Metolazon

Strukturformel
Strukturformel von Metolazon
Allgemeines
NameMetolazon
Andere Namen

7-Chlor-1,2,3,4-tetrahydro-2-methyl-3-(2-methylphenyl)-4-oxo-6-chinazolinsulfonamid

SummenformelC16H16ClN3O3S
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer17560-51-9
EG-Nummer241-539-3
ECHA-InfoCard100.037.748
PubChem4170
ChemSpider4026
DrugBankDB00524
WikidataQ1169561
Eigenschaften
Molare Masse365,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

255–257 °C[1]

Löslichkeit
  • löslich in DMSO (>5 g·l−1)[1]
  • wenig löslich in Wasser[2]
  • löslich in Alkali und organischen Lösungsmitteln[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-SätzeH: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

>5000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Metolazon ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Benzolsulfonamide.

Gewinnung und Darstellung

Metolazon kann durch eine mehrstufige Reaktion gewonnen werden. Diese beginnt mit der Kondensation von Chloramin mit Chlorameisensäureethylester zu 5-Chlor-N-ethoxycarbonyl-2-methylamin, welches durch Chlorsulfonierung zu 4-Aminosulfonyl-N-ethoxy-carbonyl-2-methylamin ungesetzt wird. Durch die folgende Oxidation des Zwischenproduktes mit Kaliumpermanganat und Umsetzung mit Thionylchlorid entsteht 6-Aminosulfonyl-7-chlor-isatinsäureanhydrid, das mit 2-Methylanilin zu 2-Amino-5-aminosulfonyl-4-chlor-o-tolyl-benzamid kondensiert wird. Die finale Reaktion mit Acetaldehyddimethylacetal/Schwefelsäure ergibt dann Metolazon.[3]

Eigenschaften

Metolazon ist ein weißer Feststoff,[1] der wenig löslich in Wasser ist[2] und in mehreren polymorphen Formen bzw. Modifikationen auftritt.[3]

Verwendung

Metolazon ist ein oral verabreichtes Diuretikum, das strukturell mit der Chinazolinsulfonamid-Reihe der Diuretika verwandt ist. Es ist ein relativ starkes, lang wirkendes Diuretikum und Natriuretikum mit minimaler kaliuretischer Wirkung. Viele seiner pharmakologischen Eigenschaften sind mit denen der Thiaziddiuretika vergleichbar.[4] Seine Wirkung setzt nach etwa 1 Stunden ein und hält etwa 12 bis 24 Stunden an. Die Verbindung kommt häufig erst bei Versagen der Standarddiuretika zur Anwendung.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Datenblatt Metolazon, ≥98% (HPLC) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 30. März 2024 (PDF).
  2. a b Hunnius pharmazeutisches Wörterbuch. De Gruyter, 1986, ISBN 978-3-11-154471-7, S. 675 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c d Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Band 8 (Stoffe E–O). Springer Berlin Heidelberg, 1993, ISBN 978-3-642-57994-3, S. 986 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Arnold Stern: Metolazone, a diuretic agent. In: American Heart Journal. Band 91, Nr. 2, 1976, S. 262–263, doi:10.1016/s0002-8703(76)80583-2.