Tash Sultana

Tash Sultana (2017)

Tash Sultana (* 15. Juni 1995 als Natasha Sultana in Melbourne, Victoria, Australien) ist australisch-maltesischer Nationalität und tätig in den Bereichen des Singer-Songwritings, des Multiinstrumentalischen, des Beatboxing und der Looping-Kunst.[1] Größere Bekanntheit erlangte Sultana im April 2016, als das Video des eigenen Songs Jungle[2] innerhalb weniger Tage mehr als eine Million Aufrufe erzielte.[3] Positive Resonanz erhielten weitere als Live Bedroom Recordings im eigenen YouTube-Kanal veröffentlichte Jam-Session-Videos.[4] Tash Sultanas Musikstil bildet eine Mischung aus Electronic Indie, Folk, Jazz, Reggae, Rock und Soul.[5][6]

Leben

Kindheit und Jugend

Tash Sultana wuchs in Melbourne auf.[7] Im Alter von drei Jahren bekam Sultana vom Großvater eine erste Gitarre geschenkt und begann eine Leidenschaft für Musik zu entwickeln.[7]

Im Alter von 17 Jahren erlitt Sultana nach dem Konsum psilocybinhaltiger Pilze eine drogeninduzierte Psychose, gefolgt von neun Monaten Therapie.[8] In dieser Zeit brachte Sultana sich auch das Loopen bei.[8][4] Bereits während der Schulzeit sowie weiterhin nach dem Abschluss der High School begann Sultana, um sich nach Aufforderung seitens der Mutter ein eigenes Taschengeld zu verdienen, mit Straßenauftritten und professionalisierte dies nach und nach.[8][9]

Beginn der Musikkarriere

Durch Straßenauftritte sowie zuhause aufgenommenen und in sozialen Medien veröffentlichten Livesessions und zahlreichen kleineren Auftritten in Clubs und Bars bildete sich seit 2013 eine immer größere Fanbase um Sultana.[9] Im Juni 2016 wurde Sultana schließlich von Lemon Tree Music, einer Melbourner Managementagentur für aufstrebende lokale Musiker, unter Vertrag genommen.[10] Die Agentur organisierte dann Sultanas erste Welttournee mit Konzerten in Australien, Neuseeland, Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden.[10]

2016/2017: Notion EP, Notion World Tour und Homecoming Tour

Tash Sultana bei einem Konzert im Melkweg in Amsterdam (Juli 2017)

Am 23. September 2016 gab Sultana über das eigene Plattenlabel Lonely Lands Records die erste EP mit dem Titel Notion heraus.[11] Damit gewann Sultana im November 2016 den Preis 2016 Unearthed Artist J Award des australischen Radiosenders Triple J.[12] Die Singles Jungle und Notion landeten beide in den Triple J Hottest 100, 2016.[1] Anfang 2017 wurde die EP mithilfe des neuen zusätzlichen Partners (Plattenlabel Mom + Pop Music) als Multi-Format veröffentlicht.[13]

Sultanas Lied Jungle wurde zudem 2017 in den Soundtrack der Fußballsimulation FIFA 18 aufgenommen.[14]

Im Februar 2017 absolvierte Sultana eine ausverkaufte US-Tour.[15] Am 21. April gab Sultana die Single Murder to the Mind heraus.[16] Kurz darauf war Sultana wegen einer Kehlkopfentzündung gezwungen, zwei Konzerte der Festivalreihe Groovin The Moo 2017 abzusagen.[17] In den darauffolgenden Monaten trat Sultana auf zahlreichen Festivals auf und absolvierte ausverkaufte Soloauftritte in Australien, Neuseeland und ganz Europa.[18] Im Juli 2017 gab Sultana bekannt, nach dem Ende der Welttournee im November und Dezember Stadien- und Arenenkonzerte in Australien als Homecoming Tour zu spielen.[19]

2018/2019: Erstes Studioalbum Flow State

Sultanas Debütalbum Flow State wurde am 31. August 2018 veröffentlicht. Bereits im Vorfeld waren die Singles Salvation, Harvest Love und Free Mind veröffentlicht worden, die zusammen mit den im Jahr 2017 herausgegebenen Singles Murder to the Mind und Mystik Bestandteil des Albums sind.[20] Ein Großteil der Songs, unter anderem Harvest Love, Big Smoke und Blackbird, war bereits seit 2015 auf Youtube aus der Live Bedroom Recording-Reihe als Jam-Versionen verfügbar und wurden mit Flow State von Tash neu interpretiert sowie erstmals in Studioqualität aufgenommen.[21]

Im Februar 2019 spielte Sultana, nun unter dem Namen Tash Sultana, die bisher größten Konzerte im Rahmen der eigenen Flow State Tour innerhalb Australiens. Es folgten die zweite Flow State UK/Europe Tour im Sommer 2019, nachdem Sultana bereits im September 2018 innerhalb Europa getourt war, sowie die Flow State North America Tour im Herbst 2019.

Des Weiteren veröffentlichte Sultana am 4. April 2019 die Single Can't Buy Happiness sowie am 10. Juli die erste Kollaboration Talk It Out mit dem australischen Sänger Matt Corby. Tash Sultana wirkte zudem an der Single Daydreaming der deutschen Band Milky Chance mit, die als Outtake zu deren Album Mind the moon herauskam.[22]

2020/2021: Terra Firma

Am 19. Februar 2021 gab Tash Sultana das zweite Studioalbum Terra Firma heraus. Das Album entstand größtenteils im eigenen Home-Studio während der COVID-19-Pandemie und stellt eine Interpretation des Anbruchs einer neuen Zeit dar, einerseits für Sultana persönlich-künstlerisch aber auch weltweit aufgrund der die bisherige Normalität in Frage stellenden Pandemie. Der Titel Terra Firma steht symbolisch für die Erdkruste, als Gründung des eigenen Seins und Verbindungspunkt zu den fünf Elementen, auf die Tash in der Struktur des Albums Bezug nimmt:[23]

„Das Album ist unterteilt in die fünf Elemente und wir werden fünf Singles vorab veröffentlichen. Jede davon repräsentiert ein Element. Pretty Lady ist Wasser, Greed ist Erde, Beyond The Pine ist ‚Air‘ und die gestern erschienene Willow Tree ist Feuer. Die nächste, deren Name ich noch nicht verraten darf (Sweet And Dandy; A.d.R.), ist ‚Spirit‘.“

Tash Sultana (Februar 2021)

Der australische Singer-Songwriter Josh Cashman, mit dem Tash im Jahr 2015 schon den Song More than I should als Youtube-Video produziert hat, sowie der australische RnB-Künstler Jerome Farah, den Tash aus der Schulzeit kennt, wirkten kollaborativ bei zwei Songs des Albums mit.[23] Das Intro-Musikstück Musk stammt wie bereits einzelne Songs des Albums Flow State aus der Live Bedroom Recording-Reihe und stellt den letzten bisher noch nicht in Studioqualität veröffentlichten Song der Reihe dar. Das Musikvideo der schon im April 2020 veröffentlichten Single Pretty Lady, die aufgrund eines Amateurvideos aus Tash' Busking-Zeiten als Variation bereits auf der Plattform Youtube Bekanntheit erlangt hatte, wurde aus den Tanzvideos zahlreicher Fans, die im Rahmen der von Tash via Social Media initiierten weltweiten Kampagne unter dem Hashtag #prettyladychallenge zur ersten globalen Hochzeit der COVID-19-Pandemie entstanden, erstellt.[24]

Musikstil und Rezeption

Tash Sultana spielt neben dem Paradeinstrument, der Gitarre, noch zehn weitere Instrumente, darunter Bass, verschiedene Flöten, Klavier, Mandoline, Mundharmonika, Saxophon, Trompete sowie einige Perkussionsinstrumente.[6][8] Inspiration schöpft Sultana – eigenen Angaben nach – aus der Musik von Jimi Hendrix, Erykah Badu, Bob Marley, Led Zeppelin, alt-J und Phil Collins.[25][26]

Als „One-Person-Band“ multitaskend mehrere Instrumente bedienend sowie dank außergewöhnlicher Bühnenpräsenz bleibt auch bei größeren Konzerten der Jamcharakter der Auftritte erhalten.[4][27][18]

Persönliches

Tash Sultana ist Botschafter der australischen Non-Profit-Organisation beyondblue. Ziel der Organisation ist das Herstellen von Sensibilität für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sowie die Unterstützung von Betroffenen.[28]

Sultana lebt mit einer festen Partnerin in Melbourne.[29] 2018 erklärt Sultana die eigene Geschlechtsidentität als nichtbinär.[30]

Diskografie

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[31]
Flow State
 AU210.09.2018(5 Wo.)
 DE1807.09.2018(2 Wo.)
 AT4314.09.2018(1 Wo.)
 CH2209.09.2018(4 Wo.)
 UK6713.09.2018(1 Wo.)
 US5115.09.2018(1 Wo.)
Terra firma
 AU101.03.2021(2 Wo.)
 DE726.02.2021(2 Wo.)
 AT2505.03.2021(1 Wo.)
 CH328.02.2021(2 Wo.)
MTV Unplugged (Live in Melbourne)
 DE1210.06.2022(1 Wo.)
 CH4112.06.2022(1 Wo.)
EPs[31]
Notion EP
 AU8 
Gold
Gold
09.10.2016(20 Wo.)
 CH6428.07.2019(2 Wo.)
Singles[31]
Jungle
 AU39 
Doppelplatin
×2
Doppelplatin
12.02.2017(2 Wo.)

Studioalben

  • 2018: Flow State
  • 2021: Terra Firma

EPs

  • 2013: Yin Yang
  • 2016: Notion

Singles

  • 2015: Higher
  • 2015: Brainflower
  • 2016: Gemini
  • 2016: Notion (AU: PlatinPlatin)
  • 2016: Jungle (UK: SilberSilber)
  • 2017: Murder to the Mind (AU: GoldGold)
  • 2017: Mystik (AU: PlatinPlatin)
  • 2018: Salvation
  • 2018: Harvest Love
  • 2018: Free Mind
  • 2019: Can’t Buy Happiness
  • 2019: Talk It Out (mit Matt Corby, AU: GoldGold)
  • 2019: Daydreaming (mit Milky Chance)
  • 2020: Pretty Lady (AU: GoldGold)
  • 2020: Greed
  • 2020: Through the Valley (The Last of Us Part II)
  • 2020: Bayond the Pine
  • 2020: Willow Tree (mit Jerome Farah)
  • 2021: Sweet & Dandy

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 2023: für die Single Jungle

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA)0! S 4× Gold4 4× Platin4420.000aria.com.au
 Frankreich (SNEP)0! S Gold10! P100.000snepmusique.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) Silber10! G0! P200.000bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  5× Gold5  4× Platin4
Commons: Tash Sultana – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Lars Brandle: Watch Aussie Newcomer Tash Sultana’s Mind-Melting Cover of MGMT’s “Electric Feel”. In: Billboard. 13. Februar 2017, abgerufen am 30. April 2020 (englisch).
  2. Hörbeispiel: Tash Sultana – Jungle
  3. Greg Moskovitch: Tash Sultana shares video, get a million views in five days. Tone Deaf, 3. Mai 2016, abgerufen am 17. August 2017.
  4. a b c Benjamin Kanthak: Hype um Tash Sultana: Wie aus einem Junkie Australiens neuer Star wurde. puls.br, 1. März 2017, abgerufen am 17. August 2017.
  5. Programmankündigung: Tash Sultana. In: Montreux Jazz Festival. 6. Juli 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. August 2017; abgerufen am 5. März 2020.
  6. a b Lucy Cormack: Tash Sultana review: Welcome to the jungle of the one woman band. The Sydney Morning Herald, 19. Oktober 2016, abgerufen am 17. August 2017.
  7. a b Tash Sultana talks gender fluidity and our generation accepting diversity. awareproject, 4. April 2016, archiviert vom Original am 14. August 2020; abgerufen am 17. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/awareproject.com.au
  8. a b c d Marc Fennell: "I was a complete drug addict": The musical journey of Tash Sultana. SBS, 16. November 2016, abgerufen am 17. August 2017.
  9. a b Alice Matthews: Hottest 100 hopes for Tash Sultana after being named triple j Unearthed Artist Of The Year. abc, 25. Januar 2017, abgerufen am 18. August 2017.
  10. a b Tash Sultana Signs Management Deal With Lemon Tree Music. themusic.com, 20. Juni 2016, abgerufen am 18. August 2017.
  11. Greg Moskovitch: Tash Sultana Announces New EP & Launches Her Own Record Label. Tone Deaf, 14. September 2016, abgerufen am 18. August 2017.
  12. Tash Sultana wins the 2016 Unearthed J Award. triplejunearthed, 18. November 2016, abgerufen am 18. August 2017.
  13. Tash Sultana Joins The Mom + Pop Fam! Mom + Pop, 20. Januar 2017, archiviert vom Original am 18. August 2017; abgerufen am 18. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.momandpopmusic.com
  14. Words by: Shaad D'Souza: Tash Sultana and Cut Copy are on the new FIFA soundtrack. In: triple j. 15. September 2017 (net.au [abgerufen am 25. April 2018]).
  15. Steph Harmon: Triple J Hottest 100 crib notes: up-and-coming artists set to sweep the countdown. The Guardian, 25. Januar 2017, abgerufen am 18. August 2017.
  16. Eric Skelton: Tash Sultana Shares Mesmerizing New Song "Murder To The Mind". Pigeons & Planes, 21. April 2017, abgerufen am 18. August 2017.
  17. Sam Murphey: Tash Sultana Cancels Groovin The Moo Appearance. musicfeeds, 6. Mai 2017, abgerufen am 18. August 2017.
  18. a b About Tash Sultana. tashsultana.com, archiviert vom Original am 18. August 2017; abgerufen am 18. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tashsultana.com
  19. Tom Williams: Tash Sultana Announces 2017 Homecoming tour. musicfeeds, 25. Juli 2017, abgerufen am 18. August 2017.
  20. Amelie Köppl: laut.de-Kritik Die 13 Songs hangeln sich delaylastig von Genre zu Genre. In: laut.de. 31. August 2018, abgerufen am 19. Februar 2021.
  21. Tash Sultana: Playlist Bedroom Recordings. In: YouTube. 2015, abgerufen am 19. Februar 2021.
  22. Milky Chance feat. Tash Sultana – Daydreaming. In: Genius.com. 23. August 2019, abgerufen am 19. Februar 2021 (englisch).
  23. a b Manuel Berger: „Unser Leben wird nie wieder so sein wie vor Corona“. In: laut.de. 16. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2021 (englisch, übersetzt von Manuel Berger).
  24. tash Sultana: Tash Sultana - Pretty Lady (Official Video). In: YouTube. 9. April 2020, abgerufen am 19. Februar 2021 (englisch).
  25. Tash Sultana: “Alt-J makes me wanna ride a horse with bow & arrow” - 5 Essential Tracks. 3FM, 6. August 2017, abgerufen am 17. August 2017.
  26. Zainab Boladale: Meet Tash Sultana, the self-taught Aussie musician who just blew the roof off Vicar St. Independent.ie, 30. Juni 2017, abgerufen am 17. August 2017.
  27. Peter McGoran: Tash Sultana: On busking, touring, and why music keeps her going. hotpress, 27. Juli 2017, abgerufen am 17. August 2017.
  28. Lyndsey Havens: Australian Artist Tash Sultana Talks Turning a Toxic Past Into a Positive Future. In: Billboard. 6. März 2017, abgerufen am 5. März 2020 (englisch).
  29. Tash Sultana: Info. In: Facebook. 2020, abgerufen am 5. März 2020 (englisch).
  30. Kelly Wynne: Tash Sultana opens up about music career and a healthy future. In: Newsweek. 7. August 2018, abgerufen am 5. März 2020 (englisch).
  31. a b c Chartquellen: AU DE AT CH UK US