Liste der Wetterkatastrophen von 2021 mit einer Schadenssumme von mehr als einer Milliarde US-Dollar

Diese Liste der Wetterkatastrophen von 2021 mit einer Schadenssumme von mehr als einer Milliarde US-Dollar nennt 47 Naturkatastrophen, für die Aon eine Schadenssumme von mehr als einer Milliarde US-Dollar ermittelt hat und bei denen das Wetter Ursache der Schäden war.[1] Seitdem diese Aufstellungen im Jahr 1990 begonnen wurden, haben sich durchschnittlich jährlich 29 Naturkatastrophen ereignet, die eine Schadenssumme von mehr als einer Milliarde US-Dollar verursachten. Von den 47 Wetterkatastrophen entfallen fünf auf Dürren – in den Vereinigten Staaten und Kanada, in Brasilien, in der Volksrepublik China und in Mexiko.[1] – und bei drei davon handelte es sich um einen Waldbrand. Fünfzehn waren Unwetterereignisse wie Hagel, Tornados und Stürme (ohne tropische Wirbelstürme), elf waren Überschwemmungen nach umfangreichen Regenfällen und bei acht handelte es sich um die Folgen tropischer Wirbelstürme. Nach diesen Berechnungen beläuft sich der gesamte volkswirtschaftliche Schaden der 401 signifikanten Naturkatastrophen von 2021 auf 343 Milliarden US-Dollar. Der größte Teil davon – 329 Milliarden US-Dollar – wurde durch Wetterkatastrophen verursacht. 130 Milliarden US-Dollar davon waren versicherte Sachschäden.[1][2][3]

23 dieser Wetterkatastrophen betrafen das Gebiet der Vereinigten Staaten, vier das der Volksrepublik China, und auf Europa entfielen drei Ereignisse.[4]

Den Angaben in der Katastrophendatenbank EM-DAT zufolge verzeichneten 2021 zwei Staaten, Belgien und Deutschland, neue nationale Höchstwerte für Schäden durch Wetterkatastrophen. Die bisherigen Höchstwerte waren für Deutschland 18 Milliarden US-Dollar durch die Überschwemmungen im August 2002 im Elbegebiet und in Belgien 760 Millionen US-Dollar durch Orkan Daria 1990.[1] Munich Re bezifferte die volkswirtschaftlichen Sachschäden durch das Tiefdruckgebiet Bernd auf 54 Milliarden US-Dollar, wovon auf Deutschland 40 Milliarden US-Dollar entfallen. Mit 13 Milliarden US-Dollar seien weniger als ein Viertel davon versichert gewesen.[3]

Die Zahl der durch Naturkatastrophen getöteten Personen war 2021 mit rund 10.500 niedriger als der langjährige Durchschnitt und setzte damit einen Trend fort, der seine Ursache in verbesserten Evakuierungsplänen, erhöhter Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und verbesserten Bauvorschriften hat. Die Wetterkatastrophe mit den meisten direkten Opfern waren die Monsunfluten in Indien mit 1292 Toten.

RangEreignisGebietZeitraumSchadens­summe
in Mrd. USD
Opfer­zahl
1Hurrikan IdaKaribik, Vereinigte Staaten28. August–2. September75,398
2ÜberschwemmungenDeutschland, Belgien12.–18. Juli45,6227
3ÜberschwemmungenVolksrepublik ChinaJuni–September30,0545
4WinterwetterVereinigte Staaten, Mexiko12.–20. Februar25,0235
5DürreVereinigte Staatenganzjährig9,0-
6WinterwetterEuropa5.–8. April5,6-
7UnwetterVereinigte Staaten10.–12. Dezember5,193
8UnwetterEuropa17.–25. Juni4,97
9DürreBrasilienganzjährig4,3-
10UnwetterGreat Plains der Vereinigten Staaten27. April–2. Mai3,40
11Marshall FireColorado30.–31. Dezember3,30
12DürreVolksrepublik Chinaganzjährig3,1-
13MonsunflutenIndien1. Juni–25. Oktober3,11282
14Zyklon YaasIndien26. Mai3,019
15Dixie FireKalifornien14. Juli–31. August3,00
16ÜberschwemmungenIndien, Sri Lanka25. Oktober–30. November2,5217
17DürreKanadaganzjährig2,5-
18ÜberschwemmungenKanada13.–15. November2,44
19UnwetterEuropa28.–30. Juni2,41
20ÜberschwemmungenSüdostaustralien13.–25. März2,12
21ÜberschwemmungenMaylasia, Thailand17.–29. Dezember2,048
22Taifun In-faVolksrepublik China20.–28. Juli2,05
23DürreMexikoganzjährig2,0-
24WinterwetterJapan7–12. Januar2,023
25UnwetterGreat Plains und Südosten der Vereinigten Staaten14.–19. Mai2,05
26UnwetterVereinigte Staaten13.–16. Dezember1,95
27Wintersturm FilomenaSpanien8.–12. Januar1,94
28ÜberschwemmungenVolksrepublik China2.–7. Oktober1,827
29UnwetterMitte und Osten der Vereinigten Staaten17.–21. Juni1,81
30ÜberschwemmungenWesten der Vereinigten Staaten24.–29. Januar1,82
31UnwetterMitte und Osten der Vereinigten Staaten27.–29. März1,88
32UnwetterGreat Plains der Vereinigten Staaten24.–26. März1,76
33UnwetterTexas15./16. April1,60
34Caldor FireKalifornien13.–31. August1,50
35Zyklon TauktaeIndien17. Mai1,5198
36UnwetterMitte und Osten der Vereinigten Staaten24. Juni–1. Juli1,42
37ÜberschwemmungenWesten und Great Plains der Vereinigten Staaten24.–28. Oktober1,32
38UnwetterMitte und Osten der Vereinigten Staaten3.–5. Mai1,24
39Hurrikan ElsaKaribik, Ostküste der Vereinigten Staaten7.–9. Juli1,21
40UnwetterGreat Plains und Mittlerer Westen der Vereinigten Staaten8.–10. Juli1,21
41ÜberschwemmungenJapan11.–18. August1,213
42Tropischer Sturm FredOsten der Vereinigten Staaten10.–17. August1,17
43UnwetterAustralien27. Oktober–1. November1,10
44UnwetterGreat Plains und Südosten der Vereinigten Staaten10.–12. August1,10
45Hurrikan NicholasOsten der Vereinigten Staaten7.–9. Juli1,00
46Zyklon ShaheenOman, Iran2.–4. Oktober1,015
47Taifun RaiPhilippinen, Vietnam15.–18 Dezember1,0410

Belege

  1. a b c d Jeff Masters: January 2022: Earth’s 6th-warmest January on record. In: Eye on the Storm. Yale University, 14. Februar 2022, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
  2. Münchener Rück nennt 820 relevante Ereignisse und gibt den wirtschaftlichen Gesamtschaden aller Naturkatastrophen von 2021 mit 280 Milliarden US-Dollar an, 120 Milliarden US-Dollar davon waren versichert.
  3. a b Hurricanes, cold waves, tornadoes: Weather disasters in USA dominate natural disaster losses in 2021. Münchener Rück, 10. Januar 2022, abgerufen am 22. Februar 2022 (englisch).
  4. Die NOAA nennt 20 Wetterkatastrophen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Sachschäden. Zu dieser Abweichung kommt es, weil die NOAA die drei von Aon mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Schadenssummer geführten Waldbrände als ein Ereignis zählt. Außerdem hat die NOAA für die Überschwemmungen in Kalifornien, Oregon und Washington (Nummer 37 der Liste) weniger als eine Milliarde US-Dollar Sachschaden ermittelt.