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Tatsächlich entsteht Gold allein bei verschiedenen kerntechnischen Prozessen ([[Kernreaktion]]en und [[Kernspaltung]]) in winzigen Mengen.
Tatsächlich entsteht Gold allein bei verschiedenen kerntechnischen Prozessen ([[Kernreaktion]]en und [[Kernspaltung]]) in winzigen Mengen.


Eine Möglichkeit wäre die Erzeugung mittels [[Teilchenbeschleuniger]]n, was in den 1980er Jahren erstmals einem Team um [[Glenn Seaborg]] gelang.<ref name="thevintagenews.com" /> Hierbei werden mit sehr großem (Energie-)aufwand einzelne Atome erzeugt.
Eine Möglichkeit wäre die Erzeugung mittels [[Teilchenbeschleuniger]]n, was in den 1980er Jahren erstmals einem Team um [[Glenn Seaborg]] gelang.<ref name="thevintagenews.com" /> Hierbei werden aber mit sehr großem (Energie-)aufwand nur einzelne Atome erzeugt.


Denkbar wäre es, Gold (analog etwa zu Plutonium) zu „erbrüten“. Als Ausgangsmaterial kämen die im Periodensystem benachbarten Elemente Platin und Quecksilber als Ausgangsmaterial infrage. Durch [[Neutroneneinfang]] von <sup>196</sup>Pt und <sup>196</sup>Hg entstehen <sup>197</sup>Pt bzw. <sup>197</sup>Hg, die beide mit einer [[Halbwertszeit]] von einigen Stunden durch [[Betazerfall]] (β<sup>−</sup> bzw. β<sup>+</sup>) in <sup>197</sup>Au zerfallen, das einzige stabile [[Isotop]] von Gold. Aber Platin ist sehr teuer, und nur ein Anteil von 25 % ist <sup>196</sup>Pt. Quecksilber ist zwar vergleichsweise preiswert, aber <sup>196</sup>Hg hat nur einen Anteil von 0,15 %. Zum einen würden also viele unerwünschte, meist radioaktive Kerne entstehen, zum anderen wäre die Isotopentrennung sehr aufwändig.
Denkbar wäre es, Gold (analog etwa zu Plutonium) zu „erbrüten“. Als Ausgangsmaterial kämen die im Periodensystem benachbarten Elemente Platin und Quecksilber als Ausgangsmaterial infrage. Durch [[Neutroneneinfang]] von <sup>196</sup>Pt und <sup>196</sup>Hg entstehen <sup>197</sup>Pt bzw. <sup>197</sup>Hg, die beide mit einer [[Halbwertszeit]] von einigen Stunden durch [[Betazerfall]] (β<sup>−</sup> bzw. β<sup>+</sup>) in <sup>197</sup>Au zerfallen, das einzige stabile [[Isotop]] von Gold. Aber Platin ist sehr teuer, und nur ein Anteil von 25 % ist <sup>196</sup>Pt. Quecksilber ist zwar vergleichsweise preiswert, aber <sup>196</sup>Hg hat nur einen Anteil von 0,15 %. Zum einen würden also viele unerwünschte, meist radioaktive Kerne entstehen, zum anderen wäre die Isotopentrennung sehr aufwändig.

Version vom 20. Juni 2024, 12:35 Uhr

Goldsynthese

Die Hoffnung, Gold künstlich herstellen zu können, wurde von vielen Kulturen über Jahrhunderte gehegt. Dabei entstand unter anderem die Sage vom sogenannten Stein der Weisen, der Gold aus unedlen Metallen entstehen lassen sollte. Die Alchemie wurde gelegentlich als „künstliche Darstellung von Silber und Gold“ oder schlicht als „Goldmacherei“ aufgefasst.[1]

Beispielsweise wird in zwei ostmitteldeutschen Handschriften des 15. Jahrhunderts ein Nikolaus von Paris genannt, nach dessen alchemistischem Traktat Von silber unde von golde Gold hergestellt werden könne, indem Silber und „rotes Eisen“ mit Salmiak versetzt werden, diese Mischung eine Woche in heißem Pferdemist belassen wird, danach gefiltert und auf die Hälfte eingedampft wird und mit der dadurch entstandenen Substanz Silber in 12-karätiges Gold transmutiert werden könne. Wenn dann ein Teil dieses Goldes mit vier Teilen natürlichem Gold gemischt wird, solle 20-karätiges Gold entstehen.[2]

Tatsächlich entsteht Gold allein bei verschiedenen kerntechnischen Prozessen (Kernreaktionen und Kernspaltung) in winzigen Mengen.

Eine Möglichkeit wäre die Erzeugung mittels Teilchenbeschleunigern, was in den 1980er Jahren erstmals einem Team um Glenn Seaborg gelang.[3] Hierbei werden aber mit sehr großem (Energie-)aufwand nur einzelne Atome erzeugt.

Denkbar wäre es, Gold (analog etwa zu Plutonium) zu „erbrüten“. Als Ausgangsmaterial kämen die im Periodensystem benachbarten Elemente Platin und Quecksilber als Ausgangsmaterial infrage. Durch Neutroneneinfang von 196Pt und 196Hg entstehen 197Pt bzw. 197Hg, die beide mit einer Halbwertszeit von einigen Stunden durch Betazerfall bzw. β+) in 197Au zerfallen, das einzige stabile Isotop von Gold. Aber Platin ist sehr teuer, und nur ein Anteil von 25 % ist 196Pt. Quecksilber ist zwar vergleichsweise preiswert, aber 196Hg hat nur einen Anteil von 0,15 %. Zum einen würden also viele unerwünschte, meist radioaktive Kerne entstehen, zum anderen wäre die Isotopentrennung sehr aufwändig.

Eine andere Möglichkeit wäre die Photodesintegration von 198Hg mit wiederum anschließendem Zerfall von 197Hg. Hierbei muss ein Gammaquant von rund 10 Megaelektronenvolt auf einen 198Hg-Kern treffen, wobei ein Neutron frei wird.[4] Es handelt sich also um eine (γ,n)-Reaktion. Obwohl 198Hg mit über 10 % Anteil an Quecksilber deutlich einfacher verfügbar ist als 196Hg, ist die hohe benötigte Energiemenge ein praktisches Hindernis.

In einem Kernreaktor werden starke Gammastrahlen frei,[5] welche teilweise auch die Größenordnung 10 MeV erreichen. Prinzipiell wäre es also denkbar als Koppelprodukt Gold aus Quecksilber zu „brüten“. Obwohl Quecksilber als Kühlmittel für Kernreaktoren denkbar wäre und in der Vergangenheit zum Beispiel bei Clementine praktisch erprobt worden ist,[6][7] ist heute das Interesse an derartigen Reaktoren deutlich geringer als jenes an anderen flüssigmetall- oder flüssigsalzgekühlten Konzepten.

Ungeachtet all dessen ist die Zerstörung von Gold derzeit häufiger als seine nukleare Erzeugung, denn 198Au, welches üblicherweise durch Neutroneneinfang in 197Au erzeugt wird, ist ein relativ häufig verwendetes Radiopharmakon.[8][9] Bei seinem Zerfall entsteht Quecksilber, sodass Menschen sogar – wenn auch in winzigem Maßstab – die Gesamtmenge irdischen Goldes leicht verringert haben.

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