„Pferdewirt“ – Versionsunterschied

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'''Pferdewirt''' (Deutschland), '''Pferdewart''' und '''Pferdefachmann''' (Schweiz) oder '''Pferdepfleger''' (Österreich) ist ein Ausbildungsberuf mit den Inhalten Pferdehaltung, Pferdezucht und Reiten.
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== Deutschland ==
Der '''Pferdewirt''' ist ein anerkannter dreijähriger [[Ausbildungsberuf]], mit einem der drei folgenden Schwerpunkte:
Der '''Pferdewirt''' ist ein anerkannter dreijähriger [[Ausbildungsberuf]]
*''Pferdezucht und -haltung'': Hier erwirbt der/die Auszubildende u.a. Kenntnisse in der [[Pferdezucht]], Pferdefütterung, tiergerechte Haltung und [[Veterinärkunde]], Weidemanagement, Grundfutteranbau sowie im Bewegen und Arbeiten der Pferde, in der Grünlandbewirtschaftung, im Umgang mit landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen usw.
*''Reiten'': Hier liegt der Schwerpunkt von Ausbildungsbeginn an beim [[Reiten]], der Ausbildung von Pferd und Reiter, ausreichend Talent (Balance und Elastizität) sowie eine solide reiterliche Grundausbildung sollten vorhanden sein. Die Auseinandersetzung mit der Reittheorie spielt in der Ausbildung eine große Rolle.
*''Rennreiten'': Voraussetzung hierbei sind mittlere Körpergröße und ein geringes Körpergewicht (ca. 50 kg) sowie Sportlichkeit und der eiserne Willen, das Körpergewicht zu halten, schon während der Ausbildung müssen Rennen geritten werden.
*''Trabrennfahren'': In diesem Ausbildungszweig gelten ähnliche Voraussetzungen wie für das Rennreiten, wobei das Körpergewicht der Fahrer ca. 75kg beträgt.


=== Geschichte ===
Früher hiess der Ausbildungsberuf '''Pferdepfleger'''.

Später hiess er '''Pferdewirt''' und wurde in zwei, später vier Fachrichtungen unterrichtet:

; Pferdezucht und -haltung
: Hier erwarb der/die Auszubildende u.a. Kenntnisse in der [[Pferdezucht]], Pferdefütterung, tiergerechte Haltung und [[Veterinärkunde]], Weidemanagement, Grundfutteranbau sowie im Bewegen und Arbeiten der Pferde, in der Grünlandbewirtschaftung, im Umgang mit landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen usw.

; Reiten
: Hier lag der Schwerpunkt von Ausbildungsbeginn an beim [[Reiten]], der Ausbildung von Pferd und Reiter, ausreichend Talent (Balance und Elastizität) sowie eine solide reiterliche Grundausbildung sollten vorhanden sein. Die Auseinandersetzung mit der Reittheorie spielt in der Ausbildung eine große Rolle.

; Rennreiten
: Voraussetzung hierbei waren mittlere Körpergröße und ein geringes Körpergewicht (ca. 50 kg) sowie Sportlichkeit und der eiserne Willen, das Körpergewicht zu halten, schon während der Ausbildung müssen Rennen geritten werden.

; Trabrennfahren
: In diesem Ausbildungszweig galten ähnliche Voraussetzungen wie für das Rennreiten, wobei das Körpergewicht der Fahrer ca. 75kg beträgt.

=== Ausbildung ===
Die Ausbildung beinhaltet eine [[Zwischenprüfung (Berufsausbildung)|Zwischenprüfung]], die nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit abgelegt werden sollte. Die wesentlichen Inhalte des Berufes Pferdewirt/in sind in der ''Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt'' geregelt. Während der Ausbildung muss ein Ausbildungsnachweis (Berichtsheft) geführt werden, in den auch Leittexte aufgenommen werden können.
Die Ausbildung beinhaltet eine [[Zwischenprüfung (Berufsausbildung)|Zwischenprüfung]], die nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit abgelegt werden sollte. Die wesentlichen Inhalte des Berufes Pferdewirt/in sind in der ''Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt'' geregelt. Während der Ausbildung muss ein Ausbildungsnachweis (Berichtsheft) geführt werden, in den auch Leittexte aufgenommen werden können.


Alle Auszubildenden, die bis zum 31. Juli 2010 einen Ausbildungsvertrag im Beruf Pferdewirt abgeschlossen haben, machen ihre Ausbildung und Prüfung nach der alten Verordnung aus dem Jahre 1975. Allerdings können Ausbilder und Auszubildende im beiderseitigen Einvernehmen (schriftlich) vereinbaren, die neue Verordnung aus dem Jahr 2010 auf bestehende Verträge anzuwenden.
Alle Auszubildenden, die bis zum 31. Juli 2010 einen Ausbildungsvertrag im Beruf Pferdewirt abgeschlossen haben, machen ihre Ausbildung und Prüfung nach der alten Verordnung aus dem Jahre 1975. Allerdings können Ausbilder und Auszubildende im beiderseitigen Einvernehmen (schriftlich) vereinbaren, die neue Verordnung aus dem Jahr 2010 auf bestehende Verträge anzuwenden.


=== Neue Verordnung 2010 ===
Die Fortbildung eines Pferdewirts zum ''Pferdewirtschaftsmeister'' ist ebenfalls in die vier oben genannten Bereiche unterteilt. Nach bestandener Prüfung ist der Pferdewirtschaftsmeister zur Ausbildung von Pferdewirten berechtigt, wenn die zuständige Stelle zur Berufsausbildung die persönliche und fachliche Eignung bestätigt hat.
Seit 1. August 2010 gilt die neue Verordnung zum Beruf Pferdewirt, veröffentlicht im Juni 2010 im Bundesgesetzblatt. Sie verändert den Beruf Pferdewirt deutlich. Es gibt nun 5 Fachrichtungen:


: Pferdehaltung und Service
== Neue Verordnung ==
: Pferdezucht
Eine neue Verordnung zum Beruf Pferdewirt ist im Juni 2010 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden und wird ab dem 1. August 2010 den Beruf Pferdewirt deutlich verändern. Ab diesem Zeitpunkt gibt es 5 neue Fachrichtungen:
: Klassische Reitausbildung

: Pferderennen (Galopp- oder Trabrennen)
# Pferdehaltung und Service
: Spezialreitweisen (Western- oder Gangpferdereiten)
# Pferdezucht
# Klassische Reitausbildung
# Pferderennen (Galopp- oder Trabrennen)
# Spezialreitweisen (Western- oder Gangpferdereiten)


Mit der Fachrichtung ''Pferdehaltung und Service'' geht die Verordnung hin zur kundenorientierten Pferdefachkraft, die Amateure in allen Bereichen der Pferdehaltung beraten und auch ausbilden kann. Ein Arbeitsschwerpunkt werden Pensionsställe und kleinere Reitvereine sein. Zukünftige Auszubildende müssen dann in ihrer Abschlussprüfung nachweisen, dass sie Lehrgänge zum Verladen, Longieren oder der Grundausbildung des Pferdes organisieren und durchführen können.
Mit der Fachrichtung ''Pferdehaltung und Service'' geht die Verordnung hin zur kundenorientierten Pferdefachkraft, die Amateure in allen Bereichen der Pferdehaltung beraten und auch ausbilden kann. Ein Arbeitsschwerpunkt werden Pensionsställe und kleinere Reitvereine sein. Zukünftige Auszubildende müssen dann in ihrer Abschlussprüfung nachweisen, dass sie Lehrgänge zum Verladen, Longieren oder der Grundausbildung des Pferdes organisieren und durchführen können.
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Eine neue Ausbildungsstättenverordnung, die festschreibt, welche Anforderungen an die Ausbildungsbetriebe zu stellen sind, liegt derzeit im Entwurf vor, wurde von den Sozialpartner genehmigt und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vom BiBB- Hauptausschuss bei der nächsten Sitzung im Dezember 2010 beschlossen.
Eine neue Ausbildungsstättenverordnung, die festschreibt, welche Anforderungen an die Ausbildungsbetriebe zu stellen sind, liegt derzeit im Entwurf vor, wurde von den Sozialpartner genehmigt und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vom BiBB- Hauptausschuss bei der nächsten Sitzung im Dezember 2010 beschlossen.

=== Pferdewirtschaftsmeister ===
Die Fortbildung eines Pferdewirts zum ''Pferdewirtschaftsmeister'' ist ebenfalls in die vier oben genannten Bereiche unterteilt. Nach bestandener Prüfung ist der Pferdewirtschaftsmeister zur Ausbildung von Pferdewirten berechtigt, wenn die zuständige Stelle zur Berufsausbildung die persönliche und fachliche Eignung bestätigt hat.

== Schweiz ==
=== Pferdewart/in EBA ===
Pferdewart ist ein anerkannter zweijähriger Ausbildungsberuf (Eidg. Verordnung vom 12.12.2007). Voraussetzung ist abgeschlossene Volksschule. Die praktische Ausbildung findet auf einem Pferdehof statt und beinhaltet den Umgang mit Pferden, deren Pflege, Unterhalt der Anlage, Fütterung, Arbeit mit Pferden, Tiergesundheit, Umgang mit Kunden, Arbeits- und Gesundeitsschutz. Theoretische Ausbildung ein Tag pro Woche an der Berufsfachschule in Lindau, Zollikofen oder Moudon. Zusätzlich finden überbetriebliche Kurse zu verschiedenen Themen statt. Abschluss: ''Eidg. Berufsattest "Pferdewart/in [[Eidgenössisches Berufsattest|EBA]]"''.

Pferdewarte können eine verkürzte Grundbildung als [[#Pferdefachmann|Pferdefachmann]] mit eidg. Fähigkeitszeugnis machen. Das 1. Grundbildungsjahr wird erlassen (Einstieg ins 2. Grundbildungsjahr). Danach sind die gleichen Weiterbildungen möglich wie für Pferdefachmann.

=== Pferdefachmann/-frau EFZ ===
Pferdefachmann ist ein anerkannter dreijähriger Ausbildungsberuf in einem Reitsportzentrum, Zucht- oder Handelsstall. Voraussetzung ist abgeschlossene Volksschule, Reitkenntnisse sind erwünscht. Im 1. Lehrjahr wird allgemeine Pferdehaltung gelernt.

Ab dem zweiten Lehrjahr wird eine Fachrichtung gewählt:
: Pferdepflege
: Klassisches Reiten
: Westernreiten
: Gangpferdereiten
: Pferderennsport
Abschluss: ''Eidg. Fähigkeitszeugnis "Pferdefachmann/-frau [[Fähigkeitszeugnis|EFZ]]"''

Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die [[Berufsmaturitätsschule]] besucht werden.

=== Weiterbildung ===
Spezialisierungen sind in der gewählten Fachrichtung möglich, beispielsweise zum [[Jockey|"Jockey"]] oder zum [[Trabrennsport|"Trabrennfahrer"]] im Pferderennsport. Oder in einem verwandten Bereich beispielsweise zum "dipl. Reitpädagoge". Nach Abschluss der Grundbildung kann eine verkürzte, 1-jährige Ausbildung in einer anderen der 5 Fachrichtungen absolviert werden.
Berufsprüfung als "[[Bereiter]]/in mit eidg. Fachausweis", oder Höhere Fachprüfung als "Dipl. [[Reitlehrer]]/in", oder die Ausbildung zum [[Therapeutisches Reiten|Reittherapeuten]] sind weitere Möglichkeiten.

An der Fachhochschule kann der "Bachelor FH in Agronomie" mit Vertiefung (Major) in Pferdewissenschaften erworben werden.

== Österreich ==
'''Pferdepfleger''' ist die Berufsbezeichnung in Österreich.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
Deutschland:
*[http://bundesrecht.juris.de/pfwirtausbv/BJNR027190975.html Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt]
*[http://www.pferdewirtpruefung.info/Verordn.htm Neue Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt/ Pferdewirtin]
* [http://bundesrecht.juris.de/pfwirtausbv/BJNR027190975.html Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt]
*[http://bundesrecht.juris.de/pfwirtmeistprv/BJNR001310980.html Verordnung über die Anforderungen in der Meisterprüfung für den Beruf Pferdewirt]
* [http://www.pferdewirtpruefung.info/Verordn.htm Neue Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt/ Pferdewirtin]
* [http://bundesrecht.juris.de/pfwirtmeistprv/BJNR001310980.html Verordnung über die Anforderungen in der Meisterprüfung für den Beruf Pferdewirt]
Schweiz:
* [http://pferdeberufe.ch/ Pferdeberufe.ch - Übersicht zu den Pferdeberufen in der Schweiz]
* [http://www.bbt.admin.ch/php/modules/bvz/pdf.php?file=BiVo_18109_d.pdf&typ=Verordnungen Verordnung zur Ausbildung als Pferdewart]
* [http://www.bbt.admin.ch/php/modules/bvz/pdf.php?file=BiVo_18104_d.pdf&typ=Verordnungen Verordnung zur Ausbildung als Pferdefachmann]


[[Kategorie:Beruf (Tierhaltung)]]
[[Kategorie:Beruf (Tierhaltung)]]
[[Kategorie:Hauspferd]]
[[Kategorie:Hauspferd]]
[[Kategorie:Abschluss oder Zertifikat]]
[[Kategorie:Berufsbildung]]
[[Kategorie:Bildung in der Schweiz]]



[[en:Horse trainer]]
[[en:Horse trainer]]

Version vom 22. September 2010, 11:07 Uhr

Pferdewirt (Deutschland), Pferdewart und Pferdefachmann (Schweiz) oder Pferdepfleger (Österreich) ist ein Ausbildungsberuf mit den Inhalten Pferdehaltung, Pferdezucht und Reiten.

Deutschland

Der Pferdewirt ist ein anerkannter dreijähriger Ausbildungsberuf

Geschichte

Früher hiess der Ausbildungsberuf Pferdepfleger.

Später hiess er Pferdewirt und wurde in zwei, später vier Fachrichtungen unterrichtet:

Pferdezucht und -haltung
Hier erwarb der/die Auszubildende u.a. Kenntnisse in der Pferdezucht, Pferdefütterung, tiergerechte Haltung und Veterinärkunde, Weidemanagement, Grundfutteranbau sowie im Bewegen und Arbeiten der Pferde, in der Grünlandbewirtschaftung, im Umgang mit landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen usw.
Reiten
Hier lag der Schwerpunkt von Ausbildungsbeginn an beim Reiten, der Ausbildung von Pferd und Reiter, ausreichend Talent (Balance und Elastizität) sowie eine solide reiterliche Grundausbildung sollten vorhanden sein. Die Auseinandersetzung mit der Reittheorie spielt in der Ausbildung eine große Rolle.
Rennreiten
Voraussetzung hierbei waren mittlere Körpergröße und ein geringes Körpergewicht (ca. 50 kg) sowie Sportlichkeit und der eiserne Willen, das Körpergewicht zu halten, schon während der Ausbildung müssen Rennen geritten werden.
Trabrennfahren
In diesem Ausbildungszweig galten ähnliche Voraussetzungen wie für das Rennreiten, wobei das Körpergewicht der Fahrer ca. 75kg beträgt.

Ausbildung

Die Ausbildung beinhaltet eine Zwischenprüfung, die nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit abgelegt werden sollte. Die wesentlichen Inhalte des Berufes Pferdewirt/in sind in der Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt geregelt. Während der Ausbildung muss ein Ausbildungsnachweis (Berichtsheft) geführt werden, in den auch Leittexte aufgenommen werden können.

Alle Auszubildenden, die bis zum 31. Juli 2010 einen Ausbildungsvertrag im Beruf Pferdewirt abgeschlossen haben, machen ihre Ausbildung und Prüfung nach der alten Verordnung aus dem Jahre 1975. Allerdings können Ausbilder und Auszubildende im beiderseitigen Einvernehmen (schriftlich) vereinbaren, die neue Verordnung aus dem Jahr 2010 auf bestehende Verträge anzuwenden.

Neue Verordnung 2010

Seit 1. August 2010 gilt die neue Verordnung zum Beruf Pferdewirt, veröffentlicht im Juni 2010 im Bundesgesetzblatt. Sie verändert den Beruf Pferdewirt deutlich. Es gibt nun 5 Fachrichtungen:

Pferdehaltung und Service
Pferdezucht
Klassische Reitausbildung
Pferderennen (Galopp- oder Trabrennen)
Spezialreitweisen (Western- oder Gangpferdereiten)

Mit der Fachrichtung Pferdehaltung und Service geht die Verordnung hin zur kundenorientierten Pferdefachkraft, die Amateure in allen Bereichen der Pferdehaltung beraten und auch ausbilden kann. Ein Arbeitsschwerpunkt werden Pensionsställe und kleinere Reitvereine sein. Zukünftige Auszubildende müssen dann in ihrer Abschlussprüfung nachweisen, dass sie Lehrgänge zum Verladen, Longieren oder der Grundausbildung des Pferdes organisieren und durchführen können.

In der nun abgekoppelten Fachrichtung Zucht wird wesentlich mehr Gewicht auf die Praxis von Deckstationen gelegt. Die Auszubildenden erlernen deshalb auch die Besamungstechnik. Auszubildende mit dieser Fachrichtung benötigen ein solides naturwissenschaftliches Grundwissen, um sowohl die Zuchttheorie sowie die Technik einer Besamungsstation verstehen zu können.

Die Klassische Reitausbildung bildet weiterhin Reiter aus, die nach den Regeln der Klassischen Reitlehre reiten, Pferde und deren Reiter ausbilden.

Da besonders im Trabrennen immer weniger Auszubildende eingestellt werden und man dennoch nicht ganz auf diese klassische Sparte verzichten mochte, wurde das Trabrennfahren sowie das Rennreiten zu einer Fachrichtung Pferderennen verschmolzen.

Um auch andere Reitweisen an der Berufsausbildung zu beteiligen, gibt es neu jetzt die Fachrichtung Spezialreitweisen, in der sich derzeit die Western- und die Gangpferdereiter wiederfinden.

In allen Fachrichtungen bekommen die Prinzipien Nachhaltigkeit, Prozessorientierung und Qualitätsmanagement einen hohen Stellenwert. In den Zwischen- und Abschlussprüfungen müssen die Auszubildenden entsprechend diesen Grundprinzipien ihre Aufträge planen, durchführen und analysieren.

Gleichzeitig mit der Verordnung wurde ein neuer Rahmenlehrplan für den Unterricht an den Berufsschulen entwickelt. Auch hier ist die Ausbildung wesentlich modernisiert worden: Isolierte Schulfächer werden aufgegeben und zu neuen Lernfeldern verknüpft. Auch hier bekommen Prozessorientierung, Qualitätsmanagement sowie Nachhaltigkeit einen wesentlich höheren Stellenwert.

Eine neue Ausbildungsstättenverordnung, die festschreibt, welche Anforderungen an die Ausbildungsbetriebe zu stellen sind, liegt derzeit im Entwurf vor, wurde von den Sozialpartner genehmigt und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vom BiBB- Hauptausschuss bei der nächsten Sitzung im Dezember 2010 beschlossen.

Pferdewirtschaftsmeister

Die Fortbildung eines Pferdewirts zum Pferdewirtschaftsmeister ist ebenfalls in die vier oben genannten Bereiche unterteilt. Nach bestandener Prüfung ist der Pferdewirtschaftsmeister zur Ausbildung von Pferdewirten berechtigt, wenn die zuständige Stelle zur Berufsausbildung die persönliche und fachliche Eignung bestätigt hat.

Schweiz

Pferdewart/in EBA

Pferdewart ist ein anerkannter zweijähriger Ausbildungsberuf (Eidg. Verordnung vom 12.12.2007). Voraussetzung ist abgeschlossene Volksschule. Die praktische Ausbildung findet auf einem Pferdehof statt und beinhaltet den Umgang mit Pferden, deren Pflege, Unterhalt der Anlage, Fütterung, Arbeit mit Pferden, Tiergesundheit, Umgang mit Kunden, Arbeits- und Gesundeitsschutz. Theoretische Ausbildung ein Tag pro Woche an der Berufsfachschule in Lindau, Zollikofen oder Moudon. Zusätzlich finden überbetriebliche Kurse zu verschiedenen Themen statt. Abschluss: Eidg. Berufsattest "Pferdewart/in EBA".

Pferdewarte können eine verkürzte Grundbildung als Pferdefachmann mit eidg. Fähigkeitszeugnis machen. Das 1. Grundbildungsjahr wird erlassen (Einstieg ins 2. Grundbildungsjahr). Danach sind die gleichen Weiterbildungen möglich wie für Pferdefachmann.

Pferdefachmann/-frau EFZ

Pferdefachmann ist ein anerkannter dreijähriger Ausbildungsberuf in einem Reitsportzentrum, Zucht- oder Handelsstall. Voraussetzung ist abgeschlossene Volksschule, Reitkenntnisse sind erwünscht. Im 1. Lehrjahr wird allgemeine Pferdehaltung gelernt.

Ab dem zweiten Lehrjahr wird eine Fachrichtung gewählt:

Pferdepflege
Klassisches Reiten
Westernreiten
Gangpferdereiten
Pferderennsport

Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis "Pferdefachmann/-frau EFZ"

Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.

Weiterbildung

Spezialisierungen sind in der gewählten Fachrichtung möglich, beispielsweise zum "Jockey" oder zum "Trabrennfahrer" im Pferderennsport. Oder in einem verwandten Bereich beispielsweise zum "dipl. Reitpädagoge". Nach Abschluss der Grundbildung kann eine verkürzte, 1-jährige Ausbildung in einer anderen der 5 Fachrichtungen absolviert werden. Berufsprüfung als "Bereiter/in mit eidg. Fachausweis", oder Höhere Fachprüfung als "Dipl. Reitlehrer/in", oder die Ausbildung zum Reittherapeuten sind weitere Möglichkeiten.

An der Fachhochschule kann der "Bachelor FH in Agronomie" mit Vertiefung (Major) in Pferdewissenschaften erworben werden.

Österreich

Pferdepfleger ist die Berufsbezeichnung in Österreich.

Deutschland:

Schweiz: