Jürgen Lechl

Deutschland  Jürgen Lechl

Geburtsdatum23. Dezember 1960
GeburtsortRosenheim, Deutschland
Größe180 cm
Gewicht76 kg

PositionCenter
SchusshandRechts

Karrierestationen

bis 1978EV Rosenheim
1978–1982SB Rosenheim
1982–1983Düsseldorfer EG
1983–1984ERC Freiburg
1984–1986BSC Preussen
1986Augsburger EV
1986–1987ECD Iserlohn
1987–1989Heilbronner EC
1989–1991EHC Freiburg
1991–1995EHC 80 Nürnberg
1995–1997Nürnberg Ice Tigers
1997EHC Klostersee
2000–2005Starbulls Rosenheim

Jürgen Lechl (* 23. Dezember 1960 in Rosenheim) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler, der unter anderem für den SB Rosenheim, die Düsseldorfer EG, den ERC Freiburg, ECD Iserlohn und EHC Freiburg in der Bundesliga sowie für den EHC 80 Nürnberg und die Nürnberg Ice Tigers in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aktiv war. Mit seinem Heimatverein wurde er in der Saison 1981/82 Deutscher Meister.

Karriere

Schon als 16-Jähriger wurde Jürgen Lechl in der Saison 1977/78 von Trainer Xaver Unsinn in die Bundesliga-Mannschaft des EV Rosenheim berufen. Damit ist er bis heute der jüngste Spieler, der jemals für Rosenheim in der höchsten deutschen Spielklasse aufgelaufen ist.[1] Sein erstes Tor als Profi erzielte er am 3. März 1978 beim 5:1-Sieg seines Teams gegen den VfL Bad Nauheim.[2] Nachdem die Mannschaft zur folgenden Saison auf den SB Rosenheim übergegangen war, spielte der Mittelstürmer noch vier Jahre für den Bundesligisten und entwickelte sich in dieser Zeit zum Stammspieler. In der Spielzeit 1981/82 war er mit 41 Scorerpunkten in 44 Spielen nach Hans Zach sogar der zweiterfolgreichste Stürmer der Rosenheimer. Mit zwei Toren und zwei Vorlagen in den Playoffs trug er zudem zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei.

Anschließend verließ Lechl den SB und schloss sich für jeweils ein Jahr erst der Düsseldorfer EG und dann dem ERC Freiburg an. Es folgten von 1984 bis 1986 zwei Jahre beim BSC Preussen in der 2. Bundesliga, mit dem er zwar in beiden Spielzeiten Zweitliga-Meister wurde, den Aufstieg in die Bundesliga aber jeweils verpasste. Nach einem kurzen Gastspiel beim Augsburger EV holte ihn der ECD Iserlohn zurück in die Bundesliga. Dort konnte er an die Scoring-Werte aus seinem erfolgreichsten Rosenheimer Jahr von fast einem Punkt pro Spiel anknüpfen. Am 4. Dezember 1987 gehörte er zu der Mannschaft, die mit Trikotwerbung für Das Grüne Buch auflief, was einen deutschlandweiten Skandal auslöste. Der Rosenheimer erzielte in dieser Partie ausgerechnet gegen seinen Heimatverein das Tor zum 3:3-Endstand.[3]

Nachdem der ECD wenig später den Spielbetrieb einstellen musste, wechselte Lechl wieder in die 2. Bundesliga zum Heilbronner EC. Über eine weitere Bundesliga-Station beim EHC Freiburg gelangte er schließlich in der Saison 1991/92 zum Zweitligisten EHC 80 Nürnberg, dem er auch nach der Aufnahme in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) im Jahr 1994 und der Auslagerung der Profimannschaft als Nürnberg Ice Tigers ein Jahr später erhalten blieb. Bei den Ice Tigers war er in der Saison 1995/96 mit 26 Toren der teamintern erfolgreichste Torschütze und mit 57 Punkten nach Paul Geddes der zweiterfolgreichste Scorer. Unter den deutschen Spielern war er ligaweit der Torschützenkönig.[4] Im Folgejahr konnte er diese Werte nicht bestätigen, so dass er während der Saison zum EHC Klostersee in die zweitklassige 1. Liga wechselte und dort wenige Monate später seine Karriere eigentlich beendete.

Drei Jahre später kehrte er allerdings aufs Eis zurück und unterstützte die nach der SB-Insolvenz gegründeten Starbulls Rosenheim beim Neuanfang in der untersten Spielklasse, der Bezirksliga Bayern. Damit ist er der einzige Spieler, der für alle drei Rosenheimer Eishockeyvereine (EV, SB und Starbulls) in der Herrenmannschaft gespielt hat.[1] Als einer der Top-Scorer trug er in den ersten beiden Jahren zum Durchmarsch in die Bayernliga bei. Nach einer zweijährigen Pause absolvierte er in der Saison 2004/05 noch einmal fünf Partien für das inzwischen in die Oberliga aufgestiegene Team, bevor er seine Karriere endgültig beendete.

Nach seinem Karriereende arbeitete Lechl als Fuhrpark-Manager für das Radsport-Team Bora-hansgrohe.[5]

Erfolge und Auszeichnungen

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1977/78EV RosenheimBundesliga19561116
1978/79SB RosenheimBundesliga492272930
1979/80SB RosenheimBundesliga3416122838
1980/81SB RosenheimBundesliga41136192661010
1981/82SB RosenheimBundesliga442120415272244
1982/83Düsseldorfer EGBundesliga3010132316
1983/84ERC FreiburgBundesliga421218301841010
1984/85BSC Preussen2. Bundesliga23181937281815112622
1985/86BSC Preussen2. Bundesliga3617274461178101830
1986/87Augsburger EV2. Bundesliga2321274864
1986/87ECD IserlohnBundesliga146612830220
1987/88ECD IserlohnBundesliga268152314
1987/88Heilbronner EC2. Bundesliga64610141219142310
1988/89Heilbronner EC2. Bundesliga17212041321418101822
1989/90EHC FreiburgBundesliga36171330161818101815
1990/91EHC FreiburgBundesliga389132250410115
1991/92EHC 80 Nürnberg2. Bundesliga3520123247123472
1992/93EHC 80 Nürnberg2. Bundesliga331431452471566
1993/94EHC 80 Nürnberg2. Bundesliga52252853241043717
1994/95EHC 80 NürnbergDEL3781725651122
1995/96Nürnberg Ice TigersDEL502631571851124
1996/97Nürnberg Ice TigersDEL183364
1996/97EHC Klostersee1. Liga1121517324112332
2000/01Starbulls RosenheimBezirksliga1317274426
2001/02Starbulls RosenheimLandesliga2033296232
2004/05Starbulls RosenheimOberliga51124
Bundesliga / DEL gesamt4781761803563125214173130
2. Bundesliga / 1. Liga gesamt236142185327326944959108141

International

Vertrat Deutschland bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
1978DeutschlandU18-EM7. Platz52132
1979DeutschlandU20-WM7. Platz52134
1980DeutschlandU20-WM6. Platz51452
Junioren gesamt1556118

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Familie

Jürgen Lechl ist der Sohn von Rudolf Lechl, der selber in den 1950er und 60er Jahren für den EV Rosenheim spielte und die Bundesliga-Mannschaft in der Saison 1976/77 für einige Spiele trainierte. Er galt als Initiator für den Bau des Kunsteisstadions in Rosenheim.[6]

Einzelnachweise

  1. a b Rosenheimer Rekorde im Eishockey. Abgerufen am 22. Juni 2024.
  2. EV Rosenheim - 1977/78. Abgerufen am 22. Juni 2024.
  3. Michael Topp, Georg Petruschkat: Eiszeit. 50 Jahre Eishockey im Sauerland. Iserlohn 2009, S. 111–112.
  4. Elite Prospects - DEL Stats 1995-1996. Abgerufen am 22. Juni 2024 (englisch).
  5. OVB Heimatzeitungen | Jürgen „Bogo“ Lechl: „Ich muss 24 Stunden erreichbar sein“. 26. August 2020, abgerufen am 22. Juni 2024.
  6. Kunsteisbahn für Rosenheim war seine Idee: Rosenheim trauert um Rudi Lechl. 3. Dezember 2022, abgerufen am 22. Juni 2024.