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Eine Möglichkeit wäre die Erzeugung mittels [[Teilchenbeschleuniger]]n, was in den 1980er Jahren erstmals einem Team um [[Glenn Seaborg]] gelang.<ref name="thevintagenews.com" /> Hierbei werden mit sehr großem (Energie-)aufwand einzelne Atome erzeugt.
Eine Möglichkeit wäre die Erzeugung mittels [[Teilchenbeschleuniger]]n, was in den 1980er Jahren erstmals einem Team um [[Glenn Seaborg]] gelang.<ref name="thevintagenews.com" /> Hierbei werden mit sehr großem (Energie-)aufwand einzelne Atome erzeugt.


Das einzige stabile [[Isotop]] von Gold ist <sup>197</sup>Au. Für [[Transmutationsreaktionen]] kämen daher die [[Nuklid]]e <sup>196</sup>Pt und <sup>196</sup>Hg der im Periodensystem benachbarten Elemente Platin und Quecksilber als Ausgangsmaterial infrage. Durch Neutroneneinfang an <sup>196</sup>Pt entsteht <sup>197</sup>Pt, das sich mit einer [[Halbwertszeit von XXXX]] durch [[Betazerfall|Beta-Minus-Zerfall]] in <sup>197</sup>Au umwandelt. Analog wird <sup>197</sup>Hg durch [[Betazerfall|Beta-Plus-Zerfall]] zu <sup>197</sup>Au.
Denkbar wäre es, Gold (analog etwa zu Plutonium) zu „erbrüten“. Das einzige stabile [[Isotop]] von Gold ist <sup>197</sup>Au. Für [[Transmutation]]sreaktionen kämen daher die [[Nuklid]]e <sup>196</sup>Pt und <sup>196</sup>Hg der im Periodensystem benachbarten Elemente Platin und Quecksilber als Ausgangsmaterial infrage. Durch [[Neutroneneinfang]] von <sup>196</sup>Pt entsteht <sup>197</sup>Pt, das sich mit einer [[Halbwertszeit]] 20 Stunden durch [[Betazerfall|Beta-Minus-Zerfall]] in <sup>197</sup>Au umwandelt. Analog wird <sup>197</sup>Hg durch [[Betazerfall|Beta-Plus-Zerfall]] (<math>t_{1/2}=64\;\mathrm h</math>) zu <sup>197</sup>Au.






nur wenige Nuklide infrage. Der unmittelbare „linke Nachbar“ des Goldes im Periodensystem der Elemente – Platin – ist je nach [[Platinpreis|Situation auf dem Platinmarkt]] gelegentlich etwas teurer oder etwas billiger als Gold, weswegen eine Transmutation von Platin zu Gold wenig attraktiv erscheint. Möglich wäre sie dennoch – durch [[Neutroneneinfang]] in <sup>196</sup>Pt (gut ein Viertel der Platinatome sind <sup>196</sup>Pt) wird <sup>197</sup>Pt gebildet. <sup>197</sup>Pt ist ein verhältnismäßig kurzlebiger [[Betastrahler]], welcher mit einer Halbwertszeit von 19,8915 Stunden zu Gold zerfällt.
nur wenige Nuklide infrage. Der unmittelbare „linke Nachbar“ des Goldes im Periodensystem der Elemente – Platin – ist je nach [[Platinpreis|Situation auf dem Platinmarkt]] gelegentlich etwas teurer oder etwas billiger als Gold, weswegen eine Transmutation von Platin zu Gold wenig attraktiv erscheint. Möglich wäre sie dennoch – durch [[Neutroneneinfang]] in <sup>196</sup>Pt (gut ein Viertel der Platinatome sind <sup>196</sup>Pt) wird <sup>197</sup>Pt gebildet. <sup>197</sup>Pt ist ein verhältnismäßig kurzlebiger [[Betastrahler]], welcher mit einer Halbwertszeit von 19,8915 Stunden zu Gold zerfällt.


Anders verhält es sich beim „rechten Nachbar“ des Goldes, dem Quecksilber. Quecksilber ist um Größenordnungen billiger als Gold und gilt aufgrund seiner chemischen Giftigkeit in vielen Kontexten als unerwünscht. Möglich wäre ein Neutroneneinfang in <sup>196</sup>Hg mit anschließendem Betazerfall des resultierenden <sup>197</sup>Hg (Halbwertszeit: 64,14 Stunden) zu Gold.<ref name="wtamu.edu" /> Problematisch hierbei ist der niedrige Gehalt an <sup>196</sup>Hg in Quecksilber, welcher mit 0,15 % noch niedriger ist als jener von <sup>235</sup>U in Uran vor der [[Urananreicherung]] und sogar den verbleibenden Gehalt von <sup>235</sup>U in üblichem abgereichertem Uran unterschreitet.<ref name="DepletedUranium" /> Eine andere Möglichkeit wäre die [[Photodesintegration]] von <sup>198</sup>Hg mit wiederum anschließendem Zerfall von <sup>197</sup>Hg. Hierbei muss ein [[Gammastrahlung|Gammaquant]] von rund 10 Mega[[elektronenvolt]] (höchster [[Wirkungsquerschnitt]] rund 500–600 [[Barn|Millibarn]] bei 14 MeV) auf einen <sup>198</sup>Hg-Kern treffen, wobei ein Neutron frei wird.<ref name="oecd-nea.org/janisweb" /> Es handelt sich also um eine (γ,n)-Reaktion. Obwohl <sup>198</sup>Hg mit über 10 % Anteil an Quecksilber deutlich einfacher verfügbar ist als <sup>196</sup>Hg, ist die hohe benötigte Energiemenge ein praktisches Hindernis. Makroskopisch gesehen entsprechen 10 Megaelektronvolt pro Atom rund 96,5 Gigajoule pro Mol. Bei einer molaren Masse von Gold von etwa 197 Gramm wären also pro Gramm rund 490 Megajoule nötig, was etwa 136 Kilowattstunden entspricht. Pro Feinunze entsprechend rund 4,2 Megawattstunden. All diese Zahlen verstehen sich jeweils ohne Berücksichtigung etwaiger Verluste im Verfahren durch Ineffizienz oder Interaktionen zwischen Gammaquanten und Atomkernen, welche nicht zur (γ,n)-Reaktion führen. Angesichts gängiger Energiepreise für 4,2 MWh Strom weit oberhalb des Preises einer Feinunze Gold ist dieses Verfahren auch bei – praktisch unmöglicher – perfekter Effizienz nicht wirtschaftlich.
Anders verhält es sich beim „rechten Nachbar“ des Goldes, dem Quecksilber. Quecksilber ist um Größenordnungen billiger als Gold und gilt aufgrund seiner chemischen Giftigkeit in vielen Kontexten als unerwünscht. Möglich wäre ein Neutroneneinfang in <sup>196</sup>Hg mit anschließendem Betazerfall des resultierenden <sup>197</sup>Hg (Halbwertszeit: 64,14 Stunden) zu Gold.<ref name="wtamu.edu" /> Problematisch hierbei ist der niedrige Gehalt an <sup>196</sup>Hg in Quecksilber, welcher mit 0,15 % noch niedriger ist als jener von <sup>235</sup>U in Uran vor der [[Urananreicherung]] und sogar den verbleibenden Gehalt von <sup>235</sup>U in üblichem abgereichertem Uran unterschreitet.<ref name="DepletedUranium" /> Eine andere Möglichkeit wäre die [[Photodesintegration]] von <sup>198</sup>Hg mit wiederum anschließendem Zerfall von <sup>197</sup>Hg. Hierbei muss ein [[Gammastrahlung|Gammaquant]] von rund 10 Mega[[elektronenvolt]] (höchster [[Wirkungsquerschnitt]] rund 500–600 [[Barn|Millibarn]] bei 14 MeV) auf einen <sup>198</sup>Hg-Kern treffen, wobei ein Neutron frei wird.<ref name="oecd-nea.org/janisweb" /> Es handelt sich also um eine (γ,n)-Reaktion. Obwohl <sup>198</sup>Hg mit über 10 % Anteil an Quecksilber deutlich einfacher verfügbar ist als <sup>196</sup>Hg, ist die hohe benötigte Energiemenge ein praktisches Hindernis. Makroskopisch gesehen entsprechen 10 Megaelektronvolt pro Atom rund 96,5 Gigajoule pro Mol. Bei einer molaren Masse von Gold von etwa 197 Gramm wären also pro Gramm rund 490 Megajoule nötig, was etwa 136 Kilowattstunden entspricht. Pro Feinunze entsprechend rund 4,2 Megawattstunden. All diese Zahlen verstehen sich jeweils ohne Berücksichtigung etwaiger Verluste im Verfahren durch Ineffizienz oder Interaktionen zwischen Gammaquanten und Atomkernen, welche nicht zur (γ,n)-Reaktion führen. Angesichts gängiger Energiepreise für 4,2 MWh Strom weit oberhalb des Preises einer Feinunze Gold ist dieses Verfahren auch bei – praktisch unmöglicher – perfekter Effizienz nicht wirtschaftlich.

Version vom 20. Juni 2024, 09:39 Uhr

Goldsynthese

Die Hoffnung, Gold künstlich herstellen zu können, wurde von vielen Kulturen über Jahrhunderte gehegt. Dabei entstand unter anderem die Sage vom sogenannten Stein der Weisen, der Gold aus unedlen Metallen entstehen lassen sollte. Die Alchemie wurde gelegentlich als „künstliche Darstellung von Silber und Gold“ oder schlicht als „Goldmacherei“ aufgefasst.[1]

Beispielsweise wird in zwei ostmitteldeutschen Handschriften des 15. Jahrhunderts ein Nikolaus von Paris genannt, nach dessen alchemistischem Traktat Von silber unde von golde Gold hergestellt werden könne, indem Silber und „rotes Eisen“ mit Salmiak versetzt werden, diese Mischung eine Woche in heißem Pferdemist belassen wird, danach gefiltert und auf die Hälfte eingedampft wird und mit der dadurch entstandenen Substanz Silber in 12-karätiges Gold transmutiert werden könne. Wenn dann ein Teil dieses Goldes mit vier Teilen natürlichem Gold gemischt wird, solle 20-karätiges Gold entstehen.[2]

Tatsächlich entsteht Gold allein bei verschiedenen kerntechnischen Prozessen (Kernreaktionen und Kernspaltung) in winzigen Mengen.

Eine Möglichkeit wäre die Erzeugung mittels Teilchenbeschleunigern, was in den 1980er Jahren erstmals einem Team um Glenn Seaborg gelang.[3] Hierbei werden mit sehr großem (Energie-)aufwand einzelne Atome erzeugt.

Denkbar wäre es, Gold (analog etwa zu Plutonium) zu „erbrüten“. Das einzige stabile Isotop von Gold ist 197Au. Für Transmutationsreaktionen kämen daher die Nuklide 196Pt und 196Hg der im Periodensystem benachbarten Elemente Platin und Quecksilber als Ausgangsmaterial infrage. Durch Neutroneneinfang von 196Pt entsteht 197Pt, das sich mit einer Halbwertszeit 20 Stunden durch Beta-Minus-Zerfall in 197Au umwandelt. Analog wird 197Hg durch Beta-Plus-Zerfall () zu 197Au.


nur wenige Nuklide infrage. Der unmittelbare „linke Nachbar“ des Goldes im Periodensystem der Elemente – Platin – ist je nach Situation auf dem Platinmarkt gelegentlich etwas teurer oder etwas billiger als Gold, weswegen eine Transmutation von Platin zu Gold wenig attraktiv erscheint. Möglich wäre sie dennoch – durch Neutroneneinfang in 196Pt (gut ein Viertel der Platinatome sind 196Pt) wird 197Pt gebildet. 197Pt ist ein verhältnismäßig kurzlebiger Betastrahler, welcher mit einer Halbwertszeit von 19,8915 Stunden zu Gold zerfällt.

Anders verhält es sich beim „rechten Nachbar“ des Goldes, dem Quecksilber. Quecksilber ist um Größenordnungen billiger als Gold und gilt aufgrund seiner chemischen Giftigkeit in vielen Kontexten als unerwünscht. Möglich wäre ein Neutroneneinfang in 196Hg mit anschließendem Betazerfall des resultierenden 197Hg (Halbwertszeit: 64,14 Stunden) zu Gold.[4] Problematisch hierbei ist der niedrige Gehalt an 196Hg in Quecksilber, welcher mit 0,15 % noch niedriger ist als jener von 235U in Uran vor der Urananreicherung und sogar den verbleibenden Gehalt von 235U in üblichem abgereichertem Uran unterschreitet.[5] Eine andere Möglichkeit wäre die Photodesintegration von 198Hg mit wiederum anschließendem Zerfall von 197Hg. Hierbei muss ein Gammaquant von rund 10 Megaelektronenvolt (höchster Wirkungsquerschnitt rund 500–600 Millibarn bei 14 MeV) auf einen 198Hg-Kern treffen, wobei ein Neutron frei wird.[6] Es handelt sich also um eine (γ,n)-Reaktion. Obwohl 198Hg mit über 10 % Anteil an Quecksilber deutlich einfacher verfügbar ist als 196Hg, ist die hohe benötigte Energiemenge ein praktisches Hindernis. Makroskopisch gesehen entsprechen 10 Megaelektronvolt pro Atom rund 96,5 Gigajoule pro Mol. Bei einer molaren Masse von Gold von etwa 197 Gramm wären also pro Gramm rund 490 Megajoule nötig, was etwa 136 Kilowattstunden entspricht. Pro Feinunze entsprechend rund 4,2 Megawattstunden. All diese Zahlen verstehen sich jeweils ohne Berücksichtigung etwaiger Verluste im Verfahren durch Ineffizienz oder Interaktionen zwischen Gammaquanten und Atomkernen, welche nicht zur (γ,n)-Reaktion führen. Angesichts gängiger Energiepreise für 4,2 MWh Strom weit oberhalb des Preises einer Feinunze Gold ist dieses Verfahren auch bei – praktisch unmöglicher – perfekter Effizienz nicht wirtschaftlich.

In einem Kernreaktor werden starke Gammastrahlen frei,[7] welche teilweise auch die Größenordnung 10 MeV erreichen. Prinzipiell wäre es also denkbar als Koppelprodukt Gold aus Quecksilber zu „brüten“. Obwohl Quecksilber als Kühlmittel für Kernreaktoren denkbar wäre und in der Vergangenheit zum Beispiel bei Clementine praktisch erprobt worden ist,[8][9] ist heute das Interesse an derartigen Reaktoren deutlich geringer als jenes an anderen flüssigmetall- oder flüssigsalzgekühlten Konzepten. Zu nennen sind hier Natrium, NaK und Blei-Bismut sowie verschiedene Fluorid- und Chloridsalze.[10] Ein Problem jeglicher mit einem – zumal flüssigen – Neutronengift, wie es 196Hg ist, gekühlten Reaktoren ist der positive Dampfblasenkoeffizient, welcher allgemein als unerwünscht gilt, und in einigen Jurisdiktionen einer Betriebsgenehmigung explizit entgegensteht.[11]

Ungeachtet all dessen ist die Zerstörung von Gold derzeit häufiger als seine nukleare Erzeugung, denn Gold-198, ein radioaktives Isotop des Goldes, welches üblicherweise durch Neutroneneinfang in 197Au erzeugt wird, ist ein relativ häufig verwendetes Radiopharmakon.[12][13] Bei seinem Zerfall entsteht Quecksilber, sodass Menschen sogar – wenn auch in geringem Maßstab – die Gesamtmenge irdischen Goldes leicht verringert haben.

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  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen wtamu.edu.
  5. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen DepletedUranium.
  6. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen oecd-nea.org/janisweb.
  7. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Roos.
  8. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Battles.
  9. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen ATL.
  10. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen energy.gov.
  11. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen world-nuclear.org.
  12. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen MIT-NRL.
  13. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen NCATS.