zwischen Streitkräften und der „strategic community“ statt, ohne dabei offiziösen Anspruch zu erheben. Dabei kooperiert das Zentrum mit verschiedenen Meinungsbildnern in Hamburg. Das ICZ ist ferner verantwortlich für die Schriftenreihe Clausewitz-Protokolle. Zu den Gesprächspartnern gehörten in der Vergangenheit u. a. Helga Haftendorn, Franz Josef Jung, Klaus Naumann, Andreas Herberg-Rothe, Gunter Pleuger, Peter Struck und Ernst Uhrlau.[30]

Baudissin-Dokumentationszentrum

Im Jahre 2001 wurde in Räumlichkeiten der Führungsakademie in der Hamburger Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne das Baudissin-Dokumentationszentrum welches den Nachlass des „Vaters der Inneren Führung“, Generalleutnant Wolf von Baudissin, verwaltet. Ehrenamtlich wird die Einrichtung durch den Militärpädagogen Oberstleutnant a. D. Claus Freiherr von Rosen geleitet.[31]

Freundeskreis

1993 wurde der Freundeskreis Ausbildung ausländischer Offiziere an der Führungsakademie der Bundeswehr e. V. gegründet. Ehrenmitglieder des Vereins sind Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt und Bundesminister der Verteidigung a. D. Volker Rühe. Der Freundeskreis will die Bildung von ausländischen Offizieren fördern und mit seinem Engagement auch für die Offiziersfamilien einen Teil zur Völkerverständigung beitragen.[32] Seit 2011 ist Martin Willich Präsident; er wird durch Vorstand und Beirat unterstützt.[33]

Kooperationen

Die Führungsakademie kooperiert mit vielen Akteuren auf nationaler Ebene wie der Führungsakademie der Bundesagentur für Arbeit, dem Zentrum für Internationale Friedenseinsätze, dem Bildungszentrum der Bundeswehr, der Deutsch Atlantischen Gesellschaft, dem Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg.[34] Mit der Technischen Universität Hamburg richtet die Führungsakademie jährlich das Forum Zukunftsorientierte Steuerung aus.[35]

Das German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) in Hamburg ist als Kooperationseinrichtung der Führungsakademie der Bundeswehr und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg gegründet worden.[36]

Eine erfolgreiche langjährige Zusammenarbeit besteht mit dem American Jewish Committee (AJC) mit Sitz in New York.[37]

International bestehen enge Beziehungen zu hohen militärischen Ausbildungseinrichtungen u. a. der École de guerre (Frankreich), dem Joint Services Command and Staff College (Vereinigtes Königreich), dem Istituto Superiore di Stato Maggiore Interforze (Italien), dem Naval War College (USA) und dem United States Army War College (USA).[34] Genannte Länder stellen je einen (die USA für jede Teilstreitkraft) Verbindungsoffizier.[38]

Sonstiges

In die Kritik geriet die Führungsakademie, als 1997 öffentlich bekannt wurde, dass der Rechtsextremist Manfred Roeder, verurteilter Holocaustleugner, dort 1995 einen Vortrag zum Thema Die Übersiedlung von Rußlanddeutschen in den Raum Königsberg halten konnte.[39] 1998 konstituierte sich zum ersten Mal der Verteidigungsausschuss als Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag und befasste sich mit der „Abklärung tatsächlicher und behaupteter rechtsextremistischer Vorfälle in der Bundeswehr“.[40] Durch den Fall Röder überprüfte die Bundeswehr ihren Umgang mit der extremen Rechten und zog nachhaltige Konsequenzen u. a. für Politische Bildung, Dienstaufsicht und disziplinarische Maßnahmen.[39]

Absolventen

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur

  • Detlef Bald, Wilhelm Nolte, Hans-Heinrich Steyreiff: Generalstabsausbildung zwischen Gesellschaft und Militär. Das Jahresarbeiten-Archiv. Hrsg. von der Führungsakademie der Bundeswehr und der Clausewitz-Gesellschaft, Mittler, Herford u. a. 1991, ISBN 3-8132-0375-1.
  • Uwe Hartmann (Hrsg.): Analysen und Perspektiven. Studien zu Politik, Staat und Gesellschaft. Ausgewählte Jahresarbeiten von Absolventen der Führungsakademie der Bundeswehr (= Schriftenreihe des Wissenschaftlichen Forums für Internationale Sicherheit. Band 14). Mit einem Vorwort von Eckardt Opitz. Edition Temmen, Bremen 1999, ISBN 3-86108-737-5.
  • Freundeskreis Ausbildung Ausländischer Offiziere an der Führungsakademie der Bundeswehr e. V. (Hrsg.): Eine völkerverbindende Institution. Über die Internationalität an der Führungsakademie der Bundeswehr. Mit einem Vorwort von Rudolf Scharping und Farbfotos von Lothar W. Brenne-Wegener, 2. Auflage, Mittler, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0773-0.
  • Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Mit einem Vorwort von Wolf-Dieter Löser. Mittler, Hamburg u. a. 2007, ISBN 978-3-8132-0881-8.
  • Klaus Hüttker: Gedanken zur Neuausrichtung der Führungsakademie der Bundeswehr. In: Eva-Maria Kern, Gregor Richter (Hrsg.): Streitkräftemanagement. Neue Planungs- und Steuerungsinstrumente in der Bundeswehr. Im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Springer Gabler, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-05237-9, S. 213–220.
  • Wolfgang Schmidt, Oberst: Die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg-Blankenese – Streifzüge durch einen historischen Ort. Hamburg 2018.

Weblinks

Commons: Führungsakademie der Bundeswehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

GIDS

Einzelnachweise

  1. Rede der Bundesministerin der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen an der Führungsakademie der Bundeswehr am 3. November 2016. (PDF) bmvg.de, 3. November 2016, S. 13, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Dezember 2016; abgerufen am 16. Dezember 2016.
  2. Tagesbefehl der Verteidigungsministerin zum Unterstellungswechsel der Führungsakademie am 29. Dezember 2016. bmvg.de, 4. Januar 2017, abgerufen am 8. Januar 2017.
  3. a b Thomas Scheerer, Heinz Dieter Jopp: Kleine Geschichte der Führungsakademie. In: Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 14.
  4. Führungsakademie der Bundeswehr. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 14. Januar 2024.
  5. a b Thomas Scheerer, Heinz Dieter Jopp: Kleine Geschichte der Führungsakademie. In: Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 15.
  6. a b c d Thomas Scheerer, Heinz Dieter Jopp: Kleine Geschichte der Führungsakademie. In: Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 16.
  7. a b c d Thomas Scheerer, Heinz Dieter Jopp: Kleine Geschichte der Führungsakademie. In: Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 17.
  8. Pressemeldung des Landeskommandos Hamburg zur 50-Jahr-Feier der Reichspräsident-Ebert-Kaserne. In: kommando.streitkraeftebasis.de. 12. März 2015, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Januar 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kommando.streitkraeftebasis.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 54.
  10. Militärische Lehre, fueakbw.de, abgerufen am 25. April 2017.
  11. Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 85 ff.
  12. Führungsakademie der Bundeswehr: Spitzenwechsel an der Führungsakademie der Bundeswehr, 2.9.2016, abgerufen am 4. September 2016
  13. https://twitter.com/FueAkBwHH/status/1697289524588536289?s=20. Abgerufen am 1. September 2023.
  14. a b c d Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 62 f.
  15. Besondere Auszeichnungen an der Führungsakademie der Bundeswehr, fueakbw.de, abgerufen am 19. November 2015.
  16. Seminare – auch für zivile Führungskräfte, fueakbw.de, abgerufen am 19. November 2015.
  17. Struktur des GIDS. Abgerufen am 6. Juni 2023 (deutsch).
  18. Denkfabrik für die Bundeswehr der Zukunft. Abgerufen am 6. Juni 2023 (deutsch).
  19. Struktur des GIDS – GIDS. Abgerufen am 30. August 2023 (deutsch).
  20. Denkfabrik für die Bundeswehr der Zukunft. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  21. Forschungsbereiche im Überblick. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  22. Ökonomie und Ökologie der Gewalt. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  23. Dynamiken und Typologien von Kriegen und Konflikten. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  24. Kultur und Identität in einem sich verändernden sicherheitspolitischen Umfeld. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  25. Ressortgemeinsames und interdisziplinäres Denken und Handeln aus sicherheitspolitischer Perspektive. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  26. Militärische Strategie und Führung im 21. Jahrhundert. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  27. Strategische Partnerschaften. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  28. a b Militär, Strategie und Forschung: Studien zu Verteidigungskapital, Economic Statecraft, Data Envelopment und Verhaltensökonomie. German Institute for Defence and Strategic Studies, abgerufen am 11. Mai 2020.
  29. Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 67 f.
  30. Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 68 f.
  31. Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 70 f.
  32. Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 84.
  33. Freundeskreis Ausbildung ausländischer Offiziere an der Führungsakademie der Bundeswehr e. V., fueakbw.de, abgerufen am 19. November 2015.
  34. a b Weltweit vernetzt, fueakbw.de, abgerufen am 19. November 2015.
  35. Thorsten Kodalle: Zukunftsorientierte Steuerung in der Logistik. In: fueakbw.de. Führungsakademie der Bundeswehr, 3. April 2018, abgerufen am 6. Dezember 2018.
  36. GIDS ist Denkfabrik der Zukunft. In: Bundesministerium der Verteidigung. 2. Juli 2018, abgerufen am 4. April 2020.
  37. David Harris: Die Führungsakademie und das American Jewish Committee. In: Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 71 f.
  38. Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Hamburg 2007, S. 83.
  39. a b Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus. Internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten (= Forschung Politik). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-15007-3, S. 434 f.
  40. BT-Drs. 13/11005
  41. Hans-Joachim Reeb, Peter Többicke: Lexikon Innere Führung. 4. Auflage, Walhalla, Regensburg u. a. 2014, ISBN 978-3-8029-6257-8, S. 75.