Landratswahlen in Sachsen 1994

Die Landratswahlen in Sachsen 1994 waren die ersten Landratswahlen in Sachsen, bei denen die Landräte direkt vom Volk gewählt wurden. In allen Landkreisen, in denen eine Wahl stattfand siegten die CDU-Bewerber.

Wahlsystem

Bei den Wahlen hatte jeder Wähler eine Stimme. Es galten die Prinzipien der Mehrheitswahl. Im ersten Wahlgang musste ein Kandidat die Mehrzahl der abgegebenen Stimmen, das heißt die absolute Mehrheit, auf sich vereinen, um gewählt zu werden. Erzielte kein Bewerber die absolute Mehrheit wäre ein zweiter Wahlgang, eine sogenannte Neuwahl, nötig geworden, bei dem die relative Mehrheit ausgereicht hätte.

Neuen, im ersten Wahlgang nicht angetretenen, Bewerbern wäre es möglich gewesen im zweiten Wahlgang ebenfalls zu kandidieren.

Ausgangslage

Traditionell ist die CDU besonders bei Kommunalwahlen stark. Die meisten Landräte in Sachsen stellte bisher die CDU.

In der Nachwendezeit erzielte die CDU in Sachsen häufig absolute Mehrheiten. Auch bei der folgenden Landtagswahl im September 1994 verteidigte die CDU ihre absolute Mehrheit und steigerte sich auf 58,1 % der Stimmen.

Wahlergebnisse

Wahlen fanden in allen Kreisen außer dem Landkreis Meißen, dem Landkreis Kamenz, dem Landkreis Dresden-Land und dem Landkreis Hoyerswerda, für die das Sächsische Verfassungsgericht die Wahl unterband, statt.

Die Wahlergebnisse werden vom sächsischen Statistikamt nicht in Gänze angegeben. So fehlen Angaben zu den genauen Stimmenzahlen und zu den unterlegenen Kandidaten. Es folgen die Wahlergebnisse der Kreise in alphabetischer Reihenfolge.[1]

Kreis Wahltag gewählte Bewerber Vorschlag Stimmen (absolut) Stimmen (%) abgegebene Stimmen
Landkreis Annaberg 26. Juni Wilfried Oettel CDU 17.777 51,7 34.402
Landkreis Bautzen 12. Juni Horst Gallert 55.892 64,0 87.343
Landkreis Chemnitzer Land 26. Juni Christoph Scheurer 23.354 64,9 36.001
Landkreis Delitzsch 26. Juni Michael Czupalla 16.649 53,1 31.371
Landkreis Döbeln 12. Juni Manfred Graetz 27.656 63,9 31.371
Landkreis Freiberg 26. Juni Eberhard Löffler 21.945 50,0 43.884
Landkreis Leipziger Land 26. Juni Werner Dieck 30.706 49,8 61.685
Mittlerer Erzgebirgskreis 12. Juni Albrecht Kohlsdorf 33.330 58,8 56.731
Landkreis Mittweida 12. Juni Andreas Schramm 43.920 54,8 80.130
Muldentalkreis 12. Juni Gerhard Gey 37.832 60,0 63.072
Niederschlesischer Oberlausitzkreis 26. Juni Erich Schulze 17.994 59,2 30.407
Landkreis Riesa-Großenhain 26. Juni Rainer Kutschke 40.786 62,3 65.504
Landkreis Löbau-Zittau 12. Juni Volker Stange 49.998 56,8 88.072
Landkreis Sächsische Schweiz 26. Juni Michael Geisler 22.502 58,0 38.773
Landkreis Stollberg 12. Juni Udo Hertwich 33.777 59,7 56.549
Landkreis Torgau-Oschatz 12. Juni Robert Schöpp 28.356 51,2 55.372
Weißeritzkreis 12. Juni Bernd Greif 37.128 60,3 61.565
Landkreis Aue-Schwarzenberg 26. Juni Karl Matko 35.844 75,0 47.776
Landkreis Zwickauer Land 26. Juni Christian Otto 29.914 69,4 43.127
nichtige Wahlergebnisse
Elstertalkreis[Anm. 1] 26. Juni Tassilo Lenk CDU 16.592 67,2 24.705
Göltzschtalkreis[Anm. 1] 12. Juni Winfried Eichler 37.573 51,5 72.930

[Anm. 1] Die Kreise wurden nie gegründet und gingen im Vogtlandkreis auf. Siehe auch: Geschichte des Vogtlandkreises

Einzelnachweise

  1. 20. Gewählte Landräte 1994. In: Statistisches Landesamt Sachsen. Freistaat Sachsen, abgerufen am 25. September 2022.