Liste der Baudenkmäler in Obergünzburg

Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in dem schwäbischen Markt Obergünzburg zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1]

Ensembles

Ensemble Marktplatz

Kirche und Amtshaus auf dem Marktplatz bilden den Kern des Ortes, der, 1130 erstmals erwähnt, im späten 13. Jahrhundert teilweise, 1447 vollständig in den Besitz des Stiftes Kempten überging. Die längsrechteckige Platzgestalt mit Giebelfronten von Häusern vor allem des 18./19. Jahrhundert verrät in ihrer Regelmäßigkeit eine planmäßige Anlage der stiftkemptischen Pfleger, die wohl nach den Ortsbränden von 1560 und 1656 entstanden ist. Nach erneutem Brand 1804 wurde die Ostseite des Platzes erneuert. Dagegen repräsentieren Kirche und Amtshaus nach Bausubstanz und Lage (divergierende Bauachsen untereinander und zum Platzrand) den ursprünglichsten historischen Kern. Die Kirche war im 15. Jahrhundert als Wehrkirche mit einem mächtigen Turm, der dem Platz das Gepräge gibt, und mit zweigeschossiger Wehrmauer mit Tortürmen (1805 niedergelegt) ausgestattet – ihre Grenzen sind im Straßenverlauf noch erhalten und sind wichtiger Bestandteil des Ensembles. Im Schutz der Mauern befand sich die ehem. fürstäbtliche Schmalzwaage (später Cordonhaus) und der Zehentstadel („Heiligenspeicher“, später Rathaus). Außerhalb der ehem. Mauer, südlich der Kirche, beherrscht das administrative Zentrum der stiftkemptischen Pfleger, das Amtshaus, den Platz, ein stattlicher dreigeschossiger Satteldachbau von 1570. Er wurde anstelle des 1455 erbauten Gredhauses (Kornhaus) errichtet und behielt dessen Funktion teilweise bis 1868 bei. Die freie Lage auf dem Platz und eine auffällige Häufung von Gasthäusern (wohl ehemalige Brauereien) verraten die ursprüngliche Bestimmung. Aktennummer: E-7-77-154-1

Baudenkmäler nach Ortsteilen

Obergünzburg

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Alter Markt 7
(Standort)
Ehem. Kemptisches JägerhausSatteldachbau, bezeichnet 1805.D-7-77-154-1Ehem. Kemptisches Jägerhaus
Alter Markt 12
(Standort)
Ehemaliges BauernhausMitterstallbau mit steilem Dach, nach 1805 erbaut.D-7-77-154-2Ehemaliges Bauernhaus
An der Günz 7
(Standort)
Ehemaliges BauernhausFlachdachhaus mit Hakenschopf und Wohnteil unter herabgeschlepptem Dach, bemalte, kerbgeschnitzte Flugpfette 18. JahrhundertD-7-77-154-3Ehemaliges Bauernhaus
Gerberweg 2
(Standort)
Ehemalige Gerbereizweigeschossiges Flachdachhaus mit ausgebautem Kniestock als Trockenspeicher, giebelseitig Gerbergang, 18./19. Jahrhundert, erneuert.D-7-77-154-5Ehemalige Gerberei
Kapitän-Nauer-Straße 1
(Standort)
Ehemaliger Heiligenspeicherzweigeschossiger Satteldachbau, 1828 unter Einbeziehung von Teilen des ehem. „Heiligenspeichers“ und eines Feuerhauses zum ehem. Rathaus umgebaut; vgl. Ensemble Marktplatz.D-7-77-154-8Ehemaliger Heiligenspeicher
Kaufbeurer Straße
(1 km östlich vom Ort)
(Standort)
JohanniskellerSommerkeller der Brauerei Günzach im Sandsteinfelsen, Haus aus Sandsteinquadern vorgesetzt, 1841 angelegtD-7-77-154-33Johanniskeller
Kaufbeurer Straße 3 a, 3 b
(Standort)
Ehemaliges BadhausStänderbau mit Fachwerk und Flachdach, 17. /18. Jahrhundert, späterer Anbau mit Pultdach.D-7-77-154-10Ehemaliges Badhaus
Kemptener Straße 8
(Standort)
WohnhausTraufseitbau, um 1860, um 1920 von den Gebrüdern Heydecker umgestaltet und mit dem Mittelgiebel versehen.D-7-77-154-55Wohnhaus
Kemptener Straße 10
(Standort)
Wohnhausum 1860, ursprünglich neugotischer Traufseitbau, um 1920 von den Gebrüdern Heydecker umgestaltet und mit dem Mittelgiebel versehen.D-7-77-154-56Wohnhaus
Liebenthannstraße 10
(Standort)
Ehemaliges BauernhausStänderbohlenbau mit Flachdach, Mitte 17. JahrhundertD-7-77-154-13Ehemaliges Bauernhaus
Lindenweg 5
(Standort)
WohnhausSatteldachbau mit vegetabilem Stuckdekor, nach 1900.D-7-77-154-14Wohnhaus
Marktplatz
(Standort)
Gusseiserner BrunnenBrunnensäule mit Mohrenfigur, bezeichnet 1865.D-7-77-154-22Gusseiserner Brunnen
Marktplatz 1
(Standort)
Ehemaliges Amtshausdreigeschossiger Satteldachbau mit Erker und Ladegaube, Westseite abgewalmt, 1570 als Korn- und Rathaus errichtet.D-7-77-154-16Ehemaliges Amtshaus
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Marktplatz 2
(Standort)
Katholische Pfarrkirche St. MartinSaalbau mit eingezogenem Chor, im Kern Mitte 15. Jahrhundert, Satteldachturm mit Blendgliederung, bezeichnet 1451, Erweiterungen und Veränderungen 16.–20. Jahrhundert; mit Ausstattung.D-7-77-154-17Katholische Pfarrkirche St. Martin
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Marktplatz 6
(Standort)
Ehemaliger Gasthof zur PostMansarddachbau, nach 1804 errichtet, erneuert.D-7-77-154-18Ehemaliger Gasthof zur Post
Marktplatz 7
(Standort)
Gasthof zum Lammzweigeschossiges Satteldachhaus mit profiliertem Traufgesims und schmiedeeisernem Ausleger, Anfang 19. JahrhundertD-7-77-154-19Gasthof zum Lamm
Marktplatz 10
(Standort)
Ehemaliger Gasthof Zum schwarzen BärenGiebelhaus mit geschnitzter Eingangstür und Ausleger, bezeichnet 1804.D-7-77-154-20Ehemaliger Gasthof Zum schwarzen Bären
Marktplatz 15
(Standort)
Ehemalige Schmalzwaagespäter Cordonhaus, Walmdachhaus mit Stichbogentor zum Kirchhof, 17./18. JahrhundertD-7-77-154-21Ehemalige Schmalzwaage
Nikolausberg 1
(Standort)
Katholische Filialkirche St. NikolausSaalbau mit eingezogenem Chor, 1. Hälfte 15. Jahrhundert, Umbau um 1600, Erneuerungen im 19. Jahrhundert; mit Ausstattung; Friedhof, 1684 eingerichtet, Ummauerung des 19. Jahrhunderts; zwei Rundtürme, im Kern 1. Hälfte 16. Jahrhundert, die Reste eines ehemaligen Burgstalls am Südende des alten Friedhofs; Kreuzwegstationen mit Fresken von Johann Kaspar, 1859/63; am Weg zum Nikolausberg.D-7-77-154-23Katholische Filialkirche St. Nikolaus
Oberer Markt 5
(Standort)
Gasthof grüner Baumzweigeschossiges Walmdachhaus mit jüngerem Wiederkehr, bezeichnet 1686.D-7-77-154-24Gasthof grüner Baum
Oberer Markt 35
(Standort)
Ehemaliges GerichtsgefängnisMansarddachbau mit Treppenturm, neubarock, 1900; zugehörig: ummauerter Garten und Nebengebäude.D-7-77-154-58Ehemaliges Gerichtsgefängnis
Poststraße 5
(Standort)
Ehemalige SchuleSatteldachhaus, bezeichnet 1818.D-7-77-154-27Ehemalige Schule
Poststraße 7
(Standort)
Postamt1925, mit geknicktem Satteldach und verschindeltem Obergeschoss.D-7-77-154-54Postamt
Unterer Markt 2
(Standort)
Ehemaliger PfarrhofSatteldachhaus mit Fachwerkgiebel, erbaut 1753.D-7-77-154-28Ehemaliger Pfarrhof
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Unterer Markt 3
(Standort)
WohnhausWalmdachbau mit Ecklisenen und profiliertem Traufgesims, 1. Hälfte 19. JahrhundertD-7-77-154-29Wohnhaus
Unterer Markt 4
(Standort)
Ehemaliger PfarrstadelStänderbau mit Walmdach, 1796.D-7-77-154-28Ehemaliger Pfarrstadel
Unterer Markt 5
(Standort)
Ehemaliges Frühmeßhauszweigeschossiger Satteldachbau, erbaut 1772.D-7-77-154-30Ehemaliges Frühmeßhaus
Unterer Markt 49
(Standort)
Gasthof zum Schwanenstattliches Satteldachhaus, im Kern spätgotisch.D-7-77-154-32Gasthof zum Schwanen

Burker

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Burker 1
(Standort)
EinzelhofFlachdachhaus mit Wiederkehr, 1. Drittel 19. Jahrhundert, um 1920 verändert.D-7-77-154-34Einzelhof

Ebersbach

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Hauptstraße 55
(Standort)
Katholische Pfarrkirche St. Ulricherbaut um 1470, um 1720/30 barockisiert,dreifache Empore, mit Ausstattung.D-7-77-154-35Katholische Pfarrkirche St. Ulrich
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Willofser Straße 2
(Standort)
Pfarrhauserbaut 1689/90, ehemals mit Hauskapelle, Umbau im 19. JahrhundertD-7-77-154-36Pfarrhaus
alte Haus-Nr. 28
(Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
BauernhausMittertennbau mit Kopfbügen und Kerbschnitzerei, Nordseite verbrettert, im Kern Mitte 18. JahrhundertD-7-77-154-37

Eglofs

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Eglofs 11
(Standort)
Katholische Kapelle St. Wendelinerbaut 1828; mit Ausstattung.D-7-77-154-38Katholische Kapelle St. Wendelin

Freien

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Im Eschle
(Standort)
Katholische Marienkapelleerbaut Anfang 18. Jahrhundert, Westteil 1959; mit Ausstattung.D-7-77-154-39Katholische Marienkapelle

Glaser

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Hauptstraße 13
(Standort)
Katholische Marienkapelleerbaut 1785; mit Ausstattung.D-7-77-154-40Katholische Marienkapelle

Hartmannsberg

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Hartmannsberg 6
(Standort)
Marienkapelle2. Hälfte 18. Jahrhundert, 1886 erneuert; mit Ausstattung.D-7-77-154-41Marienkapelle

Liebenthann-Mühle

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Liebenthann 2
(Standort)
Ehem. Schloßmühle der BurgSatteldachbau, im Kern 1698, umgebaut 1745–1750, Dachstuhl 1864 erneuert; zugehöriger Stadel, 1832 errichtet, 1864 verändert; zugehörige Säge, im Kern 1824, auf Unterbau von 1655. - saniert 2008D-7-77-154-42Ehem. Schloßmühle der Burg
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Mindelberg

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
(Standort)Katholische Kapelle Vierzehn Nothelferwohl noch 1. Hälfte 18. Jahrhundert; mit Ausstattung.D-7-77-154-43Katholische Kapelle Vierzehn Nothelfer

Mindelmühle

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Mindelmühle 1
(Standort)
Katholische Marienkapelleerbaut von Müller Joseph Schreyögg, um 1860.D-7-77-154-44Katholische Marienkapelle

Reichholz

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Reichholz 1
(Standort)
GutshofHauptgebäude mit Steilsatteldach, im Kern vielleicht noch 16. Jahrhundert (Wappentafel am Nebengebäude bezeichnet 1563), erneuert 1894.D-7-77-154-45Gutshof
an der Straße nach Ebersbach
(Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Bildstock18./19. JahrhundertD-7-77-154-46

Untermelden

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Untermelden 5
(Standort)
Katholische Kapelleerbaut wohl Ende 18. Jahrhundert; mit AusstattungD-7-77-154-47Katholische Kapelle

Wegmacher

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
an der Staatsstraße
(Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Wegkapelle18./19. Jahrhundert;D-7-77-154-48Wegkapelle

Willofs

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Eglofser Straße 3
(Standort)
HausfigurMuttergottes, gegen 1700D-7-77-154-50Hausfigur
Kirchweg 8
(Standort)
Pfarrhauszweigeschossiger Satteldachbau mit Steherker und loggia-artigem Eingang im Osten, 1907 errichtet, 1973 verändertD-7-77-154-64Pfarrhaus
Kirchweg 13
(Standort)
Pfarrkirche St. Johannes der TäuferTurm Mitte 15. Jahrhundert, Neubau um 1700, Sakristei 1838; mit AusstattungD-7-77-154-49Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
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an der Straße nach Mautis
(Standort)
Tuffsockelbezeichnet 1843D-7-77-154-51BW

Wolfartsberg

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
(Standort)Katholische Kapelle St. Joseph und Mariaerbaut 1813; mit Ausstattung.D-7-77-154-52Katholische Kapelle St. Joseph und Maria

Ehemalige Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Wolfartsberg
alte Haus-Nr. 50
(Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Bauernhausstattlicher, verputzter Ständerbau mit Hakenschopf, bemalte Kerbschnitzerei an der Flugpfette; bezeichnet 1808D-7-77-154-53

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur

Commons: Baudenkmäler in Obergünzburg – Sammlung von Bildern